Heskamp: "Für mich überwiegt die Chance"

Ralf Heskamp kann bei seiner neuen Tätigkeit als Sportdirektor des Drittligisten Hallescher FC auf eine Menge Erfahrung zurückgreifen. Der 52 Jahre alte Ex-Profi war schon Geschäftsführer des VfL Osnabrück, Sportlicher Leiter bei Holstein Kiel sowie Scout für Rekordmeister FC Bayern München. Als Profi lief er unter anderem für Osnabrück, Preußen Münster und Eintracht Braunschweig auf. Seit Anfang April ist der in Rheine geborene Heskamp für die sportlichen Belange des HFC verantwortlich. Seitdem gab es bereits viel Bewegung im Kader. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Ralf Heskamp mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seine ersten Wochen im Amt, die Erwartungen an die neue Saison und viele Telefonate mit dem neuen HFC-Trainer Torsten Ziegner.

DFB.de: Ist die Sommerpause für einen Sportdirektor so etwas wie die einsamste Zeit des Jahres, Herr Heskamp?

Ralf Heskamp: (lacht) Auf der Geschäftsstelle ist in der Tat nicht so viel los. Dennoch ist es für mich als Sportdirektor die intensivste Zeit des Jahres. Ich führe viele Gespräche, vor allem mit Beratern.

DFB.de: Sie hatten bereits unmittelbar nach Ihrer Amtsübernahme begonnen, die ersten Entscheidungen einzustielen. Wie zufrieden sind Sie mit dem Stand?

Heskamp: Sehr zufrieden. Dass wir schon jetzt das Gerüst mit rund 20 Spielern stehen haben, das hatten wir vor sechs Wochen kaum gedacht. Nach meinem Amtsantritt habe ich mir zunächst alle Verträge angeschaut und bin in die Gespräche mit den Spielern eingestiegen. Recht schnell war klar, wen wir halten wollten. Dann ging es darum, welche Zugänge infrage kommen. Es ging unter dem Strich recht zügig bisher.

DFB.de: Also bleibt auch noch ein wenig Zeit für Urlaub?

Heskamp: Vielleicht kann ich daran denken, wenn die Transferperiode vorbei ist. Das ist aber ganz normal.

DFB.de: Auf welchen Positionen suchen Sie noch nach Verstärkungen?

Heskamp: Wir wollen noch zwei bis drei Spieler unter Vertrag nehmen. Wir benötigen einen dritten Torhüter und wollen auch noch im Angriff nachlegen.

DFB.de: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem neuen Trainer Torsten Ziegner?

Heskamp: In Absprache mit dem FSV Zwickau, bei dem Torsten derzeit noch unter Vertrag steht, ist er bereits eingebunden. In den vergangenen Wochen haben wir häufiger miteinander telefoniert als mit unseren Frauen. (lacht) Wir liegen auf einer Wellenlänge. Das war auch Voraussetzung für die Zusammenarbeit. Der Verein hatte uns vor unseren Vertragsunterschriften gewissermaßen auf ein "Blind Date" geschickt. Torsten und ich haben uns in einen Raum gesetzt und geschaut, ob es mit uns funktionieren kann. Wir haben schnell festgestellt, dass wir in den meisten Bereichen ähnlich ticken.

DFB.de: Worauf haben Sie bei der Spielerauswahl ganz besonderen Wert gelegt?

Heskamp: Die Identifikation mit der Aufgabe und dem Projekt HFC war uns extrem wichtig. Wir müssen mit unserem Budget haushalten. Spieler, die zu uns kommen, sollten also ganz bestimmt nicht ausschließlich auf Geld aus sein. Einige unserer Zugänge wollen zum Beispiel die 3. Liga nutzen, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.

DFB.de: Neuer Sportdirektor, neuer Trainer, viele neue Spieler: Welche Chancen bietet ein solcher Umbruch?

Heskamp: Ein so großer Umbruch ist auf der einen Seite ein kleines Risiko. Für mich überwiegt aber die Chance. Die Situation bietet die Möglichkeit, eingefahrene Strukturen aufzubrechen und neue Ideen einzubringen. Der HFC verfügt über viel Potenzial. Umfeld und Stadt bieten eine Menge. Ich bin überzeugt, dass der Klub mittelfristig höhere Zielstellungen ins Auge fassen kann.

