Hopp: "Eigentum verpflichtet, Reichtum noch mehr"

Sein Leben lang hat sich Dietmar Hopp gesellschaftlich engagiert. In den Fußball investierte der SAP-Gründer rund 350 Millionen Euro, in soziale Projekte deutlich mehr. Im Interview auf Zeit-Online spricht der Mäzen der TSG 1899 Hoffenheim über die soziale Verantwortung eines Bundesligaklubs. "Wir sind privilegiert, ohne Frage", sagt der 76-Jährige, der 1972 das Softwareunternehmen "Systemanalyse und Programmentwicklung" und 1995 die "Dietmar Hopp Stiftung" gründete. "Deshalb muss es eine klare Anlaufstelle für Corporate Social Responsibility geben. Es muss transparent kommuniziert werden, und wir müssen nachvollziehbare Projekte anschieben. Wir müssen verdeutlichen, welche gesellschaftliche Verantwortung wir haben, als Klub und jeder einzelne, der für ihn arbeitet."

Seine Förderung begleitete die TSG Hoffenheim von der Kreisliga, wo der Klub noch 1990 spielte, bis in die Bundesliga. Hopp sagt, er "fände es nicht schlecht", wenn Profifußballvereine verpflichtet wären, sich gesellschaftlich einzubringen. "Drei Prozent des Jahresumsatzes wären angemessen. Ich weiß, das könnte nun einen Aufschrei geben, aber ich fände das angemessen."

"Anpfiff ins Leben": Fußball, Bildung und Suchtprävention

Fußball ist für den Unternehmer, der laut Forbes-Liste Platz 13 der reichsten Menschen in Deutschland belegt, immer schon ein Mittel zur Wertevermittlung. 2001 gründete er den Verein "Anpfiff ins Leben", der heute mit einem Konzept von Fußball, Bildung und Suchtprävention mehr als 3500 Kinder und Jugendliche in der Rhein-Neckar-Region erreicht. "Schulen, Verbände, Unternehmen und soziale Einrichtungen unterstützen uns", sagt Hopp. "Anpfiff ins Leben hat 50 feste und mehr als 400 freie Mitarbeiter." Der 76-Jährige weiter: "Ich habe großes Glück gehabt in meinem Leben. Es gibt da diesen Spruch: Eigentum verpflichtet. Ich möchte hinzufügen: Reichtum verpflichtet noch mehr."

Er ärgert sich zwar, "dass mein Engagement im Fußball die größte Aufmerksamkeit auf sich zieht", und sagt auch: "Der Fußball ist nicht mein Leben, er ist nur ein Ausschnitt." Doch natürlich freut es ihn, dass 1899 Hoffenheim auf dem fünften Platz der Bundesligatabelle überwintert. Und Niederlagen ärgern den Milliardär bis heute. "Wenn wir ein Spiel verlieren, dann schlafe ich schlechter und träume von dem Mist", so Hopp. "Fußball ist noch immer der Sport, der mir am meisten Spaß macht."

[th]

Sein Leben lang hat sich Dietmar Hopp gesellschaftlich engagiert. In den Fußball investierte der SAP-Gründer rund 350 Millionen Euro, in soziale Projekte deutlich mehr. Im Interview auf Zeit-Online spricht der Mäzen der TSG 1899 Hoffenheim über die soziale Verantwortung eines Bundesligaklubs. "Wir sind privilegiert, ohne Frage", sagt der 76-Jährige, der 1972 das Softwareunternehmen "Systemanalyse und Programmentwicklung" und 1995 die "Dietmar Hopp Stiftung" gründete. "Deshalb muss es eine klare Anlaufstelle für Corporate Social Responsibility geben. Es muss transparent kommuniziert werden, und wir müssen nachvollziehbare Projekte anschieben. Wir müssen verdeutlichen, welche gesellschaftliche Verantwortung wir haben, als Klub und jeder einzelne, der für ihn arbeitet."

Seine Förderung begleitete die TSG Hoffenheim von der Kreisliga, wo der Klub noch 1990 spielte, bis in die Bundesliga. Hopp sagt, er "fände es nicht schlecht", wenn Profifußballvereine verpflichtet wären, sich gesellschaftlich einzubringen. "Drei Prozent des Jahresumsatzes wären angemessen. Ich weiß, das könnte nun einen Aufschrei geben, aber ich fände das angemessen."

"Anpfiff ins Leben": Fußball, Bildung und Suchtprävention

Fußball ist für den Unternehmer, der laut Forbes-Liste Platz 13 der reichsten Menschen in Deutschland belegt, immer schon ein Mittel zur Wertevermittlung. 2001 gründete er den Verein "Anpfiff ins Leben", der heute mit einem Konzept von Fußball, Bildung und Suchtprävention mehr als 3500 Kinder und Jugendliche in der Rhein-Neckar-Region erreicht. "Schulen, Verbände, Unternehmen und soziale Einrichtungen unterstützen uns", sagt Hopp. "Anpfiff ins Leben hat 50 feste und mehr als 400 freie Mitarbeiter." Der 76-Jährige weiter: "Ich habe großes Glück gehabt in meinem Leben. Es gibt da diesen Spruch: Eigentum verpflichtet. Ich möchte hinzufügen: Reichtum verpflichtet noch mehr."

Er ärgert sich zwar, "dass mein Engagement im Fußball die größte Aufmerksamkeit auf sich zieht", und sagt auch: "Der Fußball ist nicht mein Leben, er ist nur ein Ausschnitt." Doch natürlich freut es ihn, dass 1899 Hoffenheim auf dem fünften Platz der Bundesligatabelle überwintert. Und Niederlagen ärgern den Milliardär bis heute. "Wenn wir ein Spiel verlieren, dann schlafe ich schlechter und träume von dem Mist", so Hopp. "Fußball ist noch immer der Sport, der mir am meisten Spaß macht."

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