Gwinn: "Den Leuten zeigen, wer wir sind"

Es ist der Tag des Turnierstarts der Frauen-EM in England. Zwei Tage, bevor die deutsche Nationalmannschaft vor 15.094 Zuschauern im ausverkauften Community Stadium von Brentford gegen Dänemark in das Turnier startet, sprechen Laura Freigang und Giulia Gwinn auf der dritten Pressekonferenz unter anderem über die neue Dokumentation "Born for this", das Besondere am Team und ihre Vorfreude auf das Turnier.

Giulia Gwinn über...

... die Dokumentation "Born for this": Sie hat einen riesigen Stellenwert. Es ist eine Riesenehre, diese Doku rauszubringen. Wir haben die ersten drei Teile schon gesehen. Es war sehr emotional, ist super dargestellt und zeigt eine ehrliche, authentische Art. Sie ist nur zu empfehlen. Die Kameras waren bei Besprechungen und Ansprachen dabei, die Trainerin war immer mit einem Mikro ausgestattet. Man musste sich erst daran gewöhnen, dass rund um die Uhr Kameras dabei sind. Jede Spielerin hat einen Weg dafür gefunden, was sie preisgeben möchte. Wir haben auf authentische Art gezeigt, wie wir sind. Das macht uns nahbar.

... die Rekordkulisse: Es kribbelt schon sehr lange, aber vor Ort ist es nochmal ein anderes Gefühl. Heute ist das Eröffnungsspiel. Es ist ausverkauft, das ist für den Frauenfußball riesig. Auch, dass unsere beiden ersten Spiele ausverkauft sind, ist etwas Schönes und spiegelt die Entwicklung wider. Das lässt das Fußballherz höher schlagen.

... ihre Entwicklung: 2019 war mein erstes Turnier mit damals 19 Jahren, da habe ich eine andere Rolle eingenommen. Mit den drei Jahren und der Verletzung habe ich wichtige Schritte in meiner Entwicklung gemacht. Daran bin ich gewachsen. Ich kann der Mannschaft jetzt eine gewisse Sicherheit geben, aber in diese Rolle musste ich nach der Verletzung erst reinfinden. Ich bin guter Dinge, die Jüngeren an die Hand nehmen zu können, weil ich mehr Erfahrungen gemacht habe. Das macht uns aus. Wir haben eine gute Mischung aus ganz erfahrenen und jungen Spielerinnen, die Frische reinbringen.

... den EM-Start: Wir haben alle darauf hingefiebert. Wir werden das Spiel heute Abend gemeinsam anschauen. Es entfacht eine gewisse Dynamik, wenn man so ein Spiel gemeinsam schaut, noch mehr freuen wir uns aber, wenn wir selber auf dem Platz stehen. Es ist ein besonderes Gefühl, wenn man den Rasen unter den Füßen hat, auf dem man das erste Spiel macht. Es ist pure Vorfreude, wir haben eine gute Energie und können es alle kaum erwarten.

... die schwere Verletzung von Spaniens Alexia Putellas: Es ist eine schlimme Nachricht, wenn eine Spielerin sowas trifft. Es ist ein maximal schlimmer Zeitpunkt. Wir denken aber nicht so viel darüber nach, was das mit Spanien macht und wie sie gegen uns spielen. Es ist eine Schlüsselspielerin, die wegfällt und das wird das Spiel verändern, aber der Fokus liegt auf Dänemark.

... ihre Beliebtheit in sozialen Medien: Social Media ist eine super Nebensache, die Anerkennung ist schön und die Weltmeisterschaft war ein Dosenöffner dafür. Mit dem Fokus will man aber beim Fußball bleiben. Trotzdem ist die Reichweite schön und man kann sie für bestimmte Dinge nutzen. Ich glaube, im Frauenfußball ist es eine gute Sache, sich etwas dazu zu verdienen, aber es ist bei mir eine Nebensache. Ich versuche dort, authentisch zu bleiben und mich nicht zu verstellen.

... den fehlenden Favoritenstatus: Mir ist es egal, ob wir Favorit sind oder nicht. Für uns ist wichtig zu wissen, was unser Anspruch ist. Als deutsche Nationalmannschaft wollen wir immer um den Titel mitspielen. Wir hatten ein paar nicht so erfolgreiche Jahre, das wollen wir ändern. Wir sind hochmotiviert und wollen das Turnier nutzen, um Werbung für unseren Fußball zu machen. Dann sehen wir, ob wir dem ein oder anderen als Favorit im Kopf bleiben.

