Goetz Eilers: "Die dritte Säule des DFB ist stabil"

Im Dezember 1972 kam der frühere Richter Goetz Eilers als Justiziar zum Deutschen Fußball-Bund (DFB). Seit 1991 ist er dort als Chefjustitiar, Leiter der Direktion "Recht-Personal-Verwaltung-Soziales", Personalchef und ständiger Vertreter des Generalsekretärs tätig. Außerdem ist er Geschäftsführer der Sepp-Herberger-Stiftung und des Vereins "Freunde der Nationalmannschaft". Goetz Eilers, der Ende des Jahres 2006 – drei Monate nach seinem 65. Geburtstag – aus der Zentralverwaltung des DFB ausscheidet, äußert sich im aktuellen Interview mit DFB-Mitarbeiter Maximilian Geis auf www.dfb.de über das soziale Engagement des DFB und die Unterstützung des Behindertenfußballs.

Frage: Herr Eilers, Sie sind seit vielen Jahren in vielen Bereichen des sozialen Engagements des DFB involviert. Wie stabil ist die "dritte Säule" des deutschen Fußballs?

Goetz Eilers: Die Wahrnehmung von Kompetenz und Verantwortung im Spitzen- und Breitenfußball führt zu den Schnittstellen bei sozial- und gesellschaftspolitischen Fragen. Da ist es nur konsequent, das soziale Engagement als "dritte Säule" im DFB auszubauen, wie es Ehrenpräsident Dr. h. c. Egidius Braun begonnen hat und wie es nun bekennend DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger fortführt. Dieser Dreiklang hat Stabilität.

Frage: Können Sie sich im Rückblick an Schlüsselerlebnisse erinnern, die den Verband bei seinem sozialen Engagement geleitet oder motiviert haben?

Eilers: Die Gründung der Sepp-Herberger-Stiftung vor 30 Jahren nach vielfältigen Gesprächen mit Sepp Herberger selbst war beispielsweise das nachdrückliche Bekenntnis, den Fußballsport durch seine Kräfte dort zu fördern, wo er nicht im Rampenlicht steht, abseits jeglicher Kommerzialisierung. Das Echo in den Justizvollzugsanstalten, bei den Sepp-Herberger-Tagen in den Verbänden, bei den Fußballsport treibenden Behinderten, aber auch Fußballern, die in Not geraten sind, ermuntert ständig zu neuen sozialen Aktivitäten. Die zahlreichen Beispiele des persönlichen Einsatzes unserer ehemaligen Nationalspieler für die Ziele der Stiftungen motivieren die Begünstigten, aber auch die im sozialen Engagement aktiv Tätigen. Früher ging Fritz Walter für die Sepp-Herberger-Stiftung in die Justiz-Vollzugsanstalten. Bis heute setzen Horst Eckel, Helmut Haller und Uwe Seeler dieses Engagement fort.

Frage: An welche Höhepunkte können Sie sich in Ihrer Arbeit erinnern? Welchen Stellenwert nimmt dabei die INAS-FID-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland ein?

Eilers: In der Fragestellung ist ein Höhepunkt bereits aufgeführt. In den vergangenen Jahren haben wir in der Förderung des Fußballsports für Behinderte ein neues Aufgabenfeld ausgebaut. Dort ist in besonderem Maße erkennbar, dass materielle Unterstützung Lebenshilfe für den Einzelnen ist, diese Gemeinschaft aber auch in die Fußball-Familie integriert. Die WM hat das nach außen sichtbar gemacht. Auch das war ein Beitrag von richtiger Sozial- und Gesellschaftspolitik des DFB.

Frage: In welchen Bereichen unterstützt der DFB künftig den Fußball der Menschen mit Behinderung?

Eilers: Zunächst setzen wir konsequent unsere bestehenden Engagements fort. Die Mithilfe bei der Durchführung des Bundeswettbewerbs Fußball der Werkstätten für behinderte Menschen beispielsweise gehört zu diesem Programm. Aber auch die Förderung des Fußballsports für Blinde und Gehörgeschädigte gilt es auszubauen. Zudem sollten weiterführende Gespräche mit den dort Verantwortlichen zu einer Optimierung unserer Hilfen führen. Schließlich gilt es, das Bewusstsein zu entwickeln, dass noch viel mehr getan werden muss. Die Stiftungen des Fußballs alleine können diese Aufgaben nicht erfüllen.

Frage: Wo sehen Sie zukünftige Verantwortungsbereiche in der Stiftungsarbeit?

Eilers: Die Sepp-Herberger-Stiftung sollte ihre Aufgaben auf die Kernbereiche "Fußball in den Justizvollzugsanstalten" und für Menschen mit Behinderung konzentrieren. Zudem sollen die Sepp-Herberger-Tage gepflegt werden. Gegebenenfalls lässt sich in Abstimmung mit den Aufgaben der DFB-Stiftung Egidius Braun noch ein weiterer Stiftungsschwerpunkt entwickeln.

Frage: Sie scheiden am Ende des Jahres aus der DFB-Zentralverwaltung aus. Wie werden Sie sich weiterhin für die sozialen Verpflichtungen des DFB einsetzen?

Eilers: Zwar habe ich Anfang Dezember die Geschäftsführung an meinen Nachfolger Manuel Neukirchner abgegeben. Dies ist aber nicht das Ende meines persönlichen Einsatzes für diesen Sektor. Sepp Herberger hat sein Nachlassvermögen der Sepp-Herberger-Stiftung zur Verwendung für soziale Zwecke in vorgegebenem Rahmen vermacht und mich als Testamentsvollstrecker zu seiner Verwaltung berufen. Diesen Aufgaben werde ich mich auch künftig - und ebenso gerne wie in der Vergangenheit - widmen.

