Hartmann von Hertha zu Bayern: "Neue Herausforderung gesucht"

Neun Jahre Trainer im Nachwuchsbereich von Hertha BSC, sechs davon bei der U 19 in der A-Junioren Bundesliga: Für Ex-Nationalspieler Michael Hartmann endete in Berlin mit dem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft (1:2 gegen Borussia Dortmund) eine Ära. Im DFB.de-Interview spricht der 47-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seinen Abschied und die neue Aufgabe beim FC Bayern München.

DFB.de: Hat sich die Enttäuschung über das verlorene Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft mittlerweile bei Ihnen gelegt, Herr Hartmann?

Michael Hartmann: Der Sonntag - also der Tag des Endspiels gegen Borussia Dortmund - war für die Jungs nicht ganz einfach. Eine solche Chance bekommt man nicht oft. Als wir am Montag unseren Saisonabschluss hatten, war die Finalniederlage aber fast schon wieder weit weg. Wir waren gemütlich essen und hatten eine entspannte Zeit.

DFB.de: Was hatte gefehlt, um die Saison zu krönen?

Hartmann: Wir waren in den ersten 25, 30 Minuten die bessere Mannschaft und lagen daher auch verdient 1:0 vorne. Im Anschluss hat uns der zweite Treffer für mehr Sicherheit gefehlt. Kurz vor der Pause haben wir den BVB durch viele Ungenauigkeiten zurück ins Spiel gebracht. Damit haben wir den Gegner aufgebaut. Wir sind für unsere Fehler mehr bestraft worden, als uns das beim BVB gelungen ist.

DFB.de: Für Sie war es nach neun Jahren das letzte Pflichtspiel als Nachwuchstrainer von Hertha BSC. Welche Momente werden Ihnen besonders in Erinnerung bleiben?

Hartmann: In erster Linie die gute und jahrelange Zusammenarbeit mit den mittlerweile ehemaligen Akademie-Leitern Benjamin Weber, Andre Henning und Frank Vogel sowie den Trainerkollegen. Die Unterstützung habe ich immer gespürt. Prägende Momente waren natürlich der DFB-Pokal-Sieg 2015 und der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2018. Außerdem ist es schön zu sehen, wieviele Spieler man auf den Profibereich vorbereitet hat. Viele Jungs sind ihren Weg gegangen, einige von ihnen sogar zur ersten Mannschaft von Hertha BSC.

DFB.de: Zur neuen Saison werden Sie U 17-Trainer beim FC Bayern München. Wie kam der Kontakt zu Stande?

Hartmann: Über die vielen Jahre in den Junioren-Bundesligen kennt man sich natürlich. In den Gesprächen mit den FCB-Verantwortlichen habe ich große Wertschätzung für meine Arbeit gespürt. Nach elf Jahren als Spieler und neun Jahren als Trainer bei Hertha BSC habe ich für mich eine neue Herausforderung gesucht.

DFB.de: Hätten Sie gedacht, dass es Sie nochmal so weit weg von Berlin zieht?

Hartmann: Kontinuität war schon während meiner aktiven Zeit ein wichtiger Faktor für mich. Mein Umfeld und die Menschen um mich herum sind mir sehr wichtig. Jetzt hat es gepasst, einen solchen Schritt zu gehen.

DFB.de: Sie werden erstmals als Trainer bei einem Verein tätig sein, für den Sie früher nicht selbst am Ball waren, kommen also in eine ungewohnte Umgebung. Sorgt das für eine zusätzliche Aufregung?

Hartmann: Aufregung würde ich nicht sagen. Ich bin von meiner Arbeit überzeugt. Die Art und Weise werde ich auch nicht umstellen müssen. Es hat aber selbstverständlich einen besonderen Reiz, für einen solchen Verein zu arbeiten.

DFB.de: Haben Sie sich die Bedingungen am FC Bayern Campus schon angesehen? Sind da gravierende Unterschiede zu Hertha BSC zu erkennen?

