Greulich: "Können Klassenverbleib nur gemeinsam erreichen"

Neue Trainerin, aber bisher kein neues Glück - der FF USV Jena hat in der Allianz Frauen-Bundesliga zuletzt fünf Begegnungen in Folge verloren und ist damit an den Rand der Abstiegszone abgerutscht. Das konnte auch Katja Greulich nicht verhindern, die die Mannschaft seit Ende des vergangenen Jahres betreut.

Im DFB.de-Interview spricht die 31-Jährige über die komplizierte Situation bei den Thüringerinnen. Aber vor allem wirft Greulich den Blick nach vorne. In der ersten Begegnung des neuen Jahres geht es heute (ab 14 Uhr) im Nachholspiel gegen DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg.

DFB.de: Frau Greulich, die Partie gegen Wolfsburg ist vergangenes Jahr kurz vor Weihnachten ausgefallen. Kam Ihnen das nach dem Negativlauf in den Wochen zuvor entgegen?

Katja Greulich: Ja, das war sicher nicht ganz schlecht für uns. Wir haben in der Winterpause den Reset-Knopf gedrückt und wollen jetzt mit neuem Mut in die zweite Saisonhälfte starten. Wir hatten eine sehr, sehr schlechte Hinserie und wollen jetzt alles besser machen. Am liebsten wollen wir damit schon gegen Wolfsburg beginnen. Allerdings wissen wir natürlich, wie schwer diese Aufgabe sein wird.

DFB.de: Wie war die Vorbereitung?

Greulich: Ich bin sehr zufrieden. Wir haben gute Leistungen in den Testspielen gezeigt. Daran können wir anknüpfen. Außerdem konnten wir den Kader mit der kanadischen Innenverteidigerin Shannon Woeller verstärken. Sie wird keine lange Eingewöhnungszeit brauchen und uns direkt weiterhelfen. Für mich ist ihre Verpflichtung eine sehr wichtige Sache. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir schnellstmöglich Punkte holen. Alle hier haben logischerweise das große Ziel, auch in der kommenden Saison ein Teil der Allianz Frauen-Bundesliga zu sein. Dafür werden wir nun hart arbeiten. Aber es wird bis ganz zum Schluss eine enge Geschichte. Das wissen wir alle ganz genau.

DFB.de: Wie kompliziert ist derzeit die Situation beim FF USV Jena?

Greulich: Es ist auf jeden Fall nicht einfach. Um das zu erkennen, reicht ein Blick auf die Tabelle. Nur die bessere Tordifferenz gegenüber Leverkusen ist der Grund dafür, dass wir nicht auf einem Abstiegsplatz stehen. Die vergangenen fünf Begegnungen hat die Mannschaft verloren. Sie können sich vorstellen, dass wir im Winter viel Zeit damit verbracht haben, das Selbstvertrauen wieder aufzubauen. Aber das ist ein Prozess. Nur zu reden bringt da nicht viel. Wir brauchen einfach ganz dringend Erfolgserlebnisse auf dem Platz.

DFB.de: Die beiden vergangenen Partien waren Ihre ersten beiden Spiele als neue Trainerin in Jena. 0:5 im DFB-Pokal in Leverkusen und 0:3 in der Allianz Frauen-Bundesliga in Sand. Wie bitter ist dieser Start für Sie persönlich?

Greulich: Natürlich hätte ich mir andere Ergebnisse gewünscht. Aber erst in zweiter Linie für mich persönlich. Im Moment zählt einzig und alleine der Verein. Alles anderes muss jetzt hinten anstehen. Wenn wir den Klassenerhalt schaffen wollen, müssen wir alle Kräfte bündeln. Wir können es nur gemeinsam erreichen.

DFB.de: Ist der VfL Wolfsburg vor diesem Hintergrund nicht ein denkbar schlechter Gegner, weil direkt die nächste Niederlage droht?

Greulich: Auf den ersten Blick ganz sicher. Man kann die Voraussetzungen der beiden Vereine überhaupt nicht vergleichen. Da trifft David auf Goliath. Aber das ist jetzt auch egal. Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht. Mal sehen, ob uns womöglich eine Überraschung gelingen kann. Ausgeschlossen ist es auf jeden Fall nicht.



