Havelse-Torjäger Yannik Jaeschke: "Nerven nicht verlieren"

Der TSV Havelse wartet nach dem Aufstieg in die 3. Liga noch auf den ersten Zähler. Das jüngste 1:2 beim SV Wehen Wiesbaden war die vierte Niederlage in Folge. Für beide bisherigen Saisontreffer des Neulings war Yannik Jaeschke verantwortlich. Im DFB.de-Interview spricht der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Saisonstart, eine kuriose Elfmeterstatistik und das Heimspiel heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) gegen Türkgücü München.

DFB.de: Der TSV Havelse verlor beim SV Wehen Wiesbaden erst durch einen Foulelfmeter in der Nachspielzeit. Wie tief sitzt noch die Enttäuschung, Herr Jaeschke?

Yannik Jaeschke: Die ist selbstverständlich riesig. Vor allem, weil es nach den drei Auftaktniederlagen zuvor unser erster Zähler in der neuen Spielklasse gewesen wäre. So aber standen wir nach einer kämpferisch starken Leistung erneut mit leeren Händen da.

DFB.de: Dabei war der TSV ab der 51. Minute in Überzahl. Warum konnte das Team daraus kein Kapital schlagen?

Jaeschke: Das ist eine gute Frage. Vielleicht haben wir uns vom Kopf her zu sehr unter Druck gesetzt, dass wir in Überzahl mehr abliefern müssen. So kam Hektik in unser Spiel. Wir waren nicht ruhig genug im eigenen Ballbesitz und haben uns daher nur wenige Chancen herausgespielt. Als uns nach dem Rückstand dann der Ausgleich gelungen ist, wollten wir unbedingt den ersten Sieg und sind mehr ins Risiko gegangen. Das hat sich aber nicht ausgezahlt. Man darf dabei allerdings auch nicht vergessen, dass der SV Wehen Wiesbaden eine sehr gute Drittligamannschaft stellt.

DFB.de: Ihr Team musste in den ersten vier Ligaspielen vier Elfmeter gegen sich hinnehmen. Fehlt da auch ein wenig die Cleverness?

Jaeschke: Auf dem Papier schon. Vier Elfmeter sind einfach zu viele. Ich glaube aber nicht, dass das mit der neuen Spielklasse zu tun hat. Dazu sind viele von uns schon zu lange Fußballer. Aktuell fehlt uns vielmehr noch ein wenig die Balance zwischen kompromisslosem Verteidigen und dem richtigen Maß an Risiko.

DFB.de: Was stimmt Sie positiv, dass in naher Zukunft die ersten Zähler eingefahren werden?

Jaeschke: Wir hatten in jedem Spiel schon richtig gute Phasen. Die müssen wir jetzt verlängern und uns dann auch dafür belohnen. Eine stetige Steigerung unserer Leistungen war erkennbar. Daher gehen wir mit neuer Überzeugung in die kommenden Spiele.

DFB.de: Ist es von Vorteil, dass nun eine englische Woche ansteht?

Jaeschke: Nach dem Spiel in Wiesbaden waren die Köpfe in der Kabine schon ein wenig unten. Deshalb hilft es uns sicher, dass mit dem Heimspiel gegen Türkgücü München schon die nächste Aufgabe wartet. Da können wir uns mit der Niederlage gar nicht lange beschäftigen. Ich bin ohnehin ein Freund von englischen Wochen.

DFB.de: Schon seit 2017 spielen Sie für den TSV Havelse. Im Sommer hatten Sie Ihren Vertrag erneut verlängert. Was war ausschlaggebend dafür?

Jaeschke: Das Gesamtpaket passt einfach. Der Verein und das Umfeld sind sehr familiär. Ich kann ohne Umschweife sagen, dass wir innerhalb der Mannschaft gut befreundet sind. Der Aufstieg in die 3. Liga hat dann noch sein Übriges getan. Dazu kann ich mein Studium im Bereich der Wirtschaftswissenschaften und meine Tätigkeit als Startup-Gründer gut unter einen Hut bringen. Mit einigen anderen Fußballern hatte ich eine Online-Plattform gegründet, auf der sich unterhalb der Regionalliga Vereine und Spieler Kontakt aufnehmen und austauschen können. Quasi ein Online-Transfermarkt.

DFB.de: Aufstiegstrainer Jan Zimmermann ist zu Hannover 96 in die 2. Bundesliga gewechselt. Mit Rüdiger Ziehl steht seit Saisonbeginn ein neuer Cheftrainer an der Seitenlinie. Was ist er für ein Typ?

