Helmut Spahn: "Fußball-Osten ist besser als sein Ruf"

Vertreter der Deutschen Bahn, der Bundes- und Landespolizei sowie der Lizenzvereine und Fansprecher treffen sich heute in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), um mit dem DFB-Sicherheitsbeauftragten Helmut Spahn über neue Strategien und Konzepte der Zusammenarbeit zu diskutieren. Denn auch die An- und Abreise von hunderttausenden Fans an jedem Wochenende hat sicherheitsrelevante Aspekte.

Im aktuellen DFB.de-Gespräch der Woche befragte Redakteur Thomas Hackbarth Helmut Spahn, in dessen Abteilung 'Prävention und Sicherheit' sieben Mitarbeiter tätig sind, zum kontroversen Vorschlag, Polizeieinsätze künftig vom Fußball bezahlen zu lassen, über Fangewalt im Osten und die deutlich reduzierte Laufzeit bei Stadionverboten.

DFB.de: Herr Spahn, soll der Fußball künftig für Polizeieinsätze in den Stadien in das eigene Portemonnaie greifen? So hatte es vor ein paar Wochen die Deutsche Polizeigewerkschaft gefordert.

Helmut Spahn: Zunächst sollten wir unterscheiden: Es gibt zwei Polizeigewerkschaften, die Deutsche Polizeigewerkschaft (DpolG) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP). Erstere fordert die Bezahlung von Polizeieinsätzen, die GdP dagegen nicht. Rechtlich ist es fraglos so, dass Polizeieinsätze im öffentlichen Raum, ob zum Schutz bei Fußballspielen oder anderen Ereignissen, nach geltenden Gesetzen nicht bezahlt werden müssen. Alle anderen Forderungen sind populistisch.

DFB.de: Warum ist die Bezahlung von Polizeieinsätzen rechtlich nicht haltbar?

Spahn: Die Aufgabenzuweisung ist doch ganz eindeutig. Innerhalb der Stadien sorgen Vereine und Verbände für die Sicherheit der Fans, wofür etwa kommerzielle Sicherheitsdienste engagiert werden und auch baulich die erforderliche Infrastruktur geschaffen wird. Die Vereine in Deutschland folgen dabei den umfangreichen DFB-Sicherheitsrichtlinien. Wir können selbstbewusst sagen: Die Stadien in Deutschland, von der Bundesliga bis zu den Regionalligen, bieten einen sehr hohen Sicherheitsstandard. Deshalb registrieren wir - entgegen der allgemeinen Einschätzung - in den Stadien weitaus weniger Vorkommnisse als in der Vergangenheit. Im öffentlichen Raum sind dagegen hoheitliche Befugnisse notwendig, um tätig werden zu können - und die hat nur die Polizei. Dort muss sie auch ihren Job tun. Eine zusätzliche Bezahlung von Sicherheitsleistungen würde unser komplettes Rechtssystem verschieben. Eine solche Bezahlung würde der Struktur unseres Sicherheitssystems in Deutschland widersprechen. Wenn sich jetzt der Fußball Polizeileistungen einkaufen müsste, würde das gültige Prinzip verlassen werden.

DFB.de: Kritisieren Sie damit die Gefahr einer möglichen auseinanderklaffen Entwicklung, nämlich dass der Fußball Polizeileistungen einkaufen müsste und andere Veranstalter oder auch Privatleute nicht?

Spahn: Da gibt es für mich keine Unterscheidung. Was sollte es für Gründe geben, dass der Fußball bezahlt, aber bei Rockkonzerten, beim Oktoberfest, beim Marathon, Radrennen, politischen Veranstaltungen oder Demonstrationen dies nicht der Fall wäre? Das ist doch absurd! Wir sind alle Steuerzahler und gerade der Fußball mit seinen Lizenzvereinen und den Nationalmannschaften zahlt Hunderte von Millionen Steuern im Jahr. Für Kommunen und Städte ist dies ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. Denken Sie doch nur an die großen Marathons und die absolut nötigen Eingriffe in den innerstädtischen Verkehr. Wenn ich das alles umlegen und die Kosten berechnen würde, macht man den Sport wirklich kaputt. Für den Fußball will das ohnehin niemand, da steht die DpolG mit ihrer Forderung isoliert.

