Halles Sohm: "Nicht verrückt machen lassen"

Mit dem Tabellendritten Hallescher FC tritt Offensivspieler Pascal Sohm (27) in der 3. Liga am Freitag (ab 19 Uhr, live bei Magenta Sport) zum ersten Mal bei seinem langjährigen Verein SG Sonnenhof Großaspach an.

Im DFB.de-Interview spricht Sohm mit Mitarbeiter Ralf Debat über seinen Ex-Klub, den DFB-Pokal und den Aufstiegstraum.

DFB.de: Wie aufgeregt sind Sie vor Ihrer Rückkehr nach Großaspach, Herr Sohm?

Pascal Sohm: Aufregung würde ich es nicht nennen. Es ist eher eine große Vorfreude da, viele alte Bekannte zu treffen. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, es wäre ein Spiel wie jedes andere. Es wird für mich schon eine besondere Partie werden. Auch viele Familienmitglieder und Freunde werden im Stadion sein.

DFB.de: Gab es in dieser Woche schon viele Nachrichten von früheren Teamkollegen?

Sohm: Bisher hielt es sich in Grenzen, aber ich denke, da kommt noch einiges. (lacht) Ich stehe mit einigen SGS-Spielern, mit denen ich mich immer gut verstanden hatte, noch regelmäßig in Kontakt. Da geht es dann allerdings meistens nicht um den Fußball, sondern um menschliche und private Dinge. Das ist nach wie vor eine coole Sache.

DFB.de: Sie stammen aus der Region, waren vier Jahre für die SG Sonnenhof am Ball. Wie würden Sie Ihre Beziehung zum Klub beschreiben?

Sohm: Es war damals meine erste Station in der 3. Liga, nachdem ich zuvor beim SSV Ulm 1846 in der Regionalliga gespielt hatte. Ich habe mich in der gesamten Zeit voll mit dem Verein und seiner Ausrichtung identifiziert. Ich hatte in Großaspach die Möglichkeit, mein Studium der Sportwissenschaften abzuschließen und auch erste Erfahrungen im Berufsleben zu sammeln. Dafür bin ich der SG sehr dankbar.

DFB.de: Wünschen Sie Ihrem ehemaligen Verein daher auch den Klassenverbleib?

Sohm: Sehr gerne darf Großaspach nach unserem Duell die verbleibenden drei Saisonspiele gewinnen und damit den Abstieg vermeiden. Ich würde es den Jungs und dem Verein auf jeden Fall wünschen und gönnen.

DFB.de: Für beide Teams steht am Freitag aber sehr viel auf dem Spiel. Großaspach kämpft gegen den Abstieg, der HFC um den Aufstieg. Wie bewerten Sie die Ausgangsposition?

Sohm: Es wird auf jeden Fall ein packendes Spiel, in dem beide Teams alles geben werden. Aus meiner Sicht steht die SG Sonnenhof noch einen Tick mehr unter Druck. Großaspach spielt schließlich zu Hause und muss gewinnen, um nicht eventuell wieder auf einen Abstiegsplatz zu rutschen. Unser Ziel ist es allerdings auch, die drei Punkte zu holen. Aber wir machen uns wegen der Tabellensituation keinen zusätzlichen Stress. Wir spielen schon jetzt eine geile Saison. Alles, was noch kommt, nehmen wir als Bonus gerne mit.

DFB.de: Werden Sie sich vor der Partie noch mit Trainer Torsten Ziegner über Stärken und Schwächen des Gegners austauschen?

Sohm: Vor unserem 2:0-Sieg im Hinspiel war es nicht so, dass er auf mich zugekommen ist. Dennoch waren wir top vorbereitet. Das wird diesmal nicht anders sein. Sollte der Trainer die eine oder andere Frage haben, bin ich selbstverständlich offen dafür.

DFB.de: Worauf wird es in Großaspach ganz besonders ankommen?

Sohm: Leidenschaft und Emotionen spielen in der 3. Liga fast in jeder Partie eine große Rolle. Es kommt nur äußerst selten vor, dass eine Mannschaft klar besser ist. Daher wird auch am Freitag die Einstellung extrem wichtig sein.

