Holmgaard-Schwestern: "Wir brauchen einen perfekten Tag"

Die Frauen-Nationalmannschaft trifft zum Auftakt der Europameisterschaft in Brentford heute (ab 21 Uhr, live im ZDF) auf Dänemark. Mit Sara Holmgaard und Karen Holmgaard stehen dänische Zwillinge beim Bundesligisten Turbine Potsdam unter Vertrag. Im DFB.de-Interview sprechen die 23 Jahre alten Schwestern über das Turnier, die Chancen von Dänemark und Deutschland sowie ihre Laufbahnen, in denen sie bisher immer im Doppelpack unterwegs waren.

DFB.de: Karen und Sara Holmgaard, die Europameisterschaft läuft. Dänemark trifft im ersten Spiel direkt auf Deutschland. Wie denken Sie über die Begegnung?

Karen Holmgaard: Auch wenn die großen Turniere zuletzt nicht so liefen wie gewünscht, ist Deutschland natürlich in der Favoritenrolle. Wir brauchen einen perfekten Tag, um erfolgreich in das Turnier zu starten.

Sara Holmgaard: Meiner Meinung nach gehört Deutschland trotz des einen oder anderen Rückschlags zuletzt selbstverständlich zu den Topfavoriten auf den Titelgewinn. Aber auch Spanien, England als Gastgeberinnen, Frankreich, die Niederlande als Titelverteidigerinnen und die eine oder andere weitere Nation kann sich berechtigte Hoffnungen machen.

Karen Holmgaard: Aus deiner Aufzählung kann man sehen, wie stark unsere Gruppe ist. Neben Dänemark und Deutschland sind auch noch Spanien und Finnland dabei, die ebenfalls bereits gezeigt haben, dass sie immer wieder für Überraschungen gut sind.

DFB.de: Was ist für Dänemark möglich?

Sara Holmgaard: Ich bin aufgeregt und voller Vorfreude auf das Turnier. Dänemark muss diese extrem schwere Vorrunde überstehen, dann kann was gehen.

Karen Holmgaard: Aber man darf auch nicht vergessen, dass es Dänemark bei der EURO 2017 bis ins Endspiel geschafft hat. Wir sind für jede Überraschung gut, das haben wir zuletzt mehrfach gezeigt.

Sara Holmgaard: Wenn wir das Maximum rausholen, sind wir schwer zu besiegen. Alles kann passieren. Aber im Gegensatz zu Spanien und Deutschland sehe ich uns dennoch eher in der Außenseiterrolle. Nach dem Spiel gegen Deutschland sind wir alle schlauer.

DFB.de: Der Klubfußball im dänischen Frauenfußball zählt nicht zur europäischen Spitze, die Nationalmannschaft schon. Warum ist das so?

Karen Holmgaard: Bei uns stehen fast alle Nationalspielerinnen im Ausland unter Vertrag. Das ist gut für die Nationalmannschaft, weil es die Qualität deutlich anhebt. Aber es ist nicht optimal für unsere Vereine, wenn immer wieder die besten Spielerinnen weggehen.

Sara Holmgaard: Aber es tut sich auch im dänischen Klubfußball etwas. Die Topvereine in Dänemark können inzwischen ganz gut mithalten. Dennoch haben auch wir uns ja ganz bewusst dafür entschieden, nach Deutschland zu gehen, weil das Niveau hier höher ist.

DFB.de: Haben Sie mit Ihren Kolleginnen bei Turbine Potsdam über das Duell mit Deutschland gesprochen?

Karen Holmgaard: Nein, eigentlich fast gar nicht. Bei uns gibt es mit Selina Cerci ja nur eine deutsche Nationalspielerin, und sie fällt mit einem Kreuzbandriss leider aus.

DFB.de: Wie haben Sie das Jahr bei Turbine erlebt?

Sara Holmgaard: Es war eine spannende und gute Saison, die leider kein Happy End für uns hatte. In der Bundesliga haben wir am Ende Platz vier belegt und damit die Qualifikation für die Champions League knapp verpasst. Damit hätten wir der Serie natürlich die Krone aufsetzen können.

Karen Holmgaard: Im DFB-Pokal haben wir es bis ins Finale geschafft, hatten dort aber keine Chance gegen den VfL Wolfsburg. So ehrlich muss man auf dieses Endspiel zurückschauen.

Sara Holmgaard: Es war trotz der sportlichen Enttäuschung ein tolles Wochenende in Köln, das uns auf jeden Fall nach vorne gebracht hat. Das Stadion, die Fans, das ganze Drumherum - das war wirklich spektakulär.

DFB.de: Ihre Vita zeigt, dass Sie bislang immer gemeinsam unterwegs waren. Gibt es die Holmgaard-Zwillinge also nur im Doppelpack?

Karen Holmgaard: Es stimmt, dass wir bis jetzt immer und überall zusammengespielt haben. Das hat uns in unsere Entwicklung sehr geholfen. Aber wir wissen auch, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen kann, an dem sich unsere sportlichen Wege trennen müssen.

Sara Holmgaard: Aber wir versuchen, diesen Augenblick so lange wie möglich hinauszuzögern. (lacht) Wir spielen gerne zusammen und sind dankbar, dass wir diese Möglichkeit bei Turbine auf hohem Niveau haben. Aber selbstverständlich sind wir darauf vorbereitet, dass es irgendwann anders sein kann. Davon wird die Welt nicht untergehen. Dafür ist unsere Bindung zu stark.

