Härtel: "Verantwortung auf mehreren Schultern verteilen"

Nur rund drei Wochen nach dem Verbandspokalsieg am Finaltag der Amateure mit dem 4:1 gegen den Oberligisten Torgelower FC Greif bereitet sich der FC Hansa Rostock bereits auf die nächste Spielzeit in der 3. Liga vor. Im DFB.de-Interview spricht Trainer Jens Härtel mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Umbruch im Kader, die DFB-Pokalauslosung und das Saisonziel.

DFB.de: Die ersten Trainingseinheiten der Saisonvorbereitung liegen bereits hinter Ihnen. Wie froh sind Sie, wieder auf dem Platz zu stehen, Herr Härtel?

Jens Härtel: Es ist auf jeden Fall ein richtig gutes Gefühl. Der Rasen ist nach der Sommerpause in einem sehr guten Zustand. Schon das Feld zu betreten, hat Spaß gemacht. Für die Spieler sind die ersten fußballspezifischen Bewegungen nach den individuellen Trainingsplänen anstrengend. Das sah aber schon ganz gut aus.

DFB.de: Für Sie ist es die erste Sommer-Vorbereitung als Hansa-Trainer. Ist das noch mal etwas Besonderes?

Härtel: Auf jeden Fall. Als ich im Januar nach Rostock gewechselt war, lief bereits die Vorbereitung. Daher bin ich dann in das Trainingslager in der Türkei nachgereist. Es ist schön, nun mehr Zeit mit der Mannschaft und den neuen Spielern verbringen zu können, bevor es wieder ernst wird. In dem halben Jahr habe ich schon viele Abläufe kennengelernt, die uns nun bei der Vorbereitung helfen werden.

DFB.de: Insgesamt verzeichnet der Kader nach aktuellem Stand 13 Abgänge und elf Zugänge. Haben Sie sich bewusst für einen Umbruch entschieden?

Härtel: Der hat sich so ergeben. Einige Leistungsträger haben sich für den Wechsel in eine höhere Spielklasse entschieden. Diese Jungs waren dann für uns nicht zu halten. Teilweise hatten einige Spieler auch andere Ideen.

DFB.de: Zu den Leistungsträgern, die den Verein verlassen haben, gehören unter anderem Torhüter Ioannis Gelios, Oliver Hüsing, Marcel Hilßner oder Cebio Soukou. Wurden diese Spieler schon gleichwertig ersetzt?

Härtel: Diese Spieler sind noch nicht Eins-zu-Eins zu ersetzen. Ein Oliver Hüsing war zum Beispiel nicht nur ein Leistungsträger, sondern auch Kapitän. Innerhalb der Mannschaft muss sich nun während der Vorbereitung eine Dynamik entwickeln, ein Prozess einsetzen. Die Verantwortung muss auf mehreren Schultern verteilt werden. Mit beispielsweise den Zugängen Adam Straith, Nils Butzen oder Torhüter Markus Kolke haben wir aber einige neue Spieler im Kader, die in die entstandenen Lücken hineinwachsen können.

DFB.de: Auf welchen Positionen sehen Sie noch Bedarf?

Härtel: Wir haben gerade mit Aaron Opoku einen 21 Jahre alten Offensivspieler vom Hamburger SV für eine Spielzeit ausgeliehen. Er ist vielseitig einsetzbar, schnell und ausdauernd. Von Aaron erhoffen wir uns, dass ihm nun bei uns der nächste Schritt bei der Zielstrebigkeit in Richtung Tor gelingt. Sonst sind wir schon ganz gut aufgestellt. In den nächsten Wochen wird der Transfermarkt aber an Dynamik gewinnen. Die Wechselfrist läuft ja noch bis Ende August. Wir hätten noch die Möglichkeit, zu reagieren.

DFB.de: War beim Trainingsauftakt die DFB-Pokalauslosung ein Thema?

Härtel: Nicht so wirklich. Dafür ist die erste Runde noch zu weit weg. Zuvor stehen ja schon einige Ligaspiele auf dem Programm. Der Reiz, gegen den VfB Stuttgart zu spielen, ist im ersten Moment vielleicht auch nicht ganz so groß, da es genau dieses Duell ja schon vor einem Jahr in der ersten Runde gab. Das wird sich aber ganz sicher ändern, sobald die Partie vor der Tür steht. Von Stürmer Pascal Breier weiß ich beispielsweise, dass er sich schon jetzt auf das Spiel freut. Er hat lange im Nachwuchsbereich des VfB gespielt.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Härtel: Es wird sicher schwer, erneut eine Überraschung zu schaffen. Anders als noch beim 2:0 in der vergangenen Saison wird der VfB Stuttgart diesmal wegen des Abstiegs in die 2. Bundesliga auch bereits einige Pflichtspiele absolviert haben und daher schon mehr im Rhythmus sein. Wir werden uns aber demnächst noch genauer mit dem VfB beschäftigen.

