"Habe noch kein Team trainiert, das so schnell Dinge umsetzt"

Im zweiten Spiel unter Julian Nagelsmann hat sich die deutsche Nationalmannschaft 2:2 von Mexiko getrennt. Nach dem 3:1-Erfolg gegen die USA am Samstag kann der neue Bundestrainer zufrieden mit der Entwicklung seines Teams sein. Nach dem Remis in Philadelphia sprach der DFB-Coach über die Leistung seiner Mannschaft, zog ein Fazit des Amerika-Trips und blickte auf die nächsten Aufgaben voraus.

Frage: Julian Nagelsmann, wie fällt nach dem 2:2 gegen Mexiko Ihr Fazit der USA-Reise aus?

Julian Nagelsmann: Auf jeden Fall positiv. Ich habe der Mannschaft in der Kabine gesagt: Ich bin davon überzeugt, dass wir erfolgreich sein werden. Wir haben Dinge okay gemacht, andere Dinge waren nicht so gut. Ich wollte ein Gespür für diese Mannschaft entwickeln, weil ich sie vorher nicht kannte - und dieses Gespür ist extrem positiv. Ich weiß, dass wir erfolgreich sein werden, und freue mich schon auf den November. Da geht es dann vor allem um defensive Dinge.

Frage: Sie haben die Mannschaft zehn Tage beisammen gehabt, wie war Ihr Gesamteindruck?

Nagelsmann: Ich habe noch keine Mannschaft trainiert, die so schnell Dinge umsetzt. Das stimmt mich extrem optimistisch. Ich war absolut begeistert, deshalb mache ich mir keine Sorgen. Ich habe eine totale Einheit gesehen, sowohl im Hotel als auch auf dem Platz.

Frage: Bleibt die defensive Anfälligkeit das größte Problem?

Nagelsmann: Ich bin davon überzeugt, dass wir unser Heil in der Offensive suchen müssen. Aber wir wollen versuchen, weniger Angriffe gegen uns zu kriegen, das ist der Schlüssel. Ich war in Mathe nicht gut, aber wenn wir nur drei Angriffe kriegen, ist die Wahrscheinlichkeit für Gegentore geringer als bei zehn.

Frage: Ist das ein strukturelles oder personelles Problem?

Nagelsmann: Es gibt zwei verschiedene Komponenten. Das individuelle Verteidigen, wo man mit leichten Maßnahmen viel erreichen kann. Wir brauchen mehr Verantwortungsbewusstsein. Dann gibt es in der Gruppe Dinge, die man in der Kürze der Zeit nicht alle ansprechen kann. Und dann muss man sich auch an den Gegner anpassen, das ist wichtig, das werden wir auch im Turnier brauchen. Aber das muss man trainieren, das kann ich nicht verlangen. Bis zum Turnier müssen die Dinge alle sitzen - und bis dahin werden sie alle sitzen.

Frage: Sie haben Niklas Süle rechts hinten gebracht. Bleiben die Außenpositionen mit insgesamt fünf eingesetzten Spielern die Problemstellen?

Nagelsmann: Bei Niklas habe ich das einkalkuliert und bewusst gemacht. Wir können auf ihn nicht verzichten, weil er einer der besten Spieler auf der Position in der Bundesliga ist. Er hat in den letzten vier Ligaspielen 27 Minuten gespielt, da fehlt der Rhythmus, kein Vorwurf an ihn. Aber dann bekommt er den Rhythmus eben bei uns. Insgesamt sehe ich nirgendwo eine Problemposition. Wir müssen Pärchen finden, die gut zusammen passen, da haben wir noch ein paar Schritte zu gehen, auch im Verteidigen auf dem ganzen Platz, nicht nur in der Kette.

Frage: Im November geht es gegen die Türkei und in Österreich weiter. Wie nutzen Sie die Zeit bis dahin?

Nagelsmann: Ich mache mir Gedanken, wie man die Jungs trotzdem erreichen kann. Ich will den Vereinstrainern nicht reinreden, trotzdem werde ich Szenen rausschneiden, die wir den Spielern schicken und besprechen. Sie werden Dinge, die wir sehen wollen, geschickt kriegen, um auch Schritte zu gehen in Phasen, in denen wir uns nicht sehen.

Frage: Was ist Ihnen darüber hinaus wichtig?

Nagelsmann: Wir müssen jede Maßnahme nutzen, um uns zu entwickeln und jedes Spiel versuchen zu gewinnen - und dürfen nicht nur an das große Turnier denken. Um eine Stimmung in der Kabine zu erzeugen, die wir wollen. Dass jeder kommt und sagt: Es macht Spaß, in dieser Truppe zu spielen. Mit diesem Gefühl fliegt, glaube ich, jeder nach Hause.

