Grindel bei FLB-Verbandstag

Der Verbandstag des Fußball-Landesverbandes in Brandenburg sollte am Samstag eigentlich ganz im Zeichen des scheidenden Präsidenten Siegfried Kirschen stehen. Doch neben großen Emotionen und warmen Worten für den neuen Ehrenpräsidenten und einer großen Zustimmung für dessen Nachfolger Jens Kaden gab es für die mehr als 100 Delegierten aus den Fußballkreisen auch harte Knochenarbeit. Bis in den Abend diskutierten die Verbandsmitglieder über Satzungsänderungen und Beitragserhöhungen.

Am Vormittag hatte Siegfried Kirschen zuvor einen rauschenden Abschied bekommen. Nach rekordverdächtigen 28 Jahren, die der inzwischen 74-Jährige im Amt war, kandidierte er nicht mehr zur Wiederwahl und sagte stattdessen: "Ich scheide mit einem großen Gefühl der Dankbarkeit. Ich übergebe einen Verband, der finanziell und materiell absolut gesund ist." DFB-Präsident Reinhard Grindel, der nach der geglückten Bewerbung für die EURO 2024 mit bester Laune nach Cottbus gekommen war, betonte in seiner Lobrede: "Wenn es um die Förderung der nordostdeutschen Fußballverbände ging, dann hat sich Siegfried Kirschen sehr engagiert eingesetzt. Er hat immer für seine Überzeugungen gekämpft."

Kaden erhält große Zustimmung

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), NOFV-Präsident Reiner Milkoreit und Landessportbund-Präsident Wolfgang Neubert würdigten mit emotionalen Beiträgen die Lebensleistung des ehemaligen Fifa-Referees. Kirschen selbst sorgte für einen passenden Schlussakkord, als er seine Amtszeit mit einem Pfiff durch die Schiedsrichter-Pfeife beendete.

Der Verbandstag war damit allerdings noch lange nicht beendet. Mit großer Zustimmung wurde Jens Kaden zum neuen Präsidenten gewählt. Der 53-Jährige, der bis dato der Vorsitzende des Verbandsgerichts war, erklärte, dass er künftig "offen, dialog- und zielführend" arbeiten wolle. Der Diplom-Jurist, der bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder arbeitet, bekam Vorschusslorbeer. Sein Vorgänger Siegfried Kirschen rief den Delegierten zu: "Ihr habt einen Präsidenten gewählt, der die Kompetenzen für dieses Amt hat."

Kirschen: "Werde keine Macht mehr, aber vielleicht noch Einfluss haben"

Kirschen selbst wolle in die "zweite oder wegen mir auch dritte Reihe" zurücktreten. Doch auch von dort wird man ihn wohl weiter vernehmen. Der Ehrenpräsident betonte: "Ich werde keine Macht mehr, aber vielleicht noch Einfluss haben." Bereits am Samstag wurde das deutlich, als Kirschen trotz einigen Gegenwinds aus dem Havellandkreis erfolgreich für die Erhöhung des Mitgliedsbeitrags von 2,50 Euro auf 4 Euro pro spielberechtigtem Erwachsenen pro Jahr warb. An einem langen Arbeitstag stimmten die Delegierten diesem Antrag mit einer überschaubaren Mehrheit zu, zudem wurden die Strafen für die Vereine teils deutlich erhöht. Der Spielausschuss-Vorsitzende Mirko Wittig betonte: "Das ist kein Geldeintreibe-Katalog, sondern ein Abschreckungskatalog. Wir müssen die Vereine in die Pflicht nehmen."

Zudem wurde die Satzung in verschiedenen Bereichen geändert, auch die Spielordnung wurde angepasst. So müssen die Vereine jetzt mehr Schiedsrichter als zuvor abstellen. Zudem soll das Abwerben der Referees unter den Clubs erschwert werden. Wer einen Schiedsrichter im Jahr der Ausbildung oder im darauffolgenden Jahr von einem anderen Verein abwirbt, muss künftig 300 Euro bezahlen.