DFB.de: Zunächst steht die Vorbereitung auf die Liga im Fokus. Worauf werden Sie in den nächsten Wochen besonderen Wert legen?

Härtel: Vor allem auf die körperliche Komponente wie Sprints oder Ausdauer. Da macht den Spielern die Vorbereitung verständlicherweise nicht immer Spaß. Als Mannschaft gehen sie aber durch diese Phase durch. Genauso gehört aber auch dazu, dass wir weiterhin an unseren taktischen Grundideen arbeiten.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre Spielphilosophie beschreiben?

Härtel: Wir werden da nicht grundlegend von der vergangenen Saison abweichen. Wir wollen weiterhin in den Spielen die aktive Mannschaft sein, die das Heft des Handelns in der Hand hat. Dafür müssen wir uns unterschiedliche Lösungen erarbeiten. Gegen tiefstehende Gegner ist Geduld gefragt. Genauso gibt es in der 3. Liga aber auch Gegner, die bereits früh attackieren. In der zurückliegenden Saison haben wir unsere Tore zum Großteil aus Umschaltsituationen erzielt. Das wollen wir weiterhin stärken.

DFB.de: Mit welchem Ziel nimmt der FC Hansa Rostock die Saison in Angriff?

Härtel: Wir haben die Saison zweimal hintereinander auf dem sechsten Platz beendet. Da wollen wir uns nun bestimmt nicht verschlechtern. Dennoch hat die vergangene Saison gezeigt, wie schwierig es ist, zunächst einmal die benötigten Punkte für den Klassenverbleib zu sammeln. Energie Cottbus ist mit 45 Punkten abgestiegen. Sobald wir die 46 Zähler erreicht haben, können wir nach oben schauen. Wir wollen auf jeden Fall zu den Mannschaften dazugehören, die um die vorderen Tabellenplätze spielen.

[mspw]

Nur rund drei Wochen nach dem Verbandspokalsieg am Finaltag der Amateure mit dem 4:1 gegen den Oberligisten Torgelower FC Greif bereitet sich der FC Hansa Rostock bereits auf die nächste Spielzeit in der 3. Liga vor. Im DFB.de-Interview spricht Trainer Jens Härtel mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Umbruch im Kader, die DFB-Pokalauslosung und das Saisonziel.

DFB.de: Die ersten Trainingseinheiten der Saisonvorbereitung liegen bereits hinter Ihnen. Wie froh sind Sie, wieder auf dem Platz zu stehen, Herr Härtel?

Jens Härtel: Es ist auf jeden Fall ein richtig gutes Gefühl. Der Rasen ist nach der Sommerpause in einem sehr guten Zustand. Schon das Feld zu betreten, hat Spaß gemacht. Für die Spieler sind die ersten fußballspezifischen Bewegungen nach den individuellen Trainingsplänen anstrengend. Das sah aber schon ganz gut aus.

DFB.de: Für Sie ist es die erste Sommer-Vorbereitung als Hansa-Trainer. Ist das noch mal etwas Besonderes?

Härtel: Auf jeden Fall. Als ich im Januar nach Rostock gewechselt war, lief bereits die Vorbereitung. Daher bin ich dann in das Trainingslager in der Türkei nachgereist. Es ist schön, nun mehr Zeit mit der Mannschaft und den neuen Spielern verbringen zu können, bevor es wieder ernst wird. In dem halben Jahr habe ich schon viele Abläufe kennengelernt, die uns nun bei der Vorbereitung helfen werden.

DFB.de: Insgesamt verzeichnet der Kader nach aktuellem Stand 13 Abgänge und elf Zugänge. Haben Sie sich bewusst für einen Umbruch entschieden?

Härtel: Der hat sich so ergeben. Einige Leistungsträger haben sich für den Wechsel in eine höhere Spielklasse entschieden. Diese Jungs waren dann für uns nicht zu halten. Teilweise hatten einige Spieler auch andere Ideen.