DFB.de: Die 3. Liga hat in den vergangenen Monaten einige Male aufgrund von Zuschauer-Ausschreitungen Schlagzeilen gemacht. Wie beurteilen Sie das als DFB-Sicherheitsbeauftragter?

Spahn: Ich stehe mit den Sicherheitsbeauftragten der Vereine und den zuständigen Behörden im ständigen Kontakt. Wir legen seit dieser Saison die Einstufung von Risikospielen mit einem Vorlauf von vier Wochen fest - von der Bundesliga bis zu den Regionalligen. Wir sprechen zuvor mit den beteiligten Vereinen, der Polizei, den Fanorganisationen und der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS). Sind alle Informationen zusammengetragen, wird über die Einstufung entschieden. Bei Risikospielen schreibe ich die Vereine direkt an. Zur Zeit haben wir zwischen 35 und 40 Personen, die für uns bundesweit Spielaufsichten durchführen. Insgesamt stufen wir jede Woche zwischen fünf und zehn Begegnungen als Risikospiele ein.

DFB.de: Mit welchen Folgen?

Spahn: Ein Risikospiel ist ein Spiel, das nach Paragraph 32 der ‚DFB-Richtlinien zur Verbesserung für die Sicherheit bei Bundesspielen’ eingestuft wird. Die Möglichkeiten des Vereins reichen zum Beispiel vom kompletten Alkoholverbot bis zur Reduzierung des Kontingents an Karten für die Gästefans. Die Vereine erfahren durch unsere Maßnahmen eine Unterstützung, das Verfahren ist für jeden Beteiligten transparent. Wir verstehen uns überhaupt nicht als den Oberlehrer, sondern wollen mit den Vereinen zusammen Schwachpunkte erkennen und möglichst schnell abstellen.

DFB.de: Es ist oft die Meinung zu hören, dass es vor allem in den Stadien im Osten größere Probleme mit Fangewalt, Rassismus und Diskriminierung gibt. Deckt sich das mit Ihren Beobachtungen?

Spahn: Nein, auf keinen Fall. Wenn ich mir etwa die Entwicklung bei Dynamo Dresden anschaue, dann hat der Verein, angestoßen durch den DFB, mittlerweile umfangreiche Maßnahmen umgesetzt. Mit dem Ergebnis, dass bei Dynamo ein Jahr lang Ruhe war. Bis zu den Vorfällen beim Spiel gegen Jena kürzlich gab es ein Jahr lang keinen einzigen sicherheitsrelevanten Vorfall. Von einer reflexartig hohen Bestrafung, nur weil ein Ostverein beteiligt ist, kann ebenfalls keine Rede sein. Rein statistisch gibt es in den neuen Bundesländern, keine größere oder stärkere Fangewalt als im Westen. Der ‚Fußball-Osten’ ist weit besser als sein Ruf. Faschismus und Diskriminierungen gibt es genau bei Spielen im Westen, vielleicht ist ein Unterschied, dass sich das im Osten direkter und unverstellter zeigt.

DFB.de: Wie ist denn die Situation im deutsche Fußball bei Ausschreitungen durch Fans im Vergleich zu den anderen großen europäischen Ligen, etwa der Premier League?

Spahn: In England hat man einen Weg beschritten, den wir, nach meiner Meinung, in der Bundesliga nicht einschlagen sollten. Den Zuschauern in der Premier League wird zum Beispiel verboten, auf den Tribünen zu trinken oder etwas zu essen. Das Betreten des Spielfeldes wird als Straftat geahndet. Ich war vor Kurzem zu Gast bei einem Heimspiel von Manchester City. Nach der Partie sagte mir der Sicherheitsbeauftragte, acht Zuschauer werde ihre Saisonkarte annulliert und sie würden für die gesamte Saison ausgesperrt. Der Grund war, dass die Fans geraucht hatten. Mir scheint hier ein Grad der Restriktion gewählt, den wir in Deutschland – ich sage aus Überzeugung – bislang nicht erreicht haben. Den Spagat zwischen dem Freiheitsrecht des Publikums und der Gewährleistung der Sicherheit bewältigen wir in Deutschland besser.

