Hloušek: "Bis Weihnachten sechs Punkte"

Der achtmalige tschechische Nationalspieler und langjährige Bundesligaspieler Adam Hloušek war im Sommer der wohl prominenteste Zugang des 1. FC Kaiserslautern. Heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) steht das Traditionsduell gegen TSV 1860 München an. Im DFB.de-Interview spricht der 31 Jahre alte Abwehrspieler mit Mitarbeiter Oliver Jensen über den schwierigen Saisonstart und die tschechische Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Hloušek, der 1. FC Kaiserslautern konnte sich trotz einer zwischenzeitlichen Serie von sieben Spielen ohne Niederlage nicht aus dem Tabellenkeller befreien. Wieso tut sich Ihre Mannschaft in dieser Saison so schwer?

Adam Hloušek: Die Antwort ist einfach: Wir schießen keine Tore. Wir haben in jedem Spiel so viele Chancen. Würden wir die erste oder zweite Chance nutzen, hätten wir Ruhe. Aber bislang haben wir das nicht geschafft. Wir waren auch gegen Unterhaching in den ersten 30 Minuten klar besser, haben aber kein Tor geschossen. Dadurch entstehen Druck und Stress. Mit der Zeit kam der Gegner dann besser ins Spiel.

DFB.de: Empfanden Sie das 0:2 gegen die SpVgg Unterhaching als einen großen Rückschlag?

Hloušek: Ja. Wir hatten in den Wochen zuvor zwar nicht viele Spiele gewonnen, aber eben auch nicht verloren.

DFB.de: Nun steht das Spiel gegen die Löwen an, die gerade mit 5:0 gegen Waldhof Mannheim gewonnen haben. Was erwarten Sie?

Hloušek: 1860 hat eine sehr gute Mannschaft. Das wird nicht einfach, zumal sie den hohen Sieg im Rücken haben. Aber in dieser Liga ist alles möglich. Wir haben auch schon gegen andere gute Mannschaften wie den FC Ingolstadt und Dynamo Dresden gespielt und waren die bessere Mannschaft. Aber wie gesagt: Unser Problem war und ist, dass wir die Tore nicht machen.

DFB.de: Wie viele Punkte müssen Sie gegen 1860 München und danach gegen den KFC Uerdingen holen, um mit einem guten Gefühl Weihnachten feiern zu können?

Hloušek: Wir müssen gucken, dass wir aus den beiden Spielen sechs Punkte holen. Wenn wir zweimal gewinnen, haben wir zu Weihnachten eine ganz andere Stimmung.

DFB.de: Ursprünglich wollte der 1. FC Kaiserslautern um den Aufstieg mitspielen. Droht stattdessen nun eine weitere Saison im Abstiegskampf?

Hloušek: Würden wir uns keine Torchancen erspielen, würde ich mir mehr Sorgen machen. Wir müssen die Situation ernst nehmen, ich bin aber davon überzeugt, dass wir im neuen Jahr sehr viele Spiele gewinnen werden.

DFB.de: Das Insolvenzverfahren des 1. FC Kaiserslautern wurde abgeschlossen. Gleichwohl belasten noch immer finanzielle Schwierigkeiten den Verein. Inwiefern ist dies auch in der Mannschaft ein Thema?

Hloušek: Ich kann zu solchen Themen überhaupt nichts sagen, weil ich darüber nichts weiß. Auch in der Kabine ist das kein Gesprächsthema. Wir haben andere Leute im Verein, die sich darum kümmern.

DFB.de: Sie hatten bereits im Jahr 2011 für den 1. FC Kaiserslautern gespielt, damals noch in der Bundesliga. Wie haben Sie den Verein in der Zwischenzeit aus der Ferne wahrgenommen?

Hloušek: Ich habe Kaiserslautern immer verfolgt. Für mich ist das ein ganz spezieller Verein, deshalb bin ich auch hier. Dass ich uns nicht als Abstiegskandidat sehe, hängt auch mit meiner ersten Zeit in Kaiserslautern zusammen.

DFB.de: Das müssen Sie erklären, bitte!

Hloušek: Wir standen damals in der Rückrunde zeitweise auf einem Abstiegsplatz. Letztendlich haben wir die Saison aber auf dem siebten Tabellenplatz abgeschlossen. Und das in der Bundesliga, wo die besten Mannschaften der Welt spielen. Wenn das damals möglich war, dann muss es auch in dieser Saison möglich sein, dass wir viele Spiele gewinnen und in der Tabelle nach oben klettern.