DFB.de: Sie stehen erst seit Saisonbeginn in Halle unter Vertrag, kamen in 33 von 34 Spielen zum Einsatz, fast immer von Beginn an. Also alles richtig gemacht?

Sohm: Das kann man auf jeden Fall so sagen. Ich wollte mich durch den Wechsel sportlich verbessern. Das ist absolut aufgegangen. Von daher bin ich absolut zufrieden.

DFB.de: Erstmals kicken Sie weit von zu Hause entfernt. Wie gefällt es Ihnen?

Sohm: Der Verein, die Mannschaft und das Umfeld des HFC sind richtig cool. Ich habe hier viele tolle Menschen kennengelernt und fühle mich sehr wohl.

DFB.de: Zu Saisonbeginn gehörte der Hallesche FC nicht unbedingt zu den Aufstiegsfavoriten, zumal es einen großen Umbruch im Kader gab. Was zeichnet das Team vor allem aus?

Sohm: Obwohl in der Tat viele Spieler neu waren, sind wir ein eingeschworener Haufen. Die Charaktere im Kader passen gut zueinander. Außerdem gelingt es uns in der Regel, uns immer wieder auf jedes einzelne Spiel zu fokussieren. Eine wichtige Rolle spielt auch, wie wir als Mannschaft mit den Ergebnissen umgehen. Wir können gut einschätzen, wenn wir auch mal glücklich gewonnen haben, und bleiben demütig.

DFB.de: Welchen Anteil hat der Trainer an der erfolgreichen Saison?

Sohm: Torsten Ziegner hat einen großen Anteil. Er hat die Fähigkeit, die Spieler optimal einzustellen und dem Team einen guten Matchplan mitzugeben. Immer wenn wir rausgehen, sind alle total heiß. Der Trainer versteht es also, die richtigen Knöpfe zu drücken.

DFB.de: Ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga jetzt das klar formulierte Ziel?

Sohm: Wer oben dabei ist, will auch dranbleiben. Wir spielen nicht um die Goldene Ananas, sondern werden versuchen, die ohnehin schon starke Saison noch zu krönen. Dabei dürfen wir uns aber auch im Endspurt nicht verrückt machen lassen, sondern weiter unser Ding durchziehen.

DFB.de: Mit dem souveränen 3:0-Heimsieg gegen den TSV 1860 München eroberte der HFC Platz drei zurück, stand aber noch nie auf einem direkten Aufstiegsplatz. Mal Hand aufs Herz: Schielen Sie eher auf Rang zwei oder schauen Sie nach hinten?

Sohm: Auch wenn es sich wie eine Floskel anhört: Ich schaue erst einmal nur auf das Spiel in Großaspach. Wenn wir dort nicht erfolgreich sind, kann die Tabellensituation schon wieder ganz anders aussehen. Das wollen wir vermeiden.

DFB.de: Am letzten Spieltag könnte es aber in Karlsruhe zu einem echten "Endspiel" um den Aufstieg kommen. Wie gut würde Ihnen das gefallen?

Sohm: Das wäre eine tolle Geschichte und mit Sicherheit ein besonderes Erlebnis, wenn wir dann noch im Rennen wären und vielleicht sogar aus eigener Kraft einen herausragenden Erfolg erreichen könnten. Aber noch ist es nicht so weit.

DFB.de: Für den DFB-Pokal ist der Hallesche FC bei zehn Punkten Vorsprung vor Platz fünf fast schon qualifiziert. Bei einem Sieg in Großaspach wäre dieses Ziel vorzeitig erreicht. Ist das noch ein zusätzlicher Anreiz?

Sohm: Der DFB-Pokal war und ist ein großes Ziel für uns. Unabhängig davon, ob wir es über die Liga oder den Landespokal erreichen. Damit hätten wir eine wichtige Etappe geschafft.

DFB.de: Erst mit 23 Jahren wurden Sie Profi, haben jetzt schon mehr als 130 Spiele in der 3. Liga bestritten, obwohl Sie verletzungsbedingt fast eine gesamte Saison verpasst hatten. Wie heiß wären Sie auf Ihr erstes Zweitliga-Spiel?

Sohm: Sehr heiß. Wenn das mit dem HFC klappen könnte, wäre das überragend.