DFB.de: Der Deutsche Fußball-Bund hat im Nachklang des Fankongresses von Leipzig die Stadionverbote reformiert. So wurde die Höchstlaufzeit von fünf auf drei Jahre reduziert und dem Heimatverein des jeweiligen Fans ein Mitspracherecht bei der Verhängung des Verbotes eingeräumt. Die neuen Regelungen gelten seit dem 31. März 2008. Wie zufrieden sind Sie mit der Umsetzung?

Spahn: Wir werden am Jahresende Zwischenbilanz ziehen und die Ergebnisse nach dieser Saison genau auswerten. Schon jetzt aber bekomme ich ein ausgesprochen positives Feedback. Gerade viele Polizisten und Vereinsmitarbeiter, die sich zu Beginn der neuen Verbotsrichtlinien kritisch geäußert haben, sind jetzt der Meinung, dass die Überarbeitung der Stadionverbote Sinn macht. Wir haben die Stadionverbote gerechter und transparenter gemacht. Wir beurteilen nämlich den Einzelfall. Polizei, Vereine und Fans sagen fast einstimmig: ‚Das funktioniert’. Die Akzeptanz für die bestehende Regelung war noch nie größer. Dass der stärkste politische Gegenwind aus Baden-Württemberg kam, und damit aus dem einzigen Bundesland, dass sich nicht an der Drittelfinanzierung der Fanprojekte beteiligt, ist vielleicht auch kein Zufall. Wir haben mit dem Absenken der Höchstlaufzeit einen Schritt auf die Fans zugemacht. Dieser Vertrauensvorschuss wurde bislang belohnt.

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Vertreter der Deutschen Bahn, der Bundes- und Landespolizei sowie der Lizenzvereine und Fansprecher treffen sich heute in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), um mit dem DFB-Sicherheitsbeauftragten Helmut Spahn über neue Strategien und Konzepte der Zusammenarbeit zu diskutieren. Denn auch die An- und Abreise von hunderttausenden Fans an jedem Wochenende hat sicherheitsrelevante Aspekte.

Im aktuellen DFB.de-Gespräch der Woche befragte Redakteur Thomas Hackbarth Helmut Spahn, in dessen Abteilung 'Prävention und Sicherheit' sieben Mitarbeiter tätig sind, zum kontroversen Vorschlag, Polizeieinsätze künftig vom Fußball bezahlen zu lassen, über Fangewalt im Osten und die deutlich reduzierte Laufzeit bei Stadionverboten.

DFB.de: Herr Spahn, soll der Fußball künftig für Polizeieinsätze in den Stadien in das eigene Portemonnaie greifen? So hatte es vor ein paar Wochen die Deutsche Polizeigewerkschaft gefordert.

Helmut Spahn: Zunächst sollten wir unterscheiden: Es gibt zwei Polizeigewerkschaften, die Deutsche Polizeigewerkschaft (DpolG) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP). Erstere fordert die Bezahlung von Polizeieinsätzen, die GdP dagegen nicht. Rechtlich ist es fraglos so, dass Polizeieinsätze im öffentlichen Raum, ob zum Schutz bei Fußballspielen oder anderen Ereignissen, nach geltenden Gesetzen nicht bezahlt werden müssen. Alle anderen Forderungen sind populistisch.

DFB.de: Warum ist die Bezahlung von Polizeieinsätzen rechtlich nicht haltbar?