Hartmann: Ja, ich habe mir natürlich den FC Bayern Campus angesehen. Innerhalb der Vereine gibt es sicherlich leichte Unterschiede, was die Strukturen und Abläufe betrifft. Ich freue mich darauf, mich bei der Entwicklung der Talente einzubringen.

DFB.de: Statt einer U 19 werden Sie die B-Junioren betreuten. Bedeutet das für Sie als Trainer eine Umstellung?

Hartmann: Die Herangehensweise und die tägliche Arbeit werden sich nicht ändern.

DFB.de: In der zu Ende gegangenen Saison verpasste die U 17 des FC Bayern als Tabellensechster die Endrundenteilnahme recht deutlich. Ist das jetzt umso mehr das Ziel?

Hartmann: Beim Blick auf die zurückliegende Spielzeit darf man nicht außer Acht lassen, dass es innerhalb der Nachwuchsteams viel Bewegung gab. Einige Jungs haben schon vorzeitig im älteren Jahrgang gespielt. Die individuelle Entwicklung der Spieler sollte immer an erster Stelle stehen, schließt aber nicht aus, mit der Mannschaft Ziele zu haben.

DFB.de: Der Anspruch beim FC Bayern München ist die europäische Spitze. Ist es dennoch möglich, auch eigene Talente an den Profikader heranzuführen?

Hartmann: Der Sprung in die erste Mannschaft ist sicherlich größer, als es bei anderen Vereinen der Fall ist. Die Jungs haben es aber selbst in der Hand, mit harter Arbeit und viel Fleiß bestmöglich zu performen und sich auf diesen Schritt vorzubereiten. Jamal Musiala ist ein Beispiel. Gelingen kann das letztendlich auch über den Umweg einer Leihe - wie etwa vor vielen Jahren bei Philipp Lahm oder Toni Kroos. Für junge Spieler ist Spielpraxis von großer Bedeutung.

[mspw]

Neun Jahre Trainer im Nachwuchsbereich von Hertha BSC, sechs davon bei der U 19 in der A-Junioren Bundesliga: Für Ex-Nationalspieler Michael Hartmann endete in Berlin mit dem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft (1:2 gegen Borussia Dortmund) eine Ära. Im DFB.de-Interview spricht der 47-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seinen Abschied und die neue Aufgabe beim FC Bayern München.

DFB.de: Hat sich die Enttäuschung über das verlorene Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft mittlerweile bei Ihnen gelegt, Herr Hartmann?

Michael Hartmann: Der Sonntag - also der Tag des Endspiels gegen Borussia Dortmund - war für die Jungs nicht ganz einfach. Eine solche Chance bekommt man nicht oft. Als wir am Montag unseren Saisonabschluss hatten, war die Finalniederlage aber fast schon wieder weit weg. Wir waren gemütlich essen und hatten eine entspannte Zeit.

DFB.de: Was hatte gefehlt, um die Saison zu krönen?

Hartmann: Wir waren in den ersten 25, 30 Minuten die bessere Mannschaft und lagen daher auch verdient 1:0 vorne. Im Anschluss hat uns der zweite Treffer für mehr Sicherheit gefehlt. Kurz vor der Pause haben wir den BVB durch viele Ungenauigkeiten zurück ins Spiel gebracht. Damit haben wir den Gegner aufgebaut. Wir sind für unsere Fehler mehr bestraft worden, als uns das beim BVB gelungen ist.

DFB.de: Für Sie war es nach neun Jahren das letzte Pflichtspiel als Nachwuchstrainer von Hertha BSC. Welche Momente werden Ihnen besonders in Erinnerung bleiben?