DFB.de: Zu den Leistungsträgern, die den Verein verlassen haben, gehören unter anderem Torhüter Ioannis Gelios, Oliver Hüsing, Marcel Hilßner oder Cebio Soukou. Wurden diese Spieler schon gleichwertig ersetzt?

Härtel: Diese Spieler sind noch nicht Eins-zu-Eins zu ersetzen. Ein Oliver Hüsing war zum Beispiel nicht nur ein Leistungsträger, sondern auch Kapitän. Innerhalb der Mannschaft muss sich nun während der Vorbereitung eine Dynamik entwickeln, ein Prozess einsetzen. Die Verantwortung muss auf mehreren Schultern verteilt werden. Mit beispielsweise den Zugängen Adam Straith, Nils Butzen oder Torhüter Markus Kolke haben wir aber einige neue Spieler im Kader, die in die entstandenen Lücken hineinwachsen können.

DFB.de: Auf welchen Positionen sehen Sie noch Bedarf?

Härtel: Wir haben gerade mit Aaron Opoku einen 21 Jahre alten Offensivspieler vom Hamburger SV für eine Spielzeit ausgeliehen. Er ist vielseitig einsetzbar, schnell und ausdauernd. Von Aaron erhoffen wir uns, dass ihm nun bei uns der nächste Schritt bei der Zielstrebigkeit in Richtung Tor gelingt. Sonst sind wir schon ganz gut aufgestellt. In den nächsten Wochen wird der Transfermarkt aber an Dynamik gewinnen. Die Wechselfrist läuft ja noch bis Ende August. Wir hätten noch die Möglichkeit, zu reagieren.

DFB.de: War beim Trainingsauftakt die DFB-Pokalauslosung ein Thema?

Härtel: Nicht so wirklich. Dafür ist die erste Runde noch zu weit weg. Zuvor stehen ja schon einige Ligaspiele auf dem Programm. Der Reiz, gegen den VfB Stuttgart zu spielen, ist im ersten Moment vielleicht auch nicht ganz so groß, da es genau dieses Duell ja schon vor einem Jahr in der ersten Runde gab. Das wird sich aber ganz sicher ändern, sobald die Partie vor der Tür steht. Von Stürmer Pascal Breier weiß ich beispielsweise, dass er sich schon jetzt auf das Spiel freut. Er hat lange im Nachwuchsbereich des VfB gespielt.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Härtel: Es wird sicher schwer, erneut eine Überraschung zu schaffen. Anders als noch beim 2:0 in der vergangenen Saison wird der VfB Stuttgart diesmal wegen des Abstiegs in die 2. Bundesliga auch bereits einige Pflichtspiele absolviert haben und daher schon mehr im Rhythmus sein. Wir werden uns aber demnächst noch genauer mit dem VfB beschäftigen.

DFB.de: Zunächst steht die Vorbereitung auf die Liga im Fokus. Worauf werden Sie in den nächsten Wochen besonderen Wert legen?

Härtel: Vor allem auf die körperliche Komponente wie Sprints oder Ausdauer. Da macht den Spielern die Vorbereitung verständlicherweise nicht immer Spaß. Als Mannschaft gehen sie aber durch diese Phase durch. Genauso gehört aber auch dazu, dass wir weiterhin an unseren taktischen Grundideen arbeiten.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre Spielphilosophie beschreiben?

Härtel: Wir werden da nicht grundlegend von der vergangenen Saison abweichen. Wir wollen weiterhin in den Spielen die aktive Mannschaft sein, die das Heft des Handelns in der Hand hat. Dafür müssen wir uns unterschiedliche Lösungen erarbeiten. Gegen tiefstehende Gegner ist Geduld gefragt. Genauso gibt es in der 3. Liga aber auch Gegner, die bereits früh attackieren. In der zurückliegenden Saison haben wir unsere Tore zum Großteil aus Umschaltsituationen erzielt. Das wollen wir weiterhin stärken.

DFB.de: Mit welchem Ziel nimmt der FC Hansa Rostock die Saison in Angriff?

Härtel: Wir haben die Saison zweimal hintereinander auf dem sechsten Platz beendet. Da wollen wir uns nun bestimmt nicht verschlechtern. Dennoch hat die vergangene Saison gezeigt, wie schwierig es ist, zunächst einmal die benötigten Punkte für den Klassenverbleib zu sammeln. Energie Cottbus ist mit 45 Punkten abgestiegen. Sobald wir die 46 Zähler erreicht haben, können wir nach oben schauen. Wir wollen auf jeden Fall zu den Mannschaften dazugehören, die um die vorderen Tabellenplätze spielen.

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