Hoppius in Duisburg: "Ich bin begeistert"

Dörthe Hoppius ist eine der positiven Überraschungen der Allianz Frauen-Bundesliga bisher. Die 22 Jahre alte frühere deutsche Juniorennationalspielerin hat in ihren ersten zehn Begegnungen für den MSV Duisburg bereits sieben Treffer erzielt - eine beachtliche Quote. Am Mittwoch (ab 18.30 Uhr) will sie im Duell beim 1. FFC Frankfurt nachlegen. Im DFB.de-Interview spricht Hoppius über ihr vierjähriges Studium in den USA und den Fußball dort, über das 1:8 am vergangenen Wochenende beim 1. FFC Turbine Potsdam und über ihren ersten Winter in Deutschland nach vier Jahren in Kalifornien.

DFB.de: Frau Hoppius, seit dem Sommer stehen Sie beim MSV Duisburg unter Vertrag. Sie haben jetzt in Ihrer Karriere zehn Begegnungen in der Allianz Frauen-Bundesliga absolviert und dabei sieben Treffer erzielt. Eine tolle Quote.

Dörthe Hoppius: Zunächst bin ich froh, wieder in Deutschland zu sein. Ich hatte vier tolle Jahre in den USA. Aber jetzt bin ich wieder hier. Es ist für mich natürlich auch eine Art Heimkehr. Ich bin ja in der Nähe in Dorsten groß geworden. Privat bin ich glücklich, sportlich läuft es auch super. Sieben Treffer in zehn Spielen sind tatsächlich eine super Quote. Aber auf das 1:8 am Sonntagnachmittag bei Turbine Potsdam hätte ich gut verzichten können. Auch wenn ich da ebenfalls getroffen habe.

DFB.de: Wie ist diese Niederlage zu erklären?

Hoppius: Es ist schwierig. Wir hatten einen ganz, ganz schlechten Tag. Potsdam hingegen hat es super gemacht, alle unsere Schwächen ausgenutzt und konsequent die Chancen verwertet. Wir hatten einfach keine Chance, so bitter es auch klingt.

DFB.de: Gab es auch nach Ihrem Anschlusstreffer zum 1:3 keine Hoffnung?

Hoppius: Wir hatten noch eine Möglichkeit, auf 2:3 zu verkürzen. Wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, wenn uns das gelungen wäre. Aber im Rückblick muss man schon sagen, dass Turbine absolut verdient gewonnen hat. Leider auch in dieser Höhe.

DFB.de: Jetzt steht das Duell beim 1. FFC Frankfurt auf dem Programm. Zeit zur Wiedergutmachung?

Hoppius: Das ist unser Ziel. Wir haben unsere Fehler aus der Begegnung mit Turbine aufgearbeitet und müssen unsere Lehren daraus ziehen. Gegen Frankfurt wollen wir uns jetzt wieder von unserer besseren Seite zeigen. Denn bis jetzt war die Saison ja gar nicht so schlecht. Im Gegenteil, wir haben auch einige wirklich gute Spiele gemacht. Daran müssen wir anknüpfen.

DFB.de: Auch für Sie persönlich läuft es gut. Hatten Sie mit einem so tollen Einstieg in die Allianz Frauen-Bundesliga gerechnet?

Hoppius: Nein, natürlich nicht. Damit war nicht zu rechnen. Ich habe vorher noch nie in der Allianz Frauen-Bundesliga gespielt. Ich wusste nicht, wie lange ich brauchen würde, um mich dem Tempo hier anzupassen. Letztlich hat es schneller geklappt, als ich erwartet und gehofft hatte. Ich bin begeistert. Denn hier wird schon ein anderer Fußball gespielt als in den USA.

DFB.de: In welcher Hinsicht?

Hoppius: In den USA wird sehr viel Wert auf die Athletik und das Physische gelegt. Dort wird viel mit langen Bällen gespielt und dann wird hinterher gesprintet und der Abschluss gesucht. In Deutschland steht ganz deutlich das spielerische Element im Vordergrund. Es gibt viele kurze Pässe, man hat dann höchstens einen oder zwei Kontakte. Die Technik ist viel wichtiger als in den USA.

DFB.de: Hilft Ihnen die physische Ausbildung in den USA jetzt weiter?

Hoppius: Definitiv. Ich habe früher nie viel Wert auf die körperlichen Aspekte gelegt. Das Athletische war immer eine meiner Schwächen. Das habe ich in den USA ganz gut in den Griff bekommen. Dadurch habe ich mich als Spielerin definitiv weiterentwickelt.

