Gladbach gegen Köln: Das rheinische Derby im Faktencheck

Zum Abschluss des 1. Spieltags der Bundesliga-Saison 2017/2018 steht heute (ab 18 Uhr, live bei Sky) ein ganz besonderes Derby auf dem Programm: Das 87. Bundesligaduell zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln - das 98. insgesamt - elektrisiert im Rheinland die Massen. Die Fohlen starten mit zwei Weltmeistern, neuen Toptalenten und großen Ambitionen in die Spielzeit, in Köln ist die Vorfreude auf die erste Europapokal-Teilnahme seit 25 Jahren groß, aber noch unklar, wie gut der FC den Abgang von Topstürmer Anthony Modeste verkraftet. DFB.de macht den Faktencheck zum rheinischen Klassiker.

DIE VORBEREITUNG: In der 1. Runde des DFB-Pokals verhinderte die Borussia mit zwei späten Toren durch Jonas Hofmann und Raffael das frühe Aus beim Regionalligisten Rot-Weiss Essen (2:1) – ein Erfolgserlebnis, das den "Fohlen" Auftrieb für den Bundesligastart geben sollte. In den Testspielen lief es zuvor noch nicht rund. Nur zwei von neun Partien gewann das Team von Trainer Dieter Hecking, darunter ein 1:0 gegen den Regionalligisten Wuppertaler SV. Insgesamt blieb die Borussia vor allem vor dem Tor harmlos, schoss in den neuen Vorbereitungsspielen nur neun Tore.

Köln löste seine erste Aufgabe im DFB-Pokal souverän, beim 5:0 beim Oberligisten Leher TS Bremerhaven überzeugte Torschütze Leonardo Bittencourt, Zugang Jhon Cordoba traf beim Elfmeter und auch die Offensivkräfte Simon Zoller und Sehrou Guirassy trugen sich in die Torschützenliste ein. In den Testspielen der Vorbereitung blieben die Kölner zuvor zwar ebenfalls ungeschlagen, reihten aber fünf Remis gegen meist unterklassige Gegner wie die Regionalligisten TSV Steinbach und KFC Uerdingen aneinander. Der wichtigste Härtetest gegen den Serie-A-Klub FC Bologna endete 1:1.

DER DIREKTE VERGLEICH: Ausgerechnet gegen den rheinischen Rivalen hält Borussia Mönchengladbach zwei Vereinsrekorde: 157 Bundesligapunkte und 172 Tore in 86 Spielen – gegen keinen anderen Bundesligisten sammelten die "Fohlen" mehr Punkte oder Tore. Die Dominanz bekam zuletzt allerdings ein paar Risse. Nach einem 0:1 in Köln warf Lucien Favre vor zwei Jahren das Handtuch, in der vergangenen Saison gewann der FC dank Marcel Risses Tor des Monats 2:1 in Gladbach, wenig später musste auch Favres Nachfolger Andre Schubert gehen. Demgegenüber blieben die Kölner in fünf der letzten acht Duelle mit Gladbach torlos, vier der vergangenen fünf Heimvergleiche entschied Gladbach mit 10:1 Toren für sich.

LANGE NICHT ZU NULL: Saisonübergreifend hat Borussia Mönchengladbach seit neun Pflichtspielen nicht mehr zu Null gespielt, zuhause kassierten die Rheinländer in der vergangenen Saison aber nur 18 Tore – nur sechs Klubs standen hinten sicherer.

AUSWÄRTSSCHWACHE KÖLNER: Ihre erste Europapokalteilnahme seit 25 Jahren verdanken die Kölner ihrer Heimstärke. In der Fremde gewannen die Kölner in der vergangenen Spielzeit nur drei der 17 Spiele, darunter allerdings das Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach (2:1). Der letzte Auswärtsdreier liegt sieben Monate zurück. Im zweiten Spiel der Rückrunde gewann der FC am 28. Januar 6:1 bei Absteiger SV Darmstadt 98.

DIE TRAINER: Egal, ob mit dem VfB Lübeck, Hannover 96, dem 1. FC Nürnberg oder dem VfL Wolfsburg: Gladbachs Dieter Hecking verlor auf dem Trainerstuhl noch nie ein Heimspiel gegen den 1. FC Köln. Seit 2002 stehen für den 52-Jährigen fünf Siege und drei Remis zu Buche. Auch sein erstes Spiel mit Gladbach gewann Hecking in der Vorsaison in Köln 3:2. Peter Stöger traf in seiner vierjährigen Amtszeit beim FC sechsmal auf die Borussia. Seine Bilanz ist mit zwei Siegen, einem Remis und drei Niederlagen knapp negativ. In drei seiner sechs Duelle mit dem reheinischen Nachbarn blieben die Kölner ohne Torerfolg, aber auch Gladbach gelang gegen Stöger nur einmal mehr als ein Treffer. Zudem hat der FC seit Amtsantritt des Österreichers noch nie ein Auftaktspiel verloren.



Zum Abschluss des 1. Spieltags der Bundesliga-Saison 2017/2018 steht heute (ab 18 Uhr, live bei Sky) ein ganz besonderes Derby auf dem Programm: Das 87. Bundesligaduell zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln - das 98. insgesamt - elektrisiert im Rheinland die Massen. Die Fohlen starten mit zwei Weltmeistern, neuen Toptalenten und großen Ambitionen in die Spielzeit, in Köln ist die Vorfreude auf die erste Europapokal-Teilnahme seit 25 Jahren groß, aber noch unklar, wie gut der FC den Abgang von Topstürmer Anthony Modeste verkraftet. DFB.de macht den Faktencheck zum rheinischen Klassiker.

DIE VORBEREITUNG: In der 1. Runde des DFB-Pokals verhinderte die Borussia mit zwei späten Toren durch Jonas Hofmann und Raffael das frühe Aus beim Regionalligisten Rot-Weiss Essen (2:1) – ein Erfolgserlebnis, das den "Fohlen" Auftrieb für den Bundesligastart geben sollte. In den Testspielen lief es zuvor noch nicht rund. Nur zwei von neun Partien gewann das Team von Trainer Dieter Hecking, darunter ein 1:0 gegen den Regionalligisten Wuppertaler SV. Insgesamt blieb die Borussia vor allem vor dem Tor harmlos, schoss in den neuen Vorbereitungsspielen nur neun Tore.

Köln löste seine erste Aufgabe im DFB-Pokal souverän, beim 5:0 beim Oberligisten Leher TS Bremerhaven überzeugte Torschütze Leonardo Bittencourt, Zugang Jhon Cordoba traf beim Elfmeter und auch die Offensivkräfte Simon Zoller und Sehrou Guirassy trugen sich in die Torschützenliste ein. In den Testspielen der Vorbereitung blieben die Kölner zuvor zwar ebenfalls ungeschlagen, reihten aber fünf Remis gegen meist unterklassige Gegner wie die Regionalligisten TSV Steinbach und KFC Uerdingen aneinander. Der wichtigste Härtetest gegen den Serie-A-Klub FC Bologna endete 1:1.

DER DIREKTE VERGLEICH: Ausgerechnet gegen den rheinischen Rivalen hält Borussia Mönchengladbach zwei Vereinsrekorde: 157 Bundesligapunkte und 172 Tore in 86 Spielen – gegen keinen anderen Bundesligisten sammelten die "Fohlen" mehr Punkte oder Tore. Die Dominanz bekam zuletzt allerdings ein paar Risse. Nach einem 0:1 in Köln warf Lucien Favre vor zwei Jahren das Handtuch, in der vergangenen Saison gewann der FC dank Marcel Risses Tor des Monats 2:1 in Gladbach, wenig später musste auch Favres Nachfolger Andre Schubert gehen. Demgegenüber blieben die Kölner in fünf der letzten acht Duelle mit Gladbach torlos, vier der vergangenen fünf Heimvergleiche entschied Gladbach mit 10:1 Toren für sich.

LANGE NICHT ZU NULL: Saisonübergreifend hat Borussia Mönchengladbach seit neun Pflichtspielen nicht mehr zu Null gespielt, zuhause kassierten die Rheinländer in der vergangenen Saison aber nur 18 Tore – nur sechs Klubs standen hinten sicherer.

AUSWÄRTSSCHWACHE KÖLNER: Ihre erste Europapokalteilnahme seit 25 Jahren verdanken die Kölner ihrer Heimstärke. In der Fremde gewannen die Kölner in der vergangenen Spielzeit nur drei der 17 Spiele, darunter allerdings das Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach (2:1). Der letzte Auswärtsdreier liegt sieben Monate zurück. Im zweiten Spiel der Rückrunde gewann der FC am 28. Januar 6:1 bei Absteiger SV Darmstadt 98.

DIE TRAINER: Egal, ob mit dem VfB Lübeck, Hannover 96, dem 1. FC Nürnberg oder dem VfL Wolfsburg: Gladbachs Dieter Hecking verlor auf dem Trainerstuhl noch nie ein Heimspiel gegen den 1. FC Köln. Seit 2002 stehen für den 52-Jährigen fünf Siege und drei Remis zu Buche. Auch sein erstes Spiel mit Gladbach gewann Hecking in der Vorsaison in Köln 3:2. Peter Stöger traf in seiner vierjährigen Amtszeit beim FC sechsmal auf die Borussia. Seine Bilanz ist mit zwei Siegen, einem Remis und drei Niederlagen knapp negativ. In drei seiner sechs Duelle mit dem reheinischen Nachbarn blieben die Kölner ohne Torerfolg, aber auch Gladbach gelang gegen Stöger nur einmal mehr als ein Treffer. Zudem hat der FC seit Amtsantritt des Österreichers noch nie ein Auftaktspiel verloren.

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PERSONALIEN: Der Kreuzbandriss von Tobias Strobl erschütterte die Vorbereitung der Gladbacher. Ob Fabian Johnson im zweiten Pflichtspiel der Saison wieder mitwirken kann, steht noch nicht fest. Nicht enden will die Leidensgeschichte des Franzosen Timothée Kolodziejczak, der sich in der Reha befindet. Zudem werden auch Tony Jantschke (muskuläre Probleme), Josip Drmic (Knieverletzung) und Mamadou Doucouré ausfallen. Zurückgreifen kann Gladbach-Trainer Hecking dafür wieder auf Reece Oxford, der seine Sprunggelenksprobleme überwunden hat. Die Kölner müssen mit Yuya Osako auf einen Schlüsselspieler verzichten. Nach einer Bänderverletzung kommt ein Comeback für den Japaner in Gladbach noch zu früh. Kleine Fragezeichen stehen hinter dem Einsatz von Leonardo Bittencourt und Milos Jojic (beide muskuläre Probleme). Wieder fit ist der lange verletzte Marcel Risse.

SCHWERES ERBE: Kein Stürmer hatte in der vergangenen Saison einen so großen Anteil an den Toren seines Klubs wie der nach China abgewanderte Anthony Modeste. 25 der 51 Kölner