Hartmann: In erster Linie die gute und jahrelange Zusammenarbeit mit den mittlerweile ehemaligen Akademie-Leitern Benjamin Weber, Andre Henning und Frank Vogel sowie den Trainerkollegen. Die Unterstützung habe ich immer gespürt. Prägende Momente waren natürlich der DFB-Pokal-Sieg 2015 und der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2018. Außerdem ist es schön zu sehen, wieviele Spieler man auf den Profibereich vorbereitet hat. Viele Jungs sind ihren Weg gegangen, einige von ihnen sogar zur ersten Mannschaft von Hertha BSC.

DFB.de: Zur neuen Saison werden Sie U 17-Trainer beim FC Bayern München. Wie kam der Kontakt zu Stande?

Hartmann: Über die vielen Jahre in den Junioren-Bundesligen kennt man sich natürlich. In den Gesprächen mit den FCB-Verantwortlichen habe ich große Wertschätzung für meine Arbeit gespürt. Nach elf Jahren als Spieler und neun Jahren als Trainer bei Hertha BSC habe ich für mich eine neue Herausforderung gesucht.

DFB.de: Hätten Sie gedacht, dass es Sie nochmal so weit weg von Berlin zieht?

Hartmann: Kontinuität war schon während meiner aktiven Zeit ein wichtiger Faktor für mich. Mein Umfeld und die Menschen um mich herum sind mir sehr wichtig. Jetzt hat es gepasst, einen solchen Schritt zu gehen.

DFB.de: Sie werden erstmals als Trainer bei einem Verein tätig sein, für den Sie früher nicht selbst am Ball waren, kommen also in eine ungewohnte Umgebung. Sorgt das für eine zusätzliche Aufregung?

Hartmann: Aufregung würde ich nicht sagen. Ich bin von meiner Arbeit überzeugt. Die Art und Weise werde ich auch nicht umstellen müssen. Es hat aber selbstverständlich einen besonderen Reiz, für einen solchen Verein zu arbeiten.

DFB.de: Haben Sie sich die Bedingungen am FC Bayern Campus schon angesehen? Sind da gravierende Unterschiede zu Hertha BSC zu erkennen?

Hartmann: Ja, ich habe mir natürlich den FC Bayern Campus angesehen. Innerhalb der Vereine gibt es sicherlich leichte Unterschiede, was die Strukturen und Abläufe betrifft. Ich freue mich darauf, mich bei der Entwicklung der Talente einzubringen.

DFB.de: Statt einer U 19 werden Sie die B-Junioren betreuten. Bedeutet das für Sie als Trainer eine Umstellung?

Hartmann: Die Herangehensweise und die tägliche Arbeit werden sich nicht ändern.

DFB.de: In der zu Ende gegangenen Saison verpasste die U 17 des FC Bayern als Tabellensechster die Endrundenteilnahme recht deutlich. Ist das jetzt umso mehr das Ziel?

Hartmann: Beim Blick auf die zurückliegende Spielzeit darf man nicht außer Acht lassen, dass es innerhalb der Nachwuchsteams viel Bewegung gab. Einige Jungs haben schon vorzeitig im älteren Jahrgang gespielt. Die individuelle Entwicklung der Spieler sollte immer an erster Stelle stehen, schließt aber nicht aus, mit der Mannschaft Ziele zu haben.

DFB.de: Der Anspruch beim FC Bayern München ist die europäische Spitze. Ist es dennoch möglich, auch eigene Talente an den Profikader heranzuführen?

Hartmann: Der Sprung in die erste Mannschaft ist sicherlich größer, als es bei anderen Vereinen der Fall ist. Die Jungs haben es aber selbst in der Hand, mit harter Arbeit und viel Fleiß bestmöglich zu performen und sich auf diesen Schritt vorzubereiten. Jamal Musiala ist ein Beispiel. Gelingen kann das letztendlich auch über den Umweg einer Leihe - wie etwa vor vielen Jahren bei Philipp Lahm oder Toni Kroos. Für junge Spieler ist Spielpraxis von großer Bedeutung.

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