... Erwartungen an das Turnier an sich: Die Vorfreude ändert sich nicht, wenn es das zweite Turnier ist. (lacht) Durch die Verletzung kam mir diese Verschiebung des Turniers zugute und es hat nochmal einen höheren Stellenwert, weil man es als etwas besonderes sieht. Für solche Momente kämpft man sich zurück. Deswegen wird die Vorfreude immer größer, aber auch die Anspannung und Nervosität. Ich hoffe, dass wir das ummünzen können, was wir in den Vorbereitungslehrgängen gezeigt haben. Die Stimmung und die Qualität sind super. Jetzt müssen wir den Leuten zeigen, wer wir sind.

... die Erinnerung an ihr Siegtor gegen China 2019: Natürlich denkt man daran zurück. Bei einem großen Turnier im ersten Spiel, das war etwas ganz Besonderes. Man hofft, dass das wieder passieren kann und dass man in anderer Art und Weise seinen Beitrag leisten kann. Das muss nicht mit einem Tor sein, man will seine Qualitäten ins Spiel einbringen und der Mannschaft Sicherheit geben. Wenn es bei mir nicht klappt, dann vielleicht ja bei Laura. (lacht)

Laura Freigang über...

... die Dokumentation: Wir sehen die Chance, die Menschen teilhaben zu lassen und hinter die Kulissen zu gucken, uns kennenzulernen. Auch das Turnier anders zu sehen, sich mit uns identifizieren zu können. Das ist eine schöne und wichtige Sache, die wir ernst genommen haben. Die Grenzen konnte jede Spielerin für sich definieren. Aber näher an die Menschen zu kommen, ist eine schöne Sache für den Sport.

... ihre Rolle als Einwechselspielerin: Meine Rolle ist mir bewusst. Ich nehme sie an und kenne meine Position. Ich versuche zu unterstützen, wo ich kann, gerne auch mit Minuten auf dem Feld. Ich will immer da sein, wenn man mich braucht, nicht nur auf dem Feld, sondern in jeder Hinsicht. Auch meine Rolle als Unterstützerin nehme ich sehr ernst.

... Hierarchien im Team: Wir sind ein sehr geschlossenes Team. Wir halten zusammen und unterstützen uns gegenseitig. Es ist wichtig, dass die erfahrenen Spielerinnen wieder dabei sind, weil wir diese Struktur brauchen. Die älteren Spielerinnen sind wichtig für die Unterstützung der jüngeren, aber Hierarchie ist nicht das richtige Wort. Wir sind eine gute Gemeinschaft und diese besondere Atmosphäre kann eine große Stärke im Turnier sein.

... den heutigen Turnierstart: Man spürt, dass es bald losgeht. Wenn das Turnier heute Abend beginnt, wird uns das auch nochmal viel geben und wenn es für uns endlich losgeht, sind wir alle froh.

... die Verletzung von Putellas: Man fühlt vor allem Bestürzung für die Einzelperson. Über den Rest haben wir noch nicht viel gesprochen. Sie ist eine wichtige Spielerin für Spanien, alles weitere werden wir nach dem ersten Spiel sehen.

... den ersten Gegner Dänemark: Sie sind Vize-Europameisterinnen und haben eine starke Mannschaft. Wir haben schon über Taktik und Formation gesprochen. Wir erwarten einen starken Gegner, gegen den wir unsere Leistung auf den Platz bringen müssen. Es wird ein spannendes erstes Spiel.

... die Bundesliga-Eröffnung mit Frankfurt: Ich habe mich sehr gefreut, der Deutsche-Bank-Park ist etwas ganz besonderes. Ich hoffe, dass wir Werbung machen können und viele Zuschauer ins Stadion bekommen. Bayern ist ein Highlight-Gegner, es wird auf jeden Fall ein cooles Spiel vor einer coolen Kulisse. Ich freue mich darauf.

... den fehlenden Favoritenstatus: Ich glaube, dass wir die Rolle für uns nutzen können. Mir persönlich gibt das immer einen Push und ich finde es gut, wenn nicht Jeder mit einem rechnet. Das Wichtigste ist, dass wir von unserer Qualität überzeugt sind. Wir wissen, dass wir mit der Mannschaft alles holen können und wollen. Ich mag diese Mentalität.

... Erwartungen an das Turnier an sich: Für mich ist es das erste große Turnier. Ich freue mich auf alles, was kommt. Ich weiß nicht, was mich erwartet, aber es ist ein schönes Gefühl, dabei sein zu dürfen. Wir freuen uns auf die Spiele und die Kulissen.

