Hagen Schmidt: "Lockerheit beibehalten"

Erster Sieg im dritten Anlauf: Dem MSV Duisburg gelang mit dem 1:0 gegen den FC Viktoria Berlin unter dem neuen Trainer Hagen Schmidt ein wichtiger Erfolg im Rennen um den Klassenverbleib in der 3. Liga. Dennoch belegen die "Zebras" weiterhin einen Abstiegsplatz. Im DFB.de-Interview spricht der 51-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine ersten Wochen und die aktuelle Situation.

DFB.de: Mal Hand aufs Herz: Wie viele Steine sind Ihnen nach dem 1:0 gegen den FC Viktoria Berlin vom Herzen gefallen, Herr Schmidt?

Hagen Schmidt: Eine gewisse Erleichterung war schon dabei. Es war wichtig, uns für die Trainingsarbeit zu belohnen. Die Jungs haben gemerkt, dass unsere Spielidee funktioniert. Daraus können wir Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben ziehen.

DFB.de: Was war für den ersten Ligasieg unter Ihrer Leitung ausschlaggebend?

Schmidt: Wir sind geschlossen aufgetreten und haben unsere Aufgaben als Team bewältigt. Damit haben wir auch die ganz wichtige Fanbase mitgenommen und uns die Unterstützung von den Rängen erarbeitet. Von der Leidenschaft und der Mentalität war es das, was ich mir vorstelle. Punktuell haben wir dann unsere individuelle Qualität ausgespielt.

DFB.de: Was war im Vergleich zu den beiden vorherigen Spielen anders?

Schmidt: Offensiv, vor allem aber auch defensiv waren wir gegen Berlin viel konsequenter. Beim 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern und beim 1:2 in der Partie beim Halleschen FC hatten wir zu einfache Gegentore kassiert. Das haben wir diesmal mit einer sehr konzentrieren Leistung verhindert.

DFB.de: Sie haben vor etwas mehr als drei Wochen den MSV auf einem Abstiegsplatz übernommen. Warum hat Sie das nicht abgeschreckt?

Schmidt: Ich war viele Jahre im Nachwuchsbereich tätig. Daher habe ich das auch als persönliche Chance gesehen. Es ist nicht so, dass ich bei jeder Entlassung im Profibereich den Arm gehoben habe. Beim MSV Duisburg hat aber das Gesamtpaket gepasst. Das ist ein cooler Verein. In der Mannschaft steckt viel Potenzial, spielerisch ist bei den Jungs viel vorhanden. Auch, wenn es eine Herausforderung ist: Ich bin der Überzeugung, dass das Team eine wieder bessere Rolle spielen kann.

DFB.de: Zuvor waren Sie mehr als fünf Jahre lang als U 17-Trainer bei Borussia Mönchengladbach tätig. Wie sehr unterscheidet sich nun Ihre Arbeit bei den Profis im Vergleich zum Nachwuchsbereich?

Schmidt: Inhaltlich gar nicht so viel. Die Bedingungen sind auch in der Junioren-Bundesliga schon sehr professionell. Die Trainingsplanung und -steuerung ist daher quasi identisch. Die Ansprache ist eine etwas andere, weil man es nicht mehr nur mit Nachwuchsspielern zu tun hat. Auch der Blick auf die Spiele ist ein wenig anders. Die Ergebnisse haben bei den Profis eine deutlich höhere Wertigkeit.

DFB.de: Wie ist bislang Ihr Eindruck von der 3. Liga?

Schmidt: Die 3. Liga ist wohl so ausgeglichen wie sonst fast keine Spielklasse. Das zeigt sich von Woche zu Woche aufs Neue. Die Spiele werden sehr häufig über den Kampf und intensive Zweikämpfe entschieden. Es gibt einige Teams, die das mit spielerischen Mitteln kombinieren. Das beste Beispiel ist der 1. FC Magdeburg, der auch die Tabelle anführt.

DFB.de: Aktuell ist der MSV einen Punkt von der sicheren Zone entfernt. Wie schätzen Sie die Lage ein?

Schmidt: Wir sind unsere Aufgaben mit dem Ziel angegangen, uns stetig zu verbessern. Das ist uns bislang gelungen. Unser Fokus gilt weiterhin dem nächsten Gegner. Wir sollten nicht zu sehr auf die Tabelle achten. Da besteht nur die Gefahr, zu verkrampfen. Wenn wir eine gewisse Lockerheit beibehalten, wird sich die Situation schon bald zum Besseren entwickeln.

