Gunnarsdottir: "Wir können den Deutschen Probleme bereiten"

Sara Björk Gunnarsdottir ist mit 110 Länderspielen eine der erfahrensten Fußballerinnen in Islands Nationalteam, das am Freitag (ab 16 Uhr, live im ZDF) in der Wiesbadener Brita-Arena im Rahmen der WM-Qualifikation gegen Deutschland spielt. 2013 und 2015 war Gunnarsdottir Islands "Fußballerin des Jahres". Die 27 Jahre alte Mittelfeldspielerin wechselte 2016 zum aktuellen deutschen Doublegewinner VfL Wolfsburg. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Rainer Hennies spricht sie über Islands Chancen in der Qualifikationsgruppe, den heimischen Fußball und ihre Rolle als Aushängeschild des isländischen Frauenfußballs.

DFB.de: Frau Gunnarsdottir, was ist drin mit Island bei der WM-Qualifikation?

Sara Björk Gunnarsdottir: Es ist eine sehr schwierige Gruppe. Mit Deutschland, Tschechien und uns kämpfen drei Kandidaten um zwei Plätze, die das WM-Ticket bringen beziehungsweise in die Playoffs führen. Es kommt also darauf an, in jeder Partie gute Leistungen zu zeigen, gute Resultate gegen Deutschland zu erzielen und Siege gegen Tschechien einzufahren. Dann erreichen wir unser Ziel.

DFB.de: Für wie wahrscheinlich halten Sie das?

Gunnarsdottir: Ja, natürlich kann das funktionieren. Wir haben schon in den anderen Turnieren gezeigt, dass wir auf höchstem Niveau mithalten können und haben auch schon gute Ergebnisse gegen größere Nationen erzielen können. Wenn wir eine gute Qualifikation spielen, können wir Platz zwei erreichen und damit die Playoffs für das Endturnier 2019 in Frankreich.

DFB.de: Deutschland gilt als Gruppenfavorit.

Gunnarsdottir: Jedes Team hat immer eine Möglichkeit gegen jedes andere zu gewinnen. Wir sind die Underdogs. Aber wenn jede Spielerin von uns 100 Prozent gibt, jede topfit ist und wenn wir ein gutes Spiel mit einer starken Defensivleistung zeigen, dann können wir den Deutschen Probleme bereiten. Daran glaube ich ganz fest.

DFB.de: Islands Fußballer und Fußballerinnen sind bekannt für bedingungslose Einsatzfreude.

Gunnarsdottir: Das kann man so so sagen. Bei uns zählen Kampfkraft, Herz und Leidenschaft. Wir geben immer alles. Ein Isländer gibt niemals auf. Wir sind allen Sportarten immer sehr wetteifernd, lieben den Wettkampf. Das ist unsere Mentalität.

DFB.de: Bei der letzten Männer-EM in Frankreich und auch jetzt im Sommer bei der Frauen-EM haben Islands Fans für Furore gesorgt. Was erwarten Sie jetzt für die WM-Qualifikationsspiele?

Gunnarsdottir: Ich glaube, dass wir die besten Fans haben. Jetzt zu den Auswärtsspielen werden sicherlich nicht viele Menschen mitreisen, aber bei den Heimspielen dürfen wir mit großer Unterstützung rechnen, denn die Isländer als recht kleines Volk halten alle fest zusammen, ob beim Fußball, Handball oder anderen Sportarten. Es herrscht auf unserer Insel eine große Identifikation mit dem Sport. Beim Frauenfußball kommen zu Länderspielen oft bis zu 7000 Fans ins Stadion. Das ist im Verhältnis zu unserer kleinen Bevölkerung eine sehr große Kulisse, die uns zusätzlich motiviert.

DFB.de: Was geht perspektivisch gesehen für Sie noch mit dem Nationalteam?

Gunnarsdottir: Solange ich Nationalspielerin bin, möchte ich jedes große Turnier spielen und so gut es geht abschneiden. Wir haben uns zuletzt dreimal für eine EM qualifiziert. Großer Traum aber bleibt es, bei einer WM teilzunehmen. Das wäre absolut großartig.



Sara Björk Gunnarsdottir ist mit 110 Länderspielen eine der erfahrensten Fußballerinnen in Islands Nationalteam, das am Freitag (ab 16 Uhr, live im ZDF) in der Wiesbadener Brita-Arena im Rahmen der WM-Qualifikation gegen Deutschland spielt. 2013 und 2015 war Gunnarsdottir Islands "Fußballerin des Jahres". Die 27 Jahre alte Mittelfeldspielerin wechselte 2016 zum aktuellen deutschen Doublegewinner VfL Wolfsburg. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Rainer Hennies spricht sie über Islands Chancen in der Qualifikationsgruppe, den heimischen Fußball und ihre Rolle als Aushängeschild des isländischen Frauenfußballs.

DFB.de: Frau Gunnarsdottir, was ist drin mit Island bei der WM-Qualifikation?

Sara Björk Gunnarsdottir: Es ist eine sehr schwierige Gruppe. Mit Deutschland, Tschechien und uns kämpfen drei Kandidaten um zwei Plätze, die das WM-Ticket bringen beziehungsweise in die Playoffs führen. Es kommt also darauf an, in jeder Partie gute Leistungen zu zeigen, gute Resultate gegen Deutschland zu erzielen und Siege gegen Tschechien einzufahren. Dann erreichen wir unser Ziel.

DFB.de: Für wie wahrscheinlich halten Sie das?

Gunnarsdottir: Ja, natürlich kann das funktionieren. Wir haben schon in den anderen Turnieren gezeigt, dass wir auf höchstem Niveau mithalten können und haben auch schon gute Ergebnisse gegen größere Nationen erzielen können. Wenn wir eine gute Qualifikation spielen, können wir Platz zwei erreichen und damit die Playoffs für das Endturnier 2019 in Frankreich.