DFB.de: Sie haben in der Bundesliga für Kaiserslautern, den 1. FC Nürnberg und VfB Stuttgart gespielt, waren danach in Polen für Legia Warschau und in Tschechien für FC Viktoria Pilsen aktiv. Welche Zeit war rückblickend ihre schönste?

Hloušek: Die Zeit in der Bundesliga war natürlich toll. Auch in Polen hatte ich eine tolle Zeit. Ich war dreieinhalb Jahre dort, bin dreimal polnischer Meister geworden, habe zweimal den Pokal gewonnen und in der Champions League gespielt. Das war überragend.

DFB.de: Die vergangene Saison haben Sie bei Viktoria Pilsen verbracht, ehe Sie dann nach Kaiserslautern verliehen wurden.

Hloušek: Bei Viktoria Pilsen gab es zwei völlig unterschiedliche Phasen. In der Hinrunde lief es richtig gut. Wir sind zwar leider in der Europa-League-Qualifikation gescheitert, das war schade. Aber ich habe viel gespielt, ein Tor geschossen und weitere Treffer vorbereitet. Leider habe ich mich dann im ersten Spiel der Rückrunde verletzt und war bis zum Saisonende raus.

DFB.de: Sie haben acht Länderspiele für Tschechien absolviert. Wie stark schätzen Sie die tschechische Nationalmannschaft im Hinblick auf die EURO im nächsten Jahr ein?

Hloušek: Ich glaube und hoffe, dass langsam wieder die erfolgreichen Zeiten zurückkommen, die wir vor etwa 20 Jahren bereits hatten. In den vergangenen zehn Jahren war unsere Nationalmannschaft leider nicht so stark. Aber zuletzt kamen viele junge Spieler hinzu, die in der Bundesliga oder in England spielen. Unsere Nationalmannschaft wurde von Jahr zu Jahr besser. Ich hoffe, wir werden bei der Europameisterschaft bereit sein. Dann müssen die Gegner auf Tschechien aufpassen.

[oj]

Der achtmalige tschechische Nationalspieler und langjährige Bundesligaspieler Adam Hloušek war im Sommer der wohl prominenteste Zugang des 1. FC Kaiserslautern. Heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) steht das Traditionsduell gegen TSV 1860 München an. Im DFB.de-Interview spricht der 31 Jahre alte Abwehrspieler mit Mitarbeiter Oliver Jensen über den schwierigen Saisonstart und die tschechische Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Hloušek, der 1. FC Kaiserslautern konnte sich trotz einer zwischenzeitlichen Serie von sieben Spielen ohne Niederlage nicht aus dem Tabellenkeller befreien. Wieso tut sich Ihre Mannschaft in dieser Saison so schwer?

Adam Hloušek: Die Antwort ist einfach: Wir schießen keine Tore. Wir haben in jedem Spiel so viele Chancen. Würden wir die erste oder zweite Chance nutzen, hätten wir Ruhe. Aber bislang haben wir das nicht geschafft. Wir waren auch gegen Unterhaching in den ersten 30 Minuten klar besser, haben aber kein Tor geschossen. Dadurch entstehen Druck und Stress. Mit der Zeit kam der Gegner dann besser ins Spiel.

DFB.de: Empfanden Sie das 0:2 gegen die SpVgg Unterhaching als einen großen Rückschlag?

Hloušek: Ja. Wir hatten in den Wochen zuvor zwar nicht viele Spiele gewonnen, aber eben auch nicht verloren.

DFB.de: Nun steht das Spiel gegen die Löwen an, die gerade mit 5:0 gegen Waldhof Mannheim gewonnen haben. Was erwarten Sie?

Hloušek: 1860 hat eine sehr gute Mannschaft. Das wird nicht einfach, zumal sie den hohen Sieg im Rücken haben. Aber in dieser Liga ist alles möglich. Wir haben auch schon gegen andere gute Mannschaften wie den FC Ingolstadt und Dynamo Dresden gespielt und waren die bessere Mannschaft. Aber wie gesagt: Unser Problem war und ist, dass wir die Tore nicht machen.

