Grohs: "Meisterfeier war ein extrem besonderes Ereignis"

Riesiger Jubel beim FC Bayern München: Nach den Männern haben auch die Frauen die deutsche Meisterschaft gewonnen. Am letzten Spieltag gewann die Mannschaft von Trainer Alexander Straus gegen Turbine Potsdam mit 11:1 und machte den Triumph in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga perfekt. Entscheidende Anteil daran hatte Torhüterin Mala Grohs, die während der gesamten Saison lediglich acht Gegentreffer hinnehmen musste. Im DFB.de-Interview spricht die 21-Jährige über eine Saison der Superlative, über Siege gegen die beiden Finalisten der Champions League und die Tour durch die Stadt im Partybus.

DFB.de: Mala Grohs, ist eine grandiose Saison nun mit einem grandiosen Sieg zu Ende gegangen?

Mala Grohs: Ja, auf jeden Fall. Diesen Abschluss haben wir uns gewünscht und wir haben sehr hart dafür gearbeitet. Wir haben unter unserem neuen Trainer Alexander Straus in der gesamten Saison einen sehr positiven Prozess durchlaufen. Es ist einfach nur schön, dass am Ende auch ein Titel herausgekommen ist. Das ist eine super Belohnung für viel Aufwand, den wir betrieben haben.

DFB.de: Aus den vergangenen 17 Begegnungen haben Sie 16 Siege und ein Unentschieden geholt...

Grohs: Diese Serie ist in der Tat großartig. Normalerweise gibt es irgendwann immer mal einen Tag, an dem es nicht so läuft und man vielleicht verliert. Das ist bei uns nicht passiert. Wir haben es jede Woche aufs Neue geschafft, stabil zu stehen und eine Leistung abzurufen, die uns zum Erfolg führte.

DFB.de: Und selbst wenn Sie mal keinen perfekten Tag hatten, haben Sie trotzdem gewonnen – vor allem die engen Begegnungen haben Sie immer für sich entschieden.

Grohs: Das war sicher eine unserer großen Stärken in dieser Saison. Wir wussten, dass wir irgendwann ein Tor machen werden. Tatsächlich hat es irgendwie immer geklappt – bis zum 0:0 am vorletzten Spieltag in Leverkusen. Je länger die Serie gehalten hat, desto größer wurde natürlich unser Selbstvertrauen.

DFB.de: Hatten Sie nach dem 0:0 in Leverkusen Sorge, dass es doch noch schief gehen könnte?

Grohs: Nein, auf keinen Fall. Wir waren überzeugt, dass wir es schaffen. Wir wussten, dass wir Turbine schlagen werden, wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen. Und so ist es ja auch gekommen.

DFB.de: Am Ende stand es 11:1...

Grohs: Das war wirklich mega. Das war einfach ein fantastischer Tag. Wann gewinnt man schon mal 11:1? Aber gleichzeitig tut mir auch der Gegner etwas leid und vor allem die gegnerische Torhüterin. Mir ist es wichtig, das trotz aller Freude und Euphorie zu betonen.

DFB.de: Die Saison steht auch im Zeichen von nur acht Gegentreffern in 22 Begegnungen. War diese Defensivstärke der entscheidende Faktor auf dem Weg zum Titelgewinn?

Grohs: Das war ganz sicher ein sehr wichtiger Faktor. Es ist gut zu wissen, dass oft schon ein Tor für drei Punkte reicht. Wir haben in der Defensive alle sehr gut gearbeitet – so konnten wir auch den einen oder anderen verletzungsbedingten Ausfall gut auffangen. So wenige Gegentore zu kassieren, tut schon sehr gut.

DFB.de: Eine so starke Defensive ist nur mit einer sehr guten Torhüterin möglich...

Grohs: Ich bin natürlich zufrieden und auch stolz auf meine persönliche Saison. Aber ehrlich gesagt hatte ich noch gar keine Gelegenheit, mir mal anzuschauen, was in dieser Saison wirklich passiert ist. Dafür war ich viel zu fokussiert immer auf die nächste Begegnung. Ich denke, dass ich in den Partien am meisten gelernt habe, in denen ich wenig bis nichts aufs Tor bekomme habe. Die Konzentration trotzdem hoch zu halten, ist ein entscheidender Faktor, für den Fall, dass plötzlich doch mal ein Schuss aufs Tor kommt. Dieser mentale Aspekt ist meiner Meinung nach sehr wichtig.