Jaeschke: Nach dem Abgang von Jan Zimmermann stand der Verein vor keiner einfachen Aufgabe. Ich finde aber, dass es mit Rüdiger Ziehl richtig gut passt. Er hat sich schnell zurechtgefunden, auch wenn das Umfeld des Klubs noch nicht in allen Bereichen so professionell aufgestellt ist, wie er das vielleicht noch von der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg kannte. In der 3. Liga bieten uns die Gegner etwas mehr Raum an, als es noch in der Regionalliga Nord der Fall war. Daher setzen wir nicht mehr so viel auf lange Bälle und suchen stattdessen mehr die spielerischen Lösungen. Das konnten wir auch schon recht schnell umsetzen. Was jetzt noch fehlt, sind Punkte als Belohnung dafür.

DFB.de: Sie waren zuletzt zweimal in Folge erfolgreich, sind bislang der einzige TSV-Torschütze in der 3. Liga. Folgt gegen Türkgücü Treffer Nummer drei?

Jaeschke: Das will ich doch hoffen. (lacht) Mich freut es, wenn ich der Mannschaft mit Toren helfen kann. Bislang hatten meine Treffer leider den Beigeschmack, dass es nicht zu Punkten gereicht hat. Als hängende Spitze konnte ich mich in den zurückliegenden Spielen gut einbringen und unsere Angreifer unterstützen.

DFB.de: Nun ist Türkgücü München zu Gast. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Jaeschke: Auf uns kommt eine kleine Wundertüte zu. Im Sommer gab es bei unserem Gegner einen großen Umbruch, da sitzen vermutlich noch nicht alle Abläufe. Die Mannschaft besteht aus vielen individuell guten Spielern. Wir haben aber mit unseren Qualitäten auch keinen Grund dazu, uns zu verstecken.

DFB.de: Was erwarten Sie von Ihrem Team?

Jaeschke: Wir wollen mutig und offensiv auftreten. Trotz des Saisonstarts mit vier Niederlagen dürfen wir nicht die Nerven verlieren. Vom ersten Moment an soll spürbar sein, dass wir unbedingt diesen ersten Sieg wollen. Dafür müssen wir uns noch mehr Chancen herausspielen.

[mspw]

Der TSV Havelse wartet nach dem Aufstieg in die 3. Liga noch auf den ersten Zähler. Das jüngste 1:2 beim SV Wehen Wiesbaden war die vierte Niederlage in Folge. Für beide bisherigen Saisontreffer des Neulings war Yannik Jaeschke verantwortlich. Im DFB.de-Interview spricht der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Saisonstart, eine kuriose Elfmeterstatistik und das Heimspiel heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) gegen Türkgücü München.

DFB.de: Der TSV Havelse verlor beim SV Wehen Wiesbaden erst durch einen Foulelfmeter in der Nachspielzeit. Wie tief sitzt noch die Enttäuschung, Herr Jaeschke?

Yannik Jaeschke: Die ist selbstverständlich riesig. Vor allem, weil es nach den drei Auftaktniederlagen zuvor unser erster Zähler in der neuen Spielklasse gewesen wäre. So aber standen wir nach einer kämpferisch starken Leistung erneut mit leeren Händen da.

DFB.de: Dabei war der TSV ab der 51. Minute in Überzahl. Warum konnte das Team daraus kein Kapital schlagen?

Jaeschke: Das ist eine gute Frage. Vielleicht haben wir uns vom Kopf her zu sehr unter Druck gesetzt, dass wir in Überzahl mehr abliefern müssen. So kam Hektik in unser Spiel. Wir waren nicht ruhig genug im eigenen Ballbesitz und haben uns daher nur wenige Chancen herausgespielt. Als uns nach dem Rückstand dann der Ausgleich gelungen ist, wollten wir unbedingt den ersten Sieg und sind mehr ins Risiko gegangen. Das hat sich aber nicht ausgezahlt. Man darf dabei allerdings auch nicht vergessen, dass der SV Wehen Wiesbaden eine sehr gute Drittligamannschaft stellt.

DFB.de: Ihr Team musste in den ersten vier Ligaspielen vier Elfmeter gegen sich hinnehmen. Fehlt da auch ein wenig die Cleverness?