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Mit dem Tabellendritten Hallescher FC tritt Offensivspieler Pascal Sohm (27) in der 3. Liga am Freitag (ab 19 Uhr, live bei Magenta Sport) zum ersten Mal bei seinem langjährigen Verein SG Sonnenhof Großaspach an.

Im DFB.de-Interview spricht Sohm mit Mitarbeiter Ralf Debat über seinen Ex-Klub, den DFB-Pokal und den Aufstiegstraum.

DFB.de: Wie aufgeregt sind Sie vor Ihrer Rückkehr nach Großaspach, Herr Sohm?

Pascal Sohm: Aufregung würde ich es nicht nennen. Es ist eher eine große Vorfreude da, viele alte Bekannte zu treffen. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, es wäre ein Spiel wie jedes andere. Es wird für mich schon eine besondere Partie werden. Auch viele Familienmitglieder und Freunde werden im Stadion sein.

DFB.de: Gab es in dieser Woche schon viele Nachrichten von früheren Teamkollegen?

Sohm: Bisher hielt es sich in Grenzen, aber ich denke, da kommt noch einiges. (lacht) Ich stehe mit einigen SGS-Spielern, mit denen ich mich immer gut verstanden hatte, noch regelmäßig in Kontakt. Da geht es dann allerdings meistens nicht um den Fußball, sondern um menschliche und private Dinge. Das ist nach wie vor eine coole Sache.

DFB.de: Sie stammen aus der Region, waren vier Jahre für die SG Sonnenhof am Ball. Wie würden Sie Ihre Beziehung zum Klub beschreiben?

Sohm: Es war damals meine erste Station in der 3. Liga, nachdem ich zuvor beim SSV Ulm 1846 in der Regionalliga gespielt hatte. Ich habe mich in der gesamten Zeit voll mit dem Verein und seiner Ausrichtung identifiziert. Ich hatte in Großaspach die Möglichkeit, mein Studium der Sportwissenschaften abzuschließen und auch erste Erfahrungen im Berufsleben zu sammeln. Dafür bin ich der SG sehr dankbar.

DFB.de: Wünschen Sie Ihrem ehemaligen Verein daher auch den Klassenverbleib?

Sohm: Sehr gerne darf Großaspach nach unserem Duell die verbleibenden drei Saisonspiele gewinnen und damit den Abstieg vermeiden. Ich würde es den Jungs und dem Verein auf jeden Fall wünschen und gönnen.

DFB.de: Für beide Teams steht am Freitag aber sehr viel auf dem Spiel. Großaspach kämpft gegen den Abstieg, der HFC um den Aufstieg. Wie bewerten Sie die Ausgangsposition?

Sohm: Es wird auf jeden Fall ein packendes Spiel, in dem beide Teams alles geben werden. Aus meiner Sicht steht die SG Sonnenhof noch einen Tick mehr unter Druck. Großaspach spielt schließlich zu Hause und muss gewinnen, um nicht eventuell wieder auf einen Abstiegsplatz zu rutschen. Unser Ziel ist es allerdings auch, die drei Punkte zu holen. Aber wir machen uns wegen der Tabellensituation keinen zusätzlichen Stress. Wir spielen schon jetzt eine geile Saison. Alles, was noch kommt, nehmen wir als Bonus gerne mit.

DFB.de: Werden Sie sich vor der Partie noch mit Trainer Torsten Ziegner über Stärken und Schwächen des Gegners austauschen?

Sohm: Vor unserem 2:0-Sieg im Hinspiel war es nicht so, dass er auf mich zugekommen ist. Dennoch waren wir top vorbereitet. Das wird diesmal nicht anders sein. Sollte der Trainer die eine oder andere Frage haben, bin ich selbstverständlich offen dafür.

DFB.de: Worauf wird es in Großaspach ganz besonders ankommen?

Sohm: Leidenschaft und Emotionen spielen in der 3. Liga fast in jeder Partie eine große Rolle. Es kommt nur äußerst selten vor, dass eine Mannschaft klar besser ist. Daher wird auch am Freitag die Einstellung extrem wichtig sein.

