Groenen: "Mein Akku war komplett leer"

Für Jackie Groenen war 2017 ein außergewöhnliches Jahr. Die Fußballerin, die seit 2015 beim 1. FFC Frankfurt unter Vertrag steht, gewann mit der niederländischen Nationalmannschaft ebenso überraschend wie verdient die Europameisterschaft. Groenen wurde in die Elf des Turniers gewählt. Danach haben sich die Ereignisse für die 23-Jährige überschlagen. Im DFB.de-Interview beschreibt Groenen, wie sie mit dem neuen Ruhm umgeht. 

DFB.de: Frau Groenen, mit welchen Gefühlen blicken Sie auf das Jahr 2017 zurück?

Jackie Groenen: Es war ein extrem ereignisreiches Jahr, aufregend, aber auch anstrengend. Praktisch bis zum 23. Dezember habe ich seit der Europameisterschaft durchgängig unter Strom gestanden. Ein Termin hat den nächsten gejagt. Es gab nur Fußball, Fußball, Fußball. Aber ich will mich gar nicht beschweren. Es war ja ein großartiger Erfolg. Da nimmt man natürlich alles gerne mit. Aber ich habe gleichzeitig auch gespürt, dass ich einfach mal wieder etwas runterkommen muss. Dafür ist die Zeit zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr einfach perfekt. Mein Akku war komplett leer.

DFB.de: Überstrahlt der Gewinn der Europameisterschaft mit den Niederlanden in 2017 alles?

Groenen: Klar. Das war nicht nur für mich persönlich der größte Erfolg in meiner Karriere. Es war auch der erste wichtige Frauenfußball-Titel, der in die Niederlande geht. Und dass uns das bei der Heim-EM gelungen ist, macht die ganze Sache noch außergewöhnlicher.

DFB.de: Wann war Ihnen klar, dass etwas ganz Großes möglich ist?

Groenen: Schon während der Vorbereitung haben wir gespürt, dass irgendetwas in der Luft liegt. Wir sind mit sehr viel Selbstvertrauen in das Turnier gegangen. Für mich war unser 2:0-Sieg gegen Schweden im Viertelfinale ein Schlüsselmoment. Da ist mir so richtig klar geworden, was wirklich möglich ist bei diesem Turnier. Schweden ist eine der größten Nationen im Frauenfußball. Und wir haben dieses Duell sehr verdient und souverän gewonnen. Das hat uns allen noch einmal richtig Schwung gegeben.

DFB.de: Wie haben Sie ganz persönlich das Turnier erlebt?

Groenen: Die Stimmung während dieser drei Wochen war einfach unglaublich. Die Fans haben uns durch das Turnier getragen. Für mich persönlich war es deshalb etwas ganz Besonderes, weil ich nie zuvor als Profifußballerin in den Niederlanden in Erscheinung getreten bin. Ich habe während meiner Jugend zwar in Holland gespielt. Aber dann bin ich sehr früh schon nach Deutschland gewechselt. Viele Menschen in den Niederlanden kannten mich daher überhaupt nicht.



Für Jackie Groenen war 2017 ein außergewöhnliches Jahr. Die Fußballerin, die seit 2015 beim 1. FFC Frankfurt unter Vertrag steht, gewann mit der niederländischen Nationalmannschaft ebenso überraschend wie verdient die Europameisterschaft. Groenen wurde in die Elf des Turniers gewählt. Danach haben sich die Ereignisse für die 23-Jährige überschlagen. Im DFB.de-Interview beschreibt Groenen, wie sie mit dem neuen Ruhm umgeht. 

DFB.de: Frau Groenen, mit welchen Gefühlen blicken Sie auf das Jahr 2017 zurück?

Jackie Groenen: Es war ein extrem ereignisreiches Jahr, aufregend, aber auch anstrengend. Praktisch bis zum 23. Dezember habe ich seit der Europameisterschaft durchgängig unter Strom gestanden. Ein Termin hat den nächsten gejagt. Es gab nur Fußball, Fußball, Fußball. Aber ich will mich gar nicht beschweren. Es war ja ein großartiger Erfolg. Da nimmt man natürlich alles gerne mit. Aber ich habe gleichzeitig auch gespürt, dass ich einfach mal wieder etwas runterkommen muss. Dafür ist die Zeit zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr einfach perfekt. Mein Akku war komplett leer.

DFB.de: Überstrahlt der Gewinn der Europameisterschaft mit den Niederlanden in 2017 alles?

Groenen: Klar. Das war nicht nur für mich persönlich der größte Erfolg in meiner Karriere. Es war auch der erste wichtige Frauenfußball-Titel, der in die Niederlande geht. Und dass uns das bei der Heim-EM gelungen ist, macht die ganze Sache noch außergewöhnlicher.

DFB.de: Wann war Ihnen klar, dass etwas ganz Großes möglich ist?

Groenen: Schon während der Vorbereitung haben wir gespürt, dass irgendetwas in der Luft liegt. Wir sind mit sehr viel Selbstvertrauen in das Turnier gegangen. Für mich war unser 2:0-Sieg gegen Schweden im Viertelfinale ein Schlüsselmoment. Da ist mir so richtig klar geworden, was wirklich möglich ist bei diesem Turnier. Schweden ist eine der größten Nationen im Frauenfußball. Und wir haben dieses Duell sehr verdient und souverän gewonnen. Das hat uns allen noch einmal richtig Schwung gegeben.

DFB.de: Wie haben Sie ganz persönlich das Turnier erlebt?

