Halverkamps: "In diesem Wettbewerb ist immer alles möglich"

Der MSV Duisburg geht als klarer Außenseiter in das Viertelfinale im DFB-Pokal der Frauen bei Eintracht Frankfurt am Dienstag (5. März, ab 18.30 Uhr, live bei Sky). Für MSV-Mittelfeldspielerin Antonia-Johanna Halverkamps (23) ist dennoch klar, dass die Duisburgerinnen nicht chancenlos sein werden. Wie will das Schlusslicht der Google Pixel Frauen-Bundesliga die Überraschung beim Tabellendritten schaffen und ins Halbfinale einziehen?

Antonia-Johanna Halverkamps hat schon viel erlebt beim MSV Duisburg. Sie ist ja auch schon lange dabei. Seit 2014, um genau zu sein. Aktuell spielt sie also ihre zehnte Saison für den Verein aus dem Ruhrgebiet. Der Eintrag bei Wikipedia stimmt nicht, darauf weist sie nachdrücklich hin. In der Online-Enzyklopädie ist zu lesen, dass sie erst seit 2015 beim MSV ist. Wikipedia klaut ihr also ein Jahr. "Meine ersten Spiele für Duisburg habe ich im Sommer 2014 für die B-Juniorinnen bestritten. Das war eine spannende Zeit, weil ich noch sehr jung war und schon bald parallel erste Erfahrungen in der zweiten Mannschaft sammeln konnte", erinnert sich Halverkamps. Auch danach ging es schnell aufwärts: Am ersten Spieltag der Saison 2018/2019 feierte sie ihr Debüt in der Erstliga-Mannschaft des MSV. Es war nur begrenzt ein schöner Tag. Sie wurde nach 63 Minuten eingewechselt. Am Ende verloren die Duisburgerinnen gegen die SGS Essen mit 0:4.

"Man weiß nie, wann es vorbei ist"

Es sind wechselhafte zehn Jahre, auf die sie zurückblicken kann. Es ist viel passiert, seitdem sie fester Bestandteil der ersten Mannschaft ist. Oft waren die Saisons von hartem Abstiegskampf geprägt – 2021 schaffte es die Mannschaft nicht, in der Klasse zu bleiben. "Das war bitter. Wir waren alle sehr enttäuscht, weil der Abstieg überflüssig war", sagt Halverkamps. "Aber für mich war direkt klar, dass ich bleiben und helfen werde, um den direkten Wiederaufstieg zu schaffen." Und genau das gelang dann auch. Und 2022/2023 schafften sie gemeinsam die Rettung auf den letzten Drücker. Und diesmal?

Nach 14 Spieltagen haben die Duisburgerinnen erst vier Zähler auf dem Konto. Einen Sieg konnte die Mannschaft noch immer nicht feiern. "Es ist nicht einfach, vor allem auch nicht für den Kopf, wenn man so lange auf ein Erfolgserlebnis hinarbeitet, aber immer wieder enttäuscht wird", sagt Halverkamps. "Wir waren schon oft nah dran, haben es dann jedoch nicht geschafft, die Führung über die Zeit zu bringen. Die Hoffnung auf den Klassenverbleib habe ich allerdings noch lange nicht aufgegeben. Klar ist aber, dass wir jetzt acht Endspiele haben. Wir werden es schaffen. Ich bin ganz sicher!" Obwohl Halverkamps erst 23 Jahre alt ist, zählt sie schon längst zu den Führungsspielerinnen im Kader des MSV.

Parallel hat sie bereits damit begonnen, sich auf ein Leben nach dem Fußball vorzubereiten. An der Uni Duisburg/Essen hat sie ihren Bachelor in "Soziale Arbeit" gemacht. Außerdem arbeitet sie am Klinikum Duisburg im Entlassungsmanagement. "Auch wenn es manchmal stressig ist, ist mir einfach unheimlich wichtig, neben dem Fußball noch etwas anderes zu machen", erklärt Halverkamps. "Ich spiele unglaublich gerne Fußball. Aber man weiß nie, wann es vorbei ist. Das kann jederzeit passieren. Dafür gibt es genügend Beispiele. Ich hoffe, dass das nicht nötig ist. Aber für den Fall der Fälle möchte ich vorbereitet sein."

"Wir brauchen einen perfekten Tag"

Zunächst jedoch richtet sich ihr ganzer Fokus auf das Viertelfinale im DFB-Pokal. Sie möchte mit dem MSV Duisburg bei Eintracht Frankfurt die große Überraschung schaffen und ins Halbfinale einziehen. "Wir wissen doch alle, dass in diesem Wettbewerb immer alles möglich ist", sagt Halverkamps. "Wir brauchen natürlich einen perfekten Tag und die Frankfurterinnen sollten am besten keine Topleistung abrufen. Dann ist alles möglich. Die Eintracht hat zuletzt gegen Aufsteiger RB Leipzig verloren. Das zeigt uns, dass etwas möglich ist." In der Google Pixel Frauen-Bundesliga gab es für die Duisburgerinnen jedoch Ende des vergangenen Jahres eine 1:5-Niederlage bei den Hessinnen. Eigentlich kann es nur besser werden.

Viermal konnten die Duisburgerinnen den DFB-Pokal bereits gewinnen – damals allerdings noch als KBC beziehungsweise FCR Duisburg. Das ist lange her. Der letzte Titelgewinn in diesem Wettbewerb gelang 2010. In der jüngeren Vergangenheit schaffte es der MSV nie weiter als bis ins Viertelfinale. In diesem Jahr wollen Halverkamps und ihre Kolleginnen das ändern. Das Halbfinale ist nur noch einen Schritt entfernt. Die Hürde allerdings ist hoch.

