Löhmannsröben vor Zwickau: "Auf eklige Zweikämpfe einstellen"

Er kam, sah und traf: Jan Löhmannsröben trug sich gleich in seinem ersten Spiel nach der Rückkehr in die 3. Liga für den Halleschen FC im Spiel gegen den TSV 1860 München (1:1) in die Torschützenliste ein. Im DFB.de-Interview spricht der 30 Jahre alte Defensivspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Grund für seinen kurzfristigen Wechsel und das Nachholspiel beim FSV Zwickau heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport).

DFB.de: Gleich beim ersten Einsatz für Ihren neuen Verein haben Sie getroffen. War das ein Einstand nach Maß, Herr Löhmannsröben?

Jan Löhmannsröben: Absolut. Es wäre nur noch schöner, wenn wir zwei Punkte mehr geholt hätten. Tore zu erzielen, gehört eigentlich nicht zu meinen Spezialitäten. Für meinen Ex-Verein FC Hansa Rostock hatte ich aber auch in meinem ersten Meisterschaftsspiel getroffen. Ab und zu findet ein blindes Huhn eben doch mal ein Korn. (lacht)

DFB.de: Ihr Tor haben Sie mit einem speziellen Jubel gefeiert. Was hat es damit auf sich?

Löhmannsröben: Als ich für den 1. FC Kaiserslautern spielte, hatte ich mit einem Fan gewettet, dass ich mindestens drei Tore erziele und vorbereite. Im Gegenzug sollte er dann ein Jahr lang in einem rosa Hasenkostüm ins Stadion gehen. Also bin ich wie ein Hase gehüpft. Die Wette hatte ich damals zwar nicht gewonnen. Da der Jubel aber Kultpotenzial besitzt, mache ich den immer noch. Außerdem habe ich einen Bogenschützen nachgemacht. Statt einen Pfeil habe ich aber die Zahl zwei aus dem Köcher gezogen. Einige Freunde machen sich nämlich über meine neue Rückennummer lustig. Ich habe während meiner Karriere immer gerne die "6" getragen. Da diese beim HFC aber Legende Toni Lindenhahn gepachtet hat, musste ich mir etwas anderes überlegen.

DFB.de: War das 1:1 gegen den als Aufstiegsaspiranten gehandelten TSV 1860 München grundsätzlich ein Spiel nach Ihrem Geschmack?

Löhmannsröben: Fußballerisch hätten wir gerne noch mehr den Weg nach vorne gesucht. Das war aber in Unterzahl nach der Roten Karte für Terrence Boyd nicht mehr ganz so möglich. Mit welchem Einsatz und welcher Leidenschaft wir aber geschlossen verteidigt haben, war beeindruckend. Das hat den Geist innerhalb der Mannschaft gezeigt. Darauf wollen wir aufbauen.

DFB.de: Muss Terrence Boyd der Mannschaft nach seinem Platzverweis etwas ausgeben?

Löhmannsröben: Er hat sich auf jeden Fall schon gebührend bedankt, dass wir zumindest einen Punkt geholt haben. Klar ist: Wenn wir den Ausgleich schon früher kassiert hätten, wäre die Partie noch ekliger geworden. So hatte aber unser Torhüter Sven Müller die Möglichkeit, mit einem gehaltenen Handelfmeter zu glänzen. Wenn Terrence in dieser Saison zweistellig für uns trifft, ist die Sache abgehakt. (lacht)

DFB.de: Die aktuelle Saison hatte für Sie noch mit Ihren ersten drei Einsätzen in der 2. Bundesliga für Hansa Rostock begonnen. Warum hatten Sie sich dennoch kurzfristig für einen Wechsel zurück in die 3. Liga entschieden?

Löhmannsröben: Der Verein hatte mir signalisiert, dass ich in nächster Zeit nicht mit regelmäßigen Startelfeinsätzen rechnen kann. Mit 30 Jahren bin ich allerdings nicht mehr in einem Alter, in dem ich lange auf meine Chance warten kann. Ich möchte der Mannschaft auf dem Platz helfen. Ich bin glücklich darüber, dass wir eine Lösung gefunden haben. Mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga werde ich eine sehr schöne Erinnerung an Hansa Rostock immer im Hinterkopf haben.

DFB.de: Was hat Sie vom Halleschen FC überzeugt?

Löhmannsröben: Die Gespräche mit Trainer Florian Schnorrenberg und Sportdirektor Ralf Minge waren hervorragend. Dazu ist die Mannschaft gut in die Saison gestartet. Mit den Jungs ist etwas zu holen. Daher hatte ich mich schnell dazu entschieden. Ich wollte den Schritt zum HFC unbedingt machen.

DFB.de: Wie sehen Sie Ihre Rolle innerhalb der Mannschaft?