DFB.de: Deutschland gilt als Gruppenfavorit.

Gunnarsdottir: Jedes Team hat immer eine Möglichkeit gegen jedes andere zu gewinnen. Wir sind die Underdogs. Aber wenn jede Spielerin von uns 100 Prozent gibt, jede topfit ist und wenn wir ein gutes Spiel mit einer starken Defensivleistung zeigen, dann können wir den Deutschen Probleme bereiten. Daran glaube ich ganz fest.

DFB.de: Islands Fußballer und Fußballerinnen sind bekannt für bedingungslose Einsatzfreude.

Gunnarsdottir: Das kann man so so sagen. Bei uns zählen Kampfkraft, Herz und Leidenschaft. Wir geben immer alles. Ein Isländer gibt niemals auf. Wir sind allen Sportarten immer sehr wetteifernd, lieben den Wettkampf. Das ist unsere Mentalität.

DFB.de: Bei der letzten Männer-EM in Frankreich und auch jetzt im Sommer bei der Frauen-EM haben Islands Fans für Furore gesorgt. Was erwarten Sie jetzt für die WM-Qualifikationsspiele?

Gunnarsdottir: Ich glaube, dass wir die besten Fans haben. Jetzt zu den Auswärtsspielen werden sicherlich nicht viele Menschen mitreisen, aber bei den Heimspielen dürfen wir mit großer Unterstützung rechnen, denn die Isländer als recht kleines Volk halten alle fest zusammen, ob beim Fußball, Handball oder anderen Sportarten. Es herrscht auf unserer Insel eine große Identifikation mit dem Sport. Beim Frauenfußball kommen zu Länderspielen oft bis zu 7000 Fans ins Stadion. Das ist im Verhältnis zu unserer kleinen Bevölkerung eine sehr große Kulisse, die uns zusätzlich motiviert.

DFB.de: Was geht perspektivisch gesehen für Sie noch mit dem Nationalteam?

Gunnarsdottir: Solange ich Nationalspielerin bin, möchte ich jedes große Turnier spielen und so gut es geht abschneiden. Wir haben uns zuletzt dreimal für eine EM qualifiziert. Großer Traum aber bleibt es, bei einer WM teilzunehmen. Das wäre absolut großartig.

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DFB.de: Die Film-Doku "Stelpurnar okkar" zum erstmaligen EM-Finalturnier für Island hat 2009 eine große Resonanz gehabt und wurde in Reykjavik zum Straßenfeger. In dem 90-minütigen Film wurden Nationalspielerinnen zwei Jahre lang in ihrem Sportleben begleitet.

Gunnarsdottir: Diese Dokumentation hat den sportlichen Hype um unser Team zusätzlich befördert und mitgeholfen, die Bekanntheit zu steigern. Das war eine tolle Sache und sehr gut für unseren Sport. Ich habe den Film schon lange nicht mehr gesehen. Eigentlich müsste ich das mal wieder tun.

DFB.de: Sie waren das Covergirl auf den Filmplakaten und damit in jungen Jahren omnipräsent, vielleicht sogar ein bisschen stolz auf diese Bekanntheit?

Gunnarsdottir: Ich war nur ein Teil des großen Ganzen. Irgendwer musste ja aufs Plakat. Aber ein großes Gefühl war das schon. Stolz wäre aber übertrieben und trifft dieses Gefühl nicht wirklich.

DFB.de: Deutschland ist jetzt ein Gruppengegner bei der WM-Qualifikation. Sie kennen die Bundesliga, mit einigen Nationalspielerinnen spielen Sie auch beim VfL zusammen. Ist das Länderspiel in Wiesbaden daher etwas Besonderes für Sie?

Gunnarsdottir: Es ist einerseits sehr schön, im Verein gemeinsam zu spielen. Andererseits ist es schon auch ein bisschen lustig, gegen Spielerinnen deines Vereins zu spielen, aber ich kann damit sehr gut umgehen. Als ich noch beim FC Rosengard war, hatten wir dort auch viele Nationalspielerinnen aus verschiedenen Nationen. Ich denke nicht wirklich darüber nach, wer mir gegenüber steht. Wenn ich auf dem Platz stehe, will ich gewinnen. Egal gegen wen. Nach den 90 Minuten sind wir alle dann wieder beste Freundinnen.

DFB.de: Wie sind Sie eigentlich zum Fußball gekommen?

Gunnarsdottir: Mein Vater hat Fußball gespielt, mein Bruder auch. So kam ich dann auch dazu, mit sechs Jahren bei Haukar Hafnarfjördur südwestlich von Reykjavik. Dort habe bis zum 18. Lebensjahr gespielt, bevor meine Karriere richtig losging. Mein Vater war auch Co-Trainer im Verein und damit zunächst so etwas wie ein ganz spezieller Mentor für mich.

DFB.de: Was machen Sie sonst noch gerne neben dem Fußball. Es gibt Bilder, die zeigen Sie mit einer Akustikgitarre?

Gunnarsdottir: Mein Freund spielt Gitarre und versucht immer mal, es mir auch beizubringen. Das klappt auch eigentlich ganz gut. Ansonsten bin ich gerne mit Leuten unterwegs, zum Beispiel auf einen Kaffee.

DFB.de: Man hört, Sie haben auch ein Faible für gute Ernährung, Kochen und Food-Themen allgemein?

Gunnarsdottir: Ja, ich liebe es in der Tat, zu kochen. Das habe ich von meiner Mutter gelernt. Die kennt da ein paar tolle isländische Rezepte, die ich manchmal nachkoche. Meine Mutter ist eine sehr gute Köchin, von der ich viel gelernt habe.