Halles Fetsch: "Platz vier ist kein Zufall"

Mit Aufstiegen aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga kennt sich Mathias Fetsch vom Halleschen FC bestens aus. Mit Dynamo Dresden und Eintracht Braunschweig schaffte es der 30 Jahre alte Stürmer sogar als Meister, mit Holstein Kiel als Vizemeister. In dieser Saison könnte ein weiterer Aufstieg hinzukommen. Mit dem HFC rangiert Fetsch etwas überraschend auf dem vierten Tabellenplatz. Der drittplatzierte KFC Uerdingen 05 ist einen, der nächste Gegner Karlsruher SC zwei Zähler und Spitzenreiter VfL Osnabrück vier Punkte entfernt. Der gebürtige Karlsruher steuerte bislang sechs Tore zum Erfolg bei, fünf davon in den vergangenen sechs Spielen. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Mathias Fetsch mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die Gründe für das bisher starke Abschneiden des HFC, seine Ex-Vereine in der 3. Liga und die Perspektiven mit dem Halleschen FC.

DFB.de: Drei Siege in Folge, seit sieben Spielen unbesiegt, Tabellenvierter: Was macht den HFC aktuell so stark, Herr Fetsch?

Mathias Fetsch: Bei uns stehen keine elf Individualisten auf dem Platz. Wir sind ein eingeschworener Haufen. Bei uns ist jeder für den anderen da. Außerdem verfügen wir über viel Qualität. Wir haben mehrere Spieler in den Reihen, die den Unterschied ausmachen können. In dem System, das Trainer Torsten Ziegner vorgibt, fühlen wir uns alle wohl.

DFB.de: Wie macht sich dieses Zusammengehörigkeitsgefühl bemerkbar?

Fetsch: Wir verstehen uns nicht nur auf dem Platz und in der Kabine gut. Auch privat machen wir viel miteinander. Dann gehen wir essen oder in die Stadt.

DFB.de: Laufen die beiden verbliebenen Spiele bis zu Winterpause ähnlich, kann Weihnachten kommen, oder?

Fetsch: Unser vierter Tabellenplatz ist eine positive Momentaufnahme. Es ist das Ergebnis harter Arbeit und kein Zufall. Wir stehen verdient dort oben, wollen uns nun festbeißen. Wir haben jetzt gegen fast alle anderen Teams gespielt, und da war keine Mannschaft dabei, gegen die wir keine Chance gehabt hätten. Aus den zwei Partien bis zur Winterpause wollen wir das Maximale herausholen. Vielleicht gelingt es uns sogar, noch etwas zu klettern. Je weiter oben wir stehen, desto schöner wird der Jahreswechsel.

DFB.de: Mit dem Tabellenzweiten KSC wartet am Samstag nicht nur Ihr Ex-Klub, sondern auch ein direkter Konkurrent. Freuen Sie sich auf dieses Duell ganz besonders?

Fetsch: Ganz klar! Ich wurde in Karlsruhe geboren, der KSC ist mein Heimatverein, für den ich 13 Jahre am Ball war. Familie, Verwandte und Freunde wohnen in der Stadt und Umgebung. Das ist ganz klar kein Spiel wie jedes andere für mich. Rein sportlich wird es extrem schwer.

DFB.de: Was wird gegen den KSC entscheidend sein?

Fetsch: Karlsruhe verfügt über eine richtig gute Mannschaft, die durchaus Ähnlichkeiten zu uns aufweist. Defensiv steht Karlsruhe gut, lässt nicht viele Chancen zu. Vorne sind die Badischen immer für einen Treffer gut. Unter dem Strich werden wohl Kleinigkeiten den Ausschlag geben.

DFB.de: In den vergangenen sechs Partien haben Sie fünf Ihrer sechs Saisontreffer erzielt. Warum hatte es zu Saisonbeginn noch nicht so gut mit dem Toreschießen funktioniert?

Fetsch: Eine gute Frage... Ich mache jetzt kaum etwas anders. Schon zu Saisonbeginn ist es nicht schlecht gelaufen. Ich habe viel für die Mannschaft gearbeitet, die Laufwege passten und ich kam auch zu Chancen. Das Quäntchen Glück im Abschluss fehlte jedoch. Seit meinen Doppelpack beim 2:1 in Würzburg läuft es auch vor dem Tor.

DFB.de: Wie sehr hat Sie ihr vergebener Strafstoß beim 1:0 in Braunschweig geärgert?

Fetsch: Das hat mich schon genervt. Mit dem 2:0 wäre die Partie entschieden gewesen. So mussten wir noch mal einige Minuten zittern. Das hätte ich uns gerne erspart. Ich war daher über den Schlusspfiff erleichtert. Am Ende zählten die drei Punkte.

DFB.de: Werden Sie auch den nächsten Elfmeter schießen?

