Homburgs Markus Mendler: "Jeder muss über sich hinauswachsen"

Der FC 08 Homburg, Spitzenreiter in der Regionalliga Südwest, schaltete im DFB-Pokal bereits den SV Darmstadt 98 (3:0) und die SpVgg Greuther Fürth (2:1) aus. Im Achtelfinale stellt sich heute (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) mit dem FC St. Pauli der Tabellenführer der 2. Bundesliga im Saarland vor. Mit DFB.de spricht FCH-Angreifer Markus Mendler (30) über Pokalsensationen.

DFB.de: Was war Ihr erster Gedanke, als der FC St. Pauli dem FC 08 Homburg als Gegner für das Achtelfinale zugelost wurde, Herr Mendler?

Markus Mendler: Ich dachte sofort daran, dass es ein hartes Stück Arbeit wird, weil der FC St. Pauli als unbesiegter Tabellenführer in der 2. Bundesliga groß auftrumpft. Die Freude war groß, dass wir gegen so eine starke Mannschaft spielen dürfen.

DFB.de: Hatten Sie im Vorfeld ein persönliches Wunschlos?

Mendler: Ich hätte gerne gegen den 1. FC Nürnberg gespielt, weil ich dort in der Jugend am Ball war und beim "Club" später auch Profi geworden bin. Eine Begegnung mit dem 1. FC Saarbrücken hätte auch ihren Reiz gehabt. Aber wir spielen ja gefühlt ohnehin in jedem Jahr im Saarlandpokal gegen den FCS. (lacht) Am Ende kann man es sich nicht aussuchen. Ich bin mit unserem Gegner FC St. Pauli auf jeden Fall sehr zufrieden.

DFB.de: Welchen Spielverlauf wünschen Sie sich am liebsten gegen den Kiezklub?

Mendler: Es wäre super, wenn wir ähnliche Leistungen wie in den Runden zuvor abliefern könnten. Dafür müssen wir gut verteidigen, dürfen nicht in Rückstand geraten und sollten einen oder am besten zwei Nadelstiche setzen, damit wir etwas in der Hand haben, was wir verteidigen können.

DFB.de: Der FC St. Pauli hatte nach dem 2:2 im Derby gegen den Hamburger SV einen Tag mehr Zeit zur Regeneration. Könnte das ein Wettbewerbsvorteil sein?

Mendler: Wir trainieren ebenfalls unter Profibedingungen, sind körperlich und konditionell voll auf der Höhe. Von daher wird das kein Problem für uns sein. Ein Tag mehr zur Regeneration spielt bei einer so wichtigen Begegnung keine Rolle. Ich bin mir sicher, dass wir alles raushauen werden.

DFB.de: Wie hat Ihnen das Hamburger Derby gefallen, welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen?

Mendler: Wenn es die Zeit erlaubt, schaue ich mir zu Hause jedes Spiel an. Das galt natürlich erst recht für das Duell unseres Pokalgegners mit dem HSV. Lange Zeit war St. Pauli die bessere Mannschaft, hat deshalb auch verdient 2:0 geführt. Es hat sich bestätigt, was wir auch schon vorher wussten: Wir treffen auf einen sehr starken Gegner.

DFB.de: Worauf wird es für den FC 08 Homburg vor allem ankommen, um auch gegen den FC St. Pauli bestehen zu können?

Mendler: Ich gehe davon aus, dass St. Pauli das Spiel machen und mehr Ballbesitz haben wird. Wichtig ist, dass wir möglichst wenig Chancen des Gegners zulassen. Alles wird nicht zu verhindern sein, deshalb benötigen wir auch ein bisschen Matchglück. Fakt ist: Wir benötigen einen überragenden Tag und jeder muss über sich hinauswachsen. Wenn wir eine Umschaltaktion bekommen, müssen wir hellwach sein und möglichst unsere wenigen Chancen eiskalt ausnutzen.