Löhmannsröben: Ich gehöre zu den älteren Spielern im Team und will daher Verantwortung übernehmen. Mein Ziel ist es, mit meiner Mentalität und meiner Art, Zweikämpfe zu führen, ein Vorbild für die anderen Jungs zu sein. Ich möchte sie coachen und nach Ballgewinnen in Szene setzen. Meine genaue Position im Team wird sich im Laufe der Zeit herauskristallisieren. Es ist aber sicherlich kein Nachteil, dass ich sieben, acht Spieler schon vorher recht gut kannte. Aaron Herzog war mein Mitspieler in Rostock, mit Janek Sternberg habe ich beim 1. FC Kaiserslautern gespielt. Louis Samson kannte ich über unseren gemeinsamen Freundeskreis. Ähnlich ist das bei Justin Eilers und Niklas Kreuzer.

DFB.de: Nach sieben absolvierten Spielen stehen zwölf Punkte zu Buche. Wie bewerten Sie die Situation?

Löhmannsröben: Auch wenn erst wenige Begegnungen hinter uns liegen: Wir haben uns eine gute Ausgangslage erarbeitet. Mit einem Sieg im Nachholspiel beim FSV Zwickau könnten wir sogar auf den dritten Platz springen. Dafür müssen wir einige Hindernisse überwinden. Aktuell fehlen uns acht Spieler verletzungsbedingt. Dazu ist Terrence Boyd für zwei Begegnungen gesperrt und wir haben eine englische Woche, die am Samstag mit der Partie beim SV Waldhof Mannheim endet. Auch danach bleibt bis zum Derby gegen den 1. FC Magdeburg am folgenden Freitag nicht viel Zeit. Anschließend kann man dann noch ein wenig besser einschätzen, wohin der Weg für uns gehen kann.

DFB.de: Sie haben die Nachholpartie in Zwickau angesprochen. Was wird dort wichtig sein?

Löhmannsröben: Der FSV verfügt über eine sehr leidenschaftlich auftretende Mannschaft. Wir müssen uns daher auf eklige Zweikämpfe, viele Flanken und intensive Duelle um den zweiten Ball einstellen. Da der FSV bislang noch auf seinen ersten Sieg wartet, wird das Team zu Hause gegen uns unbedingt gewinnen wollen. Wir sollten dieselbe Mentalität zeigen wie gegen den TSV 1860 München und unsere Situationen gut ausspielen.

[mspw]

Er kam, sah und traf: Jan Löhmannsröben trug sich gleich in seinem ersten Spiel nach der Rückkehr in die 3. Liga für den Halleschen FC im Spiel gegen den TSV 1860 München (1:1) in die Torschützenliste ein. Im DFB.de-Interview spricht der 30 Jahre alte Defensivspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Grund für seinen kurzfristigen Wechsel und das Nachholspiel beim FSV Zwickau heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport).

DFB.de: Gleich beim ersten Einsatz für Ihren neuen Verein haben Sie getroffen. War das ein Einstand nach Maß, Herr Löhmannsröben?

Jan Löhmannsröben: Absolut. Es wäre nur noch schöner, wenn wir zwei Punkte mehr geholt hätten. Tore zu erzielen, gehört eigentlich nicht zu meinen Spezialitäten. Für meinen Ex-Verein FC Hansa Rostock hatte ich aber auch in meinem ersten Meisterschaftsspiel getroffen. Ab und zu findet ein blindes Huhn eben doch mal ein Korn. (lacht)

DFB.de: Ihr Tor haben Sie mit einem speziellen Jubel gefeiert. Was hat es damit auf sich?

Löhmannsröben: Als ich für den 1. FC Kaiserslautern spielte, hatte ich mit einem Fan gewettet, dass ich mindestens drei Tore erziele und vorbereite. Im Gegenzug sollte er dann ein Jahr lang in einem rosa Hasenkostüm ins Stadion gehen. Also bin ich wie ein Hase gehüpft. Die Wette hatte ich damals zwar nicht gewonnen. Da der Jubel aber Kultpotenzial besitzt, mache ich den immer noch. Außerdem habe ich einen Bogenschützen nachgemacht. Statt einen Pfeil habe ich aber die Zahl zwei aus dem Köcher gezogen. Einige Freunde machen sich nämlich über meine neue Rückennummer lustig. Ich habe während meiner Karriere immer gerne die "6" getragen. Da diese beim HFC aber Legende Toni Lindenhahn gepachtet hat, musste ich mir etwas anderes überlegen.

DFB.de: War das 1:1 gegen den als Aufstiegsaspiranten gehandelten TSV 1860 München grundsätzlich ein Spiel nach Ihrem Geschmack?