[dfb]

Es ist der Tag des Turnierstarts der Frauen-EM in England. Zwei Tage, bevor die deutsche Nationalmannschaft vor 15.094 Zuschauern im ausverkauften Community Stadium von Brentford gegen Dänemark in das Turnier startet, sprechen Laura Freigang und Giulia Gwinn auf der dritten Pressekonferenz unter anderem über die neue Dokumentation "Born for this", das Besondere am Team und ihre Vorfreude auf das Turnier.

Giulia Gwinn über...

... die Dokumentation "Born for this": Sie hat einen riesigen Stellenwert. Es ist eine Riesenehre, diese Doku rauszubringen. Wir haben die ersten drei Teile schon gesehen. Es war sehr emotional, ist super dargestellt und zeigt eine ehrliche, authentische Art. Sie ist nur zu empfehlen. Die Kameras waren bei Besprechungen und Ansprachen dabei, die Trainerin war immer mit einem Mikro ausgestattet. Man musste sich erst daran gewöhnen, dass rund um die Uhr Kameras dabei sind. Jede Spielerin hat einen Weg dafür gefunden, was sie preisgeben möchte. Wir haben auf authentische Art gezeigt, wie wir sind. Das macht uns nahbar.

... die Rekordkulisse: Es kribbelt schon sehr lange, aber vor Ort ist es nochmal ein anderes Gefühl. Heute ist das Eröffnungsspiel. Es ist ausverkauft, das ist für den Frauenfußball riesig. Auch, dass unsere beiden ersten Spiele ausverkauft sind, ist etwas Schönes und spiegelt die Entwicklung wider. Das lässt das Fußballherz höher schlagen.

... ihre Entwicklung: 2019 war mein erstes Turnier mit damals 19 Jahren, da habe ich eine andere Rolle eingenommen. Mit den drei Jahren und der Verletzung habe ich wichtige Schritte in meiner Entwicklung gemacht. Daran bin ich gewachsen. Ich kann der Mannschaft jetzt eine gewisse Sicherheit geben, aber in diese Rolle musste ich nach der Verletzung erst reinfinden. Ich bin guter Dinge, die Jüngeren an die Hand nehmen zu können, weil ich mehr Erfahrungen gemacht habe. Das macht uns aus. Wir haben eine gute Mischung aus ganz erfahrenen und jungen Spielerinnen, die Frische reinbringen.

... den EM-Start: Wir haben alle darauf hingefiebert. Wir werden das Spiel heute Abend gemeinsam anschauen. Es entfacht eine gewisse Dynamik, wenn man so ein Spiel gemeinsam schaut, noch mehr freuen wir uns aber, wenn wir selber auf dem Platz stehen. Es ist ein besonderes Gefühl, wenn man den Rasen unter den Füßen hat, auf dem man das erste Spiel macht. Es ist pure Vorfreude, wir haben eine gute Energie und können es alle kaum erwarten.

... die schwere Verletzung von Spaniens Alexia Putellas: Es ist eine schlimme Nachricht, wenn eine Spielerin sowas trifft. Es ist ein maximal schlimmer Zeitpunkt. Wir denken aber nicht so viel darüber nach, was das mit Spanien macht und wie sie gegen uns spielen. Es ist eine Schlüsselspielerin, die wegfällt und das wird das Spiel verändern, aber der Fokus liegt auf Dänemark.

... ihre Beliebtheit in sozialen Medien: Social Media ist eine super Nebensache, die Anerkennung ist schön und die Weltmeisterschaft war ein Dosenöffner dafür. Mit dem Fokus will man aber beim Fußball bleiben. Trotzdem ist die Reichweite schön und man kann sie für bestimmte Dinge nutzen. Ich glaube, im Frauenfußball ist es eine gute Sache, sich etwas dazu zu verdienen, aber es ist bei mir eine Nebensache. Ich versuche dort, authentisch zu bleiben und mich nicht zu verstellen.

... den fehlenden Favoritenstatus: Mir ist es egal, ob wir Favorit sind oder nicht. Für uns ist wichtig zu wissen, was unser Anspruch ist. Als deutsche Nationalmannschaft wollen wir immer um den Titel mitspielen. Wir hatten ein paar nicht so erfolgreiche Jahre, das wollen wir ändern. Wir sind hochmotiviert und wollen das Turnier nutzen, um Werbung für unseren Fußball zu machen. Dann sehen wir, ob wir dem ein oder anderen als Favorit im Kopf bleiben.

