Gräwe und Neß mit Vorfreude auf die USA

Seit vergangenem Sonntag hat DFB-Trainerin Bettina Wiegmann die 22 für die U 15-Juniorinnen-Nationalmannschaft ausgewählten Toptalente zum Lehrgang mit anschließendem Länderspiel in Wetzlar gegen die USA am kommenden Freitag (ab 11 Uhr) versammelt. Voller Vorfreude auf den Vergleich mit den starken Amerikanerinnen sind auch Lisanne Gräwe und Josefine Neß ins DFB-Quartier angereist – zwei junge Westfälinnen, die quasi im Gleichschritt an ihrer Kickerinnen-Karriere basteln: Sie teilen eine WG im FLVW-Mädchenfußballinternat zur Eliteförderung, gehen in eine Schulklasse und spielen gemeinsam für den SC Wiedenbrück, bei dem sie in der C-Junioren-Landesliga zusammen die Jungs aufmischen. Nun wollen sie auch im Trikot mit dem Bundesadler gemeinsame Sache machen.

Was die DFB-Bilanz angeht, hat Lisanne Gräwe die Nase allerdings etwas vorn. Viermal überzeugte die zentrale Mittelfeldspielerin in der Vorsaison als jüngerer Jahrgang in der Wiegmann-Auswahl und hat viel Spaß auf der Karriereleiter. "Mein größtes Fußballerlebnis bisher waren meine U 15-Länderspiele", erzählt sie: "Mein erstes Spiel habe ich 2016 in Belgien gemacht, und im April dieses Jahres beim 4:0 in Tschechien auch mein erstes Tor für Deutschland geschossen."

Teamkollegin Josefine Neß gehört zum ersten Mal zum DFB-Kader: "Irgendwie bin ich noch gar nicht so nervös. Wenn ich zum Einsatz komme, nehme ich mir vor, eine gute Leistung zu zeigen und Erfahrung zu sammeln. Meine Eltern, Großeltern und Geschwister werden zugucken, das wird eine tolle Sache", verriet die Anhängerin des ostwestfälischen Zweitligisten DSC Arminia Bielefeld vor der Abreise zum Nationalmannschaftsdebüt.

Gräwe sammelt Auszeichnungen

Lisanne Gräwe, die gemeinsam mit Zwillingsbruder Ben schon im Vorschulalter den Spaß am Kicken entdeckte, begann mit sechs Jahren mit dem Fußballspielen im Verein, trug acht Jahre lang das Trikot ihres Heimatvereins FC Kaunitz, und wechselte zu Beginn dieser Spielzeit zum SC Wiedenbrück - und aufs westfälische Mädchenfußballinternat in Kamen-Kaiserau. Sie findet: "Es war am Anfang eine große Umstellung, auf das Internat zu gehen und die Familie nur am Wochenende zu sehen. Aber inzwischen habe ich mich an die neue Umgebung gewöhnt."

Schon immer spielte Lisanne, die im Februar ihren 15. Geburtstag feiern wird, gemeinsam mit den Jungs und überzeugt ihre Trainer und Mitspieler(-innen) in Verein und Verbandsauswahl mit ihrer Zweikampfstärke, guten Technik und Spielübersicht. Mit großem Vergnügen sammelt sie individuelle Auszeichnungen: Nach zwei ihrer vier Länderspiele wurde sie mit dem "Wimpel für die beste Spielerin" belohnt, und beim diesjährigen U 14-Länderpokal in Duisburg-Wedau erhielt sie die Auszeichnung zur besten Spielerin des Turniers. "Ich freue mich schon sehr auf das Länderspiel gegen die USA. Meine Eltern und meine Brüder sind auch dabei. Es kann schon sein, dass ich wieder nervös wie vor dem ersten DFB-Einsatz werde", verrät Lisanne.

Mit starken Leistungen bewarb sich auch Josefine Neß beim U 14-Sichtungsturnier erfolgreich für die U 15-Auswahl. Dort führte sie das Team aus Westfalen als Kapitänin durchs Turnier. Die 14 Jahre alte Abwehrspielerin spielt seit bereits zehn Jahren für ihren Heimatverein SC Wiedenbrück – auch schon immer gemeinsam mit den Jungs. Im Kaiserauer Fußballinternat will sie von der individuellen Talentförderung profitieren und davon, dass der Tagesablauf professionell auf Sport und Schule abgestimmt ist: "Dort sind mehrere gute Fußballerinnen. Jede will ihr Ziel, für Deutschland zu spielen, erreichen." Mit Stürmerin Maja Sternad komplettiert ein drittes Talent aus dem FLVW-Mädchenfußballinternat das westfälische Trio im DFB-Kader für das USA-Match.

Neß Westfalens Kapitänin

Westfalens U 14-Auswahltrainer Martin Morher kennt das besondere Talent seiner Schützlinge genau: "Die beiden bringen beste Voraussetzungen mit. Sie sind beidfüßig und daher technisch enorm stark. Während Lisanne bei ihrem Können noch etwas selbstbewusster auftritt, ist Josefine nicht zufällig unsere Kapitänin. Sie bekommt den Respekt der anderen und kann mit der Rolle, eine gewisse Verantwortung zu übernehmen, gut umgehen."

Vielleicht liegt das auch an Josefines Vorbild: "Wie meine Mama", lautet ihre Antwort auf die Frage, wie sie später einmal werden möchte. Und dann gibt es natürlich den Traum, den sie mit all den Ausnahmetalenten teilt, mit denen es nun gegen die USA geht: "Mein Ziel ist die Frauen-Nationalmannschaft." Den ersten Schritt dorthin kann sie am Freitag machen, wenn sie ihr erstes Spiel im Trikot mit dem Bundesadler bestreitet. Das hat noch nicht einmal die Mama geschafft.