[Theodor Schäfer]

Der Verbandstag des Fußball-Landesverbandes in Brandenburg sollte am Samstag eigentlich ganz im Zeichen des scheidenden Präsidenten Siegfried Kirschen stehen. Doch neben großen Emotionen und warmen Worten für den neuen Ehrenpräsidenten und einer großen Zustimmung für dessen Nachfolger Jens Kaden gab es für die mehr als 100 Delegierten aus den Fußballkreisen auch harte Knochenarbeit. Bis in den Abend diskutierten die Verbandsmitglieder über Satzungsänderungen und Beitragserhöhungen.

Am Vormittag hatte Siegfried Kirschen zuvor einen rauschenden Abschied bekommen. Nach rekordverdächtigen 28 Jahren, die der inzwischen 74-Jährige im Amt war, kandidierte er nicht mehr zur Wiederwahl und sagte stattdessen: "Ich scheide mit einem großen Gefühl der Dankbarkeit. Ich übergebe einen Verband, der finanziell und materiell absolut gesund ist." DFB-Präsident Reinhard Grindel, der nach der geglückten Bewerbung für die EURO 2024 mit bester Laune nach Cottbus gekommen war, betonte in seiner Lobrede: "Wenn es um die Förderung der nordostdeutschen Fußballverbände ging, dann hat sich Siegfried Kirschen sehr engagiert eingesetzt. Er hat immer für seine Überzeugungen gekämpft."

Kaden erhält große Zustimmung

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), NOFV-Präsident Reiner Milkoreit und Landessportbund-Präsident Wolfgang Neubert würdigten mit emotionalen Beiträgen die Lebensleistung des ehemaligen Fifa-Referees. Kirschen selbst sorgte für einen passenden Schlussakkord, als er seine Amtszeit mit einem Pfiff durch die Schiedsrichter-Pfeife beendete.

Der Verbandstag war damit allerdings noch lange nicht beendet. Mit großer Zustimmung wurde Jens Kaden zum neuen Präsidenten gewählt. Der 53-Jährige, der bis dato der Vorsitzende des Verbandsgerichts war, erklärte, dass er künftig "offen, dialog- und zielführend" arbeiten wolle. Der Diplom-Jurist, der bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder arbeitet, bekam Vorschusslorbeer. Sein Vorgänger Siegfried Kirschen rief den Delegierten zu: "Ihr habt einen Präsidenten gewählt, der die Kompetenzen für dieses Amt hat."

Kirschen: "Werde keine Macht mehr, aber vielleicht noch Einfluss haben"

Kirschen selbst wolle in die "zweite oder wegen mir auch dritte Reihe" zurücktreten. Doch auch von dort wird man ihn wohl weiter vernehmen. Der Ehrenpräsident betonte: "Ich werde keine Macht mehr, aber vielleicht noch Einfluss haben." Bereits am Samstag wurde das deutlich, als Kirschen trotz einigen Gegenwinds aus dem Havellandkreis erfolgreich für die Erhöhung des Mitgliedsbeitrags von 2,50 Euro auf 4 Euro pro spielberechtigtem Erwachsenen pro Jahr warb. An einem langen Arbeitstag stimmten die Delegierten diesem Antrag mit einer überschaubaren Mehrheit zu, zudem wurden die Strafen für die Vereine teils deutlich erhöht. Der Spielausschuss-Vorsitzende Mirko Wittig betonte: "Das ist kein Geldeintreibe-Katalog, sondern ein Abschreckungskatalog. Wir müssen die Vereine in die Pflicht nehmen."

Zudem wurde die Satzung in verschiedenen Bereichen geändert, auch die Spielordnung wurde angepasst. So müssen die Vereine jetzt mehr Schiedsrichter als zuvor abstellen. Zudem soll das Abwerben der Referees unter den Clubs erschwert werden. Wer einen Schiedsrichter im Jahr der Ausbildung oder im darauffolgenden Jahr von einem anderen Verein abwirbt, muss künftig 300 Euro bezahlen.

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