Horst Eckel besucht JVA Weiterstadt

Es war kurz nach 15 Uhr als in der Sporthalle der Justizvollzugsanstalt (JVA) Weiterstadt spontaner Applaus aufbrandete. Horst Eckel, einer von zwei noch lebenden Spielern der legendären Weltmeister-Mannschaft von 1954, betrat in diesem Moment pünktlich den blauen Linoleum-Boden der Halle und wurde bereits von mehr als 50 Strafgefangenen erwartet. Als Botschafter der Sepp-Herberger-Stiftung engagiert sich der 85-jährige Eckel bereits seit 20 Jahren hinter Gefängnismauern.

Seit 8 Uhr morgens rollte in der Sporthalle der Futsal-Ball. In zwei Soccer-Courts trugen elf Mannschaften im Modus "Jeder gegen Jeden" ihre Turnierspiele aus. Kurz nach der Ankunft Eckels endete das Finale mit 5:4. Der Weltmeister zeigte sich beeindruckt: "Ein hochklassiges und faires Endspiel", sagte Eckel. Der Schütze des Siegtores widmete seinen Treffer spontan Horst Eckel: "Horst, das Tor habe ich für dich gemacht!"

Eckel plaudert über Herberger und Co.

In einer Gesprächsrunde berichtete der zweifache Deutsche Meister über seine Anfänge in der Fußball-Nationalmannschaft, erzählte über Sepp Herberger und Fritz Walter, die ihn beide gerade in jungen Jahren geprägt haben. "Ich bin mit 22 Jahren in die Nationalmannschaft gerutscht. Fritz Walter war mein väterlicher Freund und Ratgeber, Herberger war der 'Chef'", berichtete Eckel seinen Zuhörern. Das "Wunder von Bern" und der erstmalige Gewinn eines Weltmeister-Titels war für Eckel ein Einschnitt in seinem Leben: "Danach war vieles anders, aber wir sind immer mit beiden Füßen auf dem Boden geblieben."

Mit den Besuchen in Haftanstalten setzt sich Horst Eckel bis heute im Sinne Herbergers ein: "Sepp Herberger war es, der 1970 erstmals eine Haftanstalt besuchte und sich diese Engagement anschließend zur Lebensaufgabe machte", berichtete Goetz Eilers, der 30 Jahre die Geschäfte der Stiftung führte und heute dem Kuratorium angehört. Eilers war gemeinsam mit Eckel und dem aktuellen Geschäftsführer Tobias Wrzesinski nach Hessen gekommen. "Der DFB hat mit der Errichtung der Stiftung 1977 diese Idee Herbergers übernommen und gesichert", sagte Eilers. Dass dieses Engagement wertvoll und notwendig ist, zeigte sich auch in der rund 600 Haftplätze umfassenden JVA in Weiterstadt. Gerade Fußballangebote stehen dort hoch im Kurs und so freuten sich die Verantwortlichen über neue adidas Fußbälle, die Horst Eckel als Gastgeschenk übergab.

"Für mich sind diese Besuche bis heute ein Herzensanliegen", unterstrich Horst Eckel. "Ich komme gerne zu Ihnen, um mich mit Ihnen zu unterhalten und Ihnen zu zeigen, dass Sie nicht vergessen sind". Ganz so, wie es sich der "Chef" einst gewünscht hatte.

[dfb]

Es war kurz nach 15 Uhr als in der Sporthalle der Justizvollzugsanstalt (JVA) Weiterstadt spontaner Applaus aufbrandete. Horst Eckel, einer von zwei noch lebenden Spielern der legendären Weltmeister-Mannschaft von 1954, betrat in diesem Moment pünktlich den blauen Linoleum-Boden der Halle und wurde bereits von mehr als 50 Strafgefangenen erwartet. Als Botschafter der Sepp-Herberger-Stiftung engagiert sich der 85-jährige Eckel bereits seit 20 Jahren hinter Gefängnismauern.

Seit 8 Uhr morgens rollte in der Sporthalle der Futsal-Ball. In zwei Soccer-Courts trugen elf Mannschaften im Modus "Jeder gegen Jeden" ihre Turnierspiele aus. Kurz nach der Ankunft Eckels endete das Finale mit 5:4. Der Weltmeister zeigte sich beeindruckt: "Ein hochklassiges und faires Endspiel", sagte Eckel. Der Schütze des Siegtores widmete seinen Treffer spontan Horst Eckel: "Horst, das Tor habe ich für dich gemacht!"

Eckel plaudert über Herberger und Co.

In einer Gesprächsrunde berichtete der zweifache Deutsche Meister über seine Anfänge in der Fußball-Nationalmannschaft, erzählte über Sepp Herberger und Fritz Walter, die ihn beide gerade in jungen Jahren geprägt haben. "Ich bin mit 22 Jahren in die Nationalmannschaft gerutscht. Fritz Walter war mein väterlicher Freund und Ratgeber, Herberger war der 'Chef'", berichtete Eckel seinen Zuhörern. Das "Wunder von Bern" und der erstmalige Gewinn eines Weltmeister-Titels war für Eckel ein Einschnitt in seinem Leben: "Danach war vieles anders, aber wir sind immer mit beiden Füßen auf dem Boden geblieben."

Mit den Besuchen in Haftanstalten setzt sich Horst Eckel bis heute im Sinne Herbergers ein: "Sepp Herberger war es, der 1970 erstmals eine Haftanstalt besuchte und sich diese Engagement anschließend zur Lebensaufgabe machte", berichtete Goetz Eilers, der 30 Jahre die Geschäfte der Stiftung führte und heute dem Kuratorium angehört. Eilers war gemeinsam mit Eckel und dem aktuellen Geschäftsführer Tobias Wrzesinski nach Hessen gekommen. "Der DFB hat mit der Errichtung der Stiftung 1977 diese Idee Herbergers übernommen und gesichert", sagte Eilers. Dass dieses Engagement wertvoll und notwendig ist, zeigte sich auch in der rund 600 Haftplätze umfassenden JVA in Weiterstadt. Gerade Fußballangebote stehen dort hoch im Kurs und so freuten sich die Verantwortlichen über neue adidas Fußbälle, die Horst Eckel als Gastgeschenk übergab.

"Für mich sind diese Besuche bis heute ein Herzensanliegen", unterstrich Horst Eckel. "Ich komme gerne zu Ihnen, um mich mit Ihnen zu unterhalten und Ihnen zu zeigen, dass Sie nicht vergessen sind". Ganz so, wie es sich der "Chef" einst gewünscht hatte.

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