Glinker: "Die Ausgangslage ist gut - mehr aber auch nicht"

Nerven wie Drahtseile bewies Torhüter Jan Glinker vom Drittligisten 1. FC Magdeburg beim 2:0 im Topspiel gegen den Karlsruher SC. Der 34 Jahre alte Routinier parierte in der 87. Minute beim Stand von 1:0 einen Foulelfmeter von KSC-Torjäger Fabian Schleusener und hatte damit großen Anteil am Sieg seiner Mannschaft, die in der Tabelle auf Rang zwei und damit auf Kurs Zweitligaaufstieg liegt.

Von den Usern auf DFB.de und dem Facebook-Kanal der 3. Liga wurde Glinker nicht überraschend mit überwältigender Mehrheit zum Spieler des 33. Spieltags gewählt. Auf den gebürtigen Berliner entfielen insgesamt 76,6 Prozent der abgegebenen Stimmen, auf den Plätzen zwei und drei landeten Tordebütant Marcus Mlynikowski vom Chemnitzer FC mit 16 Prozent sowie Dreifachtorschütze Sven Michel von Tabellenführer SC Paderborn mit 7,4 Prozent. Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Jan Glinker mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über den gehaltenen Strafstoß, die Lage im Aufstiegsrennen und einen Fotowunsch für den 12. Mai.

DFB.de: Waren Ihre Schultern nach dem 2:0-Heimsieg gegen den Karlsruher SC vom Schulterklopfen gerötet, Herr Glinker?

Jan Glinker: Es hielt sich noch in Grenzen. (lacht) Meine Mitspieler haben mich aber selbstverständlich gelobt.

DFB.de: Was war das für ein Gefühl, kurz vor Schluss bei einem Elfmeter den Ausgleich verhindert zu haben?

Glinker: Zunächst habe ich mich über die Entstehung geärgert, der Strafstoß war vermeidbar. Dass ich ihn halten konnte, war ein super Gefühl. Im direkten Gegenzug fiel dann auch noch unser 2:0 - besser hätte es in der Situation nicht laufen können.

DFB.de: War auch - wie bei Jens Lehmann im WM-Viertelfinale 2006 gegen Argentinien - ein Zettel im Spiel?

Glinker: In der Tat. Torwarttrainer Matthias Tischer und ich gehen die möglichen Elfmeterschützen vor dem Spiel normalerweise durch. Beim KSC kamen aber zu viele Spieler infrage. Also hat mir Matthias über Philip Türpitz den Zettel kurz vor dem Strafstoß überbringen lassen. Er war allerdings gefaltet. Mit meinen Handschuhen konnte ich ihn nicht öffnen. Als mir Philip das abgenommen hatte, konnten wir die Schrift von Matthias im ersten Moment nicht entziffern. Ich glaube, der Dialog zwischen Philip und mir hätte wohl den Comedypreis verdient gehabt. Unter dem Strich ist aber alles optimal gelaufen. Fabian Schleusener hat den Elfmeter in seine favorisierte Ecke geschossen - und ich konnte den nicht ganz optimalen Schuss parieren.

DFB.de: Sie hatten während des KSC-Spiels sogar mit Wadenbeschwerden zu kämpfen. Hat Sie das stark behindert?

Glinker: Die Beschwerden hatten am Tag zuvor angefangen. Ich musste schon überlegen, ob ein Einsatz gegen den KSC Sinn macht. Im Spiel habe ich dann aber nicht allzu viel davon gemerkt. Spätestens nach der Pause war kaum noch etwas zu spüren.

DFB.de: Die Fans wählten Sie auf DFB.de zum Spieler des Spieltages. Wie sehr freut Sie das?

Glinker: Eine solche Anerkennung für die eigene Leistung ist immer positiv. Zugegeben: Die drei Punkte gegen Karlsruhe haben allerdings noch mal einen anderen Stellenwert.

DFB.de: Der Vorsprung des FCM auf Relegationsplatz drei beträgt fünf Punkte. Außerdem haben Sie sogar noch eine Nachholpartie in der Hinterhand. Steht der Aufstiegssekt schon im Kühlschrank?

Glinker: Definitiv nicht! Die kommenden Wochen werden noch schwer genug. Dessen sind wir uns bewusst. Klar, die Ausgangslage ist gut - mehr aber auch nicht.

DFB.de: Was ist jetzt entscheidend, um auf einem der beiden ersten Tabellenplätze zu bleiben und den direkten Aufstieg zu schaffen?