DFB.de: Sie stehen erst seit Saisonbeginn in Halle unter Vertrag, kamen in 33 von 34 Spielen zum Einsatz, fast immer von Beginn an. Also alles richtig gemacht?

Sohm: Das kann man auf jeden Fall so sagen. Ich wollte mich durch den Wechsel sportlich verbessern. Das ist absolut aufgegangen. Von daher bin ich absolut zufrieden.

DFB.de: Erstmals kicken Sie weit von zu Hause entfernt. Wie gefällt es Ihnen?

Sohm: Der Verein, die Mannschaft und das Umfeld des HFC sind richtig cool. Ich habe hier viele tolle Menschen kennengelernt und fühle mich sehr wohl.

DFB.de: Zu Saisonbeginn gehörte der Hallesche FC nicht unbedingt zu den Aufstiegsfavoriten, zumal es einen großen Umbruch im Kader gab. Was zeichnet das Team vor allem aus?

Sohm: Obwohl in der Tat viele Spieler neu waren, sind wir ein eingeschworener Haufen. Die Charaktere im Kader passen gut zueinander. Außerdem gelingt es uns in der Regel, uns immer wieder auf jedes einzelne Spiel zu fokussieren. Eine wichtige Rolle spielt auch, wie wir als Mannschaft mit den Ergebnissen umgehen. Wir können gut einschätzen, wenn wir auch mal glücklich gewonnen haben, und bleiben demütig.

DFB.de: Welchen Anteil hat der Trainer an der erfolgreichen Saison?

Sohm: Torsten Ziegner hat einen großen Anteil. Er hat die Fähigkeit, die Spieler optimal einzustellen und dem Team einen guten Matchplan mitzugeben. Immer wenn wir rausgehen, sind alle total heiß. Der Trainer versteht es also, die richtigen Knöpfe zu drücken.

DFB.de: Ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga jetzt das klar formulierte Ziel?

Sohm: Wer oben dabei ist, will auch dranbleiben. Wir spielen nicht um die Goldene Ananas, sondern werden versuchen, die ohnehin schon starke Saison noch zu krönen. Dabei dürfen wir uns aber auch im Endspurt nicht verrückt machen lassen, sondern weiter unser Ding durchziehen.

DFB.de: Mit dem souveränen 3:0-Heimsieg gegen den TSV 1860 München eroberte der HFC Platz drei zurück, stand aber noch nie auf einem direkten Aufstiegsplatz. Mal Hand aufs Herz: Schielen Sie eher auf Rang zwei oder schauen Sie nach hinten?

Sohm: Auch wenn es sich wie eine Floskel anhört: Ich schaue erst einmal nur auf das Spiel in Großaspach. Wenn wir dort nicht erfolgreich sind, kann die Tabellensituation schon wieder ganz anders aussehen. Das wollen wir vermeiden.

DFB.de: Am letzten Spieltag könnte es aber in Karlsruhe zu einem echten "Endspiel" um den Aufstieg kommen. Wie gut würde Ihnen das gefallen?

Sohm: Das wäre eine tolle Geschichte und mit Sicherheit ein besonderes Erlebnis, wenn wir dann noch im Rennen wären und vielleicht sogar aus eigener Kraft einen herausragenden Erfolg erreichen könnten. Aber noch ist es nicht so weit.

DFB.de: Für den DFB-Pokal ist der Hallesche FC bei zehn Punkten Vorsprung vor Platz fünf fast schon qualifiziert. Bei einem Sieg in Großaspach wäre dieses Ziel vorzeitig erreicht. Ist das noch ein zusätzlicher Anreiz?

Sohm: Der DFB-Pokal war und ist ein großes Ziel für uns. Unabhängig davon, ob wir es über die Liga oder den Landespokal erreichen. Damit hätten wir eine wichtige Etappe geschafft.

DFB.de: Erst mit 23 Jahren wurden Sie Profi, haben jetzt schon mehr als 130 Spiele in der 3. Liga bestritten, obwohl Sie verletzungsbedingt fast eine gesamte Saison verpasst hatten. Wie heiß wären Sie auf Ihr erstes Zweitliga-Spiel?

Sohm: Sehr heiß. Wenn das mit dem HFC klappen könnte, wäre das überragend.

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