Hofmann: "Wollen den Lauf ausbauen"

Aus neun Punkten Rückstand sind zwei Zähler geworden. Das ehemalige Schlusslicht Eintracht Braunschweig hat in der 3. Liga durch vier Siege aus den vergangenen fünf Partien den Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen hergestellt. Im DFB.de-Interview spricht Eintracht-Stürmer Philipp Hofmann mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Aufschwung.

DFB.de: Fünf Spiele, vier Siege: Warum läuft es für Eintracht Braunschweig im Jahr 2019 so rund, Herr Hofmann?

Philipp Hofmann: Wir haben in der Winterpause einige Änderungen vorgenommen, es kamen viele neue Spieler hinzu. Die Mischung innerhalb der Mannschaft passt. Jeder läuft für den anderen. Wir haben die Winterpause als Neustart gesehen und versucht, die Tabelle irgendwie auszublenden. Wir wussten: Mit einem guten Start ist noch alles möglich. Jetzt wollen wir den Lauf weiter ausbauen.

DFB.de: Haben die vielen Winterzugänge auch eine gewisse Unbekümmertheit in die Mannschaft gebracht?

Hofmann: Ich denke schon. Bernd Nehrig, der vom FC St. Pauli nach Braunschweig kam, ist ein wichtiger Führungsspieler, der auf dem Platz vorneweg geht. Es kamen aber auch junge Spieler neu zur Mannschaft wie beispielsweise Mike Feigenspan aus der U 23 von Borussia Mönchengladbach. Außerdem haben Spieler wie Marcel Bär, der vom VfR Aalen nach Braunschweig zurückkehrte, einfach Bock auf die Aufgabe.

DFB.de: Beim 1:0 gegen die SpVgg Unterhaching haben Sie den Siegtreffer von Marcel Bär aufgelegt. Was macht mehr Spaß: Tore vorbereiten oder selbst erzielen?

Hofmann: Wenn ich eine Wahl habe, dann die Tore selbst zu erzielen. Dafür bin ich zu sehr Stürmer (lacht). Solange wir als Mannschaft erfolgreich sind, ist es für mich aber zweitrangig, ob ich eine Beteiligung an den Toren habe. Ich will der Mannschaft so gut wie möglich helfen.

DFB.de: In dieser Saison war Eintracht Braunschweig zwischenzeitlich elf Spiele lang sieglos. Wie bleibt man da positiv?

Hofmann: Das war definitiv keine einfache Situation. Weder für uns als Mannschaft, noch für den Verein. Wir haben zwar auch in dieser Phase recht gute Spiele gezeigt. Unser Problem war aber leider oft, dass wir Punkte in der Schlussphase noch aus der Hand gegeben haben.

DFB.de: War das 1:0 bei Energie Cottbus Mitte Dezember das eine Erfolgserlebnis, das die Mannschaft benötigt hat?

Hofmann: Der Dreier war in der Tat enorm wichtig. Das war ein Zeichen für uns, dass wir doch noch gewinnen können. Und wir haben aus dem Erfolg Kraft geschöpft, die uns auch noch in den Wochen danach geholfen hat.

DFB.de: Sie sind einer von nur noch sechs Spielern im Kader, die nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga in Braunschweig geblieben waren. Warum?

Hofmann: Ich hatte gute Gespräche mit dem damaligen Trainer Henrik Pedersen und wollte nach dem Abstieg in die 3. Liga nicht einfach abhauen. Klar, wir sind noch mit einer anderen Zielsetzung in diese Saison gegangen. Die Entwicklung konnten wir aber nicht vorhersehen. Wir haben die Situation angenommen und werden weiterhin alles geben, um am Saisonende den Klassenverbleib zu feiern.

DFB.de: Sie haben in Ihrer Laufbahn schon früh Erfolge gefeiert, wurden Deutscher A-Junioren-Meister mit Schalke 04 und erzielten beim 2:1 im Finale gegen den FC Bayern München sogar das Siegtor. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?

Hofmann: Sehr gute. Ich hatte mit Norbert Elgert einen klasse Trainer, der viele spätere Nationalspieler wie Manuel Neuer, Benedikt Höwedes, Mesut Özil, Julian Draxler, Max Meyer oder Leroy Sané auf dem Weg in den Profibereich begleitet hat. Da nimmt man viel mit für seinen weiteren Weg. Die Meisterschaft mit der U 19 war sicherlich ein Highlight, genauso wie meine Einsätze für die deutschen Nationalmannschaften von der U 18 bis zur U 21. Daran denke ich gerne zurück.

DFB.de: Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Mitspielern?