Neue Trainerin, aber bisher kein neues Glück - der FF USV Jena hat in der Allianz Frauen-Bundesliga zuletzt fünf Begegnungen in Folge verloren und ist damit an den Rand der Abstiegszone abgerutscht. Das konnte auch Katja Greulich nicht verhindern, die die Mannschaft seit Ende des vergangenen Jahres betreut.

Im DFB.de-Interview spricht die 31-Jährige über die komplizierte Situation bei den Thüringerinnen. Aber vor allem wirft Greulich den Blick nach vorne. In der ersten Begegnung des neuen Jahres geht es heute (ab 14 Uhr) im Nachholspiel gegen DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg.

DFB.de: Frau Greulich, die Partie gegen Wolfsburg ist vergangenes Jahr kurz vor Weihnachten ausgefallen. Kam Ihnen das nach dem Negativlauf in den Wochen zuvor entgegen?

Katja Greulich: Ja, das war sicher nicht ganz schlecht für uns. Wir haben in der Winterpause den Reset-Knopf gedrückt und wollen jetzt mit neuem Mut in die zweite Saisonhälfte starten. Wir hatten eine sehr, sehr schlechte Hinserie und wollen jetzt alles besser machen. Am liebsten wollen wir damit schon gegen Wolfsburg beginnen. Allerdings wissen wir natürlich, wie schwer diese Aufgabe sein wird.

DFB.de: Wie war die Vorbereitung?

Greulich: Ich bin sehr zufrieden. Wir haben gute Leistungen in den Testspielen gezeigt. Daran können wir anknüpfen. Außerdem konnten wir den Kader mit der kanadischen Innenverteidigerin Shannon Woeller verstärken. Sie wird keine lange Eingewöhnungszeit brauchen und uns direkt weiterhelfen. Für mich ist ihre Verpflichtung eine sehr wichtige Sache. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir schnellstmöglich Punkte holen. Alle hier haben logischerweise das große Ziel, auch in der kommenden Saison ein Teil der Allianz Frauen-Bundesliga zu sein. Dafür werden wir nun hart arbeiten. Aber es wird bis ganz zum Schluss eine enge Geschichte. Das wissen wir alle ganz genau.

DFB.de: Wie kompliziert ist derzeit die Situation beim FF USV Jena?

Greulich: Es ist auf jeden Fall nicht einfach. Um das zu erkennen, reicht ein Blick auf die Tabelle. Nur die bessere Tordifferenz gegenüber Leverkusen ist der Grund dafür, dass wir nicht auf einem Abstiegsplatz stehen. Die vergangenen fünf Begegnungen hat die Mannschaft verloren. Sie können sich vorstellen, dass wir im Winter viel Zeit damit verbracht haben, das Selbstvertrauen wieder aufzubauen. Aber das ist ein Prozess. Nur zu reden bringt da nicht viel. Wir brauchen einfach ganz dringend Erfolgserlebnisse auf dem Platz.

DFB.de: Die beiden vergangenen Partien waren Ihre ersten beiden Spiele als neue Trainerin in Jena. 0:5 im DFB-Pokal in Leverkusen und 0:3 in der Allianz Frauen-Bundesliga in Sand. Wie bitter ist dieser Start für Sie persönlich?

Greulich: Natürlich hätte ich mir andere Ergebnisse gewünscht. Aber erst in zweiter Linie für mich persönlich. Im Moment zählt einzig und alleine der Verein. Alles anderes muss jetzt hinten anstehen. Wenn wir den Klassenerhalt schaffen wollen, müssen wir alle Kräfte bündeln. Wir können es nur gemeinsam erreichen.

DFB.de: Ist der VfL Wolfsburg vor diesem Hintergrund nicht ein denkbar schlechter Gegner, weil direkt die nächste Niederlage droht?

Greulich: Auf den ersten Blick ganz sicher. Man kann die Voraussetzungen der beiden Vereine überhaupt nicht vergleichen. Da trifft David auf Goliath. Aber das ist jetzt auch egal. Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht. Mal sehen, ob uns womöglich eine Überraschung gelingen kann. Ausgeschlossen ist es auf jeden Fall nicht.

###more###

DFB.de: Wie der Blick auf die vergangene Saison zeigt...

Greulich: Da hat Jena zwar am ersten Spieltag eine bittere 0:8-Klatsche gegen Wolfsburg kassiert. Das Rückspiel beim VfL allerdings konnten wir mit 2:1 gewinnen. An einem guten Tag ist in der Allianz Frauen-Bundesliga mittlerweile einiges möglich. Das macht uns Hoffnung.

