Herthas Kesik: "Noch längst nicht im Finale"

Wenige Tage nach seinem 19. Geburtstag will Mittelfeldspieler und Kapitän Mesut Kesik die U 19 von Hertha BSC in das Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft führen. In das Halbfinalrückspiel gegen den FC Augsburg am Samstag (ab 11 Uhr, live bei Sky) gehen die Berliner mit zwei Toren Vorsprung. Im DFB.de-Interview spricht der U 19-Nationalspieler mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Duell.

DFB.de: Wie groß ist bei Ihnen und Ihren Teamkollegen die Vorfreude auf das Rückspiel im Halbfinale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft gegen den FC Augsburg, Herr Kesik?

Mesut Kesik: Sehr groß. Wir haben schließlich schon seit Saisonbeginn davon geträumt, um die Deutsche Meisterschaft zu spielen. Man spürt überall die gestiegene Aufmerksamkeit. Jeder, der uns kennt, drückt ganz fest die Daumen.

DFB.de: War der 3:1-Auswärtserfolg im Hinspiel schon mehr als die halbe Miete?

Kesik: Klares Nein. Wir liegen mit zwei Toren vorne, das stimmt. Deshalb stehen wir aber noch längst nicht im Finale. Wir haben im ersten Duell gemerkt, dass der FC Augsburg ein sehr starker Gegner ist, und werden nicht den Fehler machen, uns schon sicher zu sein.

DFB.de: Fast 9000 Zuschauer*innen waren in der Augsburger Arena. Wie haben Sie die Atmosphäre empfunden?

Kesik: Das war überragend und für uns alle ein einmaliges Erlebnis, das wir sicher niemals vergessen werden. In einem Bundesligastadion spielen zu dürfen, macht mit Sicherheit jedem Einzelnen Geschmack auf mehr.

DFB.de: Was hat den Ausschlag gegeben?

Kesik: Wir waren sehr konzentriert und auf den Punkt da, haben unser Ding konsequent durchgezogen.

DFB.de: Was zeichnet die Mannschaft generell aus?

Kesik: Vor allem unsere Mentalität. Wir haben nicht ein oder zwei Spieler im Team, die mit ihrer Einstellung vorangehen, sondern mindestens sechs oder sieben. Das zeichnet uns aus. Es ist eine große Freude und Ehre, Kapitän dieser Mannschaft zu sein.

DFB.de: Ihr Trainer Michael Hartmann war selbst Nationalspieler und gewann als Trainer mit dem FC Hansa Rostock und Hertha BSC schon zweimal die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Wie macht sich das in solchen Situationen wie jetzt bemerkbar

Kesik: Er macht das nicht zum Thema, aber wir als Spieler merken natürlich, welche Erfahrung er in solchen Situationen hat. Sein Input ist daher sehr wertvoll für das Team. Michael Hartmann ist zwar ein ruhiger Typ, trifft aber immer den richtigen Ton und schafft es so, uns bestmöglichen vorzubereiten und heiß zu machen.

DFB.de: Worauf wird es im Rückspiel gegen den FCA ankommen?

Kesik: Dass wir von Beginn an dieselbe Einstellung an den Tag legen wie im Hinspiel. Wir dürfen nicht ein Prozent weniger auf den Platz bringen. Sonst bekommen wir Probleme.

DFB.de: Im Finale hätte Hertha BSC erneut Heimrecht. Erhöht das noch die Motivation?

Kesik: Auf jeden Fall. In der eigenen Stadt, vor den eigenen Anhängern Deutscher Meister werden zu können, wäre etwas ganz Besonderes, das uns niemand mehr nehmen könnte.

DFB.de: Im anderen Halbfinale setzte sich West-Meister Borussia Dortmund im Hinspiel gegen den Revierrivalen FC Schalke 04 deutlich mit 5:1 durch, hat damit beste Chancen auf den Einzug ins Endspiel. Wie bewerten Sie das?

Kesik: Natürlich haben wir das Spiel verfolgt. Der BVB war im Vorfeld schon favorisiert. Aber das war Manchester City gegen Real Madrid in der Champions League auch. Also schauen wir mal, wer sich am Ende durchsetzt. Wir werden uns mit einem möglichen Finalgegner erst beschäftigen, wenn wir das Endspiel erreicht haben.

