Hansa-Trainer Christian Rahn: "Spieler mit Inhalten überzeugen"

Ex-Nationalspieler Christian Rahn, der bisher im Nachwuchsbereich des Hamburger SV tätig war, übernimmt zur neuen Saison als Trainer die U 19 des FC Hansa Rostock in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga. Im DFB.de-Interview spricht der 43-Jährige mit Mitarbeiter Peter Haidinger über seine Rückkehr, das Wiedersehen mit Stefan Beinlich und Martin Pieckenhagen sowie die Saisonziele.

DFB.de: Wie fühlt es sich an, wieder zurück an alter Wirkungsstätte zu sein, Herr Rahn?

Christian Rahn: Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und über die Rückkehr nach Rostock. Es ist meine erste Station als Cheftrainer im Nachwuchsbereich. Ich bin heiß darauf, junge Spieler weiterzuentwickeln und näher an den Profibereich heranzuführen. Ich habe die Verbindung zu Hansa nie abreißen lassen und noch sehr viele Freunde hier.

DFB.de: Welche Momente kommen Ihnen vor allem wieder in den Sinn?

Rahn: Ich habe als Profi in der Saison 2006/2007 am letzten Spieltag beim 3:1 gegen die SpVgg Unterhaching den Treffer zum Endstand erzielt, der letztlich den Aufstieg in die Bundesliga perfekt gemacht hatte. Das vergessen die Leute nicht. Wenn ich jetzt durch Rostock laufe, werde ich immer noch darauf angesprochen.

DFB.de: Nach dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV ist Hansa Rostock Ihre dritte Trainerstation bei einem Verein, für den Sie früher auch selbst am Ball waren. Zufall?

Rahn: Ein wenig schon. (lacht) Grundsätzlich bin ich den Vereinen, für die ich gespielt habe, aber selbstverständlich weiterhin eng verbunden. Beim HSV hatte ich mir zuletzt Gedanken gemacht, wie mein nächster Schritt aussehen könnte. Da es für mich in meiner Heimat Hamburg aktuell nicht möglich war, als Nachwuchstrainer zu arbeiten, musste ich mich umorientieren und bin jetzt sehr froh, dass es mit Hansa Rostock geklappt hat.

DFB.de: Was hat Sie daran gereizt, die U 19 des FC Hansa Rostock zu übernehmen?

Rahn: Vor zwei Jahren habe ich mit der UEFA Pro Lizenz die höchste Ausbildung als Trainer abgeschlossen. Für mich war klar, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um eine Mannschaft in einem Nachwuchsleistungszentrum als verantwortlicher Cheftrainer zu betreuen.

DFB.de: Welchen Einfluss hatten Ihre ehemaligen Teamkollegen Stefan Beinlich und Martin Pieckenhagen, die bei Hansa in führenden Positionen tätig sind?

Rahn: Mit Stefan Beinlich habe ich sogar beim HSV und auch bei Hansa Rostock zusammengespielt. Der Kontakt zu "Paule", aber auch zu Martin ist nie abgerissen. Unsere Familien haben sich in der Zeit, in der wir zusammengespielt haben, immer gut verstanden. Von daher hat das zumindest nicht geschadet.

DFB.de: Bei der dritten Mannschaft des Hamburger SV gehörte auch Ex-Nationalspieler und Präsident Marcell Jansen zu ihren Spielern. Wie war das für Sie?

Rahn: Überhaupt nicht komisch. (lacht) Wir hatten in unseren Karrieren einige Male gegeneinander gespielt. Ich habe bei ihm aber keine Ausnahmen gemacht. Nur wer regelmäßig trainiert hatte, stand bei mir in der Startformation.

DFB.de: Sie waren während Ihrer aktiven Zeit auch selbst Nationalspieler. Welche Erinnerungen haben Sie an ihre fünf Länderspiele?

Rahn: In erster Linie bin ich stolz darauf, dass ich überhaupt fünf Spiele für Deutschland bestreiten durfte. Wir haben vier Partien gewonnen und einmal Unentschieden gespielt. Von daher fällt meine Bilanz nicht ganz so schlecht aus. (lacht)

DFB.de: Wann kam bei Ihnen der Gedanke auf, Trainer werden zu wollen?

