Gordon: Von Klopp aussortiert, beim Karlsruher SC durchgestartet

Früher spielte Daniel Gordon für Borussia Dortmund in der Bundesliga, war Nationalspieler von Jamaika und reiste zur Copa America. Nun strebt er mit dem Karlsruher SC die Rückkehr in die 2. Bundesliga an. Selbiges gelang ihm mit dem KSC bereits im Jahre 2013. Um diesen Erfolg zu wiederholen, sind Siege erforderlich. Das Heimspiel gegen den Chemnitzer FC am Sonntag (ab 14 Uhr) bietet die nächste Gelegenheit dazu. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der Verteidiger mit Oliver Jensen über die Drucksituation, aber auch über seine Vergangenheit beim BVB und bei der Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Gordon, der Karlsruher SC hat zu Saisonbeginn einen echten Fehlstart hingelegt, ist nun aber seit 14 Spielen unbesiegt. Erklären Sie uns doch bitte einmal diese zwei Gesichter.

Daniel Gordon: Ein Abstieg ist immer auch ein Neustart. Wir bekamen im Sommer viele neue Spieler. Es ist nicht einfach, in kurzer Zeit alle und alles auf einen Nenner zu bekommen. Hinzu kam, dass wir uns von Anfang an zu sehr unter Druck gesetzt haben. Jeder wollte zu viel. Als das nicht klappte, war jeder mit sich selbst beschäftigt.

DFB.de: War der Druck, mit der teuersten Mannschaft der Liga sofort in die 2. Bundesliga zurückkehren zu müssen, einfach zu groß?

Gordon: Wir haben die Situation vermutlich unterschätzt, ja. Wir sind die Saison zu euphorisch angegangen. Und die Herausforderung war größer, als wir anfangs vielleicht gedacht haben. Als unser Trainer Alois Schwartz Ende August seinen Dienst antrat, hat er viele Gespräche geführt, um uns wieder Selbstvertrauen zu vermitteln. Zudem gab es mehr Kontinuität in den Aufstellungen, sodass die Automatismen besser greifen konnten.

DFB.de: Ist das vielleicht der Grund dafür, dass die Verteidigung nun besser funktioniert? Unter Schwartz gab es lediglich sechs Gegentore in 19 Spielen.

Gordon: Das ist sicherlich ein Grund dafür. Gerade für uns in der Viererkette sind Automatismen wichtig. Insgesamt haben wir als Mannschaft mehr Fokus auf die Defensive gelegt. Das war wichtig, nachdem wir in den ersten Spielen so viele Gegentore bekamen. Die Defensive ist unsere Basis.

DFB.de: Es ist noch keine drei Jahre her, da wären Sie mit dem Karlsruher SC fast in die Bundesliga aufgestiegen. War die unglückliche Niederlage in der Relegation gegen den Hamburger SV der Anfang vom Niedergang, der den KSC letztendlich in die 3. Liga geführt hat?

Gordon: Die Relegation war sicher nicht einfach zu verdauen und hat uns lange beschäftigt. Letztendlich ist es für jeden Verein schwierig, wenn man einen Aufstieg knapp verpasst – das sieht man ja auch an anderen Mannschaften, die wie wir nach der Relegation keine einfache Folgesaison hatten.

DFB.de: Sie sind mit dem Karlsruher SC schon einmal von der 3. Liga in die 2. Bundesliga aufgestiegen - und zwar in der Saison 2012/2013. Gibt es Parallelen zwischen damals und heute?

Gordon: Auch damals wurde nach dem Abstieg eine neue Mannschaft zusammengestellt. Und auch damals hatten wir Schwierigkeiten, in die Saison zu finden. Damals waren wir allerdings offensiver eingestellt, hatten auch mit Hakan Calhanoglu einen sehr starken Individualisten. Nun steht eher die Basis, also die Defensivarbeit, im Vordergrund.

DFB.de: Sonntag steht das Heimspiel gegen den Chemnitzer FC an, der in größter Abstiegsnot steckt. Was für ein Spiel erwarten Sie?