DFB.de: Woran gilt es, in der Länderspielpause besonders zu arbeiten?

Schmidt: Wir können unser Defensivverhalten noch weiter verbessern. Offensiv hatten wir gegen Berlin einige gute Szenen. Bei der Effektivität und der Variabilität ist aber noch Luft nach oben. Ich habe eine klare Vorstellung davon, wie wir zukünftig auftreten wollen. Mithilfe der Ergebnisse werden wir dieser Entwicklung näherkommen. Eine hohe Intensität in unserem Spiel und eine große Gier sind dabei wichtige Faktoren.

DFB.de: Ein Pflichtspiel steht auch am Samstag ab 13.30 Uhr im Verbandspokal auf dem Programm. Welchen Stellenwert hat der Wettbewerb?

Schmidt: Ganz klar: Wir wollen den Verbandspokal als klassenhöchster Verein im Wettbewerb gewinnen und dadurch in den DFB-Pokal einziehen. Für unsere Gegner sind das immer ganz besondere Duelle. Dafür gehen wir auch die Partie beim Landesligisten SV Sonsbeck mit höchster Konzentration und dem nötigen Ernst an. Eine große Rotation wird es - auch verletzungsbedingt - nicht geben. Jeder hat die Möglichkeit, sich mit guten Trainingsleistungen zu empfehlen. Wir wollen die Partie nutzen, um unsere Abläufe weiter einzuspielen.

DFB.de: In der Liga geht es mit der Partie beim TSV 1860 München weiter. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Schmidt: Die "Löwen" sind ein sehr ambitionierter Verein, der sich für diese Spielzeit einiges vorgenommen hatte. Ähnlich wie wir ist auch 1860 mit der Situation unzufrieden. Nach dem Heimsieg gegen Berlin wollen wir nun auch auswärts nachlegen. Dafür wird von uns erneut eine kompakte Leistung gefragt sein. Dabei wollen wir aber auch mutig eigene Akzente setzen und den Gegner immer wieder stressen.

[mspw]

Erster Sieg im dritten Anlauf: Dem MSV Duisburg gelang mit dem 1:0 gegen den FC Viktoria Berlin unter dem neuen Trainer Hagen Schmidt ein wichtiger Erfolg im Rennen um den Klassenverbleib in der 3. Liga. Dennoch belegen die "Zebras" weiterhin einen Abstiegsplatz. Im DFB.de-Interview spricht der 51-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine ersten Wochen und die aktuelle Situation.

DFB.de: Mal Hand aufs Herz: Wie viele Steine sind Ihnen nach dem 1:0 gegen den FC Viktoria Berlin vom Herzen gefallen, Herr Schmidt?

Hagen Schmidt: Eine gewisse Erleichterung war schon dabei. Es war wichtig, uns für die Trainingsarbeit zu belohnen. Die Jungs haben gemerkt, dass unsere Spielidee funktioniert. Daraus können wir Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben ziehen.

DFB.de: Was war für den ersten Ligasieg unter Ihrer Leitung ausschlaggebend?

Schmidt: Wir sind geschlossen aufgetreten und haben unsere Aufgaben als Team bewältigt. Damit haben wir auch die ganz wichtige Fanbase mitgenommen und uns die Unterstützung von den Rängen erarbeitet. Von der Leidenschaft und der Mentalität war es das, was ich mir vorstelle. Punktuell haben wir dann unsere individuelle Qualität ausgespielt.

DFB.de: Was war im Vergleich zu den beiden vorherigen Spielen anders?

Schmidt: Offensiv, vor allem aber auch defensiv waren wir gegen Berlin viel konsequenter. Beim 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern und beim 1:2 in der Partie beim Halleschen FC hatten wir zu einfache Gegentore kassiert. Das haben wir diesmal mit einer sehr konzentrieren Leistung verhindert.

DFB.de: Sie haben vor etwas mehr als drei Wochen den MSV auf einem Abstiegsplatz übernommen. Warum hat Sie das nicht abgeschreckt?