Rahn: Das ist schwer zu beantworten, weil man sich in jüngeren Jahren überhaupt nicht mit dieser Thematik beschäftigt. Erst als ich zum Ende meiner Karriere bei der SpVgg Greuther Fürth wegen eines Knorpelschadens für ein halbes Jahr ausgefallen war, ist dieser Gedanke bei mir gereift, mich um meine Karriere nach der Karriere zu kümmern. Während dieser Zeit habe ich meine ersten Lizenzen erworben. Jetzt bin ich schon seit sieben Jahren Trainer und freue mich, endlich eine eigene Mannschaft betreuen zu dürfen.

DFB.de: Sie sind erstmals als Cheftrainer im Nachwuchsbereich tätig. Bedeutet das eine Umstellung für Sie?

Rahn: Ich habe bereits mit vielen jungen Spielern zusammengearbeitet, verfüge über die nötige Erfahrung. In den vergangenen Jahren konnte ich mich beim HSV auch im Technik- und Individualtraining ausprobieren, habe durch diese spezielle Tätigkeit extrem viel dazugelernt. Den Jungs zu erzählen, wo man selbst war, bringt überhaupt nichts. Man muss die Spieler mit Inhalten überzeugen.

DFB.de: Was ist Ihnen als Trainer besonders wichtig?

Rahn: In den jüngeren Jahrgängen wird meines Erachtens zu viel auf das Ergebnis geachtet. Hier sollte die individuelle Förderung im Vordergrund stehen. Ab der U 17 sollte das Ergebnis aber auch ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung sein. Je höher es in den Altersklassen geht, umso wichtiger ist auch der sportliche Erfolg. Jeder Spieler bekommt bei mir die Chance, sich zu zeigen. Ich habe eine Idee, wie ich Fußball spielen möchte, muss meine Mannschaft aber erst kennenlernen. Deshalb freue ich mich auf die Vorbereitung.

DFB.de: In der abgelaufenen Spielzeit wurde der Klassenverbleib kurz vor dem Saisonende gesichert. Was ist in der kommenden Saison möglich?

Rahn: Insgesamt stehen sich in der neuen Saison 17 Mannschaften in einer einfachen Runde ohne Rückspiele gegenüber. Am Ende werden sechs Mannschaften absteigen. Wir wollen nicht dabei sein, sondern erstklassig bleiben. Es geht aber in erster Linie darum, die Spieler zu entwickeln und auf eine mögliche Profikarriere vorzubereiten.

[mspw]

Ex-Nationalspieler Christian Rahn, der bisher im Nachwuchsbereich des Hamburger SV tätig war, übernimmt zur neuen Saison als Trainer die U 19 des FC Hansa Rostock in der Staffel Nord/Nordost der A-Junioren-Bundesliga. Im DFB.de-Interview spricht der 43-Jährige mit Mitarbeiter Peter Haidinger über seine Rückkehr, das Wiedersehen mit Stefan Beinlich und Martin Pieckenhagen sowie die Saisonziele.

DFB.de: Wie fühlt es sich an, wieder zurück an alter Wirkungsstätte zu sein, Herr Rahn?

Christian Rahn: Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und über die Rückkehr nach Rostock. Es ist meine erste Station als Cheftrainer im Nachwuchsbereich. Ich bin heiß darauf, junge Spieler weiterzuentwickeln und näher an den Profibereich heranzuführen. Ich habe die Verbindung zu Hansa nie abreißen lassen und noch sehr viele Freunde hier.

DFB.de: Welche Momente kommen Ihnen vor allem wieder in den Sinn?

Rahn: Ich habe als Profi in der Saison 2006/2007 am letzten Spieltag beim 3:1 gegen die SpVgg Unterhaching den Treffer zum Endstand erzielt, der letztlich den Aufstieg in die Bundesliga perfekt gemacht hatte. Das vergessen die Leute nicht. Wenn ich jetzt durch Rostock laufe, werde ich immer noch darauf angesprochen.

DFB.de: Nach dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV ist Hansa Rostock Ihre dritte Trainerstation bei einem Verein, für den Sie früher auch selbst am Ball waren. Zufall?

Rahn: Ein wenig schon. (lacht) Grundsätzlich bin ich den Vereinen, für die ich gespielt habe, aber selbstverständlich weiterhin eng verbunden. Beim HSV hatte ich mir zuletzt Gedanken gemacht, wie mein nächster Schritt aussehen könnte. Da es für mich in meiner Heimat Hamburg aktuell nicht möglich war, als Nachwuchstrainer zu arbeiten, musste ich mich umorientieren und bin jetzt sehr froh, dass es mit Hansa Rostock geklappt hat.

