Herthas Reiß: "Es geht immer noch besser"

Mit optimalen 33 Punkten nach absolvierten elf Partien überwintert Trainer Oliver Reiß mit der U 17 von Hertha BSC in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga souverän an der Tabellenspitze. Im DFB.de-Interview spricht der 38 Jahre alte Berliner mit Mitarbeiter Ralf Debat über seine größte Herausforderung, die besonderen Qualitäten seines Teams und seine Beziehung zum Hauptstadtklub.

DFB.de: Haben Sie während der aktuellen Vorbereitung auf den Wiederbeginn der Meisterschaft einen besonders schwierigen Job, Herr Reiß?

Oliver Reiß: Nicht schwieriger als sonst, würde ich sagen. Wie kommen Sie darauf?

DFB.de: Ihre Mannschaft hatte sich mit optimalen elf Siegen aus den ersten elf Spielen in die Winterpause verabschiedet. Gibt es da überhaupt noch etwas zu verbessern?

Reiß: Das meinen Sie. (lacht) Klar ist: Wenn wir anfangen sollten zu glauben, dass jetzt alles einfach so weitergeht, dann wäre das der erste Schritt, um uns in Schwierigkeiten zu bringen. Wir alle wissen ganz genau, dass wir weiterhin abliefern müssen und nicht nachlassen dürfen. Von daher wird es vielleicht die größte Herausforderung sein, das Team trotz der vermeintlich komfortablen Tabellensituation am Limit zu halten und uns noch weiterzuentwickeln. Genau das haben wir vor.

DFB.de: In welchen Bereichen sehen Sie vor allem Luft nach oben?

Reiß: Der entscheidende Punkt ist die Konstanz. Obwohl wir bisher immer als Sieger vom Platz gegangen sind, waren nicht viele Spiele dabei, in denen ich zu 100 Prozent zufrieden war. Mal haben wir eine Halbzeit lang gebraucht, bis wir zu unserer Leistung gefunden haben. Mal gab es Phasen, in denen nicht alles nach Wunsch lief. Das betraf das Spiel mit dem Ball oder auch die Umschaltmomente. Als Trainer findet man immer einzelne Punkte, an denen man arbeiten kann. Es geht immer noch besser.

DFB.de: Die U 17 von Hertha BSC hat nicht nur sämtliche Partien gewonnen, sondern auch die meisten Treffer erzielt und die wenigsten Gegentore der Liga kassiert. Was zeichnet Ihre Mannschaft in dieser Saison besonders aus?

Reiß: Zum einen ist der Kader sehr ausgeglichen und gut besetzt, da verfügen wir in diesem Jahrgang schon über eine besondere Qualität. Dazu stimmt auch die Mentalität im Team. Alle sind sehr gierig, wollen so erfolgreich wie möglich sein. Das gilt auch für verschiedene Momente in den Spielen. Die Jungs haben Bock, nach vorne zu spielen, aber auch einen Vorsprung zu verteidigen oder den Gegner mal laufen zu lassen. Das alles zusammen sind schon mal gute Voraussetzungen.

DFB.de: Der Vorsprung auf die ersten Verfolger beträgt bereits elf Punkte. Ist das Rennen um die Staffelmeisterschaft bereits gelaufen?

Reiß: Wie schon gesagt: Davon darf keine Rede sein. Schließlich haben einige Teams noch Nachholpartien in der Hinterhand. Außerdem treffen wir bis zum Saisonende noch auf mehrere Gegner aus der Spitzengruppe.

DFB.de: Welche Teams sehen Sie als die gefährlichsten Konkurrenten an?

Reiß: Das ist schwierig zu beantworten, zumal ich pandemie-bedingt noch gar nicht alle Mannschaften live sehen konnte. Ich denke aber, dass die Mannschaften, die aktuell hinter uns rangieren, nicht von ungefähr dort stehen. Der FC St. Pauli hat bisher eine sehr gute Saison gespielt. Das gilt auch für den Hamburger SV, bei dem man abwarten muss, wie sich der Trainerwechsel auswirkt. Auch der VfL Wolfsburg oder RB Leipzig werden sicherlich das Ziel verfolgen, nach der Winterpause ein anderes Gesicht zu zeigen und sich zu verbessern.

