Hendrich: "Etwas komplett Neues bei Bayern"

Kathrin Hendrich trifft mit dem FC Bayern München heute (ab 18.15 Uhr, live auf DFB-TV, Sport1 und Telekom Sport) am 6. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga erstmals auf ihren Ex-Klub 1. FFC Frankfurt. Für die 25-malige Nationalspielerin ist es weit mehr als das Duell zweier Ex-Meister - sie hat für diese besondere Partie einen klaren Plan. Im DFB.de-Interview spricht die 26-Jährige mit Mitarbeiterin Nele Schenker außerdem darüber, was das "Mia san mia" für die Bayern bedeutet und welche Ziele sie sich bei der Nationalmannschaft setzt.

DFB.de: Erstmals geht's gegen Ihren Ex-Klub, den 1. FFC Frankfurt. Welche Gefühle herrschen bei Ihnen vor?

Kathrin Hendrich: Anfangs wird sicher die Freude überwiegen, Freunde wiederzusehen, aber in den 90 Minuten vergisst man das. Es ist immer etwas Besonderes, auf Ex-Vereine zu treffen, man kennt einfach jeden Einzelnen. Außerdem bin ich sehr gespannt, weil Frankfurt zwar schlecht gestartet ist, aber ein gutes Team hat. Sie werden doppelt motiviert sein gegen uns.

DFB.de: Wieviel Kontakt haben Sie noch zu Ihren ehemaligen Mitspielerinnen?

Hendrich: Mit Marith Prießen habe ich bereits in Leverkusen zusammengespielt. Wir sind seit Jahren befreundet. Mit Margarita Gidion habe ich viel Kontakt, aber auch mit anderen Mädels schreibe ich ab und zu. Wir werden uns wie immer begrüßen, aber danach kenne ich nichts.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die Entwicklung von FCB und FFC?

Hendrich: Früher war der FFC sicher die Mannschaft im Frauenfußball. Das hat sich geändert in den vergangenen Jahren, viele Nationalspielerinnen sind gegangen. Mittlerweile verfolgt der FFC eine neue Strategie und setzt auf die Jugend. Das hat natürlich auch finanzielle Gründe und läuft bei Vereinen, bei denen es Männerteams gibt, anders. Wir haben beim FC Bayern andere Möglichkeiten und Bedingungen. Auf junge Spielerinnen zu setzen, kann aber auch eine Chance sein. Frankfurt schafft es jedes Jahr, oben dabei zu sein und die Großen zu ärgern. Es ist sicherlich eine andere Philosophie, aber keine schlechte.

DFB.de: Zuletzt beim 1:1 gegen den 1. FFC Turbine Potsdam war die Chancenverwertung Ihres Teams ein Manko. Wie wichtig wird es sein, das gegen den FFC abzustellen?

Hendrich: In Potsdam war es sehr sehr schwierig für uns. Turbine ist extrem heimstark, war 150-prozentig motiviert und hat uns das Leben echt schwer gemacht. Wir haben auch in den Spielen davor gute Leistungen gezeigt, aber wir müssen unsere Chancen nutzen und hinten Fahrlässigkeiten vermeiden. Es wird sicher ein Geduldspiel, da Frankfurt sehr gut auf uns eingestellt sein wird.

DFB.de: Ihr erstes Spiel für den FC Bayern liegt fast auf den Tag genau einen Monat zurück. Wie heimisch fühlen Sie sich bereits?

Hendrich: Ich habe mich ab Tag eins hier sehr wohl gefühlt. Das lag sicherlich auch daran, dass ich bereits einige Spielerinnen aus der Nationalmannschaft kenne. Mit Mandy Islacker habe ich schon in Frankfurt zusammengespielt, sie ist eine richtig gute Freundin. Natürlich waren die Stadt und das Umfeld hier neu, aber mittlerweile bin ich schon heimisch geworden.

DFB.de: Als Spielerin haben Sie schon einiges erlebt - der FC Bayern dürfte aber noch mal eine andere Größenordnung sein. Was beutetet "Mia san mia" für Sie?