DFB.de: Sie kommen aus der zweiten Mannschaft und haben 2021 erst ihr erstes Bundesligaspiel gemacht. War mit dieser Entwicklung zu rechnen?

Grohs: Nein, man konnte sicher nicht damit rechnen, dass ich hier und heute als Torhüterin des deutschen Meisters den Titel feiern kann. Es ist wirklich unbeschreiblich. Ich werde mir in den nächsten Wochen etwas Zeit nehmen, um das alles erstmal Revue passieren zu lassen. Ich habe wirklich viel dafür gearbeitet, damit es so kommen kann. Am Ende hat sich jede Mühe absolut gelohnt.

DFB.de: Am kommenden Samstag treffen der FC Barcelona und der VfL Wolfsburg im Finale der Champions League aufeinander. Beide Mannschaften haben Sie im Laufe der Saison besiegen können. Was sagt das aus?

Grohs: Das zeigt uns, was möglich ist. Und es spornt uns an, uns weiter zu verbessern. Wir wollen in der nächsten Saison zeigen, dass wir auch dorthin gehören. Grundsätzlich aber war der Sieg gegen Barcelona für uns alle ein riesiges Fußballfest. Wir haben zwar 3:1 gewonnen, aber wir hatten leider sehr wenig den Ball. Das ist eigentlich nicht der Anspruch, den wir an uns selbst haben. Aber auch solche Spiele kann man gewinnen. Das haben wir gelernt.

DFB.de: Wie sieht nun die Meisterparty aus?

Grohs: Wir sind gerade in Bussen in der Stadt unterwegs. Die Musik im Hintergrund ist ja kaum zu überhören. Wir waren eben auf dem Marienplatz und haben gemeinsam mit den Männern mit unseren Fans gefeiert. Das war ein extrem besonderes Ereignis für mich persönlich. Es war unvergesslich. Jetzt geht es zum Abendessen, wo wir unsere Familien und Freunde treffen werden.

DFB.de: Aber dort wird der Abend sicher nicht enden...

Grohs: Beim Abendessen wird es nicht bleiben, stimmt. (lacht)

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Riesiger Jubel beim FC Bayern München: Nach den Männern haben auch die Frauen die deutsche Meisterschaft gewonnen. Am letzten Spieltag gewann die Mannschaft von Trainer Alexander Straus gegen Turbine Potsdam mit 11:1 und machte den Triumph in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga perfekt. Entscheidende Anteil daran hatte Torhüterin Mala Grohs, die während der gesamten Saison lediglich acht Gegentreffer hinnehmen musste. Im DFB.de-Interview spricht die 21-Jährige über eine Saison der Superlative, über Siege gegen die beiden Finalisten der Champions League und die Tour durch die Stadt im Partybus.

DFB.de: Mala Grohs, ist eine grandiose Saison nun mit einem grandiosen Sieg zu Ende gegangen?

Mala Grohs: Ja, auf jeden Fall. Diesen Abschluss haben wir uns gewünscht und wir haben sehr hart dafür gearbeitet. Wir haben unter unserem neuen Trainer Alexander Straus in der gesamten Saison einen sehr positiven Prozess durchlaufen. Es ist einfach nur schön, dass am Ende auch ein Titel herausgekommen ist. Das ist eine super Belohnung für viel Aufwand, den wir betrieben haben.

DFB.de: Aus den vergangenen 17 Begegnungen haben Sie 16 Siege und ein Unentschieden geholt...

Grohs: Diese Serie ist in der Tat großartig. Normalerweise gibt es irgendwann immer mal einen Tag, an dem es nicht so läuft und man vielleicht verliert. Das ist bei uns nicht passiert. Wir haben es jede Woche aufs Neue geschafft, stabil zu stehen und eine Leistung abzurufen, die uns zum Erfolg führte.

DFB.de: Und selbst wenn Sie mal keinen perfekten Tag hatten, haben Sie trotzdem gewonnen – vor allem die engen Begegnungen haben Sie immer für sich entschieden.

Grohs: Das war sicher eine unserer großen Stärken in dieser Saison. Wir wussten, dass wir irgendwann ein Tor machen werden. Tatsächlich hat es irgendwie immer geklappt – bis zum 0:0 am vorletzten Spieltag in Leverkusen. Je länger die Serie gehalten hat, desto größer wurde natürlich unser Selbstvertrauen.