Fetsch: Ich würde ihn schon gerne nehmen. Normalerweise ist bei uns Bentley Baxter Bahn als Schütze vorgesehen. Er war beim Braunschweig-Spiel schon ausgewechselt worden, deshalb habe ich die Verantwortung übernommen. Mal schauen, wie die Situation beim nächsten Mal ist.

DFB.de: Überrascht Sie das Abschneiden Ihres Ex-Vereins Eintracht Braunschweig?

Fetsch: Sehr sogar. Ich hatte zwei schöne Jahre in Braunschweig, bin mit der Eintracht von der 3. in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Es war nur ein Erfolg von vielen, den die Braunschweiger in den vergangenen Jahren feiern durften. Dass sie jetzt Schlusslicht sind, tut mir für den Verein und die Fans leid.

DFB.de: Nicht nur Ihre ehemaligen Vereine Karlsruhe und Braunschweig sind aktuelle Ligakonkurrenten. Sie waren auch schon für 1860 München und Energie Cottbus am Ball. Haben Sie zu all Ihren Ex-Klubs noch einen Bezug?

Fetsch: Ich verfolge alle meine Ex-Klubs. Sie sind Teil meiner Vergangenheit, und es gibt auch immer noch Weggefährten, die nach wie vor dort arbeiten.

DFB.de: Den HFC hatte vor Saisonbeginn bei der DFB.de-Trainerumfrage kein Experte auf dem Zettel. Kann Halle die große Überraschung schaffen?

Fetsch: Warum nicht? Ich kann die Skepsis zu Saisonbeginn schon verstehen. Bei uns gab es einen großen Umbruch in fast allen Bereichen. Die Sportliche Leitung wurde neu aufgestellt, in vielen Gremien gab es Bewegung und auch die Mannschaft bekam ein anderes Gesicht. Schon früh hatte ich jedoch das Gefühl, dass es bei uns passt - trotz des holprigen Starts. Wir dürfen nun aber nicht vergessen, dass noch nicht mal die Hälfte der Saison vorüber ist. Vor uns liegt noch ein weiter Weg. Ich hoffe, dass wir von Verletzungen und Sperren verschont bleiben. Auf jeden Fall wird es oben ein ganz enges Rennen.

DFB.de: Warum gibt es eigentlich nur ein "t" in Ihrem Vornamen?

Fetsch: Es stimmt schon, dass die Schreibweise mit "tt" geläufiger ist. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, warum das bei mir anders ist. Es macht mich jedoch zu etwas Besonderem. (lacht)</p> [mspw]


Mit Aufstiegen aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga kennt sich Mathias Fetsch vom Halleschen FC bestens aus. Mit Dynamo Dresden und Eintracht Braunschweig schaffte es der 30 Jahre alte Stürmer sogar als Meister, mit Holstein Kiel als Vizemeister. In dieser Saison könnte ein weiterer Aufstieg hinzukommen. Mit dem HFC rangiert Fetsch etwas überraschend auf dem vierten Tabellenplatz. Der drittplatzierte KFC Uerdingen 05 ist einen, der nächste Gegner Karlsruher SC zwei Zähler und Spitzenreiter VfL Osnabrück vier Punkte entfernt. Der gebürtige Karlsruher steuerte bislang sechs Tore zum Erfolg bei, fünf davon in den vergangenen sechs Spielen. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Mathias Fetsch mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die Gründe für das bisher starke Abschneiden des HFC, seine Ex-Vereine in der 3. Liga und die Perspektiven mit dem Halleschen FC.

DFB.de: Drei Siege in Folge, seit sieben Spielen unbesiegt, Tabellenvierter: Was macht den HFC aktuell so stark, Herr Fetsch?

Mathias Fetsch: Bei uns stehen keine elf Individualisten auf dem Platz. Wir sind ein eingeschworener Haufen. Bei uns ist jeder für den anderen da. Außerdem verfügen wir über viel Qualität. Wir haben mehrere Spieler in den Reihen, die den Unterschied ausmachen können. In dem System, das Trainer Torsten Ziegner vorgibt, fühlen wir uns alle wohl.

DFB.de: Wie macht sich dieses Zusammengehörigkeitsgefühl bemerkbar?

Fetsch: Wir verstehen uns nicht nur auf dem Platz und in der Kabine gut. Auch privat machen wir viel miteinander. Dann gehen wir essen oder in die Stadt.

DFB.de: Laufen die beiden verbliebenen Spiele bis zu Winterpause ähnlich, kann Weihnachten kommen, oder?

Fetsch: Unser vierter Tabellenplatz ist eine positive Momentaufnahme. Es ist das Ergebnis harter Arbeit und kein Zufall. Wir stehen verdient dort oben, wollen uns nun festbeißen. Wir haben jetzt gegen fast alle anderen Teams gespielt, und da war keine Mannschaft dabei, gegen die wir keine Chance gehabt hätten. Aus den zwei Partien bis zur Winterpause wollen wir das Maximale herausholen. Vielleicht gelingt es uns sogar, noch etwas zu klettern. Je weiter oben wir stehen, desto schöner wird der Jahreswechsel.