DFB.de: Wie haben Sie das erste halbe Jahr in Duisburg jetzt erlebt?

Hoppius: Wie gesagt, wir hatten einige gute Spiele. Aber wir hatten auch Tage dabei, da sind wir nicht an unsere beste Leistung herangekommen. Und wenn das der Fall ist, verliert man auch gegen vermeintlich schwächere Gegner oder deutlich gegen ein Topteam wie Turbine. Wir müssen noch mehr Konstanz in unser Spiel bekommen. Grundsätzlich fühle ich mich aber pudelwohl. Wir haben einen super Zusammenhalt innerhalb des Teams. Jede Spielerin ist für die andere da. Wir pushen uns gegenseitig. Und auch Thomas Gerstner als Trainer macht einen super Job. Es passt einfach.

DFB.de: Sind Sie mit zehn Punkten nach zehn Spielen zufrieden?

Hoppius: Wir haben den einen oder anderen Zähler liegen gelassen. Aber andererseits haben wir uns auch ein gutes Polster auf die Abstiegsränge erarbeitet. Das heißt allerdings nicht, dass wir jetzt nachlässig werden dürfen. In der vergangenen Saison hatte Duisburg nach der Hinrunde noch keinen einzigen Punkt und hat sich am Ende gerettet und sogar Platz neun belegt. Es kann also ziemlich schnell in beide Richtungen gehen. Aber wir sind auf einem guten Weg in Richtung Klassenerhalt.

DFB.de: Geht es auch darum, Rang neun in dieser Saison zu verbessern?

Hoppius: Natürlich, das würden wir gerne schaffen. Ich bin davon überzeugt, dass wir die Qualität dafür im Kader haben. Aber das wird nur funktionieren, wenn wir konsequent weiter punkten.

DFB.de: Schon am Mittwoch beim 1. FFC Frankfurt.

Hoppius: Das ist unser Ziel. Aber wir wissen auch, dass Frankfurt in der Favoritenrolle ist. Dort gab es in den vergangenen Jahren zwar einen Umbruch, es wird dort jetzt verstärkt auf jüngere Spielerinnen gesetzt. Aber dennoch schätze ich sie nach wie vor stark ein. Wir brauchen wieder eine Topleistung, wenn wir dort bestehen wollen. Wenn das gelingt, können wir allerdings für eine Überraschung sorgen.

DFB.de: Wenn Sie jetzt auf Ihre vier Jahre in den USA zurückblicken. Wie wichtig war diese Zeit für Sie?

Hoppius: Sie hat mich sehr geprägt. Ich habe unheimlich viele Dinge gelernt, fußballerisch wie menschlich. Ich konnte sehr viel für mein weiteres Leben mitnehmen. Ganz wichtig ist für mich natürlich, dass ich meinen Bachelor in Criminal Justice geschafft habe. Ich denke unheimlich gerne an die Zeit in die USA zurück. Ich kann nur jedem raten, das auch so zu machen, wenn es die Möglichkeit gibt.

DFB.de: Bereuen Sie die Rückkehr nicht, jetzt im deutschen Winter?

Hoppius: Daran musste ich mich schon etwas gewöhnen. In Kalifornien war es immer schön warm, um die 20 Grad. Hier ist es jetzt windig, kalt und oft ungemütlich. Gegen Potsdam hat es 90 Minuten durchgeregnet. Das ist eine fiese Kombination. Aber das ist auch in Ordnung. Ich bin ja hier groß geworden. Deshalb ist es für mich keine ganz neue Erfahrung. Ich habe auch als Kind und Jugendliche im Winter viel Zeit auf dem Fußballplatz verbracht.

DFB.de: Sie waren damals unter anderem auch Juniorennationalspielerin. Gibt es den Traum, irgendwann mal für die A-Nationalmannschaft zu spielen?

Hoppius: Ich denke, das ist für jede Fußballerin auf unserem Niveau ein Traum. Natürlich auch für mich. Alleine schon an einem Lehrgang teilzunehmen, wäre großartig. Aber im Moment ist das kein Thema. Wir haben schon darüber gesprochen: Ich habe gerade mal zehn Begegnungen in der Allianz Frauen-Bundesliga bestritten. Ich bin nicht der Typ, der den zweiten Schritt vor dem ersten macht. Eines nach dem anderen, so habe ich es immer gehalten. Und damit bin ich bisher sehr gut gefahren.