DFB.de: Hatten Sie nach dem 0:0 in Leverkusen Sorge, dass es doch noch schief gehen könnte?

Grohs: Nein, auf keinen Fall. Wir waren überzeugt, dass wir es schaffen. Wir wussten, dass wir Turbine schlagen werden, wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen. Und so ist es ja auch gekommen.

DFB.de: Am Ende stand es 11:1...

Grohs: Das war wirklich mega. Das war einfach ein fantastischer Tag. Wann gewinnt man schon mal 11:1? Aber gleichzeitig tut mir auch der Gegner etwas leid und vor allem die gegnerische Torhüterin. Mir ist es wichtig, das trotz aller Freude und Euphorie zu betonen.

DFB.de: Die Saison steht auch im Zeichen von nur acht Gegentreffern in 22 Begegnungen. War diese Defensivstärke der entscheidende Faktor auf dem Weg zum Titelgewinn?

Grohs: Das war ganz sicher ein sehr wichtiger Faktor. Es ist gut zu wissen, dass oft schon ein Tor für drei Punkte reicht. Wir haben in der Defensive alle sehr gut gearbeitet – so konnten wir auch den einen oder anderen verletzungsbedingten Ausfall gut auffangen. So wenige Gegentore zu kassieren, tut schon sehr gut.

DFB.de: Eine so starke Defensive ist nur mit einer sehr guten Torhüterin möglich...

Grohs: Ich bin natürlich zufrieden und auch stolz auf meine persönliche Saison. Aber ehrlich gesagt hatte ich noch gar keine Gelegenheit, mir mal anzuschauen, was in dieser Saison wirklich passiert ist. Dafür war ich viel zu fokussiert immer auf die nächste Begegnung. Ich denke, dass ich in den Partien am meisten gelernt habe, in denen ich wenig bis nichts aufs Tor bekomme habe. Die Konzentration trotzdem hoch zu halten, ist ein entscheidender Faktor, für den Fall, dass plötzlich doch mal ein Schuss aufs Tor kommt. Dieser mentale Aspekt ist meiner Meinung nach sehr wichtig.

DFB.de: Sie kommen aus der zweiten Mannschaft und haben 2021 erst ihr erstes Bundesligaspiel gemacht. War mit dieser Entwicklung zu rechnen?

Grohs: Nein, man konnte sicher nicht damit rechnen, dass ich hier und heute als Torhüterin des deutschen Meisters den Titel feiern kann. Es ist wirklich unbeschreiblich. Ich werde mir in den nächsten Wochen etwas Zeit nehmen, um das alles erstmal Revue passieren zu lassen. Ich habe wirklich viel dafür gearbeitet, damit es so kommen kann. Am Ende hat sich jede Mühe absolut gelohnt.

DFB.de: Am kommenden Samstag treffen der FC Barcelona und der VfL Wolfsburg im Finale der Champions League aufeinander. Beide Mannschaften haben Sie im Laufe der Saison besiegen können. Was sagt das aus?

Grohs: Das zeigt uns, was möglich ist. Und es spornt uns an, uns weiter zu verbessern. Wir wollen in der nächsten Saison zeigen, dass wir auch dorthin gehören. Grundsätzlich aber war der Sieg gegen Barcelona für uns alle ein riesiges Fußballfest. Wir haben zwar 3:1 gewonnen, aber wir hatten leider sehr wenig den Ball. Das ist eigentlich nicht der Anspruch, den wir an uns selbst haben. Aber auch solche Spiele kann man gewinnen. Das haben wir gelernt.

DFB.de: Wie sieht nun die Meisterparty aus?

Grohs: Wir sind gerade in Bussen in der Stadt unterwegs. Die Musik im Hintergrund ist ja kaum zu überhören. Wir waren eben auf dem Marienplatz und haben gemeinsam mit den Männern mit unseren Fans gefeiert. Das war ein extrem besonderes Ereignis für mich persönlich. Es war unvergesslich. Jetzt geht es zum Abendessen, wo wir unsere Familien und Freunde treffen werden.

DFB.de: Aber dort wird der Abend sicher nicht enden...

Grohs: Beim Abendessen wird es nicht bleiben, stimmt. (lacht)

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