... Erwartungen an das Turnier an sich: Die Vorfreude ändert sich nicht, wenn es das zweite Turnier ist. (lacht) Durch die Verletzung kam mir diese Verschiebung des Turniers zugute und es hat nochmal einen höheren Stellenwert, weil man es als etwas besonderes sieht. Für solche Momente kämpft man sich zurück. Deswegen wird die Vorfreude immer größer, aber auch die Anspannung und Nervosität. Ich hoffe, dass wir das ummünzen können, was wir in den Vorbereitungslehrgängen gezeigt haben. Die Stimmung und die Qualität sind super. Jetzt müssen wir den Leuten zeigen, wer wir sind.

... die Erinnerung an ihr Siegtor gegen China 2019: Natürlich denkt man daran zurück. Bei einem großen Turnier im ersten Spiel, das war etwas ganz Besonderes. Man hofft, dass das wieder passieren kann und dass man in anderer Art und Weise seinen Beitrag leisten kann. Das muss nicht mit einem Tor sein, man will seine Qualitäten ins Spiel einbringen und der Mannschaft Sicherheit geben. Wenn es bei mir nicht klappt, dann vielleicht ja bei Laura. (lacht)

Laura Freigang über...

... die Dokumentation: Wir sehen die Chance, die Menschen teilhaben zu lassen und hinter die Kulissen zu gucken, uns kennenzulernen. Auch das Turnier anders zu sehen, sich mit uns identifizieren zu können. Das ist eine schöne und wichtige Sache, die wir ernst genommen haben. Die Grenzen konnte jede Spielerin für sich definieren. Aber näher an die Menschen zu kommen, ist eine schöne Sache für den Sport.

... ihre Rolle als Einwechselspielerin: Meine Rolle ist mir bewusst. Ich nehme sie an und kenne meine Position. Ich versuche zu unterstützen, wo ich kann, gerne auch mit Minuten auf dem Feld. Ich will immer da sein, wenn man mich braucht, nicht nur auf dem Feld, sondern in jeder Hinsicht. Auch meine Rolle als Unterstützerin nehme ich sehr ernst.

... Hierarchien im Team: Wir sind ein sehr geschlossenes Team. Wir halten zusammen und unterstützen uns gegenseitig. Es ist wichtig, dass die erfahrenen Spielerinnen wieder dabei sind, weil wir diese Struktur brauchen. Die älteren Spielerinnen sind wichtig für die Unterstützung der jüngeren, aber Hierarchie ist nicht das richtige Wort. Wir sind eine gute Gemeinschaft und diese besondere Atmosphäre kann eine große Stärke im Turnier sein.

... den heutigen Turnierstart: Man spürt, dass es bald losgeht. Wenn das Turnier heute Abend beginnt, wird uns das auch nochmal viel geben und wenn es für uns endlich losgeht, sind wir alle froh.

... die Verletzung von Putellas: Man fühlt vor allem Bestürzung für die Einzelperson. Über den Rest haben wir noch nicht viel gesprochen. Sie ist eine wichtige Spielerin für Spanien, alles weitere werden wir nach dem ersten Spiel sehen.

... den ersten Gegner Dänemark: Sie sind Vize-Europameisterinnen und haben eine starke Mannschaft. Wir haben schon über Taktik und Formation gesprochen. Wir erwarten einen starken Gegner, gegen den wir unsere Leistung auf den Platz bringen müssen. Es wird ein spannendes erstes Spiel.

... die Bundesliga-Eröffnung mit Frankfurt: Ich habe mich sehr gefreut, der Deutsche-Bank-Park ist etwas ganz besonderes. Ich hoffe, dass wir Werbung machen können und viele Zuschauer ins Stadion bekommen. Bayern ist ein Highlight-Gegner, es wird auf jeden Fall ein cooles Spiel vor einer coolen Kulisse. Ich freue mich darauf.

... den fehlenden Favoritenstatus: Ich glaube, dass wir die Rolle für uns nutzen können. Mir persönlich gibt das immer einen Push und ich finde es gut, wenn nicht Jeder mit einem rechnet. Das Wichtigste ist, dass wir von unserer Qualität überzeugt sind. Wir wissen, dass wir mit der Mannschaft alles holen können und wollen. Ich mag diese Mentalität.

... Erwartungen an das Turnier an sich: Für mich ist es das erste große Turnier. Ich freue mich auf alles, was kommt. Ich weiß nicht, was mich erwartet, aber es ist ein schönes Gefühl, dabei sein zu dürfen. Wir freuen uns auf die Spiele und die Kulissen.

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