Hashemian: "Idealer Einstieg, um mal Trainer von Profis zu werden"

Der "Hubschrauber" ist zurück. Der ehemalige Bundesligaprofi Vahid Hashemian ist seit Saisonbeginn Co-Trainer bei der U 17 des Hamburger SV, die am Sonntag (ab 11 Uhr) in der B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost gegen Energie Cottbus spielt. Bereits 1999 hatte Hashemian den Sprung aus dem Iran in ein für ihn fremdes Land zum Hamburger SV gewagt. Es folgte eine erfolgreiche Bundesligakarriere mit 38 Toren in 208 Spielen und dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft mit dem FC Bayern München in der Saison 2004/2005. In dieser Zeit galt der iranische Nationalspieler als einer der kopfballstärksten Bundesligaprofis. Im DFB.de-Interview spricht der 41-jährige Vahid Hashemian mit Mitarbeiter Dominik Dittmar seine Tätigkeit als Co-Trainer von Pit Reimers bei der U 17 des Hamburger SV und sein Heimatland Iran .

DFB.de: Die U 17 des Hamburger SV rangiert nach sechs Spieltagen in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga noch ohne Niederlage auf dem dritten Tabellenplatz. Hätte der Saisonstart noch besser sein können, Herr Hashemian?

Vahid Hashemian: Unser Start war sehr gut. Wir haben eine wissbegierige Mannschaft. Allerdings ist die Weiterentwicklung der Spieler ein Prozess, der nicht schon nach sechs Spielen beendet ist.

DFB.de: Wo liegen aus Ihrer Sicht die Stärken der Mannschaft?

Hashemian: Wir verfügen über eine gute Balance zwischen Defensive und Offensive. Wir wollen immer dominant spielen und uns so schnell wie möglich Torchancen erarbeiten. Wenn der Gegner den Ball hat, geht es darum, zu agieren und nicht nur zu reagieren.

DFB.de: Wissen die jungen HSV-Spieler noch, dass Sie zu Ihrer aktiven Profizeit "Hubschrauber" gerufen wurden?

Hashemian: Das weiß ich gar nicht. Allerdings wissen die Spieler, dass der HSV mit dem früher als "Kopfballungeheuer" bekannten heutigen DFB-Sportdirektor Horst Hrubesch schon einen sehr kopfballstarken Spieler in seinen Reihen hatte.

DFB.de: Wie kamen Sie zu Ihrem Spitznamen?

Hashemian: Bei Kopfbällen habe ich nie viel Anlauf benötigt, um hochspringen zu können. Irgendwann hat dann Frank Pagelsdorf, mein ehemaliger Trainer beim Hamburger SV, zu mir gesagt: "Du bist wie ein Hubschrauber." Seitdem habe ich den Spitznamen.

DFB.de: Hatten Sie ihre Sprungkraft besonders trainiert?

Hashemian: Nach den Trainingseinheiten habe ich regelmäßig Torabschlüsse trainiert. Dabei wollte ich unbedingt mit dem Kopf treffen. Das hat sich positiv bemerkbar gemacht.



Der "Hubschrauber" ist zurück. Der ehemalige Bundesligaprofi Vahid Hashemian ist seit Saisonbeginn Co-Trainer bei der U 17 des Hamburger SV, die am Sonntag (ab 11 Uhr) in der B-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost gegen Energie Cottbus spielt. Bereits 1999 hatte Hashemian den Sprung aus dem Iran in ein für ihn fremdes Land zum Hamburger SV gewagt. Es folgte eine erfolgreiche Bundesligakarriere mit 38 Toren in 208 Spielen und dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft mit dem FC Bayern München in der Saison 2004/2005. In dieser Zeit galt der iranische Nationalspieler als einer der kopfballstärksten Bundesligaprofis. Im DFB.de-Interview spricht der 41-jährige Vahid Hashemian mit Mitarbeiter Dominik Dittmar seine Tätigkeit als Co-Trainer von Pit Reimers bei der U 17 des Hamburger SV und sein Heimatland Iran .

