Gorges: "Den Schwarzsehern zeigen, was wir können"

Es gab einige Skeptiker, für die der 1. FC Saarbrücken schon vor Saisonbeginn der Frauen-Bundesliga als erster Absteiger feststand. Schließlich verlor der Klub vor der aktuellen Spielzeit nicht weniger als sieben Leistungsträgerinnen. Darunter starke Spielerinnen wie Dzsenifer Marozsan, die zum 1. FFC Frankfurt wechselte, oder Nadine Keßler, die sich dem Deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam anschloss.

Ein Aderlass, so die Vermutung, der kaum kompensiert werden könne. Doch nun, da neun Spieltage absolviert sind, hat der 1. FC Saarbrücken viele seiner Kritiker überrascht. Das Team von Trainer Stephan Fröhlich rangiert auf dem neunten Rang und damit zwei Plätze vom ersten Abstiegsplatz entfernt. Zuletzt wurde sogar ein Punkt beim Meisterschaftskandidaten FCR 2001 Duisburg geholt.

Denise Gorges zieht als Sportliche Leiterin des 1. FC Saarbrücken die Fäden im Hintergrund. Die ehemalige Spielerin der Saarländerinnen, die in der Bundesliga zudem beim FFC Brauweiler Pulheim unter Vertrag stand, übernahm das Amt im April und half mit, den 1. FC Saarbrücken konkurrenzfähig zu machen. Im Interview mit DFB.de spricht die 28-Jährige über die Gründe des Aufschwungs, Skeptiker und die Chancen auf den Klassenverbleib.

Frage: Trainer Stephan Fröhlich hat vor ein paar Wochen als Reaktion auf Stimmen von Skeptikern, die dem 1. FC Saarbrücken in der Frauen-Bundesliga nicht viel zutrauten, gesagt: Totgesagte leben länger. Unterschreiben Sie diesen Spruch?

Denise Gorges: Ich würde den gerne zum Ende der Saison unterschreiben, wenn wir auf Platz zehn gelandet sind. Aber im Ernst: Momentan sind wir durchaus im Soll und zufrieden, wie es bisher gelaufen ist. Aber wir wissen auch, dass das nur ein Zwischenstand ist und wir noch nicht am Ziel sind.

Frage: Wie kommt es, dass die Mannschaft gar nicht so chancenlos ist, wie viele vorher vermutet haben?

Gorges: Wir haben uns von Spiel zu Spiel entwickelt. Die jungen Spielerinnen haben sich gefunden, sich an das Tempo gewöhnt und sind immer besser reingekommen in die Bundesliga.

Frage: Sie hatten ein schweres Auftaktprogramm, haben die Begegnungen gegen den 1. FFC Turbine Potsdam, den 1. FFC Frankfurt und den SC Bad Neuenahr glatt verloren. Erschwerend kam hinzu, dass vor der Saison ein enormer personeller Umbruch vollzogen wurde. Viele Faktoren, die den Einstieg in die neue Liga nicht leicht gemacht haben, oder?



[bild1]

Es gab einige Skeptiker, für die der 1. FC Saarbrücken schon vor Saisonbeginn der Frauen-Bundesliga als erster Absteiger feststand. Schließlich verlor der Klub vor der aktuellen Spielzeit nicht weniger als sieben Leistungsträgerinnen. Darunter starke Spielerinnen wie Dzsenifer Marozsan, die zum 1. FFC Frankfurt wechselte, oder Nadine Keßler, die sich dem Deutschen Meister 1. FFC Turbine Potsdam anschloss.

Ein Aderlass, so die Vermutung, der kaum kompensiert werden könne. Doch nun, da neun Spieltage absolviert sind, hat der 1. FC Saarbrücken viele seiner Kritiker überrascht. Das Team von Trainer Stephan Fröhlich rangiert auf dem neunten Rang und damit zwei Plätze vom ersten Abstiegsplatz entfernt. Zuletzt wurde sogar ein Punkt beim Meisterschaftskandidaten FCR 2001 Duisburg geholt.

