Henning Bürger: "Stärken in Taten umsetzen"

Einen Trainerwechsel trotz Tabellenführung gab es bei der U 19 des VfL Wolfsburg in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga: Der 49 Jahre alte Ex-Profi Henning Bürger (99 Einsätze in der Bundesliga) trat die Nachfolge von Thomas Reis an, der als Cheftrainer zum VfL Bochum wechselte. Im DFB.de-Interview spricht Henning Bürger mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine neue Aufgabe.

DFB.de: In Ihrem ersten Spiel als neuer Cheftrainer der U 19 gab es beim 1:2 gegen Hannover 96 die erste Niederlage in der Liga. Ihr Debüt dürften Sie sich anders vorgestellt haben, Herr Bürger?

Henning Bürger: Klar, man wünscht sich einen erfolgreichen Start mit einem positiven Ergebnis und einer guten Leistung. Wir müssen aber auch so ehrlich sein, dass Hannover 96 an diesem Tag besser war und sich deshalb auch verdient durchsetzen konnte. Es war ein intensives Derby mit einem hohen Tempo.

DFB.de: Wie überraschend kam für Sie die Entwicklung bei den A-Junioren?

Bürger: Nachdem der Wechsel von Thomas Reis in die 2. Bundesliga zum VfL Bochum feststand, kam bei mir schon kurz der Gedanke, dass ich ein Kandidat für die Position als U 19-Trainer sein könnte. Als der Verein dann ein paar Tage später für die Aufgabe auf mich zukam, habe ich mich sehr gefreut. Das ist auch ein Vertrauensbeweis für meine bisherige Arbeit als Co-Trainer der U 17. Viele Spieler kenne ich schließlich schon aus der vergangenen Saison bei den B-Junioren. Das ist sicherlich kein Nachteil.

DFB.de: Wie fühlt es sich an, wieder eine Mannschaft hauptverantwortlich zu betreuen?

Bürger: Richtig gut. Ich habe das schon über einen langen Zeitraum sehr gerne gemacht. Von 2011 bis 2018 war ich Trainer der zweiten Mannschaft von Eintracht Braunschweig, mit der ich von der Oberliga Niedersachsen in die Regionalliga Nord aufgestiegen war. Ich stecke voller Tatendrang, die Mannschaft zu führen und auf ihren weiteren Weg vorzubereiten.

DFB.de: Waren Sie vor der neuen Aufgabe aufgeregt?

Bürger: Alles andere wäre nicht normal. Kurz vor dem Spiel gegen Hannover 96 war die Vorfreude dann noch etwas größer. In den nächsten Wochen wird das nicht anders sein.

DFB.de: Wie sehr unterscheidet sich die Arbeit mit U 19-Spielern von den B-Junioren?

Bürger: Die Spieler sind in allen Bereichen in ihrer Entwicklung ein oder zwei Jahre weiter: Ob nun bei der Persönlichkeitsentwicklung oder bei der Athletik und Dynamik. Es sind neue Charaktere und andere Typen, auf die man sich als Trainer einstellen muss. Einige Spieler gehen noch zur Schule. Andere befinden sich schon in der Ausbildung und sind daher nicht in jedem Training zu Höchstleistungen fähig.

DFB.de: Sorgt der gute Saisonstart für eine größere Erwartungshaltung?

Bürger: Die fünf Siege in Folge pushen und motivieren uns. Wir wollen gerne wieder eine solche Phase erreichen. Allerdings sind die Jungs keine Maschinen. Da können dann auch Spiele wie das 1:2 gegen Hannover 96 vorkommen.

DFB.de: Der VfL ist aktueller Staffelsieger. Ist die erneute Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft das erklärte Ziel?

Bürger: Ich bin eher ein Freund von Zwischenzielen. Zunächst einmal liegt der Fokus immer darauf, das nächste Spiel erfolgreich zu gestalten. Unser Fernziel ist, dass wir bis zur Winterpause zu den Mannschaften gehören wollen, die um die vorderen Plätze mitspielen. Erst dann macht es für mich Sinn, den Blick langsam in Richtung Saisonende zu richten.