Hendrich: Ans Bayerische muss ich mich erst noch gewöhnen. (lacht) Es ist etwas komplett Neues beim FC Bayern, und ich bin nach wie vor sehr beeindruckt. Am Campus denke ich jeden Tag aufs Neue, dass es toll ist, solch professionellen Bedingungen zu haben. Ich freue mich einfach, für diesen Verein spielen zu dürfen.



Kathrin Hendrich trifft mit dem FC Bayern München heute (ab 18.15 Uhr, live auf DFB-TV, Sport1 und Telekom Sport) am 6. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga erstmals auf ihren Ex-Klub 1. FFC Frankfurt. Für die 25-malige Nationalspielerin ist es weit mehr als das Duell zweier Ex-Meister - sie hat für diese besondere Partie einen klaren Plan. Im DFB.de-Interview spricht die 26-Jährige mit Mitarbeiterin Nele Schenker außerdem darüber, was das "Mia san mia" für die Bayern bedeutet und welche Ziele sie sich bei der Nationalmannschaft setzt.

DFB.de: Erstmals geht's gegen Ihren Ex-Klub, den 1. FFC Frankfurt. Welche Gefühle herrschen bei Ihnen vor?

Kathrin Hendrich: Anfangs wird sicher die Freude überwiegen, Freunde wiederzusehen, aber in den 90 Minuten vergisst man das. Es ist immer etwas Besonderes, auf Ex-Vereine zu treffen, man kennt einfach jeden Einzelnen. Außerdem bin ich sehr gespannt, weil Frankfurt zwar schlecht gestartet ist, aber ein gutes Team hat. Sie werden doppelt motiviert sein gegen uns.

DFB.de: Wieviel Kontakt haben Sie noch zu Ihren ehemaligen Mitspielerinnen?

Hendrich: Mit Marith Prießen habe ich bereits in Leverkusen zusammengespielt. Wir sind seit Jahren befreundet. Mit Margarita Gidion habe ich viel Kontakt, aber auch mit anderen Mädels schreibe ich ab und zu. Wir werden uns wie immer begrüßen, aber danach kenne ich nichts.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die Entwicklung von FCB und FFC?

Hendrich: Früher war der FFC sicher die Mannschaft im Frauenfußball. Das hat sich geändert in den vergangenen Jahren, viele Nationalspielerinnen sind gegangen. Mittlerweile verfolgt der FFC eine neue Strategie und setzt auf die Jugend. Das hat natürlich auch finanzielle Gründe und läuft bei Vereinen, bei denen es Männerteams gibt, anders. Wir haben beim FC Bayern andere Möglichkeiten und Bedingungen. Auf junge Spielerinnen zu setzen, kann aber auch eine Chance sein. Frankfurt schafft es jedes Jahr, oben dabei zu sein und die Großen zu ärgern. Es ist sicherlich eine andere Philosophie, aber keine schlechte.

DFB.de: Zuletzt beim 1:1 gegen den 1. FFC Turbine Potsdam war die Chancenverwertung Ihres Teams ein Manko. Wie wichtig wird es sein, das gegen den FFC abzustellen?

Hendrich: In Potsdam war es sehr sehr schwierig für uns. Turbine ist extrem heimstark, war 150-prozentig motiviert und hat uns das Leben echt schwer gemacht. Wir haben auch in den Spielen davor gute Leistungen gezeigt, aber wir müssen unsere Chancen nutzen und hinten Fahrlässigkeiten vermeiden. Es wird sicher ein Geduldspiel, da Frankfurt sehr gut auf uns eingestellt sein wird.

DFB.de: Ihr erstes Spiel für den FC Bayern liegt fast auf den Tag genau einen Monat zurück. Wie heimisch fühlen Sie sich bereits?

Hendrich: Ich habe mich ab Tag eins hier sehr wohl gefühlt. Das lag sicherlich auch daran, dass ich bereits einige Spielerinnen aus der Nationalmannschaft kenne. Mit Mandy Islacker habe ich schon in Frankfurt zusammengespielt, sie ist eine richtig gute Freundin. Natürlich waren die Stadt und das Umfeld hier neu, aber mittlerweile bin ich schon heimisch geworden.

DFB.de: Als Spielerin haben Sie schon einiges erlebt - der FC Bayern dürfte aber noch mal eine andere Größenordnung sein. Was beutetet "Mia san mia" für Sie?

