Hoffenheims Anne Fühner: "Die Erfolge sind kein Zufall"

Perfekter Start für die TSG Hoffenheim in der Allianz Frauen-Bundesliga. Nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen Turbine Potsdam gewann die Mannschaft von Trainer Jürgen Ehrmann nun auch 4:1 beim 1. FFC Frankfurt. In beiden Begegnungen gelang Hoffenheims Mittelfeldspielerin Anne Fühner ein Treffer. Im DFB.de-Interview spricht die 23-Jährige über die optimale Ausbeute von sechs Punkten nach zwei Begegnungen und die Saisonziele im Kraichgau.

DFB.de: Frau Fühner, zwei Siege zum Auftakt in der Frauen-Bundesliga. Ein Traumstart?

Anne Fühner: Natürlich, besser geht es nicht. Aber diese Erfolge sind kein Zufall. Unsere Vorbereitung war schon richtig gut: In sieben Begegnungen haben wir sieben Siege gefeiert. Dennoch weiß man zum Saisonstart nie so richtig, wo man wirklich steht. Deshalb waren vor allem die drei Punkte gegen Potsdam extrem wichtig. Dass wir das nun in Frankfurt bestätigen konnten, ist schon der Hammer.

DFB.de: Können Sie nach diesem tollen Auftakt die Ziele nach oben korrigieren?

Fühner: Wir haben viel Selbstvertrauen getankt und einen überragenden Zusammenhalt. Dieser war bei der TSG schon immer gut, aber besser als momentan war es noch nie, seit ich hier bin. Aber das ist alles kein Grund, jetzt abzuheben. Ich weiß genau, dass das nicht spektakulär klingt. Es sind jedoch erst zwei Begegnungen absolviert. Es ist viel zu früh, um irgendwelche neuen Ziele auszusprechen. Wir tun gut daran, einen Schritt nach dem anderen zu machen.

DFB.de: Der nächste ist ein Heimspiel gegen die SGS Essen am kommenden Wochenende.

Fühner: Auch wenn Essen am Sonntag klar gegen Wolfsburg verloren hat, zählt die SGS für mich zu den Topteams in der Bundesliga. Essen war vergangene Saison Fünfter und wird sich nicht verschlechtern wollen. Allerdings haben wir jetzt das Selbstvertrauen, um sagen zu können, dass wir unsere Serie am Sonntag fortsetzen und die nächsten drei Punkte holen wollen.

DFB.de: Vor ein paar Jahren wären Siege gegen Potsdam und Frankfurt für Hoffenheim noch außergewöhnlich gewesen. Zeigen diese Erfolge, dass Sie sich diesen Klubs annähern oder sie sogar überholen können?

Fühner: Der Sieg gegen Potsdam war für uns schon ein außergewöhnlicher Erfolg. Noch nie zuvor konnten wir Turbine besiegen. Der Schlusspfiff war dann tatsächlich eine Erlösung. Uns allen ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, weil wir den Fluch endlich überwinden konnten. Es war ein harter Kampf und am Ende ein verdienter Sieg. Die drei Punkte in Frankfurt waren ebenfalls ein toller Erfolg, aber nicht der erste gegen den FFC. Mit Teams wie Frankfurt sind wir mittlerweile auf Augenhöhe, das zeigen die Ergebnisse der vergangenen Jahre in Test- und Pflichtspielen.

DFB.de: Sie sind seit 2012 in Hoffenheim und hatten bis zu Saisonbeginn vier Treffer auf Ihrer Habenseite. Nun haben Sie in Potsdam mit einem sehenswerten Solo das Siegtor erzielt und auch gegen Frankfurt getroffen. Werden Sie noch zur Torjägerin?

Fühner: Ich hoffe es. Als Mittelfeldspielerin war es schon mein Ziel, torgefährlicher zu werden. Wegen mir kann es gerne so weitergehen. Ich fühle mich richtig gut und bin topfit. Außerdem spüre ich das Vertrauen von den Trainern. Es passt im Moment einfach alles zusammen, aber natürlich ist trotzdem noch nicht alles perfekt. Gegen Frankfurt hatte ich zum Beispiel weitere gute Gelegenheiten, die ich nicht genutzt habe. Einmal habe ich sogar über das leere Tor geschossen. Darüber habe ich mich wahnsinnig geärgert. Es gibt also auf jeden Fall noch Verbesserungspotenzial. Der größte Fehler wäre es, wenn wir uns nun auf den ersten Erfolgen ausruhen würden. Dann würde es ganz schnell in die andere Richtung gehen.

DFB.de: So wie in der vergangenen Saison, als Sie mit der TSG Hoffenheim auch einen starken Start hatten und dann am Ende ziemlich nachgelassen haben.