Jaeschke: Auf dem Papier schon. Vier Elfmeter sind einfach zu viele. Ich glaube aber nicht, dass das mit der neuen Spielklasse zu tun hat. Dazu sind viele von uns schon zu lange Fußballer. Aktuell fehlt uns vielmehr noch ein wenig die Balance zwischen kompromisslosem Verteidigen und dem richtigen Maß an Risiko.

DFB.de: Was stimmt Sie positiv, dass in naher Zukunft die ersten Zähler eingefahren werden?

Jaeschke: Wir hatten in jedem Spiel schon richtig gute Phasen. Die müssen wir jetzt verlängern und uns dann auch dafür belohnen. Eine stetige Steigerung unserer Leistungen war erkennbar. Daher gehen wir mit neuer Überzeugung in die kommenden Spiele.

DFB.de: Ist es von Vorteil, dass nun eine englische Woche ansteht?

Jaeschke: Nach dem Spiel in Wiesbaden waren die Köpfe in der Kabine schon ein wenig unten. Deshalb hilft es uns sicher, dass mit dem Heimspiel gegen Türkgücü München schon die nächste Aufgabe wartet. Da können wir uns mit der Niederlage gar nicht lange beschäftigen. Ich bin ohnehin ein Freund von englischen Wochen.

DFB.de: Schon seit 2017 spielen Sie für den TSV Havelse. Im Sommer hatten Sie Ihren Vertrag erneut verlängert. Was war ausschlaggebend dafür?

Jaeschke: Das Gesamtpaket passt einfach. Der Verein und das Umfeld sind sehr familiär. Ich kann ohne Umschweife sagen, dass wir innerhalb der Mannschaft gut befreundet sind. Der Aufstieg in die 3. Liga hat dann noch sein Übriges getan. Dazu kann ich mein Studium im Bereich der Wirtschaftswissenschaften und meine Tätigkeit als Startup-Gründer gut unter einen Hut bringen. Mit einigen anderen Fußballern hatte ich eine Online-Plattform gegründet, auf der sich unterhalb der Regionalliga Vereine und Spieler Kontakt aufnehmen und austauschen können. Quasi ein Online-Transfermarkt.

DFB.de: Aufstiegstrainer Jan Zimmermann ist zu Hannover 96 in die 2. Bundesliga gewechselt. Mit Rüdiger Ziehl steht seit Saisonbeginn ein neuer Cheftrainer an der Seitenlinie. Was ist er für ein Typ?

Jaeschke: Nach dem Abgang von Jan Zimmermann stand der Verein vor keiner einfachen Aufgabe. Ich finde aber, dass es mit Rüdiger Ziehl richtig gut passt. Er hat sich schnell zurechtgefunden, auch wenn das Umfeld des Klubs noch nicht in allen Bereichen so professionell aufgestellt ist, wie er das vielleicht noch von der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg kannte. In der 3. Liga bieten uns die Gegner etwas mehr Raum an, als es noch in der Regionalliga Nord der Fall war. Daher setzen wir nicht mehr so viel auf lange Bälle und suchen stattdessen mehr die spielerischen Lösungen. Das konnten wir auch schon recht schnell umsetzen. Was jetzt noch fehlt, sind Punkte als Belohnung dafür.

DFB.de: Sie waren zuletzt zweimal in Folge erfolgreich, sind bislang der einzige TSV-Torschütze in der 3. Liga. Folgt gegen Türkgücü Treffer Nummer drei?

Jaeschke: Das will ich doch hoffen. (lacht) Mich freut es, wenn ich der Mannschaft mit Toren helfen kann. Bislang hatten meine Treffer leider den Beigeschmack, dass es nicht zu Punkten gereicht hat. Als hängende Spitze konnte ich mich in den zurückliegenden Spielen gut einbringen und unsere Angreifer unterstützen.

DFB.de: Nun ist Türkgücü München zu Gast. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Jaeschke: Auf uns kommt eine kleine Wundertüte zu. Im Sommer gab es bei unserem Gegner einen großen Umbruch, da sitzen vermutlich noch nicht alle Abläufe. Die Mannschaft besteht aus vielen individuell guten Spielern. Wir haben aber mit unseren Qualitäten auch keinen Grund dazu, uns zu verstecken.

DFB.de: Was erwarten Sie von Ihrem Team?

Jaeschke: Wir wollen mutig und offensiv auftreten. Trotz des Saisonstarts mit vier Niederlagen dürfen wir nicht die Nerven verlieren. Vom ersten Moment an soll spürbar sein, dass wir unbedingt diesen ersten Sieg wollen. Dafür müssen wir uns noch mehr Chancen herausspielen.

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