DFB.de: Die U 17 des Hamburger SV rangiert nach sechs Spieltagen in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga noch ohne Niederlage auf dem dritten Tabellenplatz. Hätte der Saisonstart noch besser sein können, Herr Hashemian?

Vahid Hashemian: Unser Start war sehr gut. Wir haben eine wissbegierige Mannschaft. Allerdings ist die Weiterentwicklung der Spieler ein Prozess, der nicht schon nach sechs Spielen beendet ist.

DFB.de: Wo liegen aus Ihrer Sicht die Stärken der Mannschaft?

Hashemian: Wir verfügen über eine gute Balance zwischen Defensive und Offensive. Wir wollen immer dominant spielen und uns so schnell wie möglich Torchancen erarbeiten. Wenn der Gegner den Ball hat, geht es darum, zu agieren und nicht nur zu reagieren.

DFB.de: Wissen die jungen HSV-Spieler noch, dass Sie zu Ihrer aktiven Profizeit "Hubschrauber" gerufen wurden?

Hashemian: Das weiß ich gar nicht. Allerdings wissen die Spieler, dass der HSV mit dem früher als "Kopfballungeheuer" bekannten heutigen DFB-Sportdirektor Horst Hrubesch schon einen sehr kopfballstarken Spieler in seinen Reihen hatte.

DFB.de: Wie kamen Sie zu Ihrem Spitznamen?

Hashemian: Bei Kopfbällen habe ich nie viel Anlauf benötigt, um hochspringen zu können. Irgendwann hat dann Frank Pagelsdorf, mein ehemaliger Trainer beim Hamburger SV, zu mir gesagt: "Du bist wie ein Hubschrauber." Seitdem habe ich den Spitznamen.

DFB.de: Hatten Sie ihre Sprungkraft besonders trainiert?

Hashemian: Nach den Trainingseinheiten habe ich regelmäßig Torabschlüsse trainiert. Dabei wollte ich unbedingt mit dem Kopf treffen. Das hat sich positiv bemerkbar gemacht.

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DFB.de: Ist das Kopfballspiel auch ein Trainingsschwerpunkt bei der U 17?

Hashemian: Ich leite unter anderem zweimal pro Woche das Individualtraining einer kleinen Gruppe. Da üben wir dann in der Tat auch das Kopfballspiel und den Absprung. Aber es gibt noch andere Bereiche, auf die wir viel Wert legen - wie beispielsweise die Ballan- und -mitnahme.

DFB.de: Worauf kommt es beim Kopfballspiel in erster Linie an?

Hashemian: Das hängt von vielen Kleinigkeiten ab wie dem richtigen Timing oder dem Stellungsspiel. Vor allem muss man aber mutig sein. Ich kenne einige Spieler, die über ein gutes Kopfballspiel verfügen, allerdings nicht energisch genug in den Luftzweikampf gehen.

DFB.de: Sie waren selbst noch bis 2012 als Profi aktiv. Wie haben Sie die Zeit nach Ihrem Karriereende verbracht?

Hashemian: Das war nicht einfach. Als Fußballer ist man es gewohnt, regelmäßig zu trainieren und Teil einer Mannschaft zu sein. An die viele Freizeit musste ich mich erst gewöhnen. Meine B- und A-Lizenz als Trainer hatte ich bereits während meiner Zeit als Fußballer erworben. Für den SV Halstenbek-Rellingen und den Niendorfer TSV war ich in der Oberliga Hamburg als Trainer tätig. Anschließend habe ich die Fußball-Lehrer-Ausbildung in Hennef absolviert. Für die Traditionsmannschaft des HSV stand ich ab und zu auch noch selbst auf dem Platz.

DFB.de: Zum Ende Ihrer Karriere waren Sie noch mal in Ihr Heimatland Iran zurückgekehrt. Wo liegen die Unterschiede zum deutschen Fußball?