Fühner: Wir haben das analysiert und definitiv unsere Lehren und Konsequenzen daraus gezogen. Dennoch sind wir uns bewusst, dass wir auch in dieser Saison nicht jedes Spiel gewinnen werden. Wichtig ist, dass wir gegen Teams, die wir mit unserer Qualität eigentlich schlagen müssten, nicht so viele Punkte liegenlassen wie in der vergangenen Rückrunde. Aber wir arbeiten daran, dass uns das nicht wieder passiert und sind definitiv schon stabiler geworden.

DFB.de: Schauen Sie im Moment besonders gerne auf die Tabelle?

Fühner: Natürlich. Das macht derzeit richtig Spaß, auch wenn erst zwei Spiele gespielt sind. Wir sind noch nie mit zwei Siegen in eine Bundesligasaison gestartet, nur München und Wolfsburg sind vor uns.

DFB.de: Was macht Hoffenheim in dieser Saison so stark?

Fühner: Wir haben im Sommer zwar einige starke und erfahrene Spielerinnen verloren, aber auch gute Zugänge dazu bekommen, die schnell integriert waren. Wir haben nicht die ganz große individuelle Klasse im Kader, aber die Zusammenstellung der Mannschaft ist einfach super. Wir harmonieren sehr gut. Ich glaube, dass wir in diesem Jahr nicht so leicht zu schlagen sind, wenn wir unsere Qualitäten auf den Platz bekommen. Wir sind auf jeden Fall weiter als in den vergangenen Jahren. Wir freuen uns riesig auf alles, was nun kommt. Wir schauen nicht auf die anderen, sondern nur auf uns.

DFB.de: Ist das gerade die schönste Phase Ihrer Zeit in Hoffenheim?

Fühner: Für mich persönlich schon. Ich hatte schon mal eine sehr gute Phase. Dann gab es auch mal eine Zeit, in der ich Probleme hatte, mich zurechtzufinden. Aber das ist jetzt vorbei. Im Moment ist es wieder richtig gut. So kann es gerne weitergehen.

DFB.de: Und als Mannschaft?

Fühner: Ich habe es ja eben schon gesagt: Wir haben einen außergewöhnlichen Teamzusammenhalt, dazu zähle ich auch die Trainer und Verantwortlichen. Wir kommen in dieser Saison über die Gemeinschaft. Jede brennt, jede will, jede pusht die andere. Niemand ist mit dem Erreichten zufrieden.

[sw]

Perfekter Start für die TSG Hoffenheim in der Allianz Frauen-Bundesliga. Nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen Turbine Potsdam gewann die Mannschaft von Trainer Jürgen Ehrmann nun auch 4:1 beim 1. FFC Frankfurt. In beiden Begegnungen gelang Hoffenheims Mittelfeldspielerin Anne Fühner ein Treffer. Im DFB.de-Interview spricht die 23-Jährige über die optimale Ausbeute von sechs Punkten nach zwei Begegnungen und die Saisonziele im Kraichgau.

DFB.de: Frau Fühner, zwei Siege zum Auftakt in der Frauen-Bundesliga. Ein Traumstart?

Anne Fühner: Natürlich, besser geht es nicht. Aber diese Erfolge sind kein Zufall. Unsere Vorbereitung war schon richtig gut: In sieben Begegnungen haben wir sieben Siege gefeiert. Dennoch weiß man zum Saisonstart nie so richtig, wo man wirklich steht. Deshalb waren vor allem die drei Punkte gegen Potsdam extrem wichtig. Dass wir das nun in Frankfurt bestätigen konnten, ist schon der Hammer.

DFB.de: Können Sie nach diesem tollen Auftakt die Ziele nach oben korrigieren?

Fühner: Wir haben viel Selbstvertrauen getankt und einen überragenden Zusammenhalt. Dieser war bei der TSG schon immer gut, aber besser als momentan war es noch nie, seit ich hier bin. Aber das ist alles kein Grund, jetzt abzuheben. Ich weiß genau, dass das nicht spektakulär klingt. Es sind jedoch erst zwei Begegnungen absolviert. Es ist viel zu früh, um irgendwelche neuen Ziele auszusprechen. Wir tun gut daran, einen Schritt nach dem anderen zu machen.

DFB.de: Der nächste ist ein Heimspiel gegen die SGS Essen am kommenden Wochenende.

Fühner: Auch wenn Essen am Sonntag klar gegen Wolfsburg verloren hat, zählt die SGS für mich zu den Topteams in der Bundesliga. Essen war vergangene Saison Fünfter und wird sich nicht verschlechtern wollen. Allerdings haben wir jetzt das Selbstvertrauen, um sagen zu können, dass wir unsere Serie am Sonntag fortsetzen und die nächsten drei Punkte holen wollen.

