Hrubesch: "Da geht noch einiges bis zur Weltmeisterschaft"

Er kam als Übergangslösung, es wurde eine Erfolgsgeschichte: Horst Hrubesch hat vor seinem letzten Spiel als Bundestrainer der Frauen-Nationalmannschaft alles gewonnen. Die Serie möchte er natürlich auch heute (ab 16 Uhr, live im ZDF) zum Abschied gegen WM-Teilnehmer Spanien in Erfurt fortsetzen. Im DFB.de-Interview blickt der 67 Jahre alte Hrubesch auf die vergangenen acht Monate zurück, er spricht über Wehmut und ein baldiges Wiedersehen.

DFB.de: Herr Hrubesch, wer Sie erlebt, kann sich kaum vorstellen, dass Sie nach dem heutigen Spiel tatsächlich im Ruhestand sein sollen. Verspüren Sie denn überhaupt keine Wehmut?

Horst Hrubesch: Ach, was heißt Wehmut? Nein. Ich freu mich drauf. Es war eine tolle Zeit, die ich nicht missen möchte. Meine Anstellung beim DFB endet am 31. Dezember, und dann möchte ich das machen, was ich schon immer wollte. Ich glaube, es ist ein guter Zeitpunkt dafür.

DFB.de: Es geht auf eine große Reise...

Hrubesch: Ja, die hatten meine Frau und ich schon lange geplant. Wir haben immer gesagt, wenn ich mal Schluss mache, dann gehen wir das an. Jetzt geht's Anfang nächsten Jahres los: sechs Wochen Neuseeland, dann weiter nach Malaysia und Singapur und im Anschluss noch nach Hawaii und Las Vegas. Ich wäre ja schon lange im Ruhestand, wenn die Frauen nicht dazwischengekommen wären. Und das ist ja kein endgültiger Abschied: Ich werde ja auch zur WM 2019 nach Frankreich kommen und mir die Spiele angucken.

DFB.de: Also spüren Sie doch etwas Wehmut?

Hrubesch: Nur Freude und Dankbarkeit. Es hat riesigen Spaß gemacht! Und ich bin dankbar für die Erfahrung. Die Übergangslösung mit mir und meinem Team war der richtige Weg. Das sieht man auch an den Mädels, die wieder Selbstvertrauen haben und sich einbringen. Es ist gut gelaufen. Aber die Mädels wissen auch, dass sie alle noch Luft nach oben haben. Da bleiben noch 15 bis 20 Prozent Rest, da geht noch einiges bis zur Weltmeisterschaft. Die Mannschaft hat die Qualität. Und den Schwung, den wir jetzt haben, müssen wir nächstes Jahr nach Frankreich mitnehmen. 

DFB.de: Was sind aus Ihrer Sicht die entscheidenden Faktoren für den Erfolg?

Hrubesch: Als ich vor acht Monaten angefangen habe, war das für mich noch einmal absolutes Neuland. Da muss ich den Mädels ein Kompliment machen, die Art wie sie mit mir umgegangen sind, war überragend. Das hat von Anfang an gut gepasst und ist dann immer mehr zusammengewachsen. Es hat auch zwischenmenschlich gestimmt. Das hat es mir leicht gemacht, einen Weg zu finden. Es herrscht ein richtiges Miteinander. Das war auch der entscheidende Faktor dafür, dass wir die WM-Qualifikationsspiele so toll absolviert haben. Das einzige Problem war und ist, dass wir zu wenig Tore geschossen haben. Aber ansonsten haben sie sich überall gesteigert.

DFB.de: Wie ist es so schnell gelungen, der Mannschaft wieder Selbstvertrauen zu geben?

Hrubesch: Zuerst habe ich ihr Vertrauen gewonnen, dann haben wir ihnen mehr und mehr Verantwortung übertragen. Unser Ziel war, dass sie wieder den Fußball spielen, den sie können. Dass die Mädels gut sind, haben sie bewiesen. Und ich glaube, sie haben auch bei der WM eine gute Chance zu bestehen.

DFB.de: Was nehmen Sie mit aus diesen acht Monaten?

Hrubesch: Besonders überrascht hat mich, wie offen der Umgang mit den Fans ist. Das ist Fußball zum Anfassen, und den habe ich in meiner Karriere auch immer verkörpert. Dazu kommt die Professionalität. Egal, was die Mädels machen, sie geben immer 100 Prozent. Was das Thema Eigenverantwortung angeht, sind sie vorbildlich.

DFB.de: Sie haben bislang alle Spiele als Frauen-Bundestrainer gewonnen. Übergeben Sie Ihrer Nachfolgern Martina Voss-Tecklenburg ein bestelltes Feld?

Hrubesch: Martina kann sicherlich auf unserer Arbeit gut aufbauen. Sie ist ja jetzt schon durch Britta Carlson über alles informiert, was wir machen. Deshalb wird es eine nahtlose Übergabe werden. Wir haben ja keinen Schnellschuss gemacht. Ich war mir nach den ersten Gesprächen mit Martina schon sicher, dass sie die Richtige ist. Sie wird diesen Weg weitergehen und ihre eigenen Impulse setzen. Sie weiß genau, was sie will. Und das ist gut so.