[zz]

Seit vergangenem Sonntag hat DFB-Trainerin Bettina Wiegmann die 22 für die U 15-Juniorinnen-Nationalmannschaft ausgewählten Toptalente zum Lehrgang mit anschließendem Länderspiel in Wetzlar gegen die USA am kommenden Freitag (ab 11 Uhr) versammelt. Voller Vorfreude auf den Vergleich mit den starken Amerikanerinnen sind auch Lisanne Gräwe und Josefine Neß ins DFB-Quartier angereist – zwei junge Westfälinnen, die quasi im Gleichschritt an ihrer Kickerinnen-Karriere basteln: Sie teilen eine WG im FLVW-Mädchenfußballinternat zur Eliteförderung, gehen in eine Schulklasse und spielen gemeinsam für den SC Wiedenbrück, bei dem sie in der C-Junioren-Landesliga zusammen die Jungs aufmischen. Nun wollen sie auch im Trikot mit dem Bundesadler gemeinsame Sache machen.

Was die DFB-Bilanz angeht, hat Lisanne Gräwe die Nase allerdings etwas vorn. Viermal überzeugte die zentrale Mittelfeldspielerin in der Vorsaison als jüngerer Jahrgang in der Wiegmann-Auswahl und hat viel Spaß auf der Karriereleiter. "Mein größtes Fußballerlebnis bisher waren meine U 15-Länderspiele", erzählt sie: "Mein erstes Spiel habe ich 2016 in Belgien gemacht, und im April dieses Jahres beim 4:0 in Tschechien auch mein erstes Tor für Deutschland geschossen."

Teamkollegin Josefine Neß gehört zum ersten Mal zum DFB-Kader: "Irgendwie bin ich noch gar nicht so nervös. Wenn ich zum Einsatz komme, nehme ich mir vor, eine gute Leistung zu zeigen und Erfahrung zu sammeln. Meine Eltern, Großeltern und Geschwister werden zugucken, das wird eine tolle Sache", verriet die Anhängerin des ostwestfälischen Zweitligisten DSC Arminia Bielefeld vor der Abreise zum Nationalmannschaftsdebüt.

Gräwe sammelt Auszeichnungen

Lisanne Gräwe, die gemeinsam mit Zwillingsbruder Ben schon im Vorschulalter den Spaß am Kicken entdeckte, begann mit sechs Jahren mit dem Fußballspielen im Verein, trug acht Jahre lang das Trikot ihres Heimatvereins FC Kaunitz, und wechselte zu Beginn dieser Spielzeit zum SC Wiedenbrück - und aufs westfälische Mädchenfußballinternat in Kamen-Kaiserau. Sie findet: "Es war am Anfang eine große Umstellung, auf das Internat zu gehen und die Familie nur am Wochenende zu sehen. Aber inzwischen habe ich mich an die neue Umgebung gewöhnt."

Schon immer spielte Lisanne, die im Februar ihren 15. Geburtstag feiern wird, gemeinsam mit den Jungs und überzeugt ihre Trainer und Mitspieler(-innen) in Verein und Verbandsauswahl mit ihrer Zweikampfstärke, guten Technik und Spielübersicht. Mit großem Vergnügen sammelt sie individuelle Auszeichnungen: Nach zwei ihrer vier Länderspiele wurde sie mit dem "Wimpel für die beste Spielerin" belohnt, und beim diesjährigen U 14-Länderpokal in Duisburg-Wedau erhielt sie die Auszeichnung zur besten Spielerin des Turniers. "Ich freue mich schon sehr auf das Länderspiel gegen die USA. Meine Eltern und meine Brüder sind auch dabei. Es kann schon sein, dass ich wieder nervös wie vor dem ersten DFB-Einsatz werde", verrät Lisanne.

Mit starken Leistungen bewarb sich auch Josefine Neß beim U 14-Sichtungsturnier erfolgreich für die U 15-Auswahl. Dort führte sie das Team aus Westfalen als Kapitänin durchs Turnier. Die 14 Jahre alte Abwehrspielerin spielt seit bereits zehn Jahren für ihren Heimatverein SC Wiedenbrück – auch schon immer gemeinsam mit den Jungs. Im Kaiserauer Fußballinternat will sie von der individuellen Talentförderung profitieren und davon, dass der Tagesablauf professionell auf Sport und Schule abgestimmt ist: "Dort sind mehrere gute Fußballerinnen. Jede will ihr Ziel, für Deutschland zu spielen, erreichen." Mit Stürmerin Maja Sternad komplettiert ein drittes Talent aus dem FLVW-Mädchenfußballinternat das westfälische Trio im DFB-Kader für das USA-Match.

Neß Westfalens Kapitänin

Westfalens U 14-Auswahltrainer Martin Morher kennt das besondere Talent seiner Schützlinge genau: "Die beiden bringen beste Voraussetzungen mit. Sie sind beidfüßig und daher technisch enorm stark. Während Lisanne bei ihrem Können noch etwas selbstbewusster auftritt, ist Josefine nicht zufällig unsere Kapitänin. Sie bekommt den Respekt der anderen und kann mit der Rolle, eine gewisse Verantwortung zu übernehmen, gut umgehen."

Vielleicht liegt das auch an Josefines Vorbild: "Wie meine Mama", lautet ihre Antwort auf die Frage, wie sie später einmal werden möchte. Und dann gibt es natürlich den Traum, den sie mit all den Ausnahmetalenten teilt, mit denen es nun gegen die USA geht: "Mein Ziel ist die Frauen-Nationalmannschaft." Den ersten Schritt dorthin kann sie am Freitag machen, wenn sie ihr erstes Spiel im Trikot mit dem Bundesadler bestreitet. Das hat noch nicht einmal die Mama geschafft.

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