DFB.de: Was hat Sie daran gereizt, die U 19 des FC Hansa Rostock zu übernehmen?

Rahn: Vor zwei Jahren habe ich mit der UEFA Pro Lizenz die höchste Ausbildung als Trainer abgeschlossen. Für mich war klar, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um eine Mannschaft in einem Nachwuchsleistungszentrum als verantwortlicher Cheftrainer zu betreuen.

DFB.de: Welchen Einfluss hatten Ihre ehemaligen Teamkollegen Stefan Beinlich und Martin Pieckenhagen, die bei Hansa in führenden Positionen tätig sind?

Rahn: Mit Stefan Beinlich habe ich sogar beim HSV und auch bei Hansa Rostock zusammengespielt. Der Kontakt zu "Paule", aber auch zu Martin ist nie abgerissen. Unsere Familien haben sich in der Zeit, in der wir zusammengespielt haben, immer gut verstanden. Von daher hat das zumindest nicht geschadet.

DFB.de: Bei der dritten Mannschaft des Hamburger SV gehörte auch Ex-Nationalspieler und Präsident Marcell Jansen zu ihren Spielern. Wie war das für Sie?

Rahn: Überhaupt nicht komisch. (lacht) Wir hatten in unseren Karrieren einige Male gegeneinander gespielt. Ich habe bei ihm aber keine Ausnahmen gemacht. Nur wer regelmäßig trainiert hatte, stand bei mir in der Startformation.

DFB.de: Sie waren während Ihrer aktiven Zeit auch selbst Nationalspieler. Welche Erinnerungen haben Sie an ihre fünf Länderspiele?

Rahn: In erster Linie bin ich stolz darauf, dass ich überhaupt fünf Spiele für Deutschland bestreiten durfte. Wir haben vier Partien gewonnen und einmal Unentschieden gespielt. Von daher fällt meine Bilanz nicht ganz so schlecht aus. (lacht)

DFB.de: Wann kam bei Ihnen der Gedanke auf, Trainer werden zu wollen?

Rahn: Das ist schwer zu beantworten, weil man sich in jüngeren Jahren überhaupt nicht mit dieser Thematik beschäftigt. Erst als ich zum Ende meiner Karriere bei der SpVgg Greuther Fürth wegen eines Knorpelschadens für ein halbes Jahr ausgefallen war, ist dieser Gedanke bei mir gereift, mich um meine Karriere nach der Karriere zu kümmern. Während dieser Zeit habe ich meine ersten Lizenzen erworben. Jetzt bin ich schon seit sieben Jahren Trainer und freue mich, endlich eine eigene Mannschaft betreuen zu dürfen.

DFB.de: Sie sind erstmals als Cheftrainer im Nachwuchsbereich tätig. Bedeutet das eine Umstellung für Sie?

Rahn: Ich habe bereits mit vielen jungen Spielern zusammengearbeitet, verfüge über die nötige Erfahrung. In den vergangenen Jahren konnte ich mich beim HSV auch im Technik- und Individualtraining ausprobieren, habe durch diese spezielle Tätigkeit extrem viel dazugelernt. Den Jungs zu erzählen, wo man selbst war, bringt überhaupt nichts. Man muss die Spieler mit Inhalten überzeugen.

DFB.de: Was ist Ihnen als Trainer besonders wichtig?

Rahn: In den jüngeren Jahrgängen wird meines Erachtens zu viel auf das Ergebnis geachtet. Hier sollte die individuelle Förderung im Vordergrund stehen. Ab der U 17 sollte das Ergebnis aber auch ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung sein. Je höher es in den Altersklassen geht, umso wichtiger ist auch der sportliche Erfolg. Jeder Spieler bekommt bei mir die Chance, sich zu zeigen. Ich habe eine Idee, wie ich Fußball spielen möchte, muss meine Mannschaft aber erst kennenlernen. Deshalb freue ich mich auf die Vorbereitung.

DFB.de: In der abgelaufenen Spielzeit wurde der Klassenverbleib kurz vor dem Saisonende gesichert. Was ist in der kommenden Saison möglich?

Rahn: Insgesamt stehen sich in der neuen Saison 17 Mannschaften in einer einfachen Runde ohne Rückspiele gegenüber. Am Ende werden sechs Mannschaften absteigen. Wir wollen nicht dabei sein, sondern erstklassig bleiben. Es geht aber in erster Linie darum, die Spieler zu entwickeln und auf eine mögliche Profikarriere vorzubereiten.

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