Horst Eckel übergibt Sepp-Herberger-Pokal an JVA Wuppertal-Ronsdorf

Die JVA Wuppertal-Ronsdorf aus Nordrhein-Westfalen hat am Samstag das diesjährige Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal gewonnen. Zweiter wurde der Seehaus e.V. mit seinen Justizeinrichtungen aus Leonberg und Leipzig. Bei den Frauen setzte sich die JVA Köln vor der JVA Iserlohn durch. Aus den Händen von Weltmeister Horst Eckel erhielten die Siegerteams die DFB-Meisterplakette. Die Veranstaltung ist der alljährliche sportliche Höhepunkt der Resozialisierungsinitiative "Anstoß für ein neues Leben".

Elf Teams mit männlichen Jugendstrafgefangenen und drei Mannschaften mit weiblichen Inhaftierten aus zehn Bundesländern trafen sich in der gastgebenden Jugendstrafanstalt (JSA) im rheinland-pfälzischen Schifferstadt zum Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal 2019. Als Gastmannschaft nahm darüber hinaus der 1. FFC 08 Niederkirchen außer Konkurrenz am Frauen-Turnier teil. Insgesamt 160 Sportlerinnen und Sportler im Alter zwischen 16 und 24 Jahren, die in den Justizeinrichtungen an der Initiative "Anstoß für ein neues Leben" teilnehmen und sich in den Kategorien "Fußball", "Arbeit/Beruf/Schule" und "Soziales" auf die Zeit nach ihrer Inhaftierung vorbereiten, waren bei der Veranstaltung mit dabei. Unterstützt wird die Initiative der Sepp-Herberger-Stiftung durch die Bundesagentur für Arbeit, die zuständigen Justizeinrichtungen und die jeweiligen DFB-Landesverbände. Das Turnier ist das größte Fußballturnier im Jugendstrafvollzug. Es wird seit dem Jahr 2008 ausgetragen.

Horst Eckel: "Nutzt die Chancen!"

Mit Horst Eckel begleitete ein prominenter Gast die Veranstaltung. Der einzige noch lebende Fußball-Weltmeister erzählte aus seiner Karriere und berichtete den Teilnehmenden über den großen Zusammenhalt innerhalb des Teams, der die Herberger-Elf zum Weltmeister-Titel 1954 in der Schweiz verhalf. "Über den Fußball könnt ihr wichtige Werte, wie beispielsweise Durchhaltevermögen, Teamgeist oder Fairplay lernen. Nutzt die Chancen, die euch hier geboten werden, für euer künftiges Leben", ermunterte der 87-jährige Eckel die Jugendlichen. Das Engagement der Sepp-Herberger-Stiftung für die Resozialisierung von Strafgefangenen hat lange Tradition: "Sepp Herberger selbst hat im Jahre 1970 damit begonnen. Ich bin stolz, dass ich das Vermächtnis des ‚Chefs‘ mit meinen Besuchen in Haftanstalten bis heute fortführen darf", betonte Eckel. Begleitet wurde Horst Eckel von Axel Roos. Der Rekordspieler des 1. FC Kaiserslautern bestritt insgesamt 328 Partien für die Roten Teufel vom Betzenberg und engagiert sich heute als Botschafter für die Horst-Eckel-Stiftung.

Für sechs Inhaftierte war der Tag auch neben dem sportlichen Geschehen auf dem Platz ein ganz besonderer. Die Jugendlichen nahmen erfolgreich an einer siebenwöchigen Schiedsrichter-Ausbildung in der JSA Schifferstadt teil und erhielten nun auf der Bühne von Roland Schäfer, Obmann der Schiedsrichter-Vereinigung Rhein-Pfalz, ihre Schiedsrichter-Zertifikate. "Zum Fußball wie auch zum alltäglichen Leben gehören Regeln dazu. Ich bin fest davon überzeugt, dass die ‚Schiedsrichterei‘ den jungen Menschen auf ihrem Weg zu mehr Halt, Orientierung und Gemeinschaft in unserer Gesellschaft helfen kann", erläuterte Schäfer. Den Stellenwert der Initiative für die Zeit nach der Haftentlassung hob auch Daniel Lips, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ludwigshafen, hervor: "Wir möchten den Jugendlichen für die Zeit nach ihrer Inhaftierung eine berufliche Perspektive bieten. Dabei kann der Fußball ein wichtiger Türöffner sein."