DFB.de: Mit dem Tabellenzweiten KSC wartet am Samstag nicht nur Ihr Ex-Klub, sondern auch ein direkter Konkurrent. Freuen Sie sich auf dieses Duell ganz besonders?

Fetsch: Ganz klar! Ich wurde in Karlsruhe geboren, der KSC ist mein Heimatverein, für den ich 13 Jahre am Ball war. Familie, Verwandte und Freunde wohnen in der Stadt und Umgebung. Das ist ganz klar kein Spiel wie jedes andere für mich. Rein sportlich wird es extrem schwer.

DFB.de: Was wird gegen den KSC entscheidend sein?

Fetsch: Karlsruhe verfügt über eine richtig gute Mannschaft, die durchaus Ähnlichkeiten zu uns aufweist. Defensiv steht Karlsruhe gut, lässt nicht viele Chancen zu. Vorne sind die Badischen immer für einen Treffer gut. Unter dem Strich werden wohl Kleinigkeiten den Ausschlag geben.

DFB.de: In den vergangenen sechs Partien haben Sie fünf Ihrer sechs Saisontreffer erzielt. Warum hatte es zu Saisonbeginn noch nicht so gut mit dem Toreschießen funktioniert?

Fetsch: Eine gute Frage... Ich mache jetzt kaum etwas anders. Schon zu Saisonbeginn ist es nicht schlecht gelaufen. Ich habe viel für die Mannschaft gearbeitet, die Laufwege passten und ich kam auch zu Chancen. Das Quäntchen Glück im Abschluss fehlte jedoch. Seit meinen Doppelpack beim 2:1 in Würzburg läuft es auch vor dem Tor.

DFB.de: Wie sehr hat Sie ihr vergebener Strafstoß beim 1:0 in Braunschweig geärgert?

Fetsch: Das hat mich schon genervt. Mit dem 2:0 wäre die Partie entschieden gewesen. So mussten wir noch mal einige Minuten zittern. Das hätte ich uns gerne erspart. Ich war daher über den Schlusspfiff erleichtert. Am Ende zählten die drei Punkte.

DFB.de: Werden Sie auch den nächsten Elfmeter schießen?

Fetsch: Ich würde ihn schon gerne nehmen. Normalerweise ist bei uns Bentley Baxter Bahn als Schütze vorgesehen. Er war beim Braunschweig-Spiel schon ausgewechselt worden, deshalb habe ich die Verantwortung übernommen. Mal schauen, wie die Situation beim nächsten Mal ist.

DFB.de: Überrascht Sie das Abschneiden Ihres Ex-Vereins Eintracht Braunschweig?

Fetsch: Sehr sogar. Ich hatte zwei schöne Jahre in Braunschweig, bin mit der Eintracht von der 3. in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Es war nur ein Erfolg von vielen, den die Braunschweiger in den vergangenen Jahren feiern durften. Dass sie jetzt Schlusslicht sind, tut mir für den Verein und die Fans leid.

DFB.de: Nicht nur Ihre ehemaligen Vereine Karlsruhe und Braunschweig sind aktuelle Ligakonkurrenten. Sie waren auch schon für 1860 München und Energie Cottbus am Ball. Haben Sie zu all Ihren Ex-Klubs noch einen Bezug?

Fetsch: Ich verfolge alle meine Ex-Klubs. Sie sind Teil meiner Vergangenheit, und es gibt auch immer noch Weggefährten, die nach wie vor dort arbeiten.

DFB.de: Den HFC hatte vor Saisonbeginn bei der DFB.de-Trainerumfrage kein Experte auf dem Zettel. Kann Halle die große Überraschung schaffen?

Fetsch: Warum nicht? Ich kann die Skepsis zu Saisonbeginn schon verstehen. Bei uns gab es einen großen Umbruch in fast allen Bereichen. Die Sportliche Leitung wurde neu aufgestellt, in vielen Gremien gab es Bewegung und auch die Mannschaft bekam ein anderes Gesicht. Schon früh hatte ich jedoch das Gefühl, dass es bei uns passt - trotz des holprigen Starts. Wir dürfen nun aber nicht vergessen, dass noch nicht mal die Hälfte der Saison vorüber ist. Vor uns liegt noch ein weiter Weg. Ich hoffe, dass wir von Verletzungen und Sperren verschont bleiben. Auf jeden Fall wird es oben ein ganz enges Rennen.

DFB.de: Warum gibt es eigentlich nur ein "t" in Ihrem Vornamen?

Fetsch: Es stimmt schon, dass die Schreibweise mit "tt" geläufiger ist. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, warum das bei mir anders ist. Es macht mich jedoch zu etwas Besonderem. (lacht)</p> ###more###