Grindel und Cacau bei "Erinnern reicht nicht!"

DFB-Präsident Reinhard Grindel, der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau und Reinhard Rauball, DFL-Präsident und als solcher 1. DFB-Vizepräsident, besuchen an diesem Wochenende die von der DFB-Kulturstiftung geförderte Versammlung "Erinnern reicht nicht!" Der 19. Spieltag am letzten Januarwochenende soll zum 15. Mal unter dem Motto "!Nie wieder" genutzt werden, um an den Holocaust zu erinnern.

"Wir müssen uns vor jeden stellen, der wegen seiner Religion, seiner Herkunft, seiner Ethnie oder sexuellen Orientierung angegriffen wird", hatte Reinhard Grindel bei seiner Rede anlässlich des letzten Erinnerungstages gesagt. "Wer gegen die Werte des Fußballs verstößt, dem müssen wir die Rote Karte zeigen. Der Ausschluss aus den Fußballvereinen war ein Schritt auf dem langen Weg der Ausgrenzung und Entrechtung der Juden in Deutschland. Der Fußball hatte sein moralisches Rüstzeug in vorauseilendem Gehorsam aufgegeben."

Im Vorlauf der erwartet zahlreichen Aktionen zum diesjährigen Erinnerungstag in den Stadien von der Bundesliga bis zur 3. Liga und Frauen-Bundesliga findet bis Sonntag in Frankfurt die von der Initiative "!Nie wieder" organisierte Konferenz mit 200 Teilnehmern statt. Cacau wird heute Abend um 20 Uhr erwartet, Reinhard Grindel und Reinhard Rauball werden am Sonntag um 10.30 Uhr in einer vom Journalisten Marcel Reif geleiteten Podiumsdiskussion auftreten. Fanprojekte etlicher Klubs nehmen teil, darunter von Eintracht Frankfurt, Borussia Dortmund, Stuttgarter Kickers, Hertha BSC, Eintracht Braunschweig, FC St. Pauli, Hamburger SV und FC Bayern München.

Aktive Erinnerungskultur im Fußball

Anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz findet seit 15 Jahren der Erinnerungstag des deutschen Fußballs statt. Am 27. Januar vor 64 Jahren befreiten sowjetische Truppen der 322. Infanteriedivision die überlebenden Gefangenen des Lagers. 7000 Insassen konnten an diesem Tag gerettet werden, tödlich geschwächt verstarben mehrere hundert noch in den folgenden Tagen. Zwischen 1940 und Januar 1945 waren rund 400.000 Häftlinge in Auschwitz und seinen Nebenlagern registriert. Da jedoch die meisten Deportierten ohne jegliche Aufnahme der Personalien ermordet wurden, gehen Historiker von einer Opferzahl zwischen 1,1 bis 1,5 Millionen Ermordeten aus. Zu denen zählte auch Julius Hirsch, ein deutscher Nationalspieler jüdischen Glaubens, der 1943 nach Auschwitz deportiert worden war und dem der DFB stellvertretend einen Preis gewidmet hat.

Dass eine aktive Erinnerungskultur sinnvoll sein kann, machte zuletzt eine Studie des amerikanischen Nachrichtensenders CNN deutlich: Demnach hat jeder 20. Europäer noch nie von der systematischen Vernichtung jüdischer Menschen gehört. 2017 berichtete eine FORSA-Studie, dass vier von zehn Schülern in Deutschland nicht wussten, dass Auschwitz-Birkenau ein Vernichtungslager war.

Im vergangenen Jahr hatten sich etwa Spieler von Borussia Dortmund vor dem Anstoß gegen den SC Freiburg mit einem Banner gegen Rassismus aufgestellt. Hertha BSC hatte mit einer Videoserie an die verfolgten und ermordeten Mitglieder des Vereins erinnert, darunter auch an den Mannschaftsarzt Dr. Hermann Horwitz. Der FSV Mainz 05 hatte beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart eine Aktion gegen Rassismus und Antisemitismus durchgeführt. Auch für dieses Jahr sind zahlreiche Aktionen angekündigt.