DFB.de: Im März und April mussten Sie wegen eines Muskelfaserrisses im linken Oberschenkel einige Wochen pausieren. Hatten Sie schon Befürchtungen, die entscheidende Saisonphase verpassen zu können?

Kesik: Zugegeben: Der Gedanke ist mir schon in den Kopf bekommen, aber nur kurz. Ich habe alles dafür getan, um so schnell wie möglich wieder fit zu werden, und bin jetzt seit einem Monat wieder im Training. Dadurch konnte ich auch schon die beiden letzten Spiele der regulären Saison in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga mitmachen. Das war mit Blick auf die Endrunde sicher nicht unwichtig.

DFB.de: Durch ihre Verletzung verpassten Sie die Teilnahme an der EM-Qualifikation mit der deutschen U 19-Nationalmannschaft. Wie bitter war das?

Kesik: Das tat schon sehr weh, zumal ich genau in der Woche wieder in das Training einsteigen konnte. Das war für die DFB-Nominierung leider einige Tage zu spät.

DFB.de: Wie gerne spielen Sie für Deutschland?

Kesik: Sehr, sehr gerne. Es gibt für einen Fußballer doch nichts Schöneres, als für sein Land zu spielen. Das ist etwas ganz Besonderes.

DFB.de: Nach dem Saisonende werden Sie die U 19 verlassen. Steht schon fest, wie Ihre persönliche Zukunft aussieht?

Kesik: Es ist mein großes Ziel, mich bei den Hertha-Profis durchzusetzen. Dafür werde ich alles geben.

DFB.de: Wie sehr bangen Sie vor diesem Hintergrund im Abstiegskampf der Bundesliga mit dem Profiteam?

Kesik: Es würde etwas falsch laufen, wenn nicht der gesamte Verein, jede Herthanerin und jeder Herthaner mitfiebern würde. Wenn wir am Samstag das Finale erreichen und die Profis den direkten Klassenverbleib schaffen, wäre das überragend.

[mspw]

Wenige Tage nach seinem 19. Geburtstag will Mittelfeldspieler und Kapitän Mesut Kesik die U 19 von Hertha BSC in das Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft führen. In das Halbfinalrückspiel gegen den FC Augsburg am Samstag (ab 11 Uhr, live bei Sky) gehen die Berliner mit zwei Toren Vorsprung. Im DFB.de-Interview spricht der U 19-Nationalspieler mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Duell.

DFB.de: Wie groß ist bei Ihnen und Ihren Teamkollegen die Vorfreude auf das Rückspiel im Halbfinale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft gegen den FC Augsburg, Herr Kesik?

Mesut Kesik: Sehr groß. Wir haben schließlich schon seit Saisonbeginn davon geträumt, um die Deutsche Meisterschaft zu spielen. Man spürt überall die gestiegene Aufmerksamkeit. Jeder, der uns kennt, drückt ganz fest die Daumen.

DFB.de: War der 3:1-Auswärtserfolg im Hinspiel schon mehr als die halbe Miete?

Kesik: Klares Nein. Wir liegen mit zwei Toren vorne, das stimmt. Deshalb stehen wir aber noch längst nicht im Finale. Wir haben im ersten Duell gemerkt, dass der FC Augsburg ein sehr starker Gegner ist, und werden nicht den Fehler machen, uns schon sicher zu sein.

DFB.de: Fast 9000 Zuschauer*innen waren in der Augsburger Arena. Wie haben Sie die Atmosphäre empfunden?

Kesik: Das war überragend und für uns alle ein einmaliges Erlebnis, das wir sicher niemals vergessen werden. In einem Bundesligastadion spielen zu dürfen, macht mit Sicherheit jedem Einzelnen Geschmack auf mehr.

DFB.de: Was hat den Ausschlag gegeben?

Kesik: Wir waren sehr konzentriert und auf den Punkt da, haben unser Ding konsequent durchgezogen.

DFB.de: Was zeichnet die Mannschaft generell aus?