DFB.de: Sie standen in der Saison 2019/2020 mit dem damaligen Viertligisten 1. FC Saarbrücken sogar in einem DFB-Pokal-Halbfinale. Welche Erinnerungen haben Sie noch an das 0:3 gegen Bayer 04 Leverkusen?

Mendler: Alle Pokalspiele waren Erlebnisse, an die ich mich gerne erinnere. Sehr schade war natürlich, dass wir diese Partie wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer bestreiten mussten. Bayer 04 Leverkusen war total fokussiert, hat uns keine Chance gelassen und ist völlig verdient ins Finale eingezogen.

DFB.de: War diese Partie während Ihrer Karriere Ihr bislang persönliches Highlight?

Mendler: Meine Einsätze für den 1. FC Nürnberg in der Bundesliga bei Borussia Dortmund, Hertha BSC oder FC Schalke 04 waren für mich als junger Spieler ganz besonders. Klar, auch das Halbfinale im DFB-Pokal gegen Bayer 04 Leverkusen gehört ebenso dazu wie die vorausgegangenen Erfolge in den ersten Runden gegen den SSV Jahn Regensburg, den 1. FC Köln, den Karlsruher SC und Fortuna Düsseldorf.

DFB.de: Ihr Trainer Danny Schwarz hat als Spieler den DFB-Pokal sogar gewonnen. Inwieweit hilft seine Erfahrung?

Mendler: Im Endeffekt geht es darum, dass uns der Trainer immer optimal auf den Gegner einstellt. Das ist ihm bislang sehr gut gelungen. Seine persönlichen Erfahrungen bringen uns als Team für dieses eine Spiel aber nicht unbedingt weiter. Es geht darum, dass wir einen besonderen Tag erwischen müssen und unsere Leistungen auf den Platz bringen.

DFB.de: Was würde dem Verein und Ihnen der Einzug ins Viertelfinale bedeuten?

Mendler: Neben dem finanziellen Aspekt wäre es für den Verein ein großer Imagegewinn, weil der DFB-Pokal bundesweit für mehr Aufmerksamkeit und Schlagzeilen sorgt. Für mich persönlich wäre ein Weiterkommen ebenfalls etwas Außergewöhnliches.

DFB.de: Was macht für Sie den besonderen Reiz im DFB-Pokal aus?

Mendler: Zum einen sind die Stadien immer gut besucht und zum anderen machen mir K.o.-Spiele unglaublich viel Spaß. Wenn dann unter Flutlicht der Gegner auch noch FC St. Pauli heißt, gilt das umso mehr.

DFB.de: Auch in der Liga hat läuft es für Ihr Team, aber auch für Sie persönlich mit sechs Treffern und bereits 16 Torvorlagen sehr gut. In der Tabelle mischt der FC 08 Homburg ganz vorne mit. Was kann man vom Team in dieser Spielzeit noch erwarten?

Mendler: Wenn wir unser ausstehendes Heimspiel vor der Winterpause gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz auch noch gewinnen sollten, dann ist im nächsten Jahr alles für uns möglich. Zum Saisonfinale im Mai empfangen wir die Stuttgarter Kickers zu einem möglichen Showdown. Bis dahin dürfen wir nicht abreißen lassen.

DFB.de: Nach dem Erstrundensieg gegen Darmstadt 98 blieb für den FCH in der Liga der Erfolg für drei Spiele aus. Nach der Überraschung gegen Fürth lief es besser. Was wäre Ihnen grundsätzlich wichtiger: Eine weitere Überraschung im DFB-Pokal oder im besten Fall der Gewinn der Meisterschaft in der Liga?

Mendler: Die Liga ist unser Alltagsgeschäft. Ein möglicher Aufstieg in die 3. Liga wäre für den Verein und uns Spieler etwas ganz Großes. Deshalb legen wir das Hauptaugenmerk auf die Meisterschaft. Erfolge im DFB-Pokal sind ein schöner Bonus, den wir gerne mitnehmen.