Groenen: Die Stimmung während dieser drei Wochen war einfach unglaublich. Die Fans haben uns durch das Turnier getragen. Für mich persönlich war es deshalb etwas ganz Besonderes, weil ich nie zuvor als Profifußballerin in den Niederlanden in Erscheinung getreten bin. Ich habe während meiner Jugend zwar in Holland gespielt. Aber dann bin ich sehr früh schon nach Deutschland gewechselt. Viele Menschen in den Niederlanden kannten mich daher überhaupt nicht.

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DFB.de: Das dürfte sich verändert haben.

Groenen: Für mich war das Turnier ein Durchbruch. Ich bin in die beste Elf der Europameisterschaft gewählt worden. Man kann kaum beschreiben, was hinterher los war. Eigentlich hatte ich zehn Tage frei, bis ich wieder in Frankfurt sein musste. Aber in dieser Zeit sind wir eigentlich von einer Ehrung zur nächsten geeilt, von einem Empfang zum anderen. Das hat alles wahnsinnig viel Spaß gemacht. Aber es war auch extrem kräftezehrend. Als die neue Saison in der Allianz Frauen-Bundesliga dann begann, war ich eigentlich urlaubsreif.

DFB.de: Dafür lief es aber doch recht ordentlich.

Groenen: Ich konnte den Schwung ganz gut mitnehmen. Zur Winterpause sind wir mit dem 1. FFC Frankfurt auf Rang fünf. Wenn wir unser Nachholspiel gegen Essen gewinnen, können wir auf Platz vier klettern und den Abstand zu den Topteams verkürzen. Insgesamt können wir weitestgehend zufrieden sein.

DFB.de: Wo gibt es noch Verbesserungspotenzial?

Groenen: An guten Tagen können wir fast jeden Gegner schlagen. Wenn wir nicht so gut drauf sind, können wir auch gegen vermeintlich schwächere Konkurrenten große Probleme bekommen. Wir müssen Konstanz in unsere Leistungen bringen. Einige Punkte haben wir zu leichtfertig liegen gelassen.

DFB.de: Haben Sie nach Ihren Leistungen bei der Europameisterschaft einen anderen Stellenwert innerhalb des FFC-Kaders?

Groenen: Nein, eigentlich nicht. Schon in der vergangenen Saison habe ich versucht, mehr und mehr Verantwortung zu übernehmen. Da hat sich nicht viel verändert. Wir haben eine extrem junge Mannschaft. Da ist es klar, dass ich vorangehen muss.

DFB.de: Und wie werden Sie von den Gegnern wahrgenommen?

Groenen: Alle wissen natürlich, dass ich eine wichtige Rolle in Frankfurt ausfülle. Entsprechend richten die Gegner schon einen Fokus auch auf mich. Aber ich kann nicht spüren, dass sich das durch die Europameisterschaft noch einmal verstärkt hat. Es ist alles im Rahmen. Ich spüre meist eher Anerkennung für die Leistungen, die wir im Sommer gemeinsam vollbracht haben.

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DFB.de: Was ist noch möglich mit Frankfurt in dieser Saison?

Groenen: Das ist schwer zu sagen und hängt maßgeblich von uns selbst ab. Wir haben die Qualität, um in der Spitzengruppe eine gute Rolle zu spielen. Zu welchem Platz es dann reicht, kann man nicht vorhersagen. Klar ist aber, dass wir unsere Leistung auf den Rasen bringen müssen. Dann haben wir Qualität und sind nur schwer zu schlagen.

DFB.de: Es ist bekannt, dass Sie gerne in der Champions League spielen wollen. Ist das in Frankfurt möglich?

Groenen: Auch die Frage kann ich nicht seriös beantworten. Das werden die kommenden Wochen und Monate zeigen. Ausgeschlossen ist es nicht. Klar ist aber auch, dass ich hier einen Vertrag bis 2019 habe und mich sehr wohl fühle.

DFB.de: Ihre Leistungen dürften aber viele Interessenten geweckt haben.

Groenen: Natürlich gibt und gab es Anfragen. Aber das bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass ich den Verein verlassen will. Die Bedingungen beim FFC sind hervorragend. Der Verein hat entscheidenden Anteil an meiner Entwicklung. Das weiß ich zu schätzen und dafür bin ich dankbar. Da nehme ich sicher nicht das erstbeste Angebot an und bin weg. Dafür bin ich nicht der Typ. Was mittelfristig passiert, kann ich aber nicht sagen. Ich freue mich jetzt erstmal auf alles, was 2018 kommen wird.

DFB.de: Mit welchen Zielen gehen Sie in das neue Jahr?

Groenen: Wir wollen mit Frankfurt eine gute Rolle in der Allianz Frauen-Bundesliga spielen. Auch im DFB-Pokal sind wir noch vertreten. Das ist ein wichtiger Wettbewerb für uns. Mit den Niederlanden wollen wir uns für die Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich qualifizieren.

DFB.de: Ist die Euphorie für den Frauenfußball in Ihrem Heimatland noch da?

Groenen: Es ist logischerweise wieder etwas ruhiger geworden. Aber viele Fans schwärmen noch von drei super Wochen im Sommer. Das ganze Land hat zusammengehalten. Die Öffentlichkeit berichtet weiter über das Thema. Vor Weihnachten war ich noch zu diversen Jahresrückblicken im Fernsehen eingeladen. Es ist jetzt unsere Aufgabe, das Interesse am Frauenfußball in den Niederlanden mit guten Leistungen am Leben zu halten.

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