DFB.de: Welche Teams sehen Sie als die größten Konkurrenten im Rennen um die Spitzenplätze an?

Bürger: Sechs Spieltage sind meiner Meinung nach zu früh, um da schon eine Prognose abzugeben. Vor allem im Nachwuchsbereich kann man nur schwer einschätzen, welche Mannschaften ihre Leistung am kontinuierlichsten abrufen werden. Auf Dauer lügt aber keine Tabelle. Im Spätherbst oder zur Winterpause kann man die Lage in der Liga besser bewerten.

DFB.de: Wie sieht Ihre weitere Herangehensweise aus?

Bürger: Wir sind immer noch dabei, uns gegenseitig besser kennenzulernen. Die Spieler beschnuppern mich noch. Genauso beobachte ich das Verhalten der Jungs sehr genau. Mir ist Zuverlässigkeit sehr wichtig. Genauso erwarte ich von den Spielern, dass sie jeden Tag wissbegierig sind. Auf dem Platz lege ich hohen Wert auf Dynamik und fußballerische Lösungen. Die Spieler sollen ihre individuellen Stärken einbringen können.

DFB.de: Heute (ab 13 Uhr) geht es im Ligaspiel zum noch sieglosen Niendorfer TSV. Worauf wird es ankommen?

Bürger: Die Spieler sind mit der Derbyniederlage gegen Hannover 96 sehr selbstkritisch umgegangen. Das ist die beste Voraussetzung, um es in der Partie beim Niendorfer TSV besser zu machen. Wir müssen unsere Stärken in Taten umsetzen. Uns zeichnet bislang ein guter Zusammenhalt aus. Wir haben eine charakterstarke Mannschaft mit hoher individueller Qualität. Das wollen wir wieder unter Beweis stellen.

[mspw]

Einen Trainerwechsel trotz Tabellenführung gab es bei der U 19 des VfL Wolfsburg in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga: Der 49 Jahre alte Ex-Profi Henning Bürger (99 Einsätze in der Bundesliga) trat die Nachfolge von Thomas Reis an, der als Cheftrainer zum VfL Bochum wechselte. Im DFB.de-Interview spricht Henning Bürger mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine neue Aufgabe.

DFB.de: In Ihrem ersten Spiel als neuer Cheftrainer der U 19 gab es beim 1:2 gegen Hannover 96 die erste Niederlage in der Liga. Ihr Debüt dürften Sie sich anders vorgestellt haben, Herr Bürger?

Henning Bürger: Klar, man wünscht sich einen erfolgreichen Start mit einem positiven Ergebnis und einer guten Leistung. Wir müssen aber auch so ehrlich sein, dass Hannover 96 an diesem Tag besser war und sich deshalb auch verdient durchsetzen konnte. Es war ein intensives Derby mit einem hohen Tempo.

DFB.de: Wie überraschend kam für Sie die Entwicklung bei den A-Junioren?

Bürger: Nachdem der Wechsel von Thomas Reis in die 2. Bundesliga zum VfL Bochum feststand, kam bei mir schon kurz der Gedanke, dass ich ein Kandidat für die Position als U 19-Trainer sein könnte. Als der Verein dann ein paar Tage später für die Aufgabe auf mich zukam, habe ich mich sehr gefreut. Das ist auch ein Vertrauensbeweis für meine bisherige Arbeit als Co-Trainer der U 17. Viele Spieler kenne ich schließlich schon aus der vergangenen Saison bei den B-Junioren. Das ist sicherlich kein Nachteil.

DFB.de: Wie fühlt es sich an, wieder eine Mannschaft hauptverantwortlich zu betreuen?