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[bild1]Im Dezember 1972 kam der frühere Richter Goetz Eilers als Justiziar zum Deutschen Fußball-Bund (DFB). Seit 1991 ist er dort als Chefjustitiar, Leiter der Direktion "Recht-Personal-Verwaltung-Soziales", Personalchef und ständiger Vertreter des Generalsekretärs tätig. Außerdem ist er Geschäftsführer der Sepp-Herberger-Stiftung und des Vereins "Freunde der Nationalmannschaft". Goetz Eilers, der Ende des Jahres 2006 – drei Monate nach seinem 65. Geburtstag – aus der Zentralverwaltung des DFB ausscheidet, äußert sich im aktuellen Interview mit DFB-Mitarbeiter Maximilian Geis auf www.dfb.de über das soziale Engagement des DFB und die Unterstützung des Behindertenfußballs.



Frage: Herr Eilers, Sie sind seit vielen Jahren in vielen Bereichen des sozialen Engagements des DFB involviert. Wie stabil ist die "dritte Säule" des deutschen Fußballs?



Goetz Eilers: Die Wahrnehmung von Kompetenz und Verantwortung im Spitzen- und Breitenfußball führt zu den Schnittstellen bei sozial- und gesellschaftspolitischen Fragen. Da ist es nur konsequent, das soziale Engagement als "dritte Säule" im DFB auszubauen, wie es Ehrenpräsident Dr. h. c. Egidius Braun begonnen hat und wie es nun bekennend DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger fortführt. Dieser Dreiklang hat Stabilität.



Frage: Können Sie sich im Rückblick an Schlüsselerlebnisse erinnern, die den Verband bei seinem sozialen Engagement geleitet oder motiviert haben?



Eilers: Die Gründung der Sepp-Herberger-Stiftung vor 30 Jahren nach vielfältigen Gesprächen mit Sepp Herberger selbst war beispielsweise das nachdrückliche Bekenntnis, den Fußballsport durch seine Kräfte dort zu fördern, wo er nicht im Rampenlicht steht, abseits jeglicher Kommerzialisierung. Das Echo in den Justizvollzugsanstalten, bei den Sepp-Herberger-Tagen in den Verbänden, bei den Fußballsport treibenden Behinderten, aber auch Fußballern, die in Not geraten sind, ermuntert ständig zu neuen sozialen Aktivitäten. Die zahlreichen Beispiele des persönlichen Einsatzes unserer ehemaligen Nationalspieler für die Ziele der Stiftungen motivieren die Begünstigten, aber auch die im sozialen Engagement aktiv Tätigen. Früher ging Fritz Walter für die Sepp-Herberger-Stiftung in die Justiz-Vollzugsanstalten. Bis heute setzen Horst Eckel, Helmut Haller und Uwe Seeler dieses Engagement fort.



Frage: An welche Höhepunkte können Sie sich in Ihrer Arbeit erinnern? Welchen Stellenwert nimmt dabei die INAS-FID-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland ein?



Eilers: In der Fragestellung ist ein Höhepunkt bereits aufgeführt. In den vergangenen Jahren haben wir in der Förderung des Fußballsports für Behinderte ein neues Aufgabenfeld ausgebaut. Dort ist in besonderem Maße erkennbar, dass materielle Unterstützung Lebenshilfe für den Einzelnen ist, diese Gemeinschaft aber auch in die Fußball-Familie integriert. Die WM hat das nach außen sichtbar gemacht. Auch das war ein Beitrag von richtiger Sozial- und Gesellschaftspolitik des DFB.



Frage: In welchen Bereichen unterstützt der DFB künftig den Fußball der Menschen mit Behinderung?



Eilers: Zunächst setzen wir konsequent unsere bestehenden Engagements fort. Die Mithilfe bei der Durchführung des Bundeswettbewerbs Fußball der Werkstätten für behinderte Menschen beispielsweise gehört zu diesem Programm. Aber auch die Förderung des Fußballsports für Blinde und Gehörgeschädigte gilt es auszubauen. Zudem sollten weiterführende Gespräche mit den dort Verantwortlichen zu einer Optimierung unserer Hilfen führen. Schließlich gilt es, das Bewusstsein zu entwickeln, dass noch viel mehr getan werden muss. Die Stiftungen des Fußballs alleine können diese Aufgaben nicht erfüllen.



[bild2]Frage: Wo sehen Sie zukünftige Verantwortungsbereiche in der Stiftungsarbeit?



Eilers: Die Sepp-Herberger-Stiftung sollte ihre Aufgaben auf die Kernbereiche "Fußball in den Justizvollzugsanstalten" und für Menschen mit Behinderung konzentrieren. Zudem sollen die Sepp-Herberger-Tage gepflegt werden. Gegebenenfalls lässt sich in Abstimmung mit den Aufgaben der DFB-Stiftung Egidius Braun noch ein weiterer Stiftungsschwerpunkt entwickeln.



Frage: Sie scheiden am Ende des Jahres aus der DFB-Zentralverwaltung aus. Wie werden Sie sich weiterhin für die sozialen Verpflichtungen des DFB einsetzen?



Eilers: Zwar habe ich Anfang Dezember die Geschäftsführung an meinen Nachfolger Manuel Neukirchner abgegeben. Dies ist aber nicht das Ende meines persönlichen Einsatzes für diesen Sektor. Sepp Herberger hat sein Nachlassvermögen der Sepp-Herberger-Stiftung zur Verwendung für soziale Zwecke in vorgegebenem Rahmen vermacht und mich als Testamentsvollstrecker zu seiner Verwaltung berufen. Diesen Aufgaben werde ich mich auch künftig - und ebenso gerne wie in der Vergangenheit - widmen.