Goeßling: "Die Titel der Vergangenheit spielen keine große Rolle"

Traumstart für den VfL Wolfsburg in der Allianz Frauen-Bundesliga. Nach vier Siegen aus den ersten vier Begegnungen thront der Doublesieger wieder ganz oben. Zuletzt gab es ein 1:0 gegen den MSV Duisburg. Der Blick der Wolfsburgerinnen geht allerdings längst wieder zur nächsten Aufgabe. Heute (ab 19.30 Uhr) startet der Meister gegen Atletico Madrid in die UEFA Women's Champions League. Im DFB.de-Interview ordnet die deutsche Nationalspielerin Lena Goeßling die komplizierte Aufgabe gegen den spanischen Meister ein. Und die 31-Jährige spricht über die Zeit, als sie wegen eines Knochenödems fast ein Jahr ausfiel.

DFB.de: Frau Goeßling, nach dem Traumstart in der Bundesliga geht es nun in der Champions League los. Was erwartet Sie gegen Atletico Madrid?

Lena Goeßling: Für mich ist es eine Premiere, gegen Atletico Madrid zu spielen. Das ist alleine schon vom Namen her eine sehr attraktive Aufgabe, aber auch sportlich hat Atletico sicher große Qualitäten. Sie haben eine spielstarke Mannschaft, nicht ohne Grund in Spanien die Meisterschaft geholt und damit den FC Barcelona vom Thron gestoßen. Ich gehe allerdings davon aus, dass wir womöglich auf Dauer ein höheres Tempo gehen können. Diesen Vorteil sollten wir in den beiden Begegnungen ausspielen.

DFB.de: Mit welchen Zielen treten Sie in der Champions League an?

Goeßling: Ich möchte gerne mal wieder ins Finale einziehen. In der vergangenen Saison sind wir im Viertelfinale gescheitert. Das Ausscheiden gegen Lyon war bitter und hat uns wehgetan. Wenn man in der Champions League weit kommen will, braucht man neben der nötigen Qualität auch immer etwas Losglück. Dass wir direkt zum Start gegen Atletico spielen, ist vor diesem Hintergrund sicher nicht optimal. Aber wir haben natürlich die Möglichkeit, diese Hürde zu nehmen.

DFB.de: Sie haben die Champions League bereits zweimal gewonnen, dazu dreimal die Deutsche Meisterschaft und viermal den DFB-Pokal. Tritt irgendwann eine Art Routine ein?

Goeßling: Nein, überhaupt nicht. Ich lebe nicht in der Vergangenheit. Es ist schön, diese Titel geholt zu haben. Aber im Moment spielt das keine große Rolle für mich, mein Blick geht ausschließlich nach vorne. Die Vorfreude bei mir ist riesig, dass es jetzt auch mit der Champions League wieder losgeht. Wenn das irgendwann mal nicht mehr der Fall sein sollte, werde ich mir natürlich Gedanken machen, wie es weitergeht. Aber im Moment habe ich richtig Lust auf alle anstehenden Aufgaben.

DFB.de: Sie waren fast ein Jahr lang verletzt. Hatten Sie Sorge, dass Sie womöglich nicht mehr auf den Platz zurückkehren werden?

Goeßling: Es war keine einfache Zeit, weil lange keine Besserung eingetreten ist. Die Ärzte haben mir immer wieder gesagt, dass ich noch vier Wochen warten soll. Und immer wieder sind vier weitere Wochen dazugekommen - das war frustrierend. Und da macht man sich zwangsläufig seine Gedanken. Irgendwann hat man mir dann doch zu einem Eingriff geraten. Diesen Rat habe ich befolgt, weil alles andere keine Besserung gebracht hat. Und rückblickend war das genau die richtige Entscheidung. Seitdem geht es für mich körperlich nur noch bergauf.



Traumstart für den VfL Wolfsburg in der Allianz Frauen-Bundesliga. Nach vier Siegen aus den ersten vier Begegnungen thront der Doublesieger wieder ganz oben. Zuletzt gab es ein 1:0 gegen den MSV Duisburg. Der Blick der Wolfsburgerinnen geht allerdings längst wieder zur nächsten Aufgabe. Heute (ab 19.30 Uhr) startet der Meister gegen Atletico Madrid in die UEFA Women's Champions League. Im DFB.de-Interview ordnet die deutsche Nationalspielerin Lena Goeßling die komplizierte Aufgabe gegen den spanischen Meister ein. Und die 31-Jährige spricht über die Zeit, als sie wegen eines Knochenödems fast ein Jahr ausfiel.

DFB.de: Frau Goeßling, nach dem Traumstart in der Bundesliga geht es nun in der Champions League los. Was erwartet Sie gegen Atletico Madrid?