DFB.de: Vor ein paar Jahren wären Siege gegen Potsdam und Frankfurt für Hoffenheim noch außergewöhnlich gewesen. Zeigen diese Erfolge, dass Sie sich diesen Klubs annähern oder sie sogar überholen können?

Fühner: Der Sieg gegen Potsdam war für uns schon ein außergewöhnlicher Erfolg. Noch nie zuvor konnten wir Turbine besiegen. Der Schlusspfiff war dann tatsächlich eine Erlösung. Uns allen ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, weil wir den Fluch endlich überwinden konnten. Es war ein harter Kampf und am Ende ein verdienter Sieg. Die drei Punkte in Frankfurt waren ebenfalls ein toller Erfolg, aber nicht der erste gegen den FFC. Mit Teams wie Frankfurt sind wir mittlerweile auf Augenhöhe, das zeigen die Ergebnisse der vergangenen Jahre in Test- und Pflichtspielen.

DFB.de: Sie sind seit 2012 in Hoffenheim und hatten bis zu Saisonbeginn vier Treffer auf Ihrer Habenseite. Nun haben Sie in Potsdam mit einem sehenswerten Solo das Siegtor erzielt und auch gegen Frankfurt getroffen. Werden Sie noch zur Torjägerin?

Fühner: Ich hoffe es. Als Mittelfeldspielerin war es schon mein Ziel, torgefährlicher zu werden. Wegen mir kann es gerne so weitergehen. Ich fühle mich richtig gut und bin topfit. Außerdem spüre ich das Vertrauen von den Trainern. Es passt im Moment einfach alles zusammen, aber natürlich ist trotzdem noch nicht alles perfekt. Gegen Frankfurt hatte ich zum Beispiel weitere gute Gelegenheiten, die ich nicht genutzt habe. Einmal habe ich sogar über das leere Tor geschossen. Darüber habe ich mich wahnsinnig geärgert. Es gibt also auf jeden Fall noch Verbesserungspotenzial. Der größte Fehler wäre es, wenn wir uns nun auf den ersten Erfolgen ausruhen würden. Dann würde es ganz schnell in die andere Richtung gehen.

DFB.de: So wie in der vergangenen Saison, als Sie mit der TSG Hoffenheim auch einen starken Start hatten und dann am Ende ziemlich nachgelassen haben.

Fühner: Wir haben das analysiert und definitiv unsere Lehren und Konsequenzen daraus gezogen. Dennoch sind wir uns bewusst, dass wir auch in dieser Saison nicht jedes Spiel gewinnen werden. Wichtig ist, dass wir gegen Teams, die wir mit unserer Qualität eigentlich schlagen müssten, nicht so viele Punkte liegenlassen wie in der vergangenen Rückrunde. Aber wir arbeiten daran, dass uns das nicht wieder passiert und sind definitiv schon stabiler geworden.

DFB.de: Schauen Sie im Moment besonders gerne auf die Tabelle?

Fühner: Natürlich. Das macht derzeit richtig Spaß, auch wenn erst zwei Spiele gespielt sind. Wir sind noch nie mit zwei Siegen in eine Bundesligasaison gestartet, nur München und Wolfsburg sind vor uns.

DFB.de: Was macht Hoffenheim in dieser Saison so stark?

Fühner: Wir haben im Sommer zwar einige starke und erfahrene Spielerinnen verloren, aber auch gute Zugänge dazu bekommen, die schnell integriert waren. Wir haben nicht die ganz große individuelle Klasse im Kader, aber die Zusammenstellung der Mannschaft ist einfach super. Wir harmonieren sehr gut. Ich glaube, dass wir in diesem Jahr nicht so leicht zu schlagen sind, wenn wir unsere Qualitäten auf den Platz bekommen. Wir sind auf jeden Fall weiter als in den vergangenen Jahren. Wir freuen uns riesig auf alles, was nun kommt. Wir schauen nicht auf die anderen, sondern nur auf uns.

DFB.de: Ist das gerade die schönste Phase Ihrer Zeit in Hoffenheim?

Fühner: Für mich persönlich schon. Ich hatte schon mal eine sehr gute Phase. Dann gab es auch mal eine Zeit, in der ich Probleme hatte, mich zurechtzufinden. Aber das ist jetzt vorbei. Im Moment ist es wieder richtig gut. So kann es gerne weitergehen.

DFB.de: Und als Mannschaft?

Fühner: Ich habe es ja eben schon gesagt: Wir haben einen außergewöhnlichen Teamzusammenhalt, dazu zähle ich auch die Trainer und Verantwortlichen. Wir kommen in dieser Saison über die Gemeinschaft. Jede brennt, jede will, jede pusht die andere. Niemand ist mit dem Erreichten zufrieden.

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