Gordon: Ein sehr schweres Spiel. In dieser Liga darf man kein Spiel auf die leichte Schulter nehmen. Wir wollen unsere Heimserie ausbauen.



Früher spielte Daniel Gordon für Borussia Dortmund in der Bundesliga, war Nationalspieler von Jamaika und reiste zur Copa America. Nun strebt er mit dem Karlsruher SC die Rückkehr in die 2. Bundesliga an. Selbiges gelang ihm mit dem KSC bereits im Jahre 2013. Um diesen Erfolg zu wiederholen, sind Siege erforderlich. Das Heimspiel gegen den Chemnitzer FC am Sonntag (ab 14 Uhr) bietet die nächste Gelegenheit dazu. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der Verteidiger mit Oliver Jensen über die Drucksituation, aber auch über seine Vergangenheit beim BVB und bei der Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Gordon, der Karlsruher SC hat zu Saisonbeginn einen echten Fehlstart hingelegt, ist nun aber seit 14 Spielen unbesiegt. Erklären Sie uns doch bitte einmal diese zwei Gesichter.

Daniel Gordon: Ein Abstieg ist immer auch ein Neustart. Wir bekamen im Sommer viele neue Spieler. Es ist nicht einfach, in kurzer Zeit alle und alles auf einen Nenner zu bekommen. Hinzu kam, dass wir uns von Anfang an zu sehr unter Druck gesetzt haben. Jeder wollte zu viel. Als das nicht klappte, war jeder mit sich selbst beschäftigt.

DFB.de: War der Druck, mit der teuersten Mannschaft der Liga sofort in die 2. Bundesliga zurückkehren zu müssen, einfach zu groß?

Gordon: Wir haben die Situation vermutlich unterschätzt, ja. Wir sind die Saison zu euphorisch angegangen. Und die Herausforderung war größer, als wir anfangs vielleicht gedacht haben. Als unser Trainer Alois Schwartz Ende August seinen Dienst antrat, hat er viele Gespräche geführt, um uns wieder Selbstvertrauen zu vermitteln. Zudem gab es mehr Kontinuität in den Aufstellungen, sodass die Automatismen besser greifen konnten.

DFB.de: Ist das vielleicht der Grund dafür, dass die Verteidigung nun besser funktioniert? Unter Schwartz gab es lediglich sechs Gegentore in 19 Spielen.

Gordon: Das ist sicherlich ein Grund dafür. Gerade für uns in der Viererkette sind Automatismen wichtig. Insgesamt haben wir als Mannschaft mehr Fokus auf die Defensive gelegt. Das war wichtig, nachdem wir in den ersten Spielen so viele Gegentore bekamen. Die Defensive ist unsere Basis.

DFB.de: Es ist noch keine drei Jahre her, da wären Sie mit dem Karlsruher SC fast in die Bundesliga aufgestiegen. War die unglückliche Niederlage in der Relegation gegen den Hamburger SV der Anfang vom Niedergang, der den KSC letztendlich in die 3. Liga geführt hat?

Gordon: Die Relegation war sicher nicht einfach zu verdauen und hat uns lange beschäftigt. Letztendlich ist es für jeden Verein schwierig, wenn man einen Aufstieg knapp verpasst – das sieht man ja auch an anderen Mannschaften, die wie wir nach der Relegation keine einfache Folgesaison hatten.

DFB.de: Sie sind mit dem Karlsruher SC schon einmal von der 3. Liga in die 2. Bundesliga aufgestiegen - und zwar in der Saison 2012/2013. Gibt es Parallelen zwischen damals und heute?

Gordon: Auch damals wurde nach dem Abstieg eine neue Mannschaft zusammengestellt. Und auch damals hatten wir Schwierigkeiten, in die Saison zu finden. Damals waren wir allerdings offensiver eingestellt, hatten auch mit Hakan Calhanoglu einen sehr starken Individualisten. Nun steht eher die Basis, also die Defensivarbeit, im Vordergrund.