Lena Goeßling: Für mich ist es eine Premiere, gegen Atletico Madrid zu spielen. Das ist alleine schon vom Namen her eine sehr attraktive Aufgabe, aber auch sportlich hat Atletico sicher große Qualitäten. Sie haben eine spielstarke Mannschaft, nicht ohne Grund in Spanien die Meisterschaft geholt und damit den FC Barcelona vom Thron gestoßen. Ich gehe allerdings davon aus, dass wir womöglich auf Dauer ein höheres Tempo gehen können. Diesen Vorteil sollten wir in den beiden Begegnungen ausspielen.

DFB.de: Mit welchen Zielen treten Sie in der Champions League an?

Goeßling: Ich möchte gerne mal wieder ins Finale einziehen. In der vergangenen Saison sind wir im Viertelfinale gescheitert. Das Ausscheiden gegen Lyon war bitter und hat uns wehgetan. Wenn man in der Champions League weit kommen will, braucht man neben der nötigen Qualität auch immer etwas Losglück. Dass wir direkt zum Start gegen Atletico spielen, ist vor diesem Hintergrund sicher nicht optimal. Aber wir haben natürlich die Möglichkeit, diese Hürde zu nehmen.

DFB.de: Sie haben die Champions League bereits zweimal gewonnen, dazu dreimal die Deutsche Meisterschaft und viermal den DFB-Pokal. Tritt irgendwann eine Art Routine ein?

Goeßling: Nein, überhaupt nicht. Ich lebe nicht in der Vergangenheit. Es ist schön, diese Titel geholt zu haben. Aber im Moment spielt das keine große Rolle für mich, mein Blick geht ausschließlich nach vorne. Die Vorfreude bei mir ist riesig, dass es jetzt auch mit der Champions League wieder losgeht. Wenn das irgendwann mal nicht mehr der Fall sein sollte, werde ich mir natürlich Gedanken machen, wie es weitergeht. Aber im Moment habe ich richtig Lust auf alle anstehenden Aufgaben.

DFB.de: Sie waren fast ein Jahr lang verletzt. Hatten Sie Sorge, dass Sie womöglich nicht mehr auf den Platz zurückkehren werden?

Goeßling: Es war keine einfache Zeit, weil lange keine Besserung eingetreten ist. Die Ärzte haben mir immer wieder gesagt, dass ich noch vier Wochen warten soll. Und immer wieder sind vier weitere Wochen dazugekommen - das war frustrierend. Und da macht man sich zwangsläufig seine Gedanken. Irgendwann hat man mir dann doch zu einem Eingriff geraten. Diesen Rat habe ich befolgt, weil alles andere keine Besserung gebracht hat. Und rückblickend war das genau die richtige Entscheidung. Seitdem geht es für mich körperlich nur noch bergauf.

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DFB.de: Sind Sie jetzt wieder richtig fit?

Goeßling: Ja, zu 100 Prozent. Ich habe überhaupt keine Probleme mehr. Ich bin schmerzfrei, und das ist einfach ein tolles Gefühl. Ich bin froh und glücklich, dass ich diese schwierige Zeit hinter mir lassen konnte. Ich greife jetzt wieder richtig an.

DFB.de: Sie haben sich direkt wieder einen Stammplatz erarbeitet.

Goeßling: Ich hatte nicht erwartet, dass ich so schnell wieder Stammspielerin sein würde, weil wir natürlich einen riesigen Konkurrenzkampf im Kader haben. Ich freue mich über das Vertrauen, dass das Trainerteam und die Verantwortlichen mir entgegenbringen. Das möchte ich zurückzahlen.

DFB.de: Welche Rolle haben Sie im neuen Kader?

Goeßling: Ich sehe mich schon in einer wichtigen Position. Allerdings haben wir extrem viel Erfahrung im Kader. Wir brauchen nicht die eine Führungsspielerin, bei uns wird die Verantwortung auf mehreren Schultern verteilt. Ich denke, dass das auch ein Teil unseres aktuellen Erfolgs ist.

DFB.de: Hängt der perfekte Start in der Bundesliga auch damit zusammen, dass es im Sommer kaum Veränderungen im Kader gab?

Goeßling: Das ist sicher auch ein Grund. Mit Katharina Baunach haben wir nur einen externen Zugang dazubekommen. Die Veränderungen auf der Trainerposition fallen ebenfalls nicht so ins Gewicht, weil wir Stephan Lerch schon länger kennen. Der Prozess des Einspielens ist in unserem Fall also hinfällig gewesen, die Automatismen haben direkt gegriffen. Das kann sicher ein Vorteil gegenüber den Konkurrenten sein. Bei aller Euphorie muss man allerdings auch sagen, dass wir noch nicht gegen direkte Mitbewerber um den Titel gespielt haben. Ich will damit nicht den SC Sand, MSV Duisburg, die TSG Hoffenheim oder den FF USV Jena kleinreden. Aber die Duelle gegen München oder Freiburg kommen eben noch, gegen Potsdam spielen wird schon am kommenden Sonntag. Dennoch ist das Zukunftsmusik - im Moment zählt nur das Spiel bei Atletico Madrid

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