[th]

DFB-Präsident Reinhard Grindel, der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau und Reinhard Rauball, DFL-Präsident und als solcher 1. DFB-Vizepräsident, besuchen an diesem Wochenende die von der DFB-Kulturstiftung geförderte Versammlung "Erinnern reicht nicht!" Der 19. Spieltag am letzten Januarwochenende soll zum 15. Mal unter dem Motto "!Nie wieder" genutzt werden, um an den Holocaust zu erinnern.

"Wir müssen uns vor jeden stellen, der wegen seiner Religion, seiner Herkunft, seiner Ethnie oder sexuellen Orientierung angegriffen wird", hatte Reinhard Grindel bei seiner Rede anlässlich des letzten Erinnerungstages gesagt. "Wer gegen die Werte des Fußballs verstößt, dem müssen wir die Rote Karte zeigen. Der Ausschluss aus den Fußballvereinen war ein Schritt auf dem langen Weg der Ausgrenzung und Entrechtung der Juden in Deutschland. Der Fußball hatte sein moralisches Rüstzeug in vorauseilendem Gehorsam aufgegeben."

Im Vorlauf der erwartet zahlreichen Aktionen zum diesjährigen Erinnerungstag in den Stadien von der Bundesliga bis zur 3. Liga und Frauen-Bundesliga findet bis Sonntag in Frankfurt die von der Initiative "!Nie wieder" organisierte Konferenz mit 200 Teilnehmern statt. Cacau wird heute Abend um 20 Uhr erwartet, Reinhard Grindel und Reinhard Rauball werden am Sonntag um 10.30 Uhr in einer vom Journalisten Marcel Reif geleiteten Podiumsdiskussion auftreten. Fanprojekte etlicher Klubs nehmen teil, darunter von Eintracht Frankfurt, Borussia Dortmund, Stuttgarter Kickers, Hertha BSC, Eintracht Braunschweig, FC St. Pauli, Hamburger SV und FC Bayern München.

Aktive Erinnerungskultur im Fußball

Anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz findet seit 15 Jahren der Erinnerungstag des deutschen Fußballs statt. Am 27. Januar vor 64 Jahren befreiten sowjetische Truppen der 322. Infanteriedivision die überlebenden Gefangenen des Lagers. 7000 Insassen konnten an diesem Tag gerettet werden, tödlich geschwächt verstarben mehrere hundert noch in den folgenden Tagen. Zwischen 1940 und Januar 1945 waren rund 400.000 Häftlinge in Auschwitz und seinen Nebenlagern registriert. Da jedoch die meisten Deportierten ohne jegliche Aufnahme der Personalien ermordet wurden, gehen Historiker von einer Opferzahl zwischen 1,1 bis 1,5 Millionen Ermordeten aus. Zu denen zählte auch Julius Hirsch, ein deutscher Nationalspieler jüdischen Glaubens, der 1943 nach Auschwitz deportiert worden war und dem der DFB stellvertretend einen Preis gewidmet hat.

Dass eine aktive Erinnerungskultur sinnvoll sein kann, machte zuletzt eine Studie des amerikanischen Nachrichtensenders CNN deutlich: Demnach hat jeder 20. Europäer noch nie von der systematischen Vernichtung jüdischer Menschen gehört. 2017 berichtete eine FORSA-Studie, dass vier von zehn Schülern in Deutschland nicht wussten, dass Auschwitz-Birkenau ein Vernichtungslager war.

Im vergangenen Jahr hatten sich etwa Spieler von Borussia Dortmund vor dem Anstoß gegen den SC Freiburg mit einem Banner gegen Rassismus aufgestellt. Hertha BSC hatte mit einer Videoserie an die verfolgten und ermordeten Mitglieder des Vereins erinnert, darunter auch an den Mannschaftsarzt Dr. Hermann Horwitz. Der FSV Mainz 05 hatte beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart eine Aktion gegen Rassismus und Antisemitismus durchgeführt. Auch für dieses Jahr sind zahlreiche Aktionen angekündigt.

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