Schmidt: Ich war viele Jahre im Nachwuchsbereich tätig. Daher habe ich das auch als persönliche Chance gesehen. Es ist nicht so, dass ich bei jeder Entlassung im Profibereich den Arm gehoben habe. Beim MSV Duisburg hat aber das Gesamtpaket gepasst. Das ist ein cooler Verein. In der Mannschaft steckt viel Potenzial, spielerisch ist bei den Jungs viel vorhanden. Auch, wenn es eine Herausforderung ist: Ich bin der Überzeugung, dass das Team eine wieder bessere Rolle spielen kann.

DFB.de: Zuvor waren Sie mehr als fünf Jahre lang als U 17-Trainer bei Borussia Mönchengladbach tätig. Wie sehr unterscheidet sich nun Ihre Arbeit bei den Profis im Vergleich zum Nachwuchsbereich?

Schmidt: Inhaltlich gar nicht so viel. Die Bedingungen sind auch in der Junioren-Bundesliga schon sehr professionell. Die Trainingsplanung und -steuerung ist daher quasi identisch. Die Ansprache ist eine etwas andere, weil man es nicht mehr nur mit Nachwuchsspielern zu tun hat. Auch der Blick auf die Spiele ist ein wenig anders. Die Ergebnisse haben bei den Profis eine deutlich höhere Wertigkeit.

DFB.de: Wie ist bislang Ihr Eindruck von der 3. Liga?

Schmidt: Die 3. Liga ist wohl so ausgeglichen wie sonst fast keine Spielklasse. Das zeigt sich von Woche zu Woche aufs Neue. Die Spiele werden sehr häufig über den Kampf und intensive Zweikämpfe entschieden. Es gibt einige Teams, die das mit spielerischen Mitteln kombinieren. Das beste Beispiel ist der 1. FC Magdeburg, der auch die Tabelle anführt.

DFB.de: Aktuell ist der MSV einen Punkt von der sicheren Zone entfernt. Wie schätzen Sie die Lage ein?

Schmidt: Wir sind unsere Aufgaben mit dem Ziel angegangen, uns stetig zu verbessern. Das ist uns bislang gelungen. Unser Fokus gilt weiterhin dem nächsten Gegner. Wir sollten nicht zu sehr auf die Tabelle achten. Da besteht nur die Gefahr, zu verkrampfen. Wenn wir eine gewisse Lockerheit beibehalten, wird sich die Situation schon bald zum Besseren entwickeln.

DFB.de: Woran gilt es, in der Länderspielpause besonders zu arbeiten?

Schmidt: Wir können unser Defensivverhalten noch weiter verbessern. Offensiv hatten wir gegen Berlin einige gute Szenen. Bei der Effektivität und der Variabilität ist aber noch Luft nach oben. Ich habe eine klare Vorstellung davon, wie wir zukünftig auftreten wollen. Mithilfe der Ergebnisse werden wir dieser Entwicklung näherkommen. Eine hohe Intensität in unserem Spiel und eine große Gier sind dabei wichtige Faktoren.

DFB.de: Ein Pflichtspiel steht auch am Samstag ab 13.30 Uhr im Verbandspokal auf dem Programm. Welchen Stellenwert hat der Wettbewerb?

Schmidt: Ganz klar: Wir wollen den Verbandspokal als klassenhöchster Verein im Wettbewerb gewinnen und dadurch in den DFB-Pokal einziehen. Für unsere Gegner sind das immer ganz besondere Duelle. Dafür gehen wir auch die Partie beim Landesligisten SV Sonsbeck mit höchster Konzentration und dem nötigen Ernst an. Eine große Rotation wird es - auch verletzungsbedingt - nicht geben. Jeder hat die Möglichkeit, sich mit guten Trainingsleistungen zu empfehlen. Wir wollen die Partie nutzen, um unsere Abläufe weiter einzuspielen.

DFB.de: In der Liga geht es mit der Partie beim TSV 1860 München weiter. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Schmidt: Die "Löwen" sind ein sehr ambitionierter Verein, der sich für diese Spielzeit einiges vorgenommen hatte. Ähnlich wie wir ist auch 1860 mit der Situation unzufrieden. Nach dem Heimsieg gegen Berlin wollen wir nun auch auswärts nachlegen. Dafür wird von uns erneut eine kompakte Leistung gefragt sein. Dabei wollen wir aber auch mutig eigene Akzente setzen und den Gegner immer wieder stressen.

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