Goretzka: "Wir wollen die Zeit hier vergolden"

Nicht nur beim 4:1-Halbfinalsieg gegen Mexiko war Leon Goretzka einer der prägenden Spieler der deutschen Nationalmannschaft beim Confederations Cup in Russland. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Thomas Hackbarth spricht der 22-Jährige über das junge deutsche Team, seine eigene Leistung und die Aussichten für das Finale gegen Chile am Sonntag (ab 20 Uhr, live im ZDF).

DFB.de: Herr Goretzka, haben Sie eigentlich etwas von Russland sehen können?

Leon Goretzka: Hier in Sotschi war es jedenfalls wirklich schön. Wir hatten fast jeden Tag gutes Wetter, viel Sonne, dazu das Meer. Es ist schon etwas anderes, wenn du mit Blick aufs Meer frühstücken kannst. Der DFB hat da einiges möglich gemacht, damit wir uns hier wohlfühlen können.

DFB.de: Also darf Oliver Bierhoff hier auch das WM-Camp buchen?

Goretzka: (lächelt) Es wäre vermessen, wenn ich ihm jetzt sagen würde, wo er buchen soll. Das macht er selbst schon sehr gut. Aber wie gesagt, ich hätte mit Sicherheit nichts gegen Sotschi und die Schwarzmeerküste. Hier war es sehr schön.

DFB.de: Den Fußball genießen Sie gegenwärtig sicher auch. Wie viel Spaß bereitet es Ihnen, in dieser Mannschaft zu spielen?

Goretzka: Wir haben eine junge und begabte Truppe, darunter viele Spieler, die einen gut in Szene setzen können. Davon profitiere ich. Es macht mir also sehr viel Spaß.

DFB.de: Zehn Weltmeister und Stammspieler sind nicht dabei. Es gab praktisch keine Vorbereitung auf den Confed Cup. Und doch steht die Mannschaft jetzt im Turnierfinale. Wie geht das?

Goretzka: Ich glaube, ein wesentlicher Faktor ist, dass jeder einzelne Spieler im Team eine extrem hohe individuelle Qualität mitbringt. Das sind alles super Fußballer, die meisten hier sind gestandene Bundesligaspieler. Aufgrund dieser Qualität war es so viel einfacher, die Sachen zu verknüpfen und relativ schnell als Mannschaft auf dem Platz zu stehen. Das haben wir sehr gut gemacht. Wir haben uns von Spiel zu Spiel entwickelt. Dass wir es bis ins Finale schaffen, war vielleicht nicht zu erwarten. Aber jetzt stehen wir absolut verdient im Endspiel.

DFB.de: Mit Timo Werner liegen Sie vorne in der Scorerwertung des Turniers, am Donnerstag wurden Sie von der FIFA als "Man of the Match" ausgezeichnet, heute vom Fan Club Nationalmannschaft. Könnte schlechter laufen, oder?

Goretzka: Ja, ich denke auch, bis jetzt kann ich zufrieden sein. Meine Mannschaft macht es mir leichter. Sobald die Mannschaft Gesicht zeigt, sieht jeder einzelne besser aus. Es macht sehr viel Spaß. So kann es weiter gehen.

DFB.de: Nach Ihren beiden Toren verlor man den Zugriff auf die Mexikaner, die zur Halbzeit tatsächlich 61 Prozent Ballbesitz hatten. Was lief in dieser Phase schief?

Goretzka: Ich erkläre es mir so: Wir führten 2:0, standen praktisch schon mit einem Bein im Finale, und dann haben wir einen Gang rausgenommen. Das ist nicht mal bewusst geschehen. Aber es war mit Sicherheit nicht die richtige Entscheidung. Wir hätten stattdessen weiter offensiv verteidigen sollen. In der Halbzeit haben wir umgestellt, um wieder einen besseren Zugriff zu bekommen. Aus solchen Phasen im Spiel können wir lernen. Es war gut und wichtig, dass wir diese Phase ohne Gegentor überstanden haben. In der zweiten Halbzeit hätten wir dann noch das eine oder andere Tor mehr machen können.



Nicht nur beim 4:1-Halbfinalsieg gegen Mexiko war Leon Goretzka einer der prägenden Spieler der deutschen Nationalmannschaft beim Confederations Cup in Russland. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Thomas Hackbarth spricht der 22-Jährige über das junge deutsche Team, seine eigene Leistung und die Aussichten für das Finale gegen Chile am Sonntag (ab 20 Uhr, live im ZDF).

DFB.de: Herr Goretzka, haben Sie eigentlich etwas von Russland sehen können?

Leon Goretzka: Hier in Sotschi war es jedenfalls wirklich schön. Wir hatten fast jeden Tag gutes Wetter, viel Sonne, dazu das Meer. Es ist schon etwas anderes, wenn du mit Blick aufs Meer frühstücken kannst. Der DFB hat da einiges möglich gemacht, damit wir uns hier wohlfühlen können.

DFB.de: Also darf Oliver Bierhoff hier auch das WM-Camp buchen?

Goretzka: (lächelt) Es wäre vermessen, wenn ich ihm jetzt sagen würde, wo er buchen soll. Das macht er selbst schon sehr gut. Aber wie gesagt, ich hätte mit Sicherheit nichts gegen Sotschi und die Schwarzmeerküste. Hier war es sehr schön.

DFB.de: Den Fußball genießen Sie gegenwärtig sicher auch. Wie viel Spaß bereitet es Ihnen, in dieser Mannschaft zu spielen?

Goretzka: Wir haben eine junge und begabte Truppe, darunter viele Spieler, die einen gut in Szene setzen können. Davon profitiere ich. Es macht mir also sehr viel Spaß.