Bürger: Richtig gut. Ich habe das schon über einen langen Zeitraum sehr gerne gemacht. Von 2011 bis 2018 war ich Trainer der zweiten Mannschaft von Eintracht Braunschweig, mit der ich von der Oberliga Niedersachsen in die Regionalliga Nord aufgestiegen war. Ich stecke voller Tatendrang, die Mannschaft zu führen und auf ihren weiteren Weg vorzubereiten.

DFB.de: Waren Sie vor der neuen Aufgabe aufgeregt?

Bürger: Alles andere wäre nicht normal. Kurz vor dem Spiel gegen Hannover 96 war die Vorfreude dann noch etwas größer. In den nächsten Wochen wird das nicht anders sein.

DFB.de: Wie sehr unterscheidet sich die Arbeit mit U 19-Spielern von den B-Junioren?

Bürger: Die Spieler sind in allen Bereichen in ihrer Entwicklung ein oder zwei Jahre weiter: Ob nun bei der Persönlichkeitsentwicklung oder bei der Athletik und Dynamik. Es sind neue Charaktere und andere Typen, auf die man sich als Trainer einstellen muss. Einige Spieler gehen noch zur Schule. Andere befinden sich schon in der Ausbildung und sind daher nicht in jedem Training zu Höchstleistungen fähig.

DFB.de: Sorgt der gute Saisonstart für eine größere Erwartungshaltung?

Bürger: Die fünf Siege in Folge pushen und motivieren uns. Wir wollen gerne wieder eine solche Phase erreichen. Allerdings sind die Jungs keine Maschinen. Da können dann auch Spiele wie das 1:2 gegen Hannover 96 vorkommen.

DFB.de: Der VfL ist aktueller Staffelsieger. Ist die erneute Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft das erklärte Ziel?

Bürger: Ich bin eher ein Freund von Zwischenzielen. Zunächst einmal liegt der Fokus immer darauf, das nächste Spiel erfolgreich zu gestalten. Unser Fernziel ist, dass wir bis zur Winterpause zu den Mannschaften gehören wollen, die um die vorderen Plätze mitspielen. Erst dann macht es für mich Sinn, den Blick langsam in Richtung Saisonende zu richten.

DFB.de: Welche Teams sehen Sie als die größten Konkurrenten im Rennen um die Spitzenplätze an?

Bürger: Sechs Spieltage sind meiner Meinung nach zu früh, um da schon eine Prognose abzugeben. Vor allem im Nachwuchsbereich kann man nur schwer einschätzen, welche Mannschaften ihre Leistung am kontinuierlichsten abrufen werden. Auf Dauer lügt aber keine Tabelle. Im Spätherbst oder zur Winterpause kann man die Lage in der Liga besser bewerten.

DFB.de: Wie sieht Ihre weitere Herangehensweise aus?

Bürger: Wir sind immer noch dabei, uns gegenseitig besser kennenzulernen. Die Spieler beschnuppern mich noch. Genauso beobachte ich das Verhalten der Jungs sehr genau. Mir ist Zuverlässigkeit sehr wichtig. Genauso erwarte ich von den Spielern, dass sie jeden Tag wissbegierig sind. Auf dem Platz lege ich hohen Wert auf Dynamik und fußballerische Lösungen. Die Spieler sollen ihre individuellen Stärken einbringen können.

DFB.de: Heute (ab 13 Uhr) geht es im Ligaspiel zum noch sieglosen Niendorfer TSV. Worauf wird es ankommen?

Bürger: Die Spieler sind mit der Derbyniederlage gegen Hannover 96 sehr selbstkritisch umgegangen. Das ist die beste Voraussetzung, um es in der Partie beim Niendorfer TSV besser zu machen. Wir müssen unsere Stärken in Taten umsetzen. Uns zeichnet bislang ein guter Zusammenhalt aus. Wir haben eine charakterstarke Mannschaft mit hoher individueller Qualität. Das wollen wir wieder unter Beweis stellen.

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