DFB.de: Haben Sie sich schon auf eine Zielsetzung für die neue Saison geeinigt?

Heskamp: Da gibt es noch viele Unbekannte. Die Kader unserer Kontrahenten stehen weitgehend noch nicht und auch wir sind noch nicht komplett. Unser erstes Ziel ist es, uns in dieser "neuen" 3. Liga mit erstmals vier Absteigern zu etablieren. Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben und der Start gelingt, bin ich überzeugt, dass wir eine gute Saison spielen werden.

DFB.de: Das Stadion des HFC bietet mehr als 15.000 Zuschauern Platz. Ausverkauft war es in der vergangenen Saison kein einziges Mal. Die Besucherzahlen lagen mit knapp 6100 Besuchern sogar unter dem kalkulierten Schnitt. Wie wollen Sie das ändern?

Heskamp: Indem wir eine Mannschaft auf das Feld schicken, die sich mit dem HFC identifiziert und erkennbar alles gibt. Fehler darf man machen. Aber die Fans müssen immer das Gefühl haben, dass die Spieler alles für den Klub in die Waagschale werfen.

DFB.de: Unter anderem kommen mit Eintracht Braunschweig und dem 1. FC Kaiserslautern zwei Schwergewichte aus der 2. Bundesliga in die dritthöchste Spielklasse. Wie groß ist die Vorfreude auf die neue Saison?

Heskamp: Riesig! Das wird eine richtig interessante Spielzeit. Ich kann mir sogar gut vorstellen, dass es ähnlich eng zugehen wird wie in der vergangenen Zweitliga-Spielzeit. Von daher erwarte ich für uns auch eine große Herausforderung. Die Qualität in der 3. Liga ist sehr hoch. Ich habe selbst einmal in der 2. Bundesliga gespielt. Die aktuelle 3. Liga ist aber stärker als die 2. Bundesliga zu meiner Zeit.

DFB.de: Wie kam es zu Ihrem Wechsel nach Halle?

Heskamp: Ich habe mich beworben, recht klassisch per E-Mail. Im Frühjahr kam der Anruf und danach ging alles sehr schnell.

[mspw]

Ralf Heskamp kann bei seiner neuen Tätigkeit als Sportdirektor des Drittligisten Hallescher FC auf eine Menge Erfahrung zurückgreifen. Der 52 Jahre alte Ex-Profi war schon Geschäftsführer des VfL Osnabrück, Sportlicher Leiter bei Holstein Kiel sowie Scout für Rekordmeister FC Bayern München. Als Profi lief er unter anderem für Osnabrück, Preußen Münster und Eintracht Braunschweig auf. Seit Anfang April ist der in Rheine geborene Heskamp für die sportlichen Belange des HFC verantwortlich. Seitdem gab es bereits viel Bewegung im Kader. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Ralf Heskamp mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seine ersten Wochen im Amt, die Erwartungen an die neue Saison und viele Telefonate mit dem neuen HFC-Trainer Torsten Ziegner.

DFB.de: Ist die Sommerpause für einen Sportdirektor so etwas wie die einsamste Zeit des Jahres, Herr Heskamp?

Ralf Heskamp: (lacht) Auf der Geschäftsstelle ist in der Tat nicht so viel los. Dennoch ist es für mich als Sportdirektor die intensivste Zeit des Jahres. Ich führe viele Gespräche, vor allem mit Beratern.

DFB.de: Sie hatten bereits unmittelbar nach Ihrer Amtsübernahme begonnen, die ersten Entscheidungen einzustielen. Wie zufrieden sind Sie mit dem Stand?

Heskamp: Sehr zufrieden. Dass wir schon jetzt das Gerüst mit rund 20 Spielern stehen haben, das hatten wir vor sechs Wochen kaum gedacht. Nach meinem Amtsantritt habe ich mir zunächst alle Verträge angeschaut und bin in die Gespräche mit den Spielern eingestiegen. Recht schnell war klar, wen wir halten wollten. Dann ging es darum, welche Zugänge infrage kommen. Es ging unter dem Strich recht zügig bisher.

DFB.de: Also bleibt auch noch ein wenig Zeit für Urlaub?

Heskamp: Vielleicht kann ich daran denken, wenn die Transferperiode vorbei ist. Das ist aber ganz normal.

DFB.de: Auf welchen Positionen suchen Sie noch nach Verstärkungen?

Heskamp: Wir wollen noch zwei bis drei Spieler unter Vertrag nehmen. Wir benötigen einen dritten Torhüter und wollen auch noch im Angriff nachlegen.

DFB.de: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem neuen Trainer Torsten Ziegner?

Heskamp: In Absprache mit dem FSV Zwickau, bei dem Torsten derzeit noch unter Vertrag steht, ist er bereits eingebunden. In den vergangenen Wochen haben wir häufiger miteinander telefoniert als mit unseren Frauen. (lacht) Wir liegen auf einer Wellenlänge. Das war auch Voraussetzung für die Zusammenarbeit. Der Verein hatte uns vor unseren Vertragsunterschriften gewissermaßen auf ein "Blind Date" geschickt. Torsten und ich haben uns in einen Raum gesetzt und geschaut, ob es mit uns funktionieren kann. Wir haben schnell festgestellt, dass wir in den meisten Bereichen ähnlich ticken.

DFB.de: Worauf haben Sie bei der Spielerauswahl ganz besonderen Wert gelegt?

Heskamp: Die Identifikation mit der Aufgabe und dem Projekt HFC war uns extrem wichtig. Wir müssen mit unserem Budget haushalten. Spieler, die zu uns kommen, sollten also ganz bestimmt nicht ausschließlich auf Geld aus sein. Einige unserer Zugänge wollen zum Beispiel die 3. Liga nutzen, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.

DFB.de: Neuer Sportdirektor, neuer Trainer, viele neue Spieler: Welche Chancen bietet ein solcher Umbruch?

Heskamp: Ein so großer Umbruch ist auf der einen Seite ein kleines Risiko. Für mich überwiegt aber die Chance. Die Situation bietet die Möglichkeit, eingefahrene Strukturen aufzubrechen und neue Ideen einzubringen. Der HFC verfügt über viel Potenzial. Umfeld und Stadt bieten eine Menge. Ich bin überzeugt, dass der Klub mittelfristig höhere Zielstellungen ins Auge fassen kann.

DFB.de: Haben Sie sich schon auf eine Zielsetzung für die neue Saison geeinigt?

Heskamp: Da gibt es noch viele Unbekannte. Die Kader unserer Kontrahenten stehen weitgehend noch nicht und auch wir sind noch nicht komplett. Unser erstes Ziel ist es, uns in dieser "neuen" 3. Liga mit erstmals vier Absteigern zu etablieren. Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben und der Start gelingt, bin ich überzeugt, dass wir eine gute Saison spielen werden.

DFB.de: Das Stadion des HFC bietet mehr als 15.000 Zuschauern Platz. Ausverkauft war es in der vergangenen Saison kein einziges Mal. Die Besucherzahlen lagen mit knapp 6100 Besuchern sogar unter dem kalkulierten Schnitt. Wie wollen Sie das ändern?

Heskamp: Indem wir eine Mannschaft auf das Feld schicken, die sich mit dem HFC identifiziert und erkennbar alles gibt. Fehler darf man machen. Aber die Fans müssen immer das Gefühl haben, dass die Spieler alles für den Klub in die Waagschale werfen.

DFB.de: Unter anderem kommen mit Eintracht Braunschweig und dem 1. FC Kaiserslautern zwei Schwergewichte aus der 2. Bundesliga in die dritthöchste Spielklasse. Wie groß ist die Vorfreude auf die neue Saison?

Heskamp: Riesig! Das wird eine richtig interessante Spielzeit. Ich kann mir sogar gut vorstellen, dass es ähnlich eng zugehen wird wie in der vergangenen Zweitliga-Spielzeit. Von daher erwarte ich für uns auch eine große Herausforderung. Die Qualität in der 3. Liga ist sehr hoch. Ich habe selbst einmal in der 2. Bundesliga gespielt. Die aktuelle 3. Liga ist aber stärker als die 2. Bundesliga zu meiner Zeit.

DFB.de: Wie kam es zu Ihrem Wechsel nach Halle?

Heskamp: Ich habe mich beworben, recht klassisch per E-Mail. Im Frühjahr kam der Anruf und danach ging alles sehr schnell.

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