[sw]

Dörthe Hoppius ist eine der positiven Überraschungen der Allianz Frauen-Bundesliga bisher. Die 22 Jahre alte frühere deutsche Juniorennationalspielerin hat in ihren ersten zehn Begegnungen für den MSV Duisburg bereits sieben Treffer erzielt - eine beachtliche Quote. Am Mittwoch (ab 18.30 Uhr) will sie im Duell beim 1. FFC Frankfurt nachlegen. Im DFB.de-Interview spricht Hoppius über ihr vierjähriges Studium in den USA und den Fußball dort, über das 1:8 am vergangenen Wochenende beim 1. FFC Turbine Potsdam und über ihren ersten Winter in Deutschland nach vier Jahren in Kalifornien.

DFB.de: Frau Hoppius, seit dem Sommer stehen Sie beim MSV Duisburg unter Vertrag. Sie haben jetzt in Ihrer Karriere zehn Begegnungen in der Allianz Frauen-Bundesliga absolviert und dabei sieben Treffer erzielt. Eine tolle Quote.

Dörthe Hoppius: Zunächst bin ich froh, wieder in Deutschland zu sein. Ich hatte vier tolle Jahre in den USA. Aber jetzt bin ich wieder hier. Es ist für mich natürlich auch eine Art Heimkehr. Ich bin ja in der Nähe in Dorsten groß geworden. Privat bin ich glücklich, sportlich läuft es auch super. Sieben Treffer in zehn Spielen sind tatsächlich eine super Quote. Aber auf das 1:8 am Sonntagnachmittag bei Turbine Potsdam hätte ich gut verzichten können. Auch wenn ich da ebenfalls getroffen habe.

DFB.de: Wie ist diese Niederlage zu erklären?

Hoppius: Es ist schwierig. Wir hatten einen ganz, ganz schlechten Tag. Potsdam hingegen hat es super gemacht, alle unsere Schwächen ausgenutzt und konsequent die Chancen verwertet. Wir hatten einfach keine Chance, so bitter es auch klingt.

DFB.de: Gab es auch nach Ihrem Anschlusstreffer zum 1:3 keine Hoffnung?

Hoppius: Wir hatten noch eine Möglichkeit, auf 2:3 zu verkürzen. Wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, wenn uns das gelungen wäre. Aber im Rückblick muss man schon sagen, dass Turbine absolut verdient gewonnen hat. Leider auch in dieser Höhe.

DFB.de: Jetzt steht das Duell beim 1. FFC Frankfurt auf dem Programm. Zeit zur Wiedergutmachung?

Hoppius: Das ist unser Ziel. Wir haben unsere Fehler aus der Begegnung mit Turbine aufgearbeitet und müssen unsere Lehren daraus ziehen. Gegen Frankfurt wollen wir uns jetzt wieder von unserer besseren Seite zeigen. Denn bis jetzt war die Saison ja gar nicht so schlecht. Im Gegenteil, wir haben auch einige wirklich gute Spiele gemacht. Daran müssen wir anknüpfen.

DFB.de: Auch für Sie persönlich läuft es gut. Hatten Sie mit einem so tollen Einstieg in die Allianz Frauen-Bundesliga gerechnet?

Hoppius: Nein, natürlich nicht. Damit war nicht zu rechnen. Ich habe vorher noch nie in der Allianz Frauen-Bundesliga gespielt. Ich wusste nicht, wie lange ich brauchen würde, um mich dem Tempo hier anzupassen. Letztlich hat es schneller geklappt, als ich erwartet und gehofft hatte. Ich bin begeistert. Denn hier wird schon ein anderer Fußball gespielt als in den USA.

DFB.de: In welcher Hinsicht?

Hoppius: In den USA wird sehr viel Wert auf die Athletik und das Physische gelegt. Dort wird viel mit langen Bällen gespielt und dann wird hinterher gesprintet und der Abschluss gesucht. In Deutschland steht ganz deutlich das spielerische Element im Vordergrund. Es gibt viele kurze Pässe, man hat dann höchstens einen oder zwei Kontakte. Die Technik ist viel wichtiger als in den USA.

DFB.de: Hilft Ihnen die physische Ausbildung in den USA jetzt weiter?

Hoppius: Definitiv. Ich habe früher nie viel Wert auf die körperlichen Aspekte gelegt. Das Athletische war immer eine meiner Schwächen. Das habe ich in den USA ganz gut in den Griff bekommen. Dadurch habe ich mich als Spielerin definitiv weiterentwickelt.