Glinker: Beim SV Wehen Wiesbaden sollten wir zumindest nicht verlieren. Wenn wir im Anschluss unser Nachholspiel beim FC Carl Zeiss Jena für uns entscheiden, müsste schon einiges schieflaufen, damit wir es nicht schaffen.



Nerven wie Drahtseile bewies Torhüter Jan Glinker vom Drittligisten 1. FC Magdeburg beim 2:0 im Topspiel gegen den Karlsruher SC. Der 34 Jahre alte Routinier parierte in der 87. Minute beim Stand von 1:0 einen Foulelfmeter von KSC-Torjäger Fabian Schleusener und hatte damit großen Anteil am Sieg seiner Mannschaft, die in der Tabelle auf Rang zwei und damit auf Kurs Zweitligaaufstieg liegt.

Von den Usern auf DFB.de und dem Facebook-Kanal der 3. Liga wurde Glinker nicht überraschend mit überwältigender Mehrheit zum Spieler des 33. Spieltags gewählt. Auf den gebürtigen Berliner entfielen insgesamt 76,6 Prozent der abgegebenen Stimmen, auf den Plätzen zwei und drei landeten Tordebütant Marcus Mlynikowski vom Chemnitzer FC mit 16 Prozent sowie Dreifachtorschütze Sven Michel von Tabellenführer SC Paderborn mit 7,4 Prozent. Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Jan Glinker mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über den gehaltenen Strafstoß, die Lage im Aufstiegsrennen und einen Fotowunsch für den 12. Mai.

DFB.de: Waren Ihre Schultern nach dem 2:0-Heimsieg gegen den Karlsruher SC vom Schulterklopfen gerötet, Herr Glinker?

Jan Glinker: Es hielt sich noch in Grenzen. (lacht) Meine Mitspieler haben mich aber selbstverständlich gelobt.

DFB.de: Was war das für ein Gefühl, kurz vor Schluss bei einem Elfmeter den Ausgleich verhindert zu haben?

Glinker: Zunächst habe ich mich über die Entstehung geärgert, der Strafstoß war vermeidbar. Dass ich ihn halten konnte, war ein super Gefühl. Im direkten Gegenzug fiel dann auch noch unser 2:0 - besser hätte es in der Situation nicht laufen können.

DFB.de: War auch - wie bei Jens Lehmann im WM-Viertelfinale 2006 gegen Argentinien - ein Zettel im Spiel?

Glinker: In der Tat. Torwarttrainer Matthias Tischer und ich gehen die möglichen Elfmeterschützen vor dem Spiel normalerweise durch. Beim KSC kamen aber zu viele Spieler infrage. Also hat mir Matthias über Philip Türpitz den Zettel kurz vor dem Strafstoß überbringen lassen. Er war allerdings gefaltet. Mit meinen Handschuhen konnte ich ihn nicht öffnen. Als mir Philip das abgenommen hatte, konnten wir die Schrift von Matthias im ersten Moment nicht entziffern. Ich glaube, der Dialog zwischen Philip und mir hätte wohl den Comedypreis verdient gehabt. Unter dem Strich ist aber alles optimal gelaufen. Fabian Schleusener hat den Elfmeter in seine favorisierte Ecke geschossen - und ich konnte den nicht ganz optimalen Schuss parieren.

DFB.de: Sie hatten während des KSC-Spiels sogar mit Wadenbeschwerden zu kämpfen. Hat Sie das stark behindert?

Glinker: Die Beschwerden hatten am Tag zuvor angefangen. Ich musste schon überlegen, ob ein Einsatz gegen den KSC Sinn macht. Im Spiel habe ich dann aber nicht allzu viel davon gemerkt. Spätestens nach der Pause war kaum noch etwas zu spüren.

DFB.de: Die Fans wählten Sie auf DFB.de zum Spieler des Spieltages. Wie sehr freut Sie das?

Glinker: Eine solche Anerkennung für die eigene Leistung ist immer positiv. Zugegeben: Die drei Punkte gegen Karlsruhe haben allerdings noch mal einen anderen Stellenwert.

DFB.de: Der Vorsprung des FCM auf Relegationsplatz drei beträgt fünf Punkte. Außerdem haben Sie sogar noch eine Nachholpartie in der Hinterhand. Steht der Aufstiegssekt schon im Kühlschrank?

Glinker: Definitiv nicht! Die kommenden Wochen werden noch schwer genug. Dessen sind wir uns bewusst. Klar, die Ausgangslage ist gut - mehr aber auch nicht.

DFB.de: Was ist jetzt entscheidend, um auf einem der beiden ersten Tabellenplätze zu bleiben und den direkten Aufstieg zu schaffen?

Glinker: Beim SV Wehen Wiesbaden sollten wir zumindest nicht verlieren. Wenn wir im Anschluss unser Nachholspiel beim FC Carl Zeiss Jena für uns entscheiden, müsste schon einiges schieflaufen, damit wir es nicht schaffen.

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DFB.de: Nach dem KSC, der bislang 24 Gegentreffer hinnehmen musste, bedeuten ihre 29 Gegentore den zweitbesten Wert der Liga. Das dürfte Sie als Torhüter besonders freuen, oder?

Glinker: Diese Statistik stimmt mich schon zufrieden. Ich bin aber nicht allein dafür verantwortlich, das gesamte Team arbeitet defensiv gut mit.

DFB.de: Was zeichnet die Magdeburger Mannschaft in dieser Spielzeit sonst noch besonders aus?

Glinker: Wir waren schon in den vergangenen beiden Spielzeiten oben dabei. Damals hatte aber niemand so recht an die Aufstiegschance geglaubt. Das ist jetzt anders. Das Team hat einen Reifeprozess hinter sich und ist noch mehr zusammengewachsen. Außerdem verfügen wir über ein gestiegenes Selbstvertrauen. Gerade in unseren Heimspielen sind wir mit unseren fantastischen Fans im Rücken in der Lage, eine extrem große Wucht zu entwickeln.

DFB.de: Ist Ihnen in dieser Saison schon ein entscheidender Fehler unterlaufen?

Glinker: Beim 2:2 gegen den FSV Zwickau habe ich einen Elfmeter verursacht. Diesen Fehler konnte ich danach nicht korrigieren. Mir ist aber noch kein Ball durch die Hosenträger gerutscht oder Ähnliches.

DFB.de: Nächster Gegner ist mit dem SV Wehen Wiesbaden erneut ein direkter Konkurrent. Was ist gefordert?

Glinker: Wir müssen auf jeden Fall wieder an unsere Leistungsgrenze kommen. Zunächst mal wollen wir, ähnlich wie gegen Karlsruhe, defensiv gut stehen und dem Gegner keine Chancen gewähren. Der Druck ist auf Seiten des SV Wehen Wiesbaden sicher ein Stück höher. Möglicherweise ist das für uns ein kleiner Vorteil.

DFB.de: In der vergangenen Saison hatten Sie Ihren Stammplatz zwischenzeitlich an Leopold Zingerle verloren, der jetzt für Spitzenreiter SC Paderborn 07 spielt. Wie schwer war diese Zeit für Sie?

Glinker: Ich hatte zuvor eine recht stabile Saison gespielt. Der Zeitpunkt kam daher schon überraschend, und es war nicht einfach, mich auf die Bank setzen zu müssen. Einige Zeit habe ich benötigt, um mich damit zu arrangieren. Im Nachhinein sehe ich die Phase als lehrreiche Erfahrung an. Ich weiß, dass ich in jeder Trainingseinheit um meinen Platz kämpfen muss.

DFB.de: Haben Sie noch Kontakt zu Leopold Zingerle?

Glinker: Wir haben ein gutes Verhältnis, schreiben uns regelmäßig. Zusammen mit einigen anderen Torhütern haben wir eine WhatsApp-Gruppe. Das ist immer ein Spaß.

DFB.de: In der kommenden Saison könnte es das Duell Glinker vs. Zingerle in der 2. Liga geben.

Glinker: Ich hätte nichts dagegen einzuwenden, sollte es so kommen.

DFB.de: Sie sind begeisterter Hobbyfotograf, fotografieren besonders gerne "Lost Places", also verlassene und vergessene Orte. Wieviel Zeit bleibt Ihnen dafür?

Glinker: Aktuell nur sehr wenig. Ich ordne alles dem sportlichen Erfolg unter. Die Freizeit gehört dann der Familie.

DFB.de: Welches Bild würden Sie am 12. Mai, dem Tag des 38. und letzten Spieltages in der 3. Liga, gerne schießen?

Glinker: Ich würde am liebsten ein Mannschaftsfoto von uns mit der Meistertrophäe schießen lassen.

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