Musikauftritt begeistert

Über einen musikalischen Auftritt konnten sich die Mannschaften am Nachmittag freuen. Jugendstrafgefangene der gastgebenden Haftanstalt "rappten" ihren "Team-Song", den sie zuvor im Rahmen eines zweitägigen Musik-Workshops einstudiert hatten. Diese Workshops sind seit drei Jahren Bestandteil der Anstoß-Initiative. "Die Ziele des Musik-Projektes, beispielsweise die Schulung sozialer Verhaltensweisen oder die Förderung eines positiven Selbstbildes, haben viele Parallelen zu den Potenzialen des Fußballs. Wir wollen den Fußball und die Musik damit miteinander verbinden", sagte Rapper Daniel Ohler alias "Danny Fresh", der die Musik-Workshops in den Justizeinrichtungen begleitet.

Turnier-Teilnehmer 2019

Männer

  • JSA Schifferstadt (Rheinland-Pfalz)
  • JSA Wittlich (Rheinland-Pfalz)
  • JSA Berlin (Berlin)
  • JVA Wuppertal-Ronsdorf (Nordrhein-Westfalen)
  • JVA Adelsheim (Baden-Württemberg)
  • SG JVA Vechta / JA Hameln (Niedersachsen)
  • SG JVA Neuburg-Herrenwörth / JVA Ebrach (Bayern)
  • JA Schleswig (Schleswig-Holstein)
  • JA Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern)
  • Seehaus e.V. (Baden-Württemberg / Sachsen)
  • JVA Rockenberg (Hessen)

Frauen

  • JVA Iserlohn (Nordrhein-Westfalen)
  • JVA Köln (Nordrhein-Westfalen)
  • JVA Zweibrücken (Rheinland-Pfalz)
  • FFC 08 Niederkirchen (Rheinland-Pfalz)
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Die JVA Wuppertal-Ronsdorf aus Nordrhein-Westfalen hat am Samstag das diesjährige Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal gewonnen. Zweiter wurde der Seehaus e.V. mit seinen Justizeinrichtungen aus Leonberg und Leipzig. Bei den Frauen setzte sich die JVA Köln vor der JVA Iserlohn durch. Aus den Händen von Weltmeister Horst Eckel erhielten die Siegerteams die DFB-Meisterplakette. Die Veranstaltung ist der alljährliche sportliche Höhepunkt der Resozialisierungsinitiative "Anstoß für ein neues Leben".

Elf Teams mit männlichen Jugendstrafgefangenen und drei Mannschaften mit weiblichen Inhaftierten aus zehn Bundesländern trafen sich in der gastgebenden Jugendstrafanstalt (JSA) im rheinland-pfälzischen Schifferstadt zum Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal 2019. Als Gastmannschaft nahm darüber hinaus der 1. FFC 08 Niederkirchen außer Konkurrenz am Frauen-Turnier teil. Insgesamt 160 Sportlerinnen und Sportler im Alter zwischen 16 und 24 Jahren, die in den Justizeinrichtungen an der Initiative "Anstoß für ein neues Leben" teilnehmen und sich in den Kategorien "Fußball", "Arbeit/Beruf/Schule" und "Soziales" auf die Zeit nach ihrer Inhaftierung vorbereiten, waren bei der Veranstaltung mit dabei. Unterstützt wird die Initiative der Sepp-Herberger-Stiftung durch die Bundesagentur für Arbeit, die zuständigen Justizeinrichtungen und die jeweiligen DFB-Landesverbände. Das Turnier ist das größte Fußballturnier im Jugendstrafvollzug. Es wird seit dem Jahr 2008 ausgetragen.

Horst Eckel: "Nutzt die Chancen!"