Kesik: Vor allem unsere Mentalität. Wir haben nicht ein oder zwei Spieler im Team, die mit ihrer Einstellung vorangehen, sondern mindestens sechs oder sieben. Das zeichnet uns aus. Es ist eine große Freude und Ehre, Kapitän dieser Mannschaft zu sein.

DFB.de: Ihr Trainer Michael Hartmann war selbst Nationalspieler und gewann als Trainer mit dem FC Hansa Rostock und Hertha BSC schon zweimal die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Wie macht sich das in solchen Situationen wie jetzt bemerkbar

Kesik: Er macht das nicht zum Thema, aber wir als Spieler merken natürlich, welche Erfahrung er in solchen Situationen hat. Sein Input ist daher sehr wertvoll für das Team. Michael Hartmann ist zwar ein ruhiger Typ, trifft aber immer den richtigen Ton und schafft es so, uns bestmöglichen vorzubereiten und heiß zu machen.

DFB.de: Worauf wird es im Rückspiel gegen den FCA ankommen?

Kesik: Dass wir von Beginn an dieselbe Einstellung an den Tag legen wie im Hinspiel. Wir dürfen nicht ein Prozent weniger auf den Platz bringen. Sonst bekommen wir Probleme.

DFB.de: Im Finale hätte Hertha BSC erneut Heimrecht. Erhöht das noch die Motivation?

Kesik: Auf jeden Fall. In der eigenen Stadt, vor den eigenen Anhängern Deutscher Meister werden zu können, wäre etwas ganz Besonderes, das uns niemand mehr nehmen könnte.

DFB.de: Im anderen Halbfinale setzte sich West-Meister Borussia Dortmund im Hinspiel gegen den Revierrivalen FC Schalke 04 deutlich mit 5:1 durch, hat damit beste Chancen auf den Einzug ins Endspiel. Wie bewerten Sie das?

Kesik: Natürlich haben wir das Spiel verfolgt. Der BVB war im Vorfeld schon favorisiert. Aber das war Manchester City gegen Real Madrid in der Champions League auch. Also schauen wir mal, wer sich am Ende durchsetzt. Wir werden uns mit einem möglichen Finalgegner erst beschäftigen, wenn wir das Endspiel erreicht haben.

DFB.de: Im März und April mussten Sie wegen eines Muskelfaserrisses im linken Oberschenkel einige Wochen pausieren. Hatten Sie schon Befürchtungen, die entscheidende Saisonphase verpassen zu können?

Kesik: Zugegeben: Der Gedanke ist mir schon in den Kopf bekommen, aber nur kurz. Ich habe alles dafür getan, um so schnell wie möglich wieder fit zu werden, und bin jetzt seit einem Monat wieder im Training. Dadurch konnte ich auch schon die beiden letzten Spiele der regulären Saison in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga mitmachen. Das war mit Blick auf die Endrunde sicher nicht unwichtig.

DFB.de: Durch ihre Verletzung verpassten Sie die Teilnahme an der EM-Qualifikation mit der deutschen U 19-Nationalmannschaft. Wie bitter war das?

Kesik: Das tat schon sehr weh, zumal ich genau in der Woche wieder in das Training einsteigen konnte. Das war für die DFB-Nominierung leider einige Tage zu spät.

DFB.de: Wie gerne spielen Sie für Deutschland?

Kesik: Sehr, sehr gerne. Es gibt für einen Fußballer doch nichts Schöneres, als für sein Land zu spielen. Das ist etwas ganz Besonderes.

DFB.de: Nach dem Saisonende werden Sie die U 19 verlassen. Steht schon fest, wie Ihre persönliche Zukunft aussieht?

Kesik: Es ist mein großes Ziel, mich bei den Hertha-Profis durchzusetzen. Dafür werde ich alles geben.

DFB.de: Wie sehr bangen Sie vor diesem Hintergrund im Abstiegskampf der Bundesliga mit dem Profiteam?

Kesik: Es würde etwas falsch laufen, wenn nicht der gesamte Verein, jede Herthanerin und jeder Herthaner mitfiebern würde. Wenn wir am Samstag das Finale erreichen und die Profis den direkten Klassenverbleib schaffen, wäre das überragend.

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