DFB.de: Wie viele Punkte müssen Sie gegen 1860 München und danach gegen den KFC Uerdingen holen, um mit einem guten Gefühl Weihnachten feiern zu können?

Hloušek: Wir müssen gucken, dass wir aus den beiden Spielen sechs Punkte holen. Wenn wir zweimal gewinnen, haben wir zu Weihnachten eine ganz andere Stimmung.

DFB.de: Ursprünglich wollte der 1. FC Kaiserslautern um den Aufstieg mitspielen. Droht stattdessen nun eine weitere Saison im Abstiegskampf?

Hloušek: Würden wir uns keine Torchancen erspielen, würde ich mir mehr Sorgen machen. Wir müssen die Situation ernst nehmen, ich bin aber davon überzeugt, dass wir im neuen Jahr sehr viele Spiele gewinnen werden.

DFB.de: Das Insolvenzverfahren des 1. FC Kaiserslautern wurde abgeschlossen. Gleichwohl belasten noch immer finanzielle Schwierigkeiten den Verein. Inwiefern ist dies auch in der Mannschaft ein Thema?

Hloušek: Ich kann zu solchen Themen überhaupt nichts sagen, weil ich darüber nichts weiß. Auch in der Kabine ist das kein Gesprächsthema. Wir haben andere Leute im Verein, die sich darum kümmern.

DFB.de: Sie hatten bereits im Jahr 2011 für den 1. FC Kaiserslautern gespielt, damals noch in der Bundesliga. Wie haben Sie den Verein in der Zwischenzeit aus der Ferne wahrgenommen?

Hloušek: Ich habe Kaiserslautern immer verfolgt. Für mich ist das ein ganz spezieller Verein, deshalb bin ich auch hier. Dass ich uns nicht als Abstiegskandidat sehe, hängt auch mit meiner ersten Zeit in Kaiserslautern zusammen.

DFB.de: Das müssen Sie erklären, bitte!

Hloušek: Wir standen damals in der Rückrunde zeitweise auf einem Abstiegsplatz. Letztendlich haben wir die Saison aber auf dem siebten Tabellenplatz abgeschlossen. Und das in der Bundesliga, wo die besten Mannschaften der Welt spielen. Wenn das damals möglich war, dann muss es auch in dieser Saison möglich sein, dass wir viele Spiele gewinnen und in der Tabelle nach oben klettern.

DFB.de: Sie haben in der Bundesliga für Kaiserslautern, den 1. FC Nürnberg und VfB Stuttgart gespielt, waren danach in Polen für Legia Warschau und in Tschechien für FC Viktoria Pilsen aktiv. Welche Zeit war rückblickend ihre schönste?

Hloušek: Die Zeit in der Bundesliga war natürlich toll. Auch in Polen hatte ich eine tolle Zeit. Ich war dreieinhalb Jahre dort, bin dreimal polnischer Meister geworden, habe zweimal den Pokal gewonnen und in der Champions League gespielt. Das war überragend.

DFB.de: Die vergangene Saison haben Sie bei Viktoria Pilsen verbracht, ehe Sie dann nach Kaiserslautern verliehen wurden.

Hloušek: Bei Viktoria Pilsen gab es zwei völlig unterschiedliche Phasen. In der Hinrunde lief es richtig gut. Wir sind zwar leider in der Europa-League-Qualifikation gescheitert, das war schade. Aber ich habe viel gespielt, ein Tor geschossen und weitere Treffer vorbereitet. Leider habe ich mich dann im ersten Spiel der Rückrunde verletzt und war bis zum Saisonende raus.

DFB.de: Sie haben acht Länderspiele für Tschechien absolviert. Wie stark schätzen Sie die tschechische Nationalmannschaft im Hinblick auf die EURO im nächsten Jahr ein?

Hloušek: Ich glaube und hoffe, dass langsam wieder die erfolgreichen Zeiten zurückkommen, die wir vor etwa 20 Jahren bereits hatten. In den vergangenen zehn Jahren war unsere Nationalmannschaft leider nicht so stark. Aber zuletzt kamen viele junge Spieler hinzu, die in der Bundesliga oder in England spielen. Unsere Nationalmannschaft wurde von Jahr zu Jahr besser. Ich hoffe, wir werden bei der Europameisterschaft bereit sein. Dann müssen die Gegner auf Tschechien aufpassen.

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