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Der FC 08 Homburg, Spitzenreiter in der Regionalliga Südwest, schaltete im DFB-Pokal bereits den SV Darmstadt 98 (3:0) und die SpVgg Greuther Fürth (2:1) aus. Im Achtelfinale stellt sich heute (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) mit dem FC St. Pauli der Tabellenführer der 2. Bundesliga im Saarland vor. Mit DFB.de spricht FCH-Angreifer Markus Mendler (30) über Pokalsensationen.

DFB.de: Was war Ihr erster Gedanke, als der FC St. Pauli dem FC 08 Homburg als Gegner für das Achtelfinale zugelost wurde, Herr Mendler?

Markus Mendler: Ich dachte sofort daran, dass es ein hartes Stück Arbeit wird, weil der FC St. Pauli als unbesiegter Tabellenführer in der 2. Bundesliga groß auftrumpft. Die Freude war groß, dass wir gegen so eine starke Mannschaft spielen dürfen.

DFB.de: Hatten Sie im Vorfeld ein persönliches Wunschlos?

Mendler: Ich hätte gerne gegen den 1. FC Nürnberg gespielt, weil ich dort in der Jugend am Ball war und beim "Club" später auch Profi geworden bin. Eine Begegnung mit dem 1. FC Saarbrücken hätte auch ihren Reiz gehabt. Aber wir spielen ja gefühlt ohnehin in jedem Jahr im Saarlandpokal gegen den FCS. (lacht) Am Ende kann man es sich nicht aussuchen. Ich bin mit unserem Gegner FC St. Pauli auf jeden Fall sehr zufrieden.

DFB.de: Welchen Spielverlauf wünschen Sie sich am liebsten gegen den Kiezklub?

Mendler: Es wäre super, wenn wir ähnliche Leistungen wie in den Runden zuvor abliefern könnten. Dafür müssen wir gut verteidigen, dürfen nicht in Rückstand geraten und sollten einen oder am besten zwei Nadelstiche setzen, damit wir etwas in der Hand haben, was wir verteidigen können.

DFB.de: Der FC St. Pauli hatte nach dem 2:2 im Derby gegen den Hamburger SV einen Tag mehr Zeit zur Regeneration. Könnte das ein Wettbewerbsvorteil sein?

Mendler: Wir trainieren ebenfalls unter Profibedingungen, sind körperlich und konditionell voll auf der Höhe. Von daher wird das kein Problem für uns sein. Ein Tag mehr zur Regeneration spielt bei einer so wichtigen Begegnung keine Rolle. Ich bin mir sicher, dass wir alles raushauen werden.

DFB.de: Wie hat Ihnen das Hamburger Derby gefallen, welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen?

Mendler: Wenn es die Zeit erlaubt, schaue ich mir zu Hause jedes Spiel an. Das galt natürlich erst recht für das Duell unseres Pokalgegners mit dem HSV. Lange Zeit war St. Pauli die bessere Mannschaft, hat deshalb auch verdient 2:0 geführt. Es hat sich bestätigt, was wir auch schon vorher wussten: Wir treffen auf einen sehr starken Gegner.

DFB.de: Worauf wird es für den FC 08 Homburg vor allem ankommen, um auch gegen den FC St. Pauli bestehen zu können?

Mendler: Ich gehe davon aus, dass St. Pauli das Spiel machen und mehr Ballbesitz haben wird. Wichtig ist, dass wir möglichst wenig Chancen des Gegners zulassen. Alles wird nicht zu verhindern sein, deshalb benötigen wir auch ein bisschen Matchglück. Fakt ist: Wir benötigen einen überragenden Tag und jeder muss über sich hinauswachsen. Wenn wir eine Umschaltaktion bekommen, müssen wir hellwach sein und möglichst unsere wenigen Chancen eiskalt ausnutzen.