Hashemian: Im Vergleich zum Beginn meiner Karriere hat sich der Fußball im Iran in vielen Aspekten vom Amateur- in Richtung Profibereich weiterentwickelt. Der iranische Fußball verfügt über viel Potenzial. Allerdings müssen die Bedingungen - zum Beispiel die Stadien oder auch die Ausbildung von Managern und Trainern - weiter verbessert werden. Die Basis dort ist von der in Deutschland noch sehr weit entfernt.

DFB.de: Sie kamen 1999 nach Deutschland. Fühlen Sie sich nach der langen Zeit mehr als Deutscher oder Iraner?

Hashemian: Ich bin stolz, ein Iraner zu sein. Deutschland ist für mich aber meine zweite Heimat geworden, ich habe hier viele Freunde. Durch meine Fußballkarriere in Deutschland wurde ich stark geprägt.

DFB.de: Wie oft sind Sie heute noch im Iran?

Hashemian: Drei- bis viermal im Jahr reise ich in den Iran und treffe mich dort mit meiner Familie. Am besten geht das während der Sommer- und Winterpause.

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DFB.de: Wo liegen die größten Unterschiede zwischen beiden Ländern?

Hashemian: In Deutschland wird viel Wert auf Disziplin und Organisation gelegt. Auch fachlich habe ich sehr viel gelernt. Im Iran spielt die Familie eine noch größere Rolle. Es geht darum, sich aus beiden Kulturen die für sein Leben wichtigsten Dinge mitzunehmen.

DFB.de: Wie kamen Sie zur U 17 des Hamburger SV?

Hashemian: Ich habe während meiner Ausbildung zum Fußball-Lehrer ein Praktikum beim FC Bayern München gemacht. Nach dem Abschluss folgten weitere Praktika beim englischen Zweitligisten QPR und dem VfL Bochum. Anfang 2017 hospitierte ich als Individualtrainer und Spezialist beim Nachwuchs des HSV. Seit Saisonbeginn unterstütze ich Pit Reimers bei der U 17. Von seiner Erfahrung im Jugendbereich kann ich sehr viel lernen.

DFB.de: Was macht die Stadt Hamburg für Sie aus?

Hashemian: Ich habe schon in vielen verschiedenen Städten gewohnt. Jede Ecke besitzt ihre Vorzüge. Aber in Hamburg habe ich ein ganz besonderes Gefühl. Deswegen ist hier nach meiner Zeit beim HSV von 1999 bis 2001 seit 2010 wieder mein Wohnsitz.

DFB.de: Hat Sie während Ihrer Karriere ein Trainer besonders geprägt?

Hashemian: Mit Frank Pagelsdorf waren wir schon damals eine der wenigen Mannschaften in der Bundesliga, die mit einer Dreierkette gespielt haben. Unter Felix Magath bei Bayern München wurde viel Wert auf harte Arbeit gelegt. Ewald Lienen war bei Hannover 96 im Umgang mit den Spielern sehr menschlich. Über das Thema Motivation habe ich von Peter Neururer beim VfL Bochum viel gelernt.

DFB.de: Ihre wohl beste Zeit in der Bundesliga hatten Sie unter Neururer in Bochum. Besteht noch Kontakt?

Hashemian: Wir telefonieren regelmäßig. Für ihn waren die Spieler sehr wertvoll und keine Maschinen. Ich bin froh, dass unsere Verbindung auch nach der gemeinsamen Zeit im Fußball hält.

DFB.de: Wie sehen Ihre weiteren Ziele aus?

Hashemian: Ich bin jemand, der seine Karriere plant und dann versucht, das auch so umzusetzen. Deshalb habe ich auch schon recht früh meine Trainerlizenzen erworben. Die Arbeit im Jugendbereich eines Bundesligisten ist ein idealer Einstieg, um später einmal in den Profibereich zu kommen. Für mich geht es darum, so viele Erfahrungen und Eindrücke wie möglich zu sammeln. Irgendwann würde ich gerne in der Bundesliga trainieren.

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