Gütschow vor Schalke: "Das Spiel genießen"

Ex-Bundesligastürmer Torsten Gütschow, der einst Meister und Pokalsieger mit Dynamo Dresden und Galatasaray Istanbul wurde, feiert am Sonntag (ab 13.01 Uhr, live bei Sky ) - drei Tage nach seinem 60. Geburtstag - im DFB-Pokal gegen den FC Schalke 04 sein Debüt als Trainer beim Regionalliga-Nord-Neuling Bremer SV. Im DFB.de-Interview spricht er über das Bremer Losglück, eine mögliche Geburtstagsüberraschung und den Reiz des Pokals. 

DFB.de: Vor einem Jahr hieß der Gegner des Bremer SV im DFB-Pokal FC Bayern München. Jetzt wurde Ihr neuer Verein erneut vom Losglück "geküsst", trifft in der ersten Runde auf den FC Schalke 04. Wie fiel Ihre erste Reaktion aus, Herr Gütschow?

Torsten Gütschow: Ich habe mir die Auslosung mit meiner Frau Cathleen und meinen Zwillingstöchtern Adrienne und Lucienne vor dem heimischen Fernseher angeschaut. Ich habe die Daumen gedrückt, dass wir einen Traditionsverein zugelost bekommen. Dass das Losglück erneut auf unserer Seite war, hat uns riesig gefreut.

DFB.de: Was bedeutet die Teilnahme am DFB-Pokal für den Bremer SV?

Gütschow: Finanziell ist die Qualifikation für den DFB-Pokal für jeden Amateurverein eine ganz große Sache. Auch für unsere Spieler wird es erneut ein unvergessliches Erlebnis. Die meisten Jungs werden in ihrem Leben voraussichtlich nicht mehr gegen den FC Schalke 04 in einem Pflichtspiel antreten.

DFB.de: Was rechnen Sie sich bei Ihrer Pflichtspielpremiere gegen S04 aus?

Gütschow: Wir wollen dem FC Schalke 04 das Leben so schwer wie möglich machen. Natürlich wissen wir, dass es für uns sehr schwierig wird, die nächste Runde zu erreichen. Aber dennoch wollen und werden wir alles versuchen. Wir wollen das Spiel genießen, alles Positive mitnehmen und möglichst viel für die Saison in der Regionalliga Nord lernen.

DFB.de: Hoffen Sie auf ein nachträgliches Geschenk Ihres Teams zum 60. Geburtstag?

Gütschow: Ich hätte auf jeden Fall nichts dagegen einzuwenden. (lacht)

DFB.de: Sie haben während Ihrer aktiven Karriere einige Partien gegen Schalke 04 bestritten. Mit welchen Erinnerungen blicken Sie auf die Partie?

Gütschow: Mit Spielen gegen Schalke 04 verbinde ich nur positive Erinnerungen. In der Bundesligasaison 1991/1992 hatten wir mit Dynamo Dresden unter dem damaligen Trainer Helmut Schulte beim 1:1 in Gelsenkirchen nicht nur unseren ersten Treffer erzielt, sondern auch unseren ersten Auswärtspunkt geholt. Das Heimspiel gewannen wir dann 2:1.

DFB.de: Diesmal treten Sie mit dem Bremer SV als krasser Außenseiter gegen S04 an. Was ist in solchen Spielen besonders gefordert?

Gütschow: Leidenschaft und Kampfgeist sind Tugenden, die in K.o.-Spielen unerlässlich sind. Ich will von meiner Mannschaft sehen, dass sie als echte Einheit auftritt. Die Zuschauer müssen erkennen, dass das Team alles gegeben hat. So stelle ich mir Fußball vor.

DFB.de: Wie stellen Sie Ihre Mannschaft, die ausschließlich aus Feierabendfußballern besteht, auf die Partie gegen den Bundesligisten ein?

Gütschow: Die Motivation war bei den Jungs nach der Auslosung sofort da. Für diese Partie muss ich keinen Spieler zusätzlich pushen, weil jeder unbedingt dabei sein will.

DFB.de: Wie sehr bedauern Sie, dass die Partie nicht am heimischen Panzerberg, sondern im Marschwegstadion des Drittliganeulings VfB Oldenburg ausgetragen wird?

Gütschow: Das ist schon schade, aber unser Stadion verfügt eben nicht über die nötige Zuschauerkapazität. Aus diesem Grund sind wir nach Oldenburg umgezogen. Der Verein arbeitet unterdessen weiter an seiner Infrastruktur, um sich auch hier dem Regionalliganiveau anzupassen und demnächst vielleicht auch DFB-Pokalpartien in der eigenen Spielstätte austragen zu können.

DFB.de: Sie selbst haben mit Dynamo Dresden, dem FC Carl Zeiss Jena, Hannover 96 und dem Chemnitzer FC neun Spiele im DFB-Pokal bestritten. Welche Partie ist Ihnen am meisten in Erinnerung geblieben?