Hofmann: Mit Sead Kolasinac, der mittlerweile beim FC Arsenal spielt, war ich während meiner Schalker Zeit gemeinsam auf dem Internat. Als er nach England gewechselt ist, stand ich dort beim Zweitligisten FC Brentford unter Vertrag. Wir haben uns dann gemeinsam um eine Wohnung für ihn gekümmert. Auch mit Max Meyer, der nun auch in England für Crystal Palace am Ball ist, schreibe ich ab und zu.

DFB.de: Neben Ihrer Station in England haben Sie in Ihrer Karriere auch schon 113 Einsätze in der 2. Bundesliga absolviert. Wie sehr hilft Ihnen diese Erfahrung?

Hofmann: Man wächst an den Erlebnissen. In England lief es für mich im ersten Jahr noch gut, danach habe ich aber nicht mehr eine ganz so wichtige Rolle gespielt. Ich habe gelernt, mich auch von Rückschlägen nicht so leicht aus der Bahn werfen zu lassen. Auch wenn ich mit 25 Jahren noch nicht zu den alten Haudegen gehöre, kann ich meine Erfahrung an die jungen Spieler weitergeben.

DFB.de: Zurück zur 3. Liga: Wie sehr ärgert es Sie, dass Eintracht Braunschweig trotz der aktuellen Serie noch unter dem Strich steht?

Hofmann: Da fragt man sich schon kurz, wo wir stehen würden, hätten wir schon zu Saisonbeginn so erfolgreich gespielt. Mit der Hinserie haben wir aber gedanklich abgeschlossen. Aus den neun Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz sind nun zwei Zähler geworden. Daran sind wir als Mannschaft gewachsen. Klar ist aber auch: Das waren nur die ersten Schritte eines langen Weges. Unser nächstes Ziel ist es, über den Strich zu kommen.

DFB.de: Am Sonntag geht es zum direkten Konkurrenten FC Carl Zeiss Jena. Worauf wird es ankommen?

Hofmann: Tabellarisch erwartet uns ein sehr wichtiges Spiel. Jena steht mit zwei Punkten weniger als wir direkt hinter uns. Da kann es ein Vorteil sein, dass wir den Druck, unbedingt etwas mitnehmen zu müssen, durch unsere Aufholjagd bereits kennen. Jena ist eine körperlich robuste Mannschaft. Umso wichtiger wird es sein, dass wir von Beginn an hellwach sind und die Zweikämpfe annehmen.

[mspw]

Aus neun Punkten Rückstand sind zwei Zähler geworden. Das ehemalige Schlusslicht Eintracht Braunschweig hat in der 3. Liga durch vier Siege aus den vergangenen fünf Partien den Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen hergestellt. Im DFB.de-Interview spricht Eintracht-Stürmer Philipp Hofmann mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Aufschwung.

DFB.de: Fünf Spiele, vier Siege: Warum läuft es für Eintracht Braunschweig im Jahr 2019 so rund, Herr Hofmann?

Philipp Hofmann: Wir haben in der Winterpause einige Änderungen vorgenommen, es kamen viele neue Spieler hinzu. Die Mischung innerhalb der Mannschaft passt. Jeder läuft für den anderen. Wir haben die Winterpause als Neustart gesehen und versucht, die Tabelle irgendwie auszublenden. Wir wussten: Mit einem guten Start ist noch alles möglich. Jetzt wollen wir den Lauf weiter ausbauen.

DFB.de: Haben die vielen Winterzugänge auch eine gewisse Unbekümmertheit in die Mannschaft gebracht?

Hofmann: Ich denke schon. Bernd Nehrig, der vom FC St. Pauli nach Braunschweig kam, ist ein wichtiger Führungsspieler, der auf dem Platz vorneweg geht. Es kamen aber auch junge Spieler neu zur Mannschaft wie beispielsweise Mike Feigenspan aus der U 23 von Borussia Mönchengladbach. Außerdem haben Spieler wie Marcel Bär, der vom VfR Aalen nach Braunschweig zurückkehrte, einfach Bock auf die Aufgabe.

DFB.de: Beim 1:0 gegen die SpVgg Unterhaching haben Sie den Siegtreffer von Marcel Bär aufgelegt. Was macht mehr Spaß: Tore vorbereiten oder selbst erzielen?

Hofmann: Wenn ich eine Wahl habe, dann die Tore selbst zu erzielen. Dafür bin ich zu sehr Stürmer (lacht). Solange wir als Mannschaft erfolgreich sind, ist es für mich aber zweitrangig, ob ich eine Beteiligung an den Toren habe. Ich will der Mannschaft so gut wie möglich helfen.

DFB.de: In dieser Saison war Eintracht Braunschweig zwischenzeitlich elf Spiele lang sieglos. Wie bleibt man da positiv?