Denise Gorges zieht als Sportliche Leiterin des 1. FC Saarbrücken die Fäden im Hintergrund. Die ehemalige Spielerin der Saarländerinnen, die in der Bundesliga zudem beim FFC Brauweiler Pulheim unter Vertrag stand, übernahm das Amt im April und half mit, den 1. FC Saarbrücken konkurrenzfähig zu machen. Im Interview mit DFB.de spricht die 28-Jährige über die Gründe des Aufschwungs, Skeptiker und die Chancen auf den Klassenverbleib.

Frage: Trainer Stephan Fröhlich hat vor ein paar Wochen als Reaktion auf Stimmen von Skeptikern, die dem 1. FC Saarbrücken in der Frauen-Bundesliga nicht viel zutrauten, gesagt: Totgesagte leben länger. Unterschreiben Sie diesen Spruch?

Denise Gorges: Ich würde den gerne zum Ende der Saison unterschreiben, wenn wir auf Platz zehn gelandet sind. Aber im Ernst: Momentan sind wir durchaus im Soll und zufrieden, wie es bisher gelaufen ist. Aber wir wissen auch, dass das nur ein Zwischenstand ist und wir noch nicht am Ziel sind.

Frage: Wie kommt es, dass die Mannschaft gar nicht so chancenlos ist, wie viele vorher vermutet haben?

Gorges: Wir haben uns von Spiel zu Spiel entwickelt. Die jungen Spielerinnen haben sich gefunden, sich an das Tempo gewöhnt und sind immer besser reingekommen in die Bundesliga.

Frage: Sie hatten ein schweres Auftaktprogramm, haben die Begegnungen gegen den 1. FFC Turbine Potsdam, den 1. FFC Frankfurt und den SC Bad Neuenahr glatt verloren. Erschwerend kam hinzu, dass vor der Saison ein enormer personeller Umbruch vollzogen wurde. Viele Faktoren, die den Einstieg in die neue Liga nicht leicht gemacht haben, oder?

Gorges: Das stimmt. Wir hatten sieben Abgänge zu verzeichnen und, wenn ich das mal so salopp ausdrücken darf, das waren ja nicht Hinz und Kunz sondern allesamt Leistungsträger. Aber wir haben den Verlust gut aufgefangen und die Mannschaft zudem adäquat verstärkt. Das Team lebt von der Geschlossenheit. Außerdem kann man Niederlagen gegen Potsdam und Frankfurt sicherlich verzeihen. Zudem mussten wir uns erst an die neue Liga gewöhnen. Das Tempo ist höher, die Räume sind enger, die Zeit, den Ball anzunehmen, viel geringer.

Frage: Es gab viele Stimmen, die Saarbrücken angesichts des personellen Aderlass nur wenig in der Bundesliga zugetraut haben. Hat sich deshalb innerhalb des Teams eine Jetzt-Erst-Recht-Stimmung entwickelt?

Gorges: Klar. Wir wollten den Schwarzsehern zeigen, was wir können. Die Mädels haben erkannt, um was es geht. Sie engagieren sich in jeder Trainingseinheit, sind auch außerhalb des Platzes füreinander da, wollen das Beste aus der Situation machen.

Frage: Und deshalb kommen auch Ergebnisse wie das 1:1 gegen UEFA-Cup- und DFB-Pokalsieger Duisburg zustande?

Gorges: Das ist richtig. Und, wenn man dann ein bisschen unterschätzt wird, die Null lange steht, der Gegner vielleicht etwas unkonzentriert ist, dann passiert so etwas.

Frage: Am Sonntag steht das Spiel gegen den Tabellenvorletzten SG Essen-Schönebeck an. Für Sie schon richtungweisend?

Gorges: Absolut. Das ist für uns ein sehr wichtiges Spiel. Wir sind punktgleich und könnten uns mit einem Sieg ein wenig absetzen. Es wäre auch wichtig für die Moral, einen direkten Konkurrenten zu schlagen. Der Punkt in Duisburg war nichts wert, wenn wir gegen Essen nicht auch etwas Zählbares holen.

Frage: Ihre Saisonprognose?

Gorges: Wenn wir bis zur Winterpause acht bis neun Punkte haben, sind wir im Soll und können unser Ziel Platz zehn erreichen. Ich glaube fest: Wir schaffen das!