DFB.de: Die Mannschaft hat ja in der jüngeren Vergangenheit gezeigt, dass sie absolut konkurrenzfähig ist. Viele Begegnungen sind nur mit einem Tor Unterschied verloren gegangen – unter anderem gegen München und Potsdam.

Greulich: Aber das bringt uns nicht weiter. Wir müssen es schaffen, die engen Duelle auch mal für uns zu entscheiden. Gerade gegen die Konkurrenten auf Augenhöhe haben wir viel zu selten gepunktet. Genau in diesem Bereich müssen wir uns verbessern. Das ist auch eine Kopfsache. Wir führen viele Gespräche mit den Spielerinnen.

DFB.de: Welchen Eindruck macht die Mannschaft auf Sie bisher?

Greulich: Wirklich alle sind total fokussiert und konzentriert. Jede Spielerin weiß, dass wir vor einer extrem schweren Restsaison stehen. Aber das habe ich ja bereits gesagt. In diesem Jahr ist es nicht so, dass die beiden Aufsteiger auch automatisch wieder die Absteiger sind. Dafür ist vor allem Duisburg zu stark. Entsprechend angespannt ist die Stimmung bei uns gerade. Aber wir wissen dennoch, dass wir alles in der eigenen Hand haben.

DFB.de: Muss man bei dieser Ausgangslage nicht zwangsläufig auch schon den Blick auf das Wochenende danach werfen? Am 19. Februar kommt mit Bayer Leverkusen der derzeitige Tabellenvorletzte nach Jena.

Greulich: Wir werden das Spiel gegen Wolfsburg ganz sicher nicht abschenken. Aber es ist doch klar, dass wir bereits die Partie gegen Leverkusen im Blick haben. Das ist ein ganz, ganz wichtiges und richtungsweisendes Spiel. Da müssen wir die drei Punkte in Jena behalten. Das wird ein erstes kleines Endspiel auf unserem Weg zum Klassenerhalt.

DFB.de: Für Sie ist es eine Rückkehr nach Jena. Sie waren unter Daniel Kraus dreieinhalb Jahre Co-Trainerin. Zuletzt waren Sie in der gleichen Funktion fast ein Jahr beim schwedischen Topklub FC Rosengard tätig. Wie haben Sie die Zeit dort erlebt?

Greulich: Das eine Jahr dort war eine tolle und wichtige Erfahrung für mich. Ich konnte unheimlich viel mitnehmen. In Rosengard wird auf höchstem Niveau trainiert und gearbeitet. Die Spielerinnen dort sind Profis, es sind also ganz andere Voraussetzungen als hier in Jena. Entsprechend hoch waren aber auch die Ansprüche. Wir waren immer in der Champions League vertreten und mussten dort möglichst weit kommen. Der Druck war da. Dennoch würde ich es jederzeit wieder machen. Aber das ist jetzt erstmal abgehakt. Nun zählt nur noch Jena.

DFB.de: Wieso die Rückkehr, wenn es Ihnen in Schweden so gut gefallen hat?

Greulich: Jena ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich weiß, dass das immer schnell gesagt wird. Aber für mich ist es wirklich so. Und außerdem war es für mich reizvoll, jetzt erstmals als Cheftrainerin in der Verantwortung zu stehen. Das war immer mein Ziel. Das habe ich nun erreicht. Aber jetzt muss es weitergehen. Der Klassenerhalt in Jena wäre ein toller Erfolg.

DFB.de: Teilen Sie den Eindruck nach fast einjähriger Abwesenheit, dass das Niveau in der Allianz Frauen-Bundesliga erneut gestiegen?

Greulich: Ja, ganz klar. Es gibt nur noch ganz selten diese klaren Ergebnisse, wie sie früher Standard waren. Alles ist weiter zusammengerückt, es gibt viel häufiger Siege der vermeintlich Kleinen gegen die Topteams. Leider ist uns das bisher in dieser Saison noch nicht gelungen. Wir waren oft nah dran, haben aber den letzten Schritt nicht machen können. Die allgemeine Entwicklung ist großartig für den Frauenfußball in Deutschland. Wir speziell können davon bisher noch nicht richtig profitieren. Vielleicht gelingt es uns gegen Wolfsburg.

###more###