Spahn: Die Aufgabenzuweisung ist doch ganz eindeutig. Innerhalb der Stadien sorgen Vereine und Verbände für die Sicherheit der Fans, wofür etwa kommerzielle Sicherheitsdienste engagiert werden und auch baulich die erforderliche Infrastruktur geschaffen wird. Die Vereine in Deutschland folgen dabei den umfangreichen DFB-Sicherheitsrichtlinien. Wir können selbstbewusst sagen: Die Stadien in Deutschland, von der Bundesliga bis zu den Regionalligen, bieten einen sehr hohen Sicherheitsstandard. Deshalb registrieren wir - entgegen der allgemeinen Einschätzung - in den Stadien weitaus weniger Vorkommnisse als in der Vergangenheit. Im öffentlichen Raum sind dagegen hoheitliche Befugnisse notwendig, um tätig werden zu können - und die hat nur die Polizei. Dort muss sie auch ihren Job tun. Eine zusätzliche Bezahlung von Sicherheitsleistungen würde unser komplettes Rechtssystem verschieben. Eine solche Bezahlung würde der Struktur unseres Sicherheitssystems in Deutschland widersprechen. Wenn sich jetzt der Fußball Polizeileistungen einkaufen müsste, würde das gültige Prinzip verlassen werden.

DFB.de: Kritisieren Sie damit die Gefahr einer möglichen auseinanderklaffen Entwicklung, nämlich dass der Fußball Polizeileistungen einkaufen müsste und andere Veranstalter oder auch Privatleute nicht?

Spahn: Da gibt es für mich keine Unterscheidung. Was sollte es für Gründe geben, dass der Fußball bezahlt, aber bei Rockkonzerten, beim Oktoberfest, beim Marathon, Radrennen, politischen Veranstaltungen oder Demonstrationen dies nicht der Fall wäre? Das ist doch absurd! Wir sind alle Steuerzahler und gerade der Fußball mit seinen Lizenzvereinen und den Nationalmannschaften zahlt Hunderte von Millionen Steuern im Jahr. Für Kommunen und Städte ist dies ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. Denken Sie doch nur an die großen Marathons und die absolut nötigen Eingriffe in den innerstädtischen Verkehr. Wenn ich das alles umlegen und die Kosten berechnen würde, macht man den Sport wirklich kaputt. Für den Fußball will das ohnehin niemand, da steht die DpolG mit ihrer Forderung isoliert.

DFB.de: Die 3. Liga hat in den vergangenen Monaten einige Male aufgrund von Zuschauer-Ausschreitungen Schlagzeilen gemacht. Wie beurteilen Sie das als DFB-Sicherheitsbeauftragter?

Spahn: Ich stehe mit den Sicherheitsbeauftragten der Vereine und den zuständigen Behörden im ständigen Kontakt. Wir legen seit dieser Saison die Einstufung von Risikospielen mit einem Vorlauf von vier Wochen fest - von der Bundesliga bis zu den Regionalligen. Wir sprechen zuvor mit den beteiligten Vereinen, der Polizei, den Fanorganisationen und der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS). Sind alle Informationen zusammengetragen, wird über die Einstufung entschieden. Bei Risikospielen schreibe ich die Vereine direkt an. Zur Zeit haben wir zwischen 35 und 40 Personen, die für uns bundesweit Spielaufsichten durchführen. Insgesamt stufen wir jede Woche zwischen fünf und zehn Begegnungen als Risikospiele ein.

DFB.de: Mit welchen Folgen?

Spahn: Ein Risikospiel ist ein Spiel, das nach Paragraph 32 der ‚DFB-Richtlinien zur Verbesserung für die Sicherheit bei Bundesspielen’ eingestuft wird. Die Möglichkeiten des Vereins reichen zum Beispiel vom kompletten Alkoholverbot bis zur Reduzierung des Kontingents an Karten für die Gästefans. Die Vereine erfahren durch unsere Maßnahmen eine Unterstützung, das Verfahren ist für jeden Beteiligten transparent. Wir verstehen uns überhaupt nicht als den Oberlehrer, sondern wollen mit den Vereinen zusammen Schwachpunkte erkennen und möglichst schnell abstellen.