Hendrich: Ans Bayerische muss ich mich erst noch gewöhnen. (lacht) Es ist etwas komplett Neues beim FC Bayern, und ich bin nach wie vor sehr beeindruckt. Am Campus denke ich jeden Tag aufs Neue, dass es toll ist, solch professionellen Bedingungen zu haben. Ich freue mich einfach, für diesen Verein spielen zu dürfen.

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DFB.de: Zuletzt sind manche Spielerinnen ins Ausland gewechselt, vor allem nach England. Wieso haben Sie sich ganz bewusst für den Verbleib in der Bundesliga entschieden?

Hendrich: Natürlich habe ich auch schon mal mit dem Gedanken ans Ausland gespielt. Aber ich wollte in der Bundesliga bleiben, da sie sehr ausgeglichen ist und ich bei den Bayern die Möglichkeit hatte, einen neuen Schritt zu gehen. Ich möchte den Weg ins Ausland nicht ausschließen, aber bin sehr froh, dass ich jetzt hier spielen kann.

DFB.de: In der Liga gibt es eine spannende Konkurrenzsituation. Die SGS Essen und die TSG Hoffenheim sind Ihnen und Tabellenführer VfL Wolfsburg auf den Fersen. Der neutrale Zuschauer freut sich darüber. Sie auch?

Hendrich: Ich auch! Ich finde es gut, dass wir nicht mehr zu Außenseitern fahren und locker zweistellig gewinnen. Das gibt es nicht mehr. Wochenende für Wochenende haben wir es mit starken Gegnern zu tun, und das macht es definitiv spannender. Wir bekommen nichts geschenkt und müssen jede Woche Gas geben - das macht im Endeffekt auch uns viel mehr Spaß.

DFB.de: Die 2. Bundesliga der Männer ist für Sie persönlich sicher auch spannend. Ihr Freund Sebastian Griesbeck spielt beim 1. FC Heidenheim. Inwieweit ist er eine besondere Stütze, vor allem in Ihrem Leben als Profisportlerin?

Hendrich: Das ist er definitiv. Er versteht gewisse Themen viel besser, weil er sie genauso gut kennt. Er schaut sich alle unsere Spiele an, wir analysieren gegenseitig und unterstützen uns. Aber er kann auch verstehen, wenn ich mal eine Pause vom Fußball brauche.

DFB.de: Wie kritisch sprechen Sie von Fußballerin zu Fußballer? Bekommt er auch mal einen Spruch von Ihnen gedrückt?

Hendrich: Wir sind ehrlich miteinander und auch nicht immer einer Meinung. Aber zum Glück sind wir kritikfähig und bekommen uns nicht in die Haare. Mir ist es viel wert, dass er weiß, wovon er spricht, und daher weiß ich auch, dass es ehrliche Meinungen sind. Und ja, ab und zu kann ich mir einen Spruch nicht verkneifen. (lacht)

DFB.de: Mitte November stehen mit der Nationalmannschaft die letzten Spiele unter Bundestrainer Horst Hrubesch an. Sie wurden für die vorherigen Spiele verletzungsbedingt nicht nominiert. Wieder dabei zu sein und eine makellose Bilanz zu wahren - wäre das der perfekte Jahresabschluss?

Hendrich: Sicherlich. Aber auch unabhängig vom Trainer wäre es für mich sehr wichtig, wieder dabei zu sein. Ich möchte immer für die Nationalmannschaft spielen. Es ist mein Ziel, wieder nominiert zu werden, dafür muss ich meine Leistung im Verein bringen.

DFB.de: Wie gut sind die DFB-Frauen vor der WM 2019 in Frankreich aufgestellt?

Hendrich: Die EM war sicher ein Tiefpunkt, danach war das Selbstvertrauen im Keller. Wir haben nicht gezeigt, was wir können und waren oft verkrampft. Horst Hrubesch hat großen Anteil daran, dass wir uns gefangen haben und vieles wieder besser läuft. Natürlich sind wir noch nicht bei 100 Prozent, wir können an allen Schrauben noch etwas drehen bis zur WM. Wir müssen einfach weiter hart arbeiten, dann wird das Selbstvertrauen wieder komplett zurückkommen, und es wird für Gegner noch schwerer, gegen uns zu spielen. Wir sind auf einem super Weg.

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