Löhmannsröben: Fußballerisch hätten wir gerne noch mehr den Weg nach vorne gesucht. Das war aber in Unterzahl nach der Roten Karte für Terrence Boyd nicht mehr ganz so möglich. Mit welchem Einsatz und welcher Leidenschaft wir aber geschlossen verteidigt haben, war beeindruckend. Das hat den Geist innerhalb der Mannschaft gezeigt. Darauf wollen wir aufbauen.

DFB.de: Muss Terrence Boyd der Mannschaft nach seinem Platzverweis etwas ausgeben?

Löhmannsröben: Er hat sich auf jeden Fall schon gebührend bedankt, dass wir zumindest einen Punkt geholt haben. Klar ist: Wenn wir den Ausgleich schon früher kassiert hätten, wäre die Partie noch ekliger geworden. So hatte aber unser Torhüter Sven Müller die Möglichkeit, mit einem gehaltenen Handelfmeter zu glänzen. Wenn Terrence in dieser Saison zweistellig für uns trifft, ist die Sache abgehakt. (lacht)

DFB.de: Die aktuelle Saison hatte für Sie noch mit Ihren ersten drei Einsätzen in der 2. Bundesliga für Hansa Rostock begonnen. Warum hatten Sie sich dennoch kurzfristig für einen Wechsel zurück in die 3. Liga entschieden?

Löhmannsröben: Der Verein hatte mir signalisiert, dass ich in nächster Zeit nicht mit regelmäßigen Startelfeinsätzen rechnen kann. Mit 30 Jahren bin ich allerdings nicht mehr in einem Alter, in dem ich lange auf meine Chance warten kann. Ich möchte der Mannschaft auf dem Platz helfen. Ich bin glücklich darüber, dass wir eine Lösung gefunden haben. Mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga werde ich eine sehr schöne Erinnerung an Hansa Rostock immer im Hinterkopf haben.

DFB.de: Was hat Sie vom Halleschen FC überzeugt?

Löhmannsröben: Die Gespräche mit Trainer Florian Schnorrenberg und Sportdirektor Ralf Minge waren hervorragend. Dazu ist die Mannschaft gut in die Saison gestartet. Mit den Jungs ist etwas zu holen. Daher hatte ich mich schnell dazu entschieden. Ich wollte den Schritt zum HFC unbedingt machen.

DFB.de: Wie sehen Sie Ihre Rolle innerhalb der Mannschaft?

Löhmannsröben: Ich gehöre zu den älteren Spielern im Team und will daher Verantwortung übernehmen. Mein Ziel ist es, mit meiner Mentalität und meiner Art, Zweikämpfe zu führen, ein Vorbild für die anderen Jungs zu sein. Ich möchte sie coachen und nach Ballgewinnen in Szene setzen. Meine genaue Position im Team wird sich im Laufe der Zeit herauskristallisieren. Es ist aber sicherlich kein Nachteil, dass ich sieben, acht Spieler schon vorher recht gut kannte. Aaron Herzog war mein Mitspieler in Rostock, mit Janek Sternberg habe ich beim 1. FC Kaiserslautern gespielt. Louis Samson kannte ich über unseren gemeinsamen Freundeskreis. Ähnlich ist das bei Justin Eilers und Niklas Kreuzer.

DFB.de: Nach sieben absolvierten Spielen stehen zwölf Punkte zu Buche. Wie bewerten Sie die Situation?

Löhmannsröben: Auch wenn erst wenige Begegnungen hinter uns liegen: Wir haben uns eine gute Ausgangslage erarbeitet. Mit einem Sieg im Nachholspiel beim FSV Zwickau könnten wir sogar auf den dritten Platz springen. Dafür müssen wir einige Hindernisse überwinden. Aktuell fehlen uns acht Spieler verletzungsbedingt. Dazu ist Terrence Boyd für zwei Begegnungen gesperrt und wir haben eine englische Woche, die am Samstag mit der Partie beim SV Waldhof Mannheim endet. Auch danach bleibt bis zum Derby gegen den 1. FC Magdeburg am folgenden Freitag nicht viel Zeit. Anschließend kann man dann noch ein wenig besser einschätzen, wohin der Weg für uns gehen kann.

DFB.de: Sie haben die Nachholpartie in Zwickau angesprochen. Was wird dort wichtig sein?

Löhmannsröben: Der FSV verfügt über eine sehr leidenschaftlich auftretende Mannschaft. Wir müssen uns daher auf eklige Zweikämpfe, viele Flanken und intensive Duelle um den zweiten Ball einstellen. Da der FSV bislang noch auf seinen ersten Sieg wartet, wird das Team zu Hause gegen uns unbedingt gewinnen wollen. Wir sollten dieselbe Mentalität zeigen wie gegen den TSV 1860 München und unsere Situationen gut ausspielen.

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