[gm/as]

Er kam als Übergangslösung, es wurde eine Erfolgsgeschichte: Horst Hrubesch hat vor seinem letzten Spiel als Bundestrainer der Frauen-Nationalmannschaft alles gewonnen. Die Serie möchte er natürlich auch heute (ab 16 Uhr, live im ZDF) zum Abschied gegen WM-Teilnehmer Spanien in Erfurt fortsetzen. Im DFB.de-Interview blickt der 67 Jahre alte Hrubesch auf die vergangenen acht Monate zurück, er spricht über Wehmut und ein baldiges Wiedersehen.

DFB.de: Herr Hrubesch, wer Sie erlebt, kann sich kaum vorstellen, dass Sie nach dem heutigen Spiel tatsächlich im Ruhestand sein sollen. Verspüren Sie denn überhaupt keine Wehmut?

Horst Hrubesch: Ach, was heißt Wehmut? Nein. Ich freu mich drauf. Es war eine tolle Zeit, die ich nicht missen möchte. Meine Anstellung beim DFB endet am 31. Dezember, und dann möchte ich das machen, was ich schon immer wollte. Ich glaube, es ist ein guter Zeitpunkt dafür.

DFB.de: Es geht auf eine große Reise...

Hrubesch: Ja, die hatten meine Frau und ich schon lange geplant. Wir haben immer gesagt, wenn ich mal Schluss mache, dann gehen wir das an. Jetzt geht's Anfang nächsten Jahres los: sechs Wochen Neuseeland, dann weiter nach Malaysia und Singapur und im Anschluss noch nach Hawaii und Las Vegas. Ich wäre ja schon lange im Ruhestand, wenn die Frauen nicht dazwischengekommen wären. Und das ist ja kein endgültiger Abschied: Ich werde ja auch zur WM 2019 nach Frankreich kommen und mir die Spiele angucken.

DFB.de: Also spüren Sie doch etwas Wehmut?

Hrubesch: Nur Freude und Dankbarkeit. Es hat riesigen Spaß gemacht! Und ich bin dankbar für die Erfahrung. Die Übergangslösung mit mir und meinem Team war der richtige Weg. Das sieht man auch an den Mädels, die wieder Selbstvertrauen haben und sich einbringen. Es ist gut gelaufen. Aber die Mädels wissen auch, dass sie alle noch Luft nach oben haben. Da bleiben noch 15 bis 20 Prozent Rest, da geht noch einiges bis zur Weltmeisterschaft. Die Mannschaft hat die Qualität. Und den Schwung, den wir jetzt haben, müssen wir nächstes Jahr nach Frankreich mitnehmen. 

DFB.de: Was sind aus Ihrer Sicht die entscheidenden Faktoren für den Erfolg?

Hrubesch: Als ich vor acht Monaten angefangen habe, war das für mich noch einmal absolutes Neuland. Da muss ich den Mädels ein Kompliment machen, die Art wie sie mit mir umgegangen sind, war überragend. Das hat von Anfang an gut gepasst und ist dann immer mehr zusammengewachsen. Es hat auch zwischenmenschlich gestimmt. Das hat es mir leicht gemacht, einen Weg zu finden. Es herrscht ein richtiges Miteinander. Das war auch der entscheidende Faktor dafür, dass wir die WM-Qualifikationsspiele so toll absolviert haben. Das einzige Problem war und ist, dass wir zu wenig Tore geschossen haben. Aber ansonsten haben sie sich überall gesteigert.

DFB.de: Wie ist es so schnell gelungen, der Mannschaft wieder Selbstvertrauen zu geben?

Hrubesch: Zuerst habe ich ihr Vertrauen gewonnen, dann haben wir ihnen mehr und mehr Verantwortung übertragen. Unser Ziel war, dass sie wieder den Fußball spielen, den sie können. Dass die Mädels gut sind, haben sie bewiesen. Und ich glaube, sie haben auch bei der WM eine gute Chance zu bestehen.

DFB.de: Was nehmen Sie mit aus diesen acht Monaten?

Hrubesch: Besonders überrascht hat mich, wie offen der Umgang mit den Fans ist. Das ist Fußball zum Anfassen, und den habe ich in meiner Karriere auch immer verkörpert. Dazu kommt die Professionalität. Egal, was die Mädels machen, sie geben immer 100 Prozent. Was das Thema Eigenverantwortung angeht, sind sie vorbildlich.

DFB.de: Sie haben bislang alle Spiele als Frauen-Bundestrainer gewonnen. Übergeben Sie Ihrer Nachfolgern Martina Voss-Tecklenburg ein bestelltes Feld?

Hrubesch: Martina kann sicherlich auf unserer Arbeit gut aufbauen. Sie ist ja jetzt schon durch Britta Carlson über alles informiert, was wir machen. Deshalb wird es eine nahtlose Übergabe werden. Wir haben ja keinen Schnellschuss gemacht. Ich war mir nach den ersten Gesprächen mit Martina schon sicher, dass sie die Richtige ist. Sie wird diesen Weg weitergehen und ihre eigenen Impulse setzen. Sie weiß genau, was sie will. Und das ist gut so.

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