DFB.de: Sie standen in der Saison 2019/2020 mit dem damaligen Viertligisten 1. FC Saarbrücken sogar in einem DFB-Pokal-Halbfinale. Welche Erinnerungen haben Sie noch an das 0:3 gegen Bayer 04 Leverkusen?

Mendler: Alle Pokalspiele waren Erlebnisse, an die ich mich gerne erinnere. Sehr schade war natürlich, dass wir diese Partie wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer bestreiten mussten. Bayer 04 Leverkusen war total fokussiert, hat uns keine Chance gelassen und ist völlig verdient ins Finale eingezogen.

DFB.de: War diese Partie während Ihrer Karriere Ihr bislang persönliches Highlight?

Mendler: Meine Einsätze für den 1. FC Nürnberg in der Bundesliga bei Borussia Dortmund, Hertha BSC oder FC Schalke 04 waren für mich als junger Spieler ganz besonders. Klar, auch das Halbfinale im DFB-Pokal gegen Bayer 04 Leverkusen gehört ebenso dazu wie die vorausgegangenen Erfolge in den ersten Runden gegen den SSV Jahn Regensburg, den 1. FC Köln, den Karlsruher SC und Fortuna Düsseldorf.

DFB.de: Ihr Trainer Danny Schwarz hat als Spieler den DFB-Pokal sogar gewonnen. Inwieweit hilft seine Erfahrung?

Mendler: Im Endeffekt geht es darum, dass uns der Trainer immer optimal auf den Gegner einstellt. Das ist ihm bislang sehr gut gelungen. Seine persönlichen Erfahrungen bringen uns als Team für dieses eine Spiel aber nicht unbedingt weiter. Es geht darum, dass wir einen besonderen Tag erwischen müssen und unsere Leistungen auf den Platz bringen.

DFB.de: Was würde dem Verein und Ihnen der Einzug ins Viertelfinale bedeuten?

Mendler: Neben dem finanziellen Aspekt wäre es für den Verein ein großer Imagegewinn, weil der DFB-Pokal bundesweit für mehr Aufmerksamkeit und Schlagzeilen sorgt. Für mich persönlich wäre ein Weiterkommen ebenfalls etwas Außergewöhnliches.

DFB.de: Was macht für Sie den besonderen Reiz im DFB-Pokal aus?

Mendler: Zum einen sind die Stadien immer gut besucht und zum anderen machen mir K.o.-Spiele unglaublich viel Spaß. Wenn dann unter Flutlicht der Gegner auch noch FC St. Pauli heißt, gilt das umso mehr.

DFB.de: Auch in der Liga hat läuft es für Ihr Team, aber auch für Sie persönlich mit sechs Treffern und bereits 16 Torvorlagen sehr gut. In der Tabelle mischt der FC 08 Homburg ganz vorne mit. Was kann man vom Team in dieser Spielzeit noch erwarten?

Mendler: Wenn wir unser ausstehendes Heimspiel vor der Winterpause gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz auch noch gewinnen sollten, dann ist im nächsten Jahr alles für uns möglich. Zum Saisonfinale im Mai empfangen wir die Stuttgarter Kickers zu einem möglichen Showdown. Bis dahin dürfen wir nicht abreißen lassen.

DFB.de: Nach dem Erstrundensieg gegen Darmstadt 98 blieb für den FCH in der Liga der Erfolg für drei Spiele aus. Nach der Überraschung gegen Fürth lief es besser. Was wäre Ihnen grundsätzlich wichtiger: Eine weitere Überraschung im DFB-Pokal oder im besten Fall der Gewinn der Meisterschaft in der Liga?

Mendler: Die Liga ist unser Alltagsgeschäft. Ein möglicher Aufstieg in die 3. Liga wäre für den Verein und uns Spieler etwas ganz Großes. Deshalb legen wir das Hauptaugenmerk auf die Meisterschaft. Erfolge im DFB-Pokal sind ein schöner Bonus, den wir gerne mitnehmen.

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