DFB.de: Zehn Weltmeister und Stammspieler sind nicht dabei. Es gab praktisch keine Vorbereitung auf den Confed Cup. Und doch steht die Mannschaft jetzt im Turnierfinale. Wie geht das?

Goretzka: Ich glaube, ein wesentlicher Faktor ist, dass jeder einzelne Spieler im Team eine extrem hohe individuelle Qualität mitbringt. Das sind alles super Fußballer, die meisten hier sind gestandene Bundesligaspieler. Aufgrund dieser Qualität war es so viel einfacher, die Sachen zu verknüpfen und relativ schnell als Mannschaft auf dem Platz zu stehen. Das haben wir sehr gut gemacht. Wir haben uns von Spiel zu Spiel entwickelt. Dass wir es bis ins Finale schaffen, war vielleicht nicht zu erwarten. Aber jetzt stehen wir absolut verdient im Endspiel.

DFB.de: Mit Timo Werner liegen Sie vorne in der Scorerwertung des Turniers, am Donnerstag wurden Sie von der FIFA als "Man of the Match" ausgezeichnet, heute vom Fan Club Nationalmannschaft. Könnte schlechter laufen, oder?

Goretzka: Ja, ich denke auch, bis jetzt kann ich zufrieden sein. Meine Mannschaft macht es mir leichter. Sobald die Mannschaft Gesicht zeigt, sieht jeder einzelne besser aus. Es macht sehr viel Spaß. So kann es weiter gehen.

DFB.de: Nach Ihren beiden Toren verlor man den Zugriff auf die Mexikaner, die zur Halbzeit tatsächlich 61 Prozent Ballbesitz hatten. Was lief in dieser Phase schief?

Goretzka: Ich erkläre es mir so: Wir führten 2:0, standen praktisch schon mit einem Bein im Finale, und dann haben wir einen Gang rausgenommen. Das ist nicht mal bewusst geschehen. Aber es war mit Sicherheit nicht die richtige Entscheidung. Wir hätten stattdessen weiter offensiv verteidigen sollen. In der Halbzeit haben wir umgestellt, um wieder einen besseren Zugriff zu bekommen. Aus solchen Phasen im Spiel können wir lernen. Es war gut und wichtig, dass wir diese Phase ohne Gegentor überstanden haben. In der zweiten Halbzeit hätten wir dann noch das eine oder andere Tor mehr machen können.

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DFB.de: Was nehmen Sie aus dem Gruppenspiel gegen Chile jetzt für das Finale am Sonntag mit?

Goretzka: Wir haben gesehen, dass die Chilenen versuchen hoch zu pressen, Ballverluste zu erzwingen und schnell zum Abschluss zu kommen. So ist ja auch das 1:0 gefallen. Ich glaube, dass wir dafür Lösungen finden.

DFB.de: Ist noch genug Sprit im Tank für das Finale?

Goretzka: Stimmt, es war eine kräftezehrende Saison. Aber jetzt stehen wir mit der Nationalmannschaft in einem Finale, da werden wir nochmal alles raushauen. Es wäre überragend, wenn wir am Sonntag den Titel holen. Viele haben nicht damit gerechnet. Wir sind einen besonderen Weg zusammen gegangen, im Laufe des Turniers haben wir uns als Mannschaft entwickelt. Jetzt wollen wir diese Zeit vergolden.

DFB.de: Hat es Sie geärgert, wenn vorher von einer B-Elf die Rede war?

Goretzka: Das habe ich ehrlich gesagt, gar nicht so mitbekommen, ich lese nicht jeden Tag alle Geschichten. Aber voriges Jahr mit Olympia hatten wir eine ähnliche Situation. Auch da hat eine junge deutsche Mannschaft bewiesen, dass man eine ganz Nation für ein vorher weniger beachtetes Turnier begeistern kann. Plötzlich war die Aufmerksamkeit da. Und auch die Unterstützung der Fans. So lief es jetzt auch bein Confed Cup. Wir haben bewiesen, dass wir guten Fußball spielen können. Anders als bei einer EM oder WM mussten wir uns den Support erstmal erarbeiten. Das ist mit Sicherheit nicht das Verkehrteste, dann ist alles ein bisschen ehrlicher.

DFB.de: Sie sind torgefährlich, haben eine starke Schusstechnik, ihr Kopfball bringt Gefahr, sie spielen aggressiv und unermüdlich gegen den Ball. Ist das Ihr Markenzeichen - Goretzka, der komplette Fußballer?

Goretzka: Man versucht immer, sich in allen Bereichen zu verbessern. Ich glaube, taktisch und mental mache ich das auch ganz gut. Aber ich weiß auch, dass ich mich in allen Bereichen noch verbessern kann. Ich hoffe, dass ich mein Limit noch nicht erreicht habe.

DFB.de: Wie schützen Sie sich vor zu viel Lob?

Goretzka: Die Kunst ist es, Dinge richtig einzuordnen. Genauso ist es auch, wenn negative Dinge über mich berichtet werden, auch da überlege ich erstmal, wer kritisiert mich da und mit welchem Motiv. Ich muss mir nicht alles zu Herzen nehmen. Es gibt Leute, wenn ich von denen gesagt bekomme, dass ich ein gutes Spiel gemacht habe, glaube ich das auch. Und bei anderen bedanke ich mich für ihr Lob, weiß es aber richtig einzuschätzen. Wichtig ist sicher auch der eine oder andere Kommentar von ehrlichen Freunden. Das bringt einen auch wieder auf den Teppich.

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