[sid]

Im zweiten Spiel unter Julian Nagelsmann hat sich die deutsche Nationalmannschaft 2:2 von Mexiko getrennt. Nach dem 3:1-Erfolg gegen die USA am Samstag kann der neue Bundestrainer zufrieden mit der Entwicklung seines Teams sein. Nach dem Remis in Philadelphia sprach der DFB-Coach über die Leistung seiner Mannschaft, zog ein Fazit des Amerika-Trips und blickte auf die nächsten Aufgaben voraus.

Frage: Julian Nagelsmann, wie fällt nach dem 2:2 gegen Mexiko Ihr Fazit der USA-Reise aus?

Julian Nagelsmann: Auf jeden Fall positiv. Ich habe der Mannschaft in der Kabine gesagt: Ich bin davon überzeugt, dass wir erfolgreich sein werden. Wir haben Dinge okay gemacht, andere Dinge waren nicht so gut. Ich wollte ein Gespür für diese Mannschaft entwickeln, weil ich sie vorher nicht kannte - und dieses Gespür ist extrem positiv. Ich weiß, dass wir erfolgreich sein werden, und freue mich schon auf den November. Da geht es dann vor allem um defensive Dinge.

Frage: Sie haben die Mannschaft zehn Tage beisammen gehabt, wie war Ihr Gesamteindruck?

Nagelsmann: Ich habe noch keine Mannschaft trainiert, die so schnell Dinge umsetzt. Das stimmt mich extrem optimistisch. Ich war absolut begeistert, deshalb mache ich mir keine Sorgen. Ich habe eine totale Einheit gesehen, sowohl im Hotel als auch auf dem Platz.

Frage: Bleibt die defensive Anfälligkeit das größte Problem?

Nagelsmann: Ich bin davon überzeugt, dass wir unser Heil in der Offensive suchen müssen. Aber wir wollen versuchen, weniger Angriffe gegen uns zu kriegen, das ist der Schlüssel. Ich war in Mathe nicht gut, aber wenn wir nur drei Angriffe kriegen, ist die Wahrscheinlichkeit für Gegentore geringer als bei zehn.

Frage: Ist das ein strukturelles oder personelles Problem?

Nagelsmann: Es gibt zwei verschiedene Komponenten. Das individuelle Verteidigen, wo man mit leichten Maßnahmen viel erreichen kann. Wir brauchen mehr Verantwortungsbewusstsein. Dann gibt es in der Gruppe Dinge, die man in der Kürze der Zeit nicht alle ansprechen kann. Und dann muss man sich auch an den Gegner anpassen, das ist wichtig, das werden wir auch im Turnier brauchen. Aber das muss man trainieren, das kann ich nicht verlangen. Bis zum Turnier müssen die Dinge alle sitzen - und bis dahin werden sie alle sitzen.

Frage: Sie haben Niklas Süle rechts hinten gebracht. Bleiben die Außenpositionen mit insgesamt fünf eingesetzten Spielern die Problemstellen?

Nagelsmann: Bei Niklas habe ich das einkalkuliert und bewusst gemacht. Wir können auf ihn nicht verzichten, weil er einer der besten Spieler auf der Position in der Bundesliga ist. Er hat in den letzten vier Ligaspielen 27 Minuten gespielt, da fehlt der Rhythmus, kein Vorwurf an ihn. Aber dann bekommt er den Rhythmus eben bei uns. Insgesamt sehe ich nirgendwo eine Problemposition. Wir müssen Pärchen finden, die gut zusammen passen, da haben wir noch ein paar Schritte zu gehen, auch im Verteidigen auf dem ganzen Platz, nicht nur in der Kette.

Frage: Im November geht es gegen die Türkei und in Österreich weiter. Wie nutzen Sie die Zeit bis dahin?

Nagelsmann: Ich mache mir Gedanken, wie man die Jungs trotzdem erreichen kann. Ich will den Vereinstrainern nicht reinreden, trotzdem werde ich Szenen rausschneiden, die wir den Spielern schicken und besprechen. Sie werden Dinge, die wir sehen wollen, geschickt kriegen, um auch Schritte zu gehen in Phasen, in denen wir uns nicht sehen.

Frage: Was ist Ihnen darüber hinaus wichtig?

Nagelsmann: Wir müssen jede Maßnahme nutzen, um uns zu entwickeln und jedes Spiel versuchen zu gewinnen - und dürfen nicht nur an das große Turnier denken. Um eine Stimmung in der Kabine zu erzeugen, die wir wollen. Dass jeder kommt und sagt: Es macht Spaß, in dieser Truppe zu spielen. Mit diesem Gefühl fliegt, glaube ich, jeder nach Hause.

###more###