Hofmann: Das war definitiv keine einfache Situation. Weder für uns als Mannschaft, noch für den Verein. Wir haben zwar auch in dieser Phase recht gute Spiele gezeigt. Unser Problem war aber leider oft, dass wir Punkte in der Schlussphase noch aus der Hand gegeben haben.

DFB.de: War das 1:0 bei Energie Cottbus Mitte Dezember das eine Erfolgserlebnis, das die Mannschaft benötigt hat?

Hofmann: Der Dreier war in der Tat enorm wichtig. Das war ein Zeichen für uns, dass wir doch noch gewinnen können. Und wir haben aus dem Erfolg Kraft geschöpft, die uns auch noch in den Wochen danach geholfen hat.

DFB.de: Sie sind einer von nur noch sechs Spielern im Kader, die nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga in Braunschweig geblieben waren. Warum?

Hofmann: Ich hatte gute Gespräche mit dem damaligen Trainer Henrik Pedersen und wollte nach dem Abstieg in die 3. Liga nicht einfach abhauen. Klar, wir sind noch mit einer anderen Zielsetzung in diese Saison gegangen. Die Entwicklung konnten wir aber nicht vorhersehen. Wir haben die Situation angenommen und werden weiterhin alles geben, um am Saisonende den Klassenverbleib zu feiern.

DFB.de: Sie haben in Ihrer Laufbahn schon früh Erfolge gefeiert, wurden Deutscher A-Junioren-Meister mit Schalke 04 und erzielten beim 2:1 im Finale gegen den FC Bayern München sogar das Siegtor. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?

Hofmann: Sehr gute. Ich hatte mit Norbert Elgert einen klasse Trainer, der viele spätere Nationalspieler wie Manuel Neuer, Benedikt Höwedes, Mesut Özil, Julian Draxler, Max Meyer oder Leroy Sané auf dem Weg in den Profibereich begleitet hat. Da nimmt man viel mit für seinen weiteren Weg. Die Meisterschaft mit der U 19 war sicherlich ein Highlight, genauso wie meine Einsätze für die deutschen Nationalmannschaften von der U 18 bis zur U 21. Daran denke ich gerne zurück.

DFB.de: Haben Sie noch Kontakt zu ehemaligen Mitspielern?

Hofmann: Mit Sead Kolasinac, der mittlerweile beim FC Arsenal spielt, war ich während meiner Schalker Zeit gemeinsam auf dem Internat. Als er nach England gewechselt ist, stand ich dort beim Zweitligisten FC Brentford unter Vertrag. Wir haben uns dann gemeinsam um eine Wohnung für ihn gekümmert. Auch mit Max Meyer, der nun auch in England für Crystal Palace am Ball ist, schreibe ich ab und zu.

DFB.de: Neben Ihrer Station in England haben Sie in Ihrer Karriere auch schon 113 Einsätze in der 2. Bundesliga absolviert. Wie sehr hilft Ihnen diese Erfahrung?

Hofmann: Man wächst an den Erlebnissen. In England lief es für mich im ersten Jahr noch gut, danach habe ich aber nicht mehr eine ganz so wichtige Rolle gespielt. Ich habe gelernt, mich auch von Rückschlägen nicht so leicht aus der Bahn werfen zu lassen. Auch wenn ich mit 25 Jahren noch nicht zu den alten Haudegen gehöre, kann ich meine Erfahrung an die jungen Spieler weitergeben.

DFB.de: Zurück zur 3. Liga: Wie sehr ärgert es Sie, dass Eintracht Braunschweig trotz der aktuellen Serie noch unter dem Strich steht?

Hofmann: Da fragt man sich schon kurz, wo wir stehen würden, hätten wir schon zu Saisonbeginn so erfolgreich gespielt. Mit der Hinserie haben wir aber gedanklich abgeschlossen. Aus den neun Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz sind nun zwei Zähler geworden. Daran sind wir als Mannschaft gewachsen. Klar ist aber auch: Das waren nur die ersten Schritte eines langen Weges. Unser nächstes Ziel ist es, über den Strich zu kommen.

DFB.de: Am Sonntag geht es zum direkten Konkurrenten FC Carl Zeiss Jena. Worauf wird es ankommen?

Hofmann: Tabellarisch erwartet uns ein sehr wichtiges Spiel. Jena steht mit zwei Punkten weniger als wir direkt hinter uns. Da kann es ein Vorteil sein, dass wir den Druck, unbedingt etwas mitnehmen zu müssen, durch unsere Aufholjagd bereits kennen. Jena ist eine körperlich robuste Mannschaft. Umso wichtiger wird es sein, dass wir von Beginn an hellwach sind und die Zweikämpfe annehmen.

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