DFB.de: Wie haben Sie das erste halbe Jahr in Duisburg jetzt erlebt?

Hoppius: Wie gesagt, wir hatten einige gute Spiele. Aber wir hatten auch Tage dabei, da sind wir nicht an unsere beste Leistung herangekommen. Und wenn das der Fall ist, verliert man auch gegen vermeintlich schwächere Gegner oder deutlich gegen ein Topteam wie Turbine. Wir müssen noch mehr Konstanz in unser Spiel bekommen. Grundsätzlich fühle ich mich aber pudelwohl. Wir haben einen super Zusammenhalt innerhalb des Teams. Jede Spielerin ist für die andere da. Wir pushen uns gegenseitig. Und auch Thomas Gerstner als Trainer macht einen super Job. Es passt einfach.

DFB.de: Sind Sie mit zehn Punkten nach zehn Spielen zufrieden?

Hoppius: Wir haben den einen oder anderen Zähler liegen gelassen. Aber andererseits haben wir uns auch ein gutes Polster auf die Abstiegsränge erarbeitet. Das heißt allerdings nicht, dass wir jetzt nachlässig werden dürfen. In der vergangenen Saison hatte Duisburg nach der Hinrunde noch keinen einzigen Punkt und hat sich am Ende gerettet und sogar Platz neun belegt. Es kann also ziemlich schnell in beide Richtungen gehen. Aber wir sind auf einem guten Weg in Richtung Klassenerhalt.

DFB.de: Geht es auch darum, Rang neun in dieser Saison zu verbessern?

Hoppius: Natürlich, das würden wir gerne schaffen. Ich bin davon überzeugt, dass wir die Qualität dafür im Kader haben. Aber das wird nur funktionieren, wenn wir konsequent weiter punkten.

DFB.de: Schon am Mittwoch beim 1. FFC Frankfurt.

Hoppius: Das ist unser Ziel. Aber wir wissen auch, dass Frankfurt in der Favoritenrolle ist. Dort gab es in den vergangenen Jahren zwar einen Umbruch, es wird dort jetzt verstärkt auf jüngere Spielerinnen gesetzt. Aber dennoch schätze ich sie nach wie vor stark ein. Wir brauchen wieder eine Topleistung, wenn wir dort bestehen wollen. Wenn das gelingt, können wir allerdings für eine Überraschung sorgen.

DFB.de: Wenn Sie jetzt auf Ihre vier Jahre in den USA zurückblicken. Wie wichtig war diese Zeit für Sie?

Hoppius: Sie hat mich sehr geprägt. Ich habe unheimlich viele Dinge gelernt, fußballerisch wie menschlich. Ich konnte sehr viel für mein weiteres Leben mitnehmen. Ganz wichtig ist für mich natürlich, dass ich meinen Bachelor in Criminal Justice geschafft habe. Ich denke unheimlich gerne an die Zeit in die USA zurück. Ich kann nur jedem raten, das auch so zu machen, wenn es die Möglichkeit gibt.

DFB.de: Bereuen Sie die Rückkehr nicht, jetzt im deutschen Winter?

Hoppius: Daran musste ich mich schon etwas gewöhnen. In Kalifornien war es immer schön warm, um die 20 Grad. Hier ist es jetzt windig, kalt und oft ungemütlich. Gegen Potsdam hat es 90 Minuten durchgeregnet. Das ist eine fiese Kombination. Aber das ist auch in Ordnung. Ich bin ja hier groß geworden. Deshalb ist es für mich keine ganz neue Erfahrung. Ich habe auch als Kind und Jugendliche im Winter viel Zeit auf dem Fußballplatz verbracht.

DFB.de: Sie waren damals unter anderem auch Juniorennationalspielerin. Gibt es den Traum, irgendwann mal für die A-Nationalmannschaft zu spielen?

Hoppius: Ich denke, das ist für jede Fußballerin auf unserem Niveau ein Traum. Natürlich auch für mich. Alleine schon an einem Lehrgang teilzunehmen, wäre großartig. Aber im Moment ist das kein Thema. Wir haben schon darüber gesprochen: Ich habe gerade mal zehn Begegnungen in der Allianz Frauen-Bundesliga bestritten. Ich bin nicht der Typ, der den zweiten Schritt vor dem ersten macht. Eines nach dem anderen, so habe ich es immer gehalten. Und damit bin ich bisher sehr gut gefahren.

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