Mit Horst Eckel begleitete ein prominenter Gast die Veranstaltung. Der einzige noch lebende Fußball-Weltmeister erzählte aus seiner Karriere und berichtete den Teilnehmenden über den großen Zusammenhalt innerhalb des Teams, der die Herberger-Elf zum Weltmeister-Titel 1954 in der Schweiz verhalf. "Über den Fußball könnt ihr wichtige Werte, wie beispielsweise Durchhaltevermögen, Teamgeist oder Fairplay lernen. Nutzt die Chancen, die euch hier geboten werden, für euer künftiges Leben", ermunterte der 87-jährige Eckel die Jugendlichen. Das Engagement der Sepp-Herberger-Stiftung für die Resozialisierung von Strafgefangenen hat lange Tradition: "Sepp Herberger selbst hat im Jahre 1970 damit begonnen. Ich bin stolz, dass ich das Vermächtnis des ‚Chefs‘ mit meinen Besuchen in Haftanstalten bis heute fortführen darf", betonte Eckel. Begleitet wurde Horst Eckel von Axel Roos. Der Rekordspieler des 1. FC Kaiserslautern bestritt insgesamt 328 Partien für die Roten Teufel vom Betzenberg und engagiert sich heute als Botschafter für die Horst-Eckel-Stiftung.

Für sechs Inhaftierte war der Tag auch neben dem sportlichen Geschehen auf dem Platz ein ganz besonderer. Die Jugendlichen nahmen erfolgreich an einer siebenwöchigen Schiedsrichter-Ausbildung in der JSA Schifferstadt teil und erhielten nun auf der Bühne von Roland Schäfer, Obmann der Schiedsrichter-Vereinigung Rhein-Pfalz, ihre Schiedsrichter-Zertifikate. "Zum Fußball wie auch zum alltäglichen Leben gehören Regeln dazu. Ich bin fest davon überzeugt, dass die ‚Schiedsrichterei‘ den jungen Menschen auf ihrem Weg zu mehr Halt, Orientierung und Gemeinschaft in unserer Gesellschaft helfen kann", erläuterte Schäfer. Den Stellenwert der Initiative für die Zeit nach der Haftentlassung hob auch Daniel Lips, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ludwigshafen, hervor: "Wir möchten den Jugendlichen für die Zeit nach ihrer Inhaftierung eine berufliche Perspektive bieten. Dabei kann der Fußball ein wichtiger Türöffner sein."

Musikauftritt begeistert

Über einen musikalischen Auftritt konnten sich die Mannschaften am Nachmittag freuen. Jugendstrafgefangene der gastgebenden Haftanstalt "rappten" ihren "Team-Song", den sie zuvor im Rahmen eines zweitägigen Musik-Workshops einstudiert hatten. Diese Workshops sind seit drei Jahren Bestandteil der Anstoß-Initiative. "Die Ziele des Musik-Projektes, beispielsweise die Schulung sozialer Verhaltensweisen oder die Förderung eines positiven Selbstbildes, haben viele Parallelen zu den Potenzialen des Fußballs. Wir wollen den Fußball und die Musik damit miteinander verbinden", sagte Rapper Daniel Ohler alias "Danny Fresh", der die Musik-Workshops in den Justizeinrichtungen begleitet.

Turnier-Teilnehmer 2019

Männer

  • JSA Schifferstadt (Rheinland-Pfalz)
  • JSA Wittlich (Rheinland-Pfalz)
  • JSA Berlin (Berlin)
  • JVA Wuppertal-Ronsdorf (Nordrhein-Westfalen)
  • JVA Adelsheim (Baden-Württemberg)
  • SG JVA Vechta / JA Hameln (Niedersachsen)
  • SG JVA Neuburg-Herrenwörth / JVA Ebrach (Bayern)
  • JA Schleswig (Schleswig-Holstein)
  • JA Neustrelitz (Mecklenburg-Vorpommern)
  • Seehaus e.V. (Baden-Württemberg / Sachsen)
  • JVA Rockenberg (Hessen)

Frauen

  • JVA Iserlohn (Nordrhein-Westfalen)
  • JVA Köln (Nordrhein-Westfalen)
  • JVA Zweibrücken (Rheinland-Pfalz)
  • FFC 08 Niederkirchen (Rheinland-Pfalz)
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