DFB.de: Es ist oft die Meinung zu hören, dass es vor allem in den Stadien im Osten größere Probleme mit Fangewalt, Rassismus und Diskriminierung gibt. Deckt sich das mit Ihren Beobachtungen?

Spahn: Nein, auf keinen Fall. Wenn ich mir etwa die Entwicklung bei Dynamo Dresden anschaue, dann hat der Verein, angestoßen durch den DFB, mittlerweile umfangreiche Maßnahmen umgesetzt. Mit dem Ergebnis, dass bei Dynamo ein Jahr lang Ruhe war. Bis zu den Vorfällen beim Spiel gegen Jena kürzlich gab es ein Jahr lang keinen einzigen sicherheitsrelevanten Vorfall. Von einer reflexartig hohen Bestrafung, nur weil ein Ostverein beteiligt ist, kann ebenfalls keine Rede sein. Rein statistisch gibt es in den neuen Bundesländern, keine größere oder stärkere Fangewalt als im Westen. Der ‚Fußball-Osten’ ist weit besser als sein Ruf. Faschismus und Diskriminierungen gibt es genau bei Spielen im Westen, vielleicht ist ein Unterschied, dass sich das im Osten direkter und unverstellter zeigt.

DFB.de: Wie ist denn die Situation im deutsche Fußball bei Ausschreitungen durch Fans im Vergleich zu den anderen großen europäischen Ligen, etwa der Premier League?

Spahn: In England hat man einen Weg beschritten, den wir, nach meiner Meinung, in der Bundesliga nicht einschlagen sollten. Den Zuschauern in der Premier League wird zum Beispiel verboten, auf den Tribünen zu trinken oder etwas zu essen. Das Betreten des Spielfeldes wird als Straftat geahndet. Ich war vor Kurzem zu Gast bei einem Heimspiel von Manchester City. Nach der Partie sagte mir der Sicherheitsbeauftragte, acht Zuschauer werde ihre Saisonkarte annulliert und sie würden für die gesamte Saison ausgesperrt. Der Grund war, dass die Fans geraucht hatten. Mir scheint hier ein Grad der Restriktion gewählt, den wir in Deutschland – ich sage aus Überzeugung – bislang nicht erreicht haben. Den Spagat zwischen dem Freiheitsrecht des Publikums und der Gewährleistung der Sicherheit bewältigen wir in Deutschland besser.

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DFB.de: Der Deutsche Fußball-Bund hat im Nachklang des Fankongresses von Leipzig die Stadionverbote reformiert. So wurde die Höchstlaufzeit von fünf auf drei Jahre reduziert und dem Heimatverein des jeweiligen Fans ein Mitspracherecht bei der Verhängung des Verbotes eingeräumt. Die neuen Regelungen gelten seit dem 31. März 2008. Wie zufrieden sind Sie mit der Umsetzung?

Spahn: Wir werden am Jahresende Zwischenbilanz ziehen und die Ergebnisse nach dieser Saison genau auswerten. Schon jetzt aber bekomme ich ein ausgesprochen positives Feedback. Gerade viele Polizisten und Vereinsmitarbeiter, die sich zu Beginn der neuen Verbotsrichtlinien kritisch geäußert haben, sind jetzt der Meinung, dass die Überarbeitung der Stadionverbote Sinn macht. Wir haben die Stadionverbote gerechter und transparenter gemacht. Wir beurteilen nämlich den Einzelfall. Polizei, Vereine und Fans sagen fast einstimmig: ‚Das funktioniert’. Die Akzeptanz für die bestehende Regelung war noch nie größer. Dass der stärkste politische Gegenwind aus Baden-Württemberg kam, und damit aus dem einzigen Bundesland, dass sich nicht an der Drittelfinanzierung der Fanprojekte beteiligt, ist vielleicht auch kein Zufall. Wir haben mit dem Absenken der Höchstlaufzeit einen Schritt auf die Fans zugemacht. Dieser Vertrauensvorschuss wurde bislang belohnt.