DFB.de: Sonntag steht das Heimspiel gegen den Chemnitzer FC an, der in größter Abstiegsnot steckt. Was für ein Spiel erwarten Sie?

Gordon: Ein sehr schweres Spiel. In dieser Liga darf man kein Spiel auf die leichte Schulter nehmen. Wir wollen unsere Heimserie ausbauen.

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DFB.de: Themawechsel: Zu Beginn Ihrer Karriere haben Sie in der Bundesliga für Borussia Dortmund gespielt. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?

Gordon: Rückblickend war das eine unfassbar geile Zeit. Vermutlich konnte ich das als junger Spieler alles noch gar nicht richtig einschätzen. Natürlich habe ich rückblickend auch Fehler gemacht. Dauerhaft hat es für Borussia Dortmund leider nicht gereicht. Trotzdem bin ich mit meiner Karriere nicht unzufrieden.

DFB.de: Welche Fehler haben Sie denn gemacht?

Gordon: Ich hatte damals einfach zu viel Respekt. Ich hatte damals Mitspieler wie Sebastian Kehl oder Mats Hummels, die extrem viel Qualität mitbrachten und selbstbewusster aufgetreten sind. Das hätte mir selbst auch gut zu Gesicht gestanden - nicht nur in den Spielen, sondern auch im Training. Zudem haben mich einige Verletzungen zurückgeworfen.

DFB.de: Als Jürgen Klopp Borussia Dortmund im Jahre 2008 übernahm, bekamen Sie bei den Profis keine Chance mehr.

Gordon: Das ist richtig. Er hat die Mannschaft neu strukturiert. Ich spielte in seinen Planungen keine Rolle. Er hatte mir nahegelegt, den Verein zu verlassen. Ich bin Jürgen Klopp deshalb aber nicht böse. Im Gegenteil: Ich bin froh darüber, dass er den BVB nach vorne gebracht hat. Für mich war dann eben ein Wechsel in die 2. Bundesliga der richtige Schritt.

DFB.de: Nationalspieler sind Sie trotzdem geworden.

Gordon: Genau, von Jamaika.

DFB.de: Wie kam es dazu?

Gordon: Mein Vater hat jamaikanische Wurzeln. Mir ist es allerdings heute noch ein Rätsel, wie der Verband von Jamaika das herausgefunden hat. Irgendwann kam ein jamaikanischer Scout auf mich zu und fragte mich, ob ich Nationalspieler werden möchte. Ich habe sofort zugesagt. Auch wenn Jamaika keine allzu ambitionierte Fußball-Nation ist, war das eine schöne und wertvolle Erfahrung.

DFB.de: Wie professionell wird in Jamaika denn Fußball gespielt?

Gordon: Die Bedingungen sind völlig anders als in Deutschland. Jamaika ist nun einmal ein Entwicklungsland. Das wirkt sich auch auf den Fußball aus. Wir wurden in einem Touristen-Hotel untergebracht und haben praktisch auf dem letzten Acker trainiert. Auch die Trainingsinhalte waren nicht sehr professionell.

DFB.de: So ganz nach dem Motto: Hier habt Ihr einen Ball und nun spielt ein bisschen Fußball?

Gordon: (lacht) So in etwa kann man sich das bildlich vorstellen, ja. Trotzdem hat das Spaß gemacht. Ich habe einige Spiele für Jamaika gemacht, zum Beispiel gegen Mexiko und die USA. Zudem stand ich bei der Copa America im Kader. Leider wurde ich von unserem damaligen Trainer Winfried Schäfer nicht eingesetzt.

DFB.de: Warum haben Sie seitdem kein Länderspiel mehr bestritten?

Gordon: Ich habe danach den Gold Cup abgesagt, weil mir die Saisonvorbereitung mit dem KSC wichtiger war. Vermutlich hat das mit dazu beigetragen, dass ich nicht mehr eingeladen wurde. Zudem hat der Verband aus Kostengründen weniger Spieler aus Europa eingesetzt. Vermutlich ist das Thema abgeschlossen. Wenn aber wieder mal eine Einladung käme, würde ich nicht nein sagen.

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