Gütschow: Grundsätzlich liebe ich Spiele, in denen es um alles geht. Es gibt kein Rückspiel, kein Taktieren und nur einen Gewinner. Mit Dynamo Dresden wurde ich dreimal DDR-Pokalsieger und mit Galatasaray Istanbul habe ich in der Türkei den Pokal gewonnen. Diese Erfolge werde ich niemals vergessen.

DFB.de: Die Verbindung zum Traditionsklub Dynamo Dresden, mit dem Sie Ihre größten Erfolge gefeiert hatten, ist nie abgebrochen. Wie sehr freuen Sie sich, wenn Sie die anderen "Oldies" bei der Traditionsmannschaft der SGD wiedersehen?

Gütschow: Für mich ist das immer wie ein kleines Klassentreffen. Ich freue mich jedes Mal auf das Wiedersehen mit den langjährigen Teamkollegen. Nach den Spielen sitzen wir zusammen und quatschen über die alten Zeiten.

DFB.de: Sie sind erst seit wenigen Wochen beim Bremer SV tätig. Wie gut sehen Sie Ihre neue Mannschaft für die kommende Saison in der Regionalliga Nord gerüstet?

Gütschow: Ich bin mit der Vorbereitung sehr zufrieden. Die Mannschaft muss sich zwar noch finden, aber ich denke, dass wir als Aufsteiger mithalten können. Unser Ziel ist der Klassenverbleib.

DFB.de: Ihre jüngste Station beim damaligen Nordost-Regionalligisten FSV Budissa Bautzen liegt bereits drei Jahre zurück. Wie haben Sie die lange fußballfreie Zeit genutzt?

Gütschow: Ich hatte zuletzt sehr viel Zeit mit der Familie verbracht, was in den vorherigen Jahren viel zu kurz gekommen war. Außerdem war ich an jedem Wochenende unterwegs, habe mir viele Spiele angeschaut und war auch in Fußballschulen tätig.

DFB.de: Wie sehr freuen Sie sich persönlich, dass Sie jetzt wieder Teil einer größeren Fußballbühne sind?

Gütschow: In den zurückliegenden Monaten war ich schon mehrfach kurz davor, einen neuen Job anzunehmen. Umso glücklicher bin ich, dass es jetzt beim Bremer SV geklappt hat. Nur zu Hause zu sitzen, ist nicht mein Ding. Ich freue mich über die neue Aufgabe und es macht Spaß, wieder dabei zu sein. Dass es direkt mit einem Höhepunkt im DFB-Pokal losgeht, ist umso schöner.

[mspw]

Ex-Bundesligastürmer Torsten Gütschow, der einst Meister und Pokalsieger mit Dynamo Dresden und Galatasaray Istanbul wurde, feiert am Sonntag (ab 13.01 Uhr, live bei Sky ) - drei Tage nach seinem 60. Geburtstag - im DFB-Pokal gegen den FC Schalke 04 sein Debüt als Trainer beim Regionalliga-Nord-Neuling Bremer SV. Im DFB.de-Interview spricht er über das Bremer Losglück, eine mögliche Geburtstagsüberraschung und den Reiz des Pokals. 

DFB.de: Vor einem Jahr hieß der Gegner des Bremer SV im DFB-Pokal FC Bayern München. Jetzt wurde Ihr neuer Verein erneut vom Losglück "geküsst", trifft in der ersten Runde auf den FC Schalke 04. Wie fiel Ihre erste Reaktion aus, Herr Gütschow?

Torsten Gütschow: Ich habe mir die Auslosung mit meiner Frau Cathleen und meinen Zwillingstöchtern Adrienne und Lucienne vor dem heimischen Fernseher angeschaut. Ich habe die Daumen gedrückt, dass wir einen Traditionsverein zugelost bekommen. Dass das Losglück erneut auf unserer Seite war, hat uns riesig gefreut.

DFB.de: Was bedeutet die Teilnahme am DFB-Pokal für den Bremer SV?

Gütschow: Finanziell ist die Qualifikation für den DFB-Pokal für jeden Amateurverein eine ganz große Sache. Auch für unsere Spieler wird es erneut ein unvergessliches Erlebnis. Die meisten Jungs werden in ihrem Leben voraussichtlich nicht mehr gegen den FC Schalke 04 in einem Pflichtspiel antreten.

DFB.de: Was rechnen Sie sich bei Ihrer Pflichtspielpremiere gegen S04 aus?

Gütschow: Wir wollen dem FC Schalke 04 das Leben so schwer wie möglich machen. Natürlich wissen wir, dass es für uns sehr schwierig wird, die nächste Runde zu erreichen. Aber dennoch wollen und werden wir alles versuchen. Wir wollen das Spiel genießen, alles Positive mitnehmen und möglichst viel für die Saison in der Regionalliga Nord lernen.

DFB.de: Hoffen Sie auf ein nachträgliches Geschenk Ihres Teams zum 60. Geburtstag?

