Grindel über die Europa League 2: "Kein 'Cup der Namenlosen'"

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) führt zur Saison 2021/2022 einen dritten Europapokal-Wettbewerb ein. Dies beschloss das Exekutivkomitee des Kontinentalverbandes mit DFB-Präsident Reinhard Grindel am Sonntag in Dublin. In dem neuen Format, das hierarchisch unter der Champions League und der Europa League angesiedelt wird, werden 32 Vereine spielen. Der Sieger qualifiziert sich für die folgende Ausgabe der Europa League. Nach der Entscheidung hat DFB.de mit Grindel über das neue Wettbewerbsformat und die Entscheidung gesprochen.

DFB.de: Herr Grindel, die UEFA führt mit der Europa League 2 einen neuen Wettbewerb ein. Warum hat sich der Verband zu diesem Schritt entschieden?

Reinhard Grindel: Es war der breite Wunsch in der UEFA, dass auch die Vereine der kleineren Nationalverbände künftig stärker an den internationalen Wettbewerben partizipieren. Gerade in diesen Verbänden ist oftmals die Kluft zwischen den bisher regelmäßig an der Europa League teilnehmenden Klubs und dem Rest der Liga sehr hoch. Das neue Format ermöglicht künftig mehr Teams den Zugang zu einem europäischen Wettbewerb und gibt ihnen die damit verbundene Chance, sich sportlich weiterzuentwickeln und zusätzliche Einnahmen zu generieren.

DFB.de: Wie soll das Format konkret aussehen?

Grindel: Eine Aufstockung der Europa League von 48 auf 64 Mannschaften wurde als nicht praktikabel erachtet. Stattdessen wurde der Vorschlag entwickelt, neben der Europa League eine Europa League 2 zu konzipieren und in beiden Wettbewerben jeweils 32 Teams antreten zu lassen. In der neuen Europa League 2, für die noch ein passender Name gesucht wird, qualifizieren sich die Teilnehmer über den nationalen Verteilungsschlüssel für die Gruppenphase, in der in acht Gruppen mit je vier Teams Hin- und Rückspiele ausgetragen werden. Die Gruppenersten sind direkt für das Achtelfinale qualifiziert, die anderen acht werden in Spielen der Gruppenzweiten gegen die Gruppendritten der Europa League ermittelt. Danach wird im K.o.-System weitergespielt. Start ist ab der Saison 2021/2022.

DFB.de: Warum hat der DFB dafür gestimmt?

Grindel: Zum einen, weil es das völlig falsche Zeichen gewesen wäre, nach dem sehr eindeutigen Votum der UEFA für eine EURO 2024 in Deutschland in dieser Frage auszuscheren und gegen die klaren Mehrheiten im Exko und gegen den Solidaritätsgedanken mit den kleineren Verbänden zu stimmen. Auch die anderen großen Verbände wie England oder Italien haben sich für dieses Modell ausgesprochen.

DFB.de: Und?

Grindel: Zum anderen, weil sich für die deutschen Klubs nicht viel ändert. Es werden weiterhin vier Teams aus der Bundesliga an der Champions League teilnehmen. Außerdem sind zwei Klubs direkt für die Europa League qualifiziert. Der Vorteil für die siebte deutsche Mannschaft wird sein, dass sie nicht im Juli, sondern dann erst im August in den Wettbewerb einsteigt. Übrigens: Weil neben der Bundesliga auch Klubs aus beispielsweise Spanien, England, Italien oder Frankreich mitspielen, ist es keineswegs ein "Cup der Namenlosen". Außerdem kann es auch mit der Aussicht, vielleicht weit kommen zu können, ein attraktiver Wettbewerb für die deutschen Teilnehmer sein.

[dfb]

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) führt zur Saison 2021/2022 einen dritten Europapokal-Wettbewerb ein. Dies beschloss das Exekutivkomitee des Kontinentalverbandes mit DFB-Präsident Reinhard Grindel am Sonntag in Dublin. In dem neuen Format, das hierarchisch unter der Champions League und der Europa League angesiedelt wird, werden 32 Vereine spielen. Der Sieger qualifiziert sich für die folgende Ausgabe der Europa League. Nach der Entscheidung hat DFB.de mit Grindel über das neue Wettbewerbsformat und die Entscheidung gesprochen.

DFB.de: Herr Grindel, die UEFA führt mit der Europa League 2 einen neuen Wettbewerb ein. Warum hat sich der Verband zu diesem Schritt entschieden?

Reinhard Grindel: Es war der breite Wunsch in der UEFA, dass auch die Vereine der kleineren Nationalverbände künftig stärker an den internationalen Wettbewerben partizipieren. Gerade in diesen Verbänden ist oftmals die Kluft zwischen den bisher regelmäßig an der Europa League teilnehmenden Klubs und dem Rest der Liga sehr hoch. Das neue Format ermöglicht künftig mehr Teams den Zugang zu einem europäischen Wettbewerb und gibt ihnen die damit verbundene Chance, sich sportlich weiterzuentwickeln und zusätzliche Einnahmen zu generieren.

DFB.de: Wie soll das Format konkret aussehen?

Grindel: Eine Aufstockung der Europa League von 48 auf 64 Mannschaften wurde als nicht praktikabel erachtet. Stattdessen wurde der Vorschlag entwickelt, neben der Europa League eine Europa League 2 zu konzipieren und in beiden Wettbewerben jeweils 32 Teams antreten zu lassen. In der neuen Europa League 2, für die noch ein passender Name gesucht wird, qualifizieren sich die Teilnehmer über den nationalen Verteilungsschlüssel für die Gruppenphase, in der in acht Gruppen mit je vier Teams Hin- und Rückspiele ausgetragen werden. Die Gruppenersten sind direkt für das Achtelfinale qualifiziert, die anderen acht werden in Spielen der Gruppenzweiten gegen die Gruppendritten der Europa League ermittelt. Danach wird im K.o.-System weitergespielt. Start ist ab der Saison 2021/2022.

DFB.de: Warum hat der DFB dafür gestimmt?

Grindel: Zum einen, weil es das völlig falsche Zeichen gewesen wäre, nach dem sehr eindeutigen Votum der UEFA für eine EURO 2024 in Deutschland in dieser Frage auszuscheren und gegen die klaren Mehrheiten im Exko und gegen den Solidaritätsgedanken mit den kleineren Verbänden zu stimmen. Auch die anderen großen Verbände wie England oder Italien haben sich für dieses Modell ausgesprochen.

DFB.de: Und?

Grindel: Zum anderen, weil sich für die deutschen Klubs nicht viel ändert. Es werden weiterhin vier Teams aus der Bundesliga an der Champions League teilnehmen. Außerdem sind zwei Klubs direkt für die Europa League qualifiziert. Der Vorteil für die siebte deutsche Mannschaft wird sein, dass sie nicht im Juli, sondern dann erst im August in den Wettbewerb einsteigt. Übrigens: Weil neben der Bundesliga auch Klubs aus beispielsweise Spanien, England, Italien oder Frankreich mitspielen, ist es keineswegs ein "Cup der Namenlosen". Außerdem kann es auch mit der Aussicht, vielleicht weit kommen zu können, ein attraktiver Wettbewerb für die deutschen Teilnehmer sein.

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