[sw]

Die Frauen-Nationalmannschaft trifft zum Auftakt der Europameisterschaft in Brentford heute (ab 21 Uhr, live im ZDF) auf Dänemark. Mit Sara Holmgaard und Karen Holmgaard stehen dänische Zwillinge beim Bundesligisten Turbine Potsdam unter Vertrag. Im DFB.de-Interview sprechen die 23 Jahre alten Schwestern über das Turnier, die Chancen von Dänemark und Deutschland sowie ihre Laufbahnen, in denen sie bisher immer im Doppelpack unterwegs waren.

DFB.de: Karen und Sara Holmgaard, die Europameisterschaft läuft. Dänemark trifft im ersten Spiel direkt auf Deutschland. Wie denken Sie über die Begegnung?

Karen Holmgaard: Auch wenn die großen Turniere zuletzt nicht so liefen wie gewünscht, ist Deutschland natürlich in der Favoritenrolle. Wir brauchen einen perfekten Tag, um erfolgreich in das Turnier zu starten.

Sara Holmgaard: Meiner Meinung nach gehört Deutschland trotz des einen oder anderen Rückschlags zuletzt selbstverständlich zu den Topfavoriten auf den Titelgewinn. Aber auch Spanien, England als Gastgeberinnen, Frankreich, die Niederlande als Titelverteidigerinnen und die eine oder andere weitere Nation kann sich berechtigte Hoffnungen machen.

Karen Holmgaard: Aus deiner Aufzählung kann man sehen, wie stark unsere Gruppe ist. Neben Dänemark und Deutschland sind auch noch Spanien und Finnland dabei, die ebenfalls bereits gezeigt haben, dass sie immer wieder für Überraschungen gut sind.

DFB.de: Was ist für Dänemark möglich?

Sara Holmgaard: Ich bin aufgeregt und voller Vorfreude auf das Turnier. Dänemark muss diese extrem schwere Vorrunde überstehen, dann kann was gehen.

Karen Holmgaard: Aber man darf auch nicht vergessen, dass es Dänemark bei der EURO 2017 bis ins Endspiel geschafft hat. Wir sind für jede Überraschung gut, das haben wir zuletzt mehrfach gezeigt.

Sara Holmgaard: Wenn wir das Maximum rausholen, sind wir schwer zu besiegen. Alles kann passieren. Aber im Gegensatz zu Spanien und Deutschland sehe ich uns dennoch eher in der Außenseiterrolle. Nach dem Spiel gegen Deutschland sind wir alle schlauer.

DFB.de: Der Klubfußball im dänischen Frauenfußball zählt nicht zur europäischen Spitze, die Nationalmannschaft schon. Warum ist das so?

Karen Holmgaard: Bei uns stehen fast alle Nationalspielerinnen im Ausland unter Vertrag. Das ist gut für die Nationalmannschaft, weil es die Qualität deutlich anhebt. Aber es ist nicht optimal für unsere Vereine, wenn immer wieder die besten Spielerinnen weggehen.

Sara Holmgaard: Aber es tut sich auch im dänischen Klubfußball etwas. Die Topvereine in Dänemark können inzwischen ganz gut mithalten. Dennoch haben auch wir uns ja ganz bewusst dafür entschieden, nach Deutschland zu gehen, weil das Niveau hier höher ist.

DFB.de: Haben Sie mit Ihren Kolleginnen bei Turbine Potsdam über das Duell mit Deutschland gesprochen?

Karen Holmgaard: Nein, eigentlich fast gar nicht. Bei uns gibt es mit Selina Cerci ja nur eine deutsche Nationalspielerin, und sie fällt mit einem Kreuzbandriss leider aus.

DFB.de: Wie haben Sie das Jahr bei Turbine erlebt?

Sara Holmgaard: Es war eine spannende und gute Saison, die leider kein Happy End für uns hatte. In der Bundesliga haben wir am Ende Platz vier belegt und damit die Qualifikation für die Champions League knapp verpasst. Damit hätten wir der Serie natürlich die Krone aufsetzen können.

Karen Holmgaard: Im DFB-Pokal haben wir es bis ins Finale geschafft, hatten dort aber keine Chance gegen den VfL Wolfsburg. So ehrlich muss man auf dieses Endspiel zurückschauen.

Sara Holmgaard: Es war trotz der sportlichen Enttäuschung ein tolles Wochenende in Köln, das uns auf jeden Fall nach vorne gebracht hat. Das Stadion, die Fans, das ganze Drumherum - das war wirklich spektakulär.

DFB.de: Ihre Vita zeigt, dass Sie bislang immer gemeinsam unterwegs waren. Gibt es die Holmgaard-Zwillinge also nur im Doppelpack?

Karen Holmgaard: Es stimmt, dass wir bis jetzt immer und überall zusammengespielt haben. Das hat uns in unsere Entwicklung sehr geholfen. Aber wir wissen auch, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen kann, an dem sich unsere sportlichen Wege trennen müssen.

Sara Holmgaard: Aber wir versuchen, diesen Augenblick so lange wie möglich hinauszuzögern. (lacht) Wir spielen gerne zusammen und sind dankbar, dass wir diese Möglichkeit bei Turbine auf hohem Niveau haben. Aber selbstverständlich sind wir darauf vorbereitet, dass es irgendwann anders sein kann. Davon wird die Welt nicht untergehen. Dafür ist unsere Bindung zu stark.

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