[sw]

Der MSV Duisburg geht als klarer Außenseiter in das Viertelfinale im DFB-Pokal der Frauen bei Eintracht Frankfurt am Dienstag (5. März, ab 18.30 Uhr, live bei Sky). Für MSV-Mittelfeldspielerin Antonia-Johanna Halverkamps (23) ist dennoch klar, dass die Duisburgerinnen nicht chancenlos sein werden. Wie will das Schlusslicht der Google Pixel Frauen-Bundesliga die Überraschung beim Tabellendritten schaffen und ins Halbfinale einziehen?

Antonia-Johanna Halverkamps hat schon viel erlebt beim MSV Duisburg. Sie ist ja auch schon lange dabei. Seit 2014, um genau zu sein. Aktuell spielt sie also ihre zehnte Saison für den Verein aus dem Ruhrgebiet. Der Eintrag bei Wikipedia stimmt nicht, darauf weist sie nachdrücklich hin. In der Online-Enzyklopädie ist zu lesen, dass sie erst seit 2015 beim MSV ist. Wikipedia klaut ihr also ein Jahr. "Meine ersten Spiele für Duisburg habe ich im Sommer 2014 für die B-Juniorinnen bestritten. Das war eine spannende Zeit, weil ich noch sehr jung war und schon bald parallel erste Erfahrungen in der zweiten Mannschaft sammeln konnte", erinnert sich Halverkamps. Auch danach ging es schnell aufwärts: Am ersten Spieltag der Saison 2018/2019 feierte sie ihr Debüt in der Erstliga-Mannschaft des MSV. Es war nur begrenzt ein schöner Tag. Sie wurde nach 63 Minuten eingewechselt. Am Ende verloren die Duisburgerinnen gegen die SGS Essen mit 0:4.

"Man weiß nie, wann es vorbei ist"

Es sind wechselhafte zehn Jahre, auf die sie zurückblicken kann. Es ist viel passiert, seitdem sie fester Bestandteil der ersten Mannschaft ist. Oft waren die Saisons von hartem Abstiegskampf geprägt – 2021 schaffte es die Mannschaft nicht, in der Klasse zu bleiben. "Das war bitter. Wir waren alle sehr enttäuscht, weil der Abstieg überflüssig war", sagt Halverkamps. "Aber für mich war direkt klar, dass ich bleiben und helfen werde, um den direkten Wiederaufstieg zu schaffen." Und genau das gelang dann auch. Und 2022/2023 schafften sie gemeinsam die Rettung auf den letzten Drücker. Und diesmal?

Nach 14 Spieltagen haben die Duisburgerinnen erst vier Zähler auf dem Konto. Einen Sieg konnte die Mannschaft noch immer nicht feiern. "Es ist nicht einfach, vor allem auch nicht für den Kopf, wenn man so lange auf ein Erfolgserlebnis hinarbeitet, aber immer wieder enttäuscht wird", sagt Halverkamps. "Wir waren schon oft nah dran, haben es dann jedoch nicht geschafft, die Führung über die Zeit zu bringen. Die Hoffnung auf den Klassenverbleib habe ich allerdings noch lange nicht aufgegeben. Klar ist aber, dass wir jetzt acht Endspiele haben. Wir werden es schaffen. Ich bin ganz sicher!" Obwohl Halverkamps erst 23 Jahre alt ist, zählt sie schon längst zu den Führungsspielerinnen im Kader des MSV.

Parallel hat sie bereits damit begonnen, sich auf ein Leben nach dem Fußball vorzubereiten. An der Uni Duisburg/Essen hat sie ihren Bachelor in "Soziale Arbeit" gemacht. Außerdem arbeitet sie am Klinikum Duisburg im Entlassungsmanagement. "Auch wenn es manchmal stressig ist, ist mir einfach unheimlich wichtig, neben dem Fußball noch etwas anderes zu machen", erklärt Halverkamps. "Ich spiele unglaublich gerne Fußball. Aber man weiß nie, wann es vorbei ist. Das kann jederzeit passieren. Dafür gibt es genügend Beispiele. Ich hoffe, dass das nicht nötig ist. Aber für den Fall der Fälle möchte ich vorbereitet sein."

"Wir brauchen einen perfekten Tag"

Zunächst jedoch richtet sich ihr ganzer Fokus auf das Viertelfinale im DFB-Pokal. Sie möchte mit dem MSV Duisburg bei Eintracht Frankfurt die große Überraschung schaffen und ins Halbfinale einziehen. "Wir wissen doch alle, dass in diesem Wettbewerb immer alles möglich ist", sagt Halverkamps. "Wir brauchen natürlich einen perfekten Tag und die Frankfurterinnen sollten am besten keine Topleistung abrufen. Dann ist alles möglich. Die Eintracht hat zuletzt gegen Aufsteiger RB Leipzig verloren. Das zeigt uns, dass etwas möglich ist." In der Google Pixel Frauen-Bundesliga gab es für die Duisburgerinnen jedoch Ende des vergangenen Jahres eine 1:5-Niederlage bei den Hessinnen. Eigentlich kann es nur besser werden.

Viermal konnten die Duisburgerinnen den DFB-Pokal bereits gewinnen – damals allerdings noch als KBC beziehungsweise FCR Duisburg. Das ist lange her. Der letzte Titelgewinn in diesem Wettbewerb gelang 2010. In der jüngeren Vergangenheit schaffte es der MSV nie weiter als bis ins Viertelfinale. In diesem Jahr wollen Halverkamps und ihre Kolleginnen das ändern. Das Halbfinale ist nur noch einen Schritt entfernt. Die Hürde allerdings ist hoch.