Gütschow: Ich hätte auf jeden Fall nichts dagegen einzuwenden. (lacht)

DFB.de: Sie haben während Ihrer aktiven Karriere einige Partien gegen Schalke 04 bestritten. Mit welchen Erinnerungen blicken Sie auf die Partie?

Gütschow: Mit Spielen gegen Schalke 04 verbinde ich nur positive Erinnerungen. In der Bundesligasaison 1991/1992 hatten wir mit Dynamo Dresden unter dem damaligen Trainer Helmut Schulte beim 1:1 in Gelsenkirchen nicht nur unseren ersten Treffer erzielt, sondern auch unseren ersten Auswärtspunkt geholt. Das Heimspiel gewannen wir dann 2:1.

DFB.de: Diesmal treten Sie mit dem Bremer SV als krasser Außenseiter gegen S04 an. Was ist in solchen Spielen besonders gefordert?

Gütschow: Leidenschaft und Kampfgeist sind Tugenden, die in K.o.-Spielen unerlässlich sind. Ich will von meiner Mannschaft sehen, dass sie als echte Einheit auftritt. Die Zuschauer müssen erkennen, dass das Team alles gegeben hat. So stelle ich mir Fußball vor.

DFB.de: Wie stellen Sie Ihre Mannschaft, die ausschließlich aus Feierabendfußballern besteht, auf die Partie gegen den Bundesligisten ein?

Gütschow: Die Motivation war bei den Jungs nach der Auslosung sofort da. Für diese Partie muss ich keinen Spieler zusätzlich pushen, weil jeder unbedingt dabei sein will.

DFB.de: Wie sehr bedauern Sie, dass die Partie nicht am heimischen Panzerberg, sondern im Marschwegstadion des Drittliganeulings VfB Oldenburg ausgetragen wird?

Gütschow: Das ist schon schade, aber unser Stadion verfügt eben nicht über die nötige Zuschauerkapazität. Aus diesem Grund sind wir nach Oldenburg umgezogen. Der Verein arbeitet unterdessen weiter an seiner Infrastruktur, um sich auch hier dem Regionalliganiveau anzupassen und demnächst vielleicht auch DFB-Pokalpartien in der eigenen Spielstätte austragen zu können.

DFB.de: Sie selbst haben mit Dynamo Dresden, dem FC Carl Zeiss Jena, Hannover 96 und dem Chemnitzer FC neun Spiele im DFB-Pokal bestritten. Welche Partie ist Ihnen am meisten in Erinnerung geblieben?

Gütschow: Grundsätzlich liebe ich Spiele, in denen es um alles geht. Es gibt kein Rückspiel, kein Taktieren und nur einen Gewinner. Mit Dynamo Dresden wurde ich dreimal DDR-Pokalsieger und mit Galatasaray Istanbul habe ich in der Türkei den Pokal gewonnen. Diese Erfolge werde ich niemals vergessen.

DFB.de: Die Verbindung zum Traditionsklub Dynamo Dresden, mit dem Sie Ihre größten Erfolge gefeiert hatten, ist nie abgebrochen. Wie sehr freuen Sie sich, wenn Sie die anderen "Oldies" bei der Traditionsmannschaft der SGD wiedersehen?

Gütschow: Für mich ist das immer wie ein kleines Klassentreffen. Ich freue mich jedes Mal auf das Wiedersehen mit den langjährigen Teamkollegen. Nach den Spielen sitzen wir zusammen und quatschen über die alten Zeiten.

DFB.de: Sie sind erst seit wenigen Wochen beim Bremer SV tätig. Wie gut sehen Sie Ihre neue Mannschaft für die kommende Saison in der Regionalliga Nord gerüstet?

Gütschow: Ich bin mit der Vorbereitung sehr zufrieden. Die Mannschaft muss sich zwar noch finden, aber ich denke, dass wir als Aufsteiger mithalten können. Unser Ziel ist der Klassenverbleib.

DFB.de: Ihre jüngste Station beim damaligen Nordost-Regionalligisten FSV Budissa Bautzen liegt bereits drei Jahre zurück. Wie haben Sie die lange fußballfreie Zeit genutzt?

Gütschow: Ich hatte zuletzt sehr viel Zeit mit der Familie verbracht, was in den vorherigen Jahren viel zu kurz gekommen war. Außerdem war ich an jedem Wochenende unterwegs, habe mir viele Spiele angeschaut und war auch in Fußballschulen tätig.

DFB.de: Wie sehr freuen Sie sich persönlich, dass Sie jetzt wieder Teil einer größeren Fußballbühne sind?

Gütschow: In den zurückliegenden Monaten war ich schon mehrfach kurz davor, einen neuen Job anzunehmen. Umso glücklicher bin ich, dass es jetzt beim Bremer SV geklappt hat. Nur zu Hause zu sitzen, ist nicht mein Ding. Ich freue mich über die neue Aufgabe und es macht Spaß, wieder dabei zu sein. Dass es direkt mit einem Höhepunkt im DFB-Pokal losgeht, ist umso schöner.

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