DFB.de: Bis zum Ende der regulären Spielzeit stehen nur noch sieben Partien aus. Haben Sie den Ehrgeiz, die Saison ohne Punktverlust zu beenden?

Reiß: Für mich als Trainer gilt das nicht. Es wäre vermessen, davon auszugehen, jedes Spiel zu gewinnen. Ich weiß aber, dass die Jungs so denken, und finde das auch gar nicht schlecht. Allein schon die Tatsache, zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt noch diese Chance zu haben, ist etwas Besonderes und könnte die Mannschaft durchaus noch zusätzlich pushen. Gleiches gilt übrigens auch für unsere Serie ohne Gegentor. Nur am zweiten Spieltag musste unser Torhüter beim 3:2 im Derby gegen Hertha 03 Zehlendorf zweimal hinter sich greifen. Seitdem konnten wir den Kasten neunmal sauber halten. Jedes Spiel, das wir ohne Gegentor überstehen, fördert noch den Willen, die Serie möglichst weiter zu verlängern. Das kann mir nur recht sein.

DFB.de: Zwischen 2000 und 2012 gewann Hertha BSC viermal die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft. Wie schätzen Sie die Chancen ein, an diese Erfolge anknüpfen zu können?

Reiß: Grundsätzlich ist es immer unser Anspruch, zumindest um den Titelgewinn in der Staffel Nord/Nordost mitzuspielen. Da wissen wir schon um unsere Stärke. Was die laufende Saison und unsere aktuelle Ausgangslage angeht, ist es jetzt definitiv unser Ziel, die Tabellenführung auch bis zum Schluss zu verteidigen und uns für die Endrunde zu qualifizieren. Alles andere wäre schon eine Enttäuschung. Ich müsste lügen, wenn ich etwas Anderes behaupten würde.

DFB.de: Haben Sie sich schon mit möglichen Gegnern während der Endrunde beschäftigt?

Reiß: Überhaupt nicht. Ich weiß zwar, dass wir im Halbfinale auf den Meister der Staffel Süd/Südwest treffen würden. Dort ist aber die Spitzengruppe noch recht eng beieinander, so dass noch einige Mannschaften in Frage kommen. Damit werden wir uns frühestens beschäftigen, wenn wir die Staffelmeisterschaft sicher haben. Das ist noch ein weiter Weg.

DFB.de: Mit U 17-Nationalspieler Oliver Rölke stellt Hertha BSC auch den erfolgreichsten Torschützen in der Staffel Nord/Nordost. Er tritt damit in die Fußstapfen seines älteren Bruders Tony, der für die U 19 erfolgreich auf Torejagd geht und auch schon für DFB-Teams am Ball war. Sind beide ähnliche Spielertypen?

Reiß: Beide sind zwar Angreifer und verfügen auch über einen gewissen Torriecher, sind aber doch andere Typen. Tony ist eher ein spielender Stürmer mit einer glänzenden Technik. Oliver verkörpert dagegen eher einen Zielspieler im gegnerischen Strafraum, so etwas wie eine klassische Nr. 9 also.

DFB.de: Sehen Sie in Ihrem Team weitere Spieler, die das Zeug haben, um sich auch im Profifußball durchzusetzen?

Reiß: Mit Torhüter Tim Goller, Noel Aseko Nkili, Tim Hoffmann und Leander Popp bei der deutschen U 17-Auswahl sowie Aris Bayindir, Bence Dardai, Luis Carl Trus und Colin Wolf bei der U 16-Nationalmannschaft nehmen gerade acht Hertha-Spieler am Wintertrainingslager des DFB in Spanien teil. Außerdem waren Pascal Klemens und Oliver Rölke auf Abruf nominiert. Das zeigt schon, dass wir über viel Qualität verfügen, zumal noch einige weitere Spieler über das nötige Potential verfügen. Es wird sicherlich nicht so sein, dass alle den Sprung in den Profibereich schaffen werden. Aber es sind schon einige Jungs dabei, bei denen wir die Phantasie haben, sie eines Tages in der Bundesliga zu sehen.

DFB.de: Mit Tayfun Korkut ist seit Ende November ein neuer Cheftrainer im Amt. Hat sich dadurch an der Zusammenarbeit mit der Lizenzabteilung etwas verändert?

Reiß: Dafür war die Zeit bislang zu kurz. Tayfun Korkut wird sich aktuell sicherlich in erster Linie darauf konzentrieren, unsere erste Mannschaft auf Kurs zu bringen, ehe sich seine Vorstellungen auch in der Nachwuchsarbeit konkret niederschlagen werden. Grundsätzlich haben wir jedoch zwischen Junioren- und Profiabteilung einen intensiven und zielführenden Austausch.

DFB.de: Sie sind gebürtiger Berliner und schon seit 2007 im Nachwuchs von Hertha BSC tätig. Was bedeutet Ihnen der Verein?

Reiß: Ich gebe zu, dass ich zwar als Berliner, aber nicht als Hertha-Anhänger auf die Welt gekommen bin. Das hat sich inzwischen aber gründlich geändert. Nach fast 15 Jahren bei Hertha BSC kann ich sagen, dass es nicht nur der Verein meiner Heimat, sondern mein Zuhause geworden ist und ich auch längst ein großer Fan des Klubs bin. Ich habe damals als Co-Trainer der U 13 angefangen, den Trainerjob von der Pike auf gelernt, meine komplette Ausbildung hier absolviert. Dafür bin ich sehr dankbar.

DFB.de: Stichwort Ausbildung: Streben Sie die Lizenz als Fußball-Lehrer an?

Reiß: Definitiv. Ich freue mich sehr darauf, in diesem Jahr am Lehrgang teilnehmen zu dürfen, der außerdem noch erstmals am neuen DFB-Campus stattfinden wird.

DFB.de: Wie sehen Ihre weiteren Pläne aus?

Reiß: Da gibt es keine bestimmte Karriereplanung, wenn Sie das meinen. Erst recht nicht in bestimmten zeitlichen Abläufen. Ich fühle mich aktuell in meinem Job als Nachwuchstrainer ausgesprochen wohl, bin bei Hertha sehr glücklich. Mit der Ausbildung zum Fußball-Lehrer möchte ich mir dennoch die Möglichkeit eröffnen, eines Tages vielleicht auch im Herrenbereich arbeiten zu können. Es steckt keine bestimmte Absicht dahinter. Für den Fall der Fälle möchte ich aber bereit sein.

[mspw]

Mit optimalen 33 Punkten nach absolvierten elf Partien überwintert Trainer Oliver Reiß mit der U 17 von Hertha BSC in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga souverän an der Tabellenspitze. Im DFB.de-Interview spricht der 38 Jahre alte Berliner mit Mitarbeiter Ralf Debat über seine größte Herausforderung, die besonderen Qualitäten seines Teams und seine Beziehung zum Hauptstadtklub.

DFB.de: Haben Sie während der aktuellen Vorbereitung auf den Wiederbeginn der Meisterschaft einen besonders schwierigen Job, Herr Reiß?

Oliver Reiß: Nicht schwieriger als sonst, würde ich sagen. Wie kommen Sie darauf?

DFB.de: Ihre Mannschaft hatte sich mit optimalen elf Siegen aus den ersten elf Spielen in die Winterpause verabschiedet. Gibt es da überhaupt noch etwas zu verbessern?

Reiß: Das meinen Sie. (lacht) Klar ist: Wenn wir anfangen sollten zu glauben, dass jetzt alles einfach so weitergeht, dann wäre das der erste Schritt, um uns in Schwierigkeiten zu bringen. Wir alle wissen ganz genau, dass wir weiterhin abliefern müssen und nicht nachlassen dürfen. Von daher wird es vielleicht die größte Herausforderung sein, das Team trotz der vermeintlich komfortablen Tabellensituation am Limit zu halten und uns noch weiterzuentwickeln. Genau das haben wir vor.

DFB.de: In welchen Bereichen sehen Sie vor allem Luft nach oben?

Reiß: Der entscheidende Punkt ist die Konstanz. Obwohl wir bisher immer als Sieger vom Platz gegangen sind, waren nicht viele Spiele dabei, in denen ich zu 100 Prozent zufrieden war. Mal haben wir eine Halbzeit lang gebraucht, bis wir zu unserer Leistung gefunden haben. Mal gab es Phasen, in denen nicht alles nach Wunsch lief. Das betraf das Spiel mit dem Ball oder auch die Umschaltmomente. Als Trainer findet man immer einzelne Punkte, an denen man arbeiten kann. Es geht immer noch besser.

DFB.de: Die U 17 von Hertha BSC hat nicht nur sämtliche Partien gewonnen, sondern auch die meisten Treffer erzielt und die wenigsten Gegentore der Liga kassiert. Was zeichnet Ihre Mannschaft in dieser Saison besonders aus?

Reiß: Zum einen ist der Kader sehr ausgeglichen und gut besetzt, da verfügen wir in diesem Jahrgang schon über eine besondere Qualität. Dazu stimmt auch die Mentalität im Team. Alle sind sehr gierig, wollen so erfolgreich wie möglich sein. Das gilt auch für verschiedene Momente in den Spielen. Die Jungs haben Bock, nach vorne zu spielen, aber auch einen Vorsprung zu verteidigen oder den Gegner mal laufen zu lassen. Das alles zusammen sind schon mal gute Voraussetzungen.

DFB.de: Der Vorsprung auf die ersten Verfolger beträgt bereits elf Punkte. Ist das Rennen um die Staffelmeisterschaft bereits gelaufen?

Reiß: Wie schon gesagt: Davon darf keine Rede sein. Schließlich haben einige Teams noch Nachholpartien in der Hinterhand. Außerdem treffen wir bis zum Saisonende noch auf mehrere Gegner aus der Spitzengruppe.

DFB.de: Welche Teams sehen Sie als die gefährlichsten Konkurrenten an?

Reiß: Das ist schwierig zu beantworten, zumal ich pandemie-bedingt noch gar nicht alle Mannschaften live sehen konnte. Ich denke aber, dass die Mannschaften, die aktuell hinter uns rangieren, nicht von ungefähr dort stehen. Der FC St. Pauli hat bisher eine sehr gute Saison gespielt. Das gilt auch für den Hamburger SV, bei dem man abwarten muss, wie sich der Trainerwechsel auswirkt. Auch der VfL Wolfsburg oder RB Leipzig werden sicherlich das Ziel verfolgen, nach der Winterpause ein anderes Gesicht zu zeigen und sich zu verbessern.

DFB.de: Bis zum Ende der regulären Spielzeit stehen nur noch sieben Partien aus. Haben Sie den Ehrgeiz, die Saison ohne Punktverlust zu beenden?

Reiß: Für mich als Trainer gilt das nicht. Es wäre vermessen, davon auszugehen, jedes Spiel zu gewinnen. Ich weiß aber, dass die Jungs so denken, und finde das auch gar nicht schlecht. Allein schon die Tatsache, zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt noch diese Chance zu haben, ist etwas Besonderes und könnte die Mannschaft durchaus noch zusätzlich pushen. Gleiches gilt übrigens auch für unsere Serie ohne Gegentor. Nur am zweiten Spieltag musste unser Torhüter beim 3:2 im Derby gegen Hertha 03 Zehlendorf zweimal hinter sich greifen. Seitdem konnten wir den Kasten neunmal sauber halten. Jedes Spiel, das wir ohne Gegentor überstehen, fördert noch den Willen, die Serie möglichst weiter zu verlängern. Das kann mir nur recht sein.

DFB.de: Zwischen 2000 und 2012 gewann Hertha BSC viermal die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft. Wie schätzen Sie die Chancen ein, an diese Erfolge anknüpfen zu können?

Reiß: Grundsätzlich ist es immer unser Anspruch, zumindest um den Titelgewinn in der Staffel Nord/Nordost mitzuspielen. Da wissen wir schon um unsere Stärke. Was die laufende Saison und unsere aktuelle Ausgangslage angeht, ist es jetzt definitiv unser Ziel, die Tabellenführung auch bis zum Schluss zu verteidigen und uns für die Endrunde zu qualifizieren. Alles andere wäre schon eine Enttäuschung. Ich müsste lügen, wenn ich etwas Anderes behaupten würde.

DFB.de: Haben Sie sich schon mit möglichen Gegnern während der Endrunde beschäftigt?

Reiß: Überhaupt nicht. Ich weiß zwar, dass wir im Halbfinale auf den Meister der Staffel Süd/Südwest treffen würden. Dort ist aber die Spitzengruppe noch recht eng beieinander, so dass noch einige Mannschaften in Frage kommen. Damit werden wir uns frühestens beschäftigen, wenn wir die Staffelmeisterschaft sicher haben. Das ist noch ein weiter Weg.

DFB.de: Mit U 17-Nationalspieler Oliver Rölke stellt Hertha BSC auch den erfolgreichsten Torschützen in der Staffel Nord/Nordost. Er tritt damit in die Fußstapfen seines älteren Bruders Tony, der für die U 19 erfolgreich auf Torejagd geht und auch schon für DFB-Teams am Ball war. Sind beide ähnliche Spielertypen?

Reiß: Beide sind zwar Angreifer und verfügen auch über einen gewissen Torriecher, sind aber doch andere Typen. Tony ist eher ein spielender Stürmer mit einer glänzenden Technik. Oliver verkörpert dagegen eher einen Zielspieler im gegnerischen Strafraum, so etwas wie eine klassische Nr. 9 also.

DFB.de: Sehen Sie in Ihrem Team weitere Spieler, die das Zeug haben, um sich auch im Profifußball durchzusetzen?

Reiß: Mit Torhüter Tim Goller, Noel Aseko Nkili, Tim Hoffmann und Leander Popp bei der deutschen U 17-Auswahl sowie Aris Bayindir, Bence Dardai, Luis Carl Trus und Colin Wolf bei der U 16-Nationalmannschaft nehmen gerade acht Hertha-Spieler am Wintertrainingslager des DFB in Spanien teil. Außerdem waren Pascal Klemens und Oliver Rölke auf Abruf nominiert. Das zeigt schon, dass wir über viel Qualität verfügen, zumal noch einige weitere Spieler über das nötige Potential verfügen. Es wird sicherlich nicht so sein, dass alle den Sprung in den Profibereich schaffen werden. Aber es sind schon einige Jungs dabei, bei denen wir die Phantasie haben, sie eines Tages in der Bundesliga zu sehen.

DFB.de: Mit Tayfun Korkut ist seit Ende November ein neuer Cheftrainer im Amt. Hat sich dadurch an der Zusammenarbeit mit der Lizenzabteilung etwas verändert?

Reiß: Dafür war die Zeit bislang zu kurz. Tayfun Korkut wird sich aktuell sicherlich in erster Linie darauf konzentrieren, unsere erste Mannschaft auf Kurs zu bringen, ehe sich seine Vorstellungen auch in der Nachwuchsarbeit konkret niederschlagen werden. Grundsätzlich haben wir jedoch zwischen Junioren- und Profiabteilung einen intensiven und zielführenden Austausch.

DFB.de: Sie sind gebürtiger Berliner und schon seit 2007 im Nachwuchs von Hertha BSC tätig. Was bedeutet Ihnen der Verein?

Reiß: Ich gebe zu, dass ich zwar als Berliner, aber nicht als Hertha-Anhänger auf die Welt gekommen bin. Das hat sich inzwischen aber gründlich geändert. Nach fast 15 Jahren bei Hertha BSC kann ich sagen, dass es nicht nur der Verein meiner Heimat, sondern mein Zuhause geworden ist und ich auch längst ein großer Fan des Klubs bin. Ich habe damals als Co-Trainer der U 13 angefangen, den Trainerjob von der Pike auf gelernt, meine komplette Ausbildung hier absolviert. Dafür bin ich sehr dankbar.

DFB.de: Stichwort Ausbildung: Streben Sie die Lizenz als Fußball-Lehrer an?

Reiß: Definitiv. Ich freue mich sehr darauf, in diesem Jahr am Lehrgang teilnehmen zu dürfen, der außerdem noch erstmals am neuen DFB-Campus stattfinden wird.

DFB.de: Wie sehen Ihre weiteren Pläne aus?

Reiß: Da gibt es keine bestimmte Karriereplanung, wenn Sie das meinen. Erst recht nicht in bestimmten zeitlichen Abläufen. Ich fühle mich aktuell in meinem Job als Nachwuchstrainer ausgesprochen wohl, bin bei Hertha sehr glücklich. Mit der Ausbildung zum Fußball-Lehrer möchte ich mir dennoch die Möglichkeit eröffnen, eines Tages vielleicht auch im Herrenbereich arbeiten zu können. Es steckt keine bestimmte Absicht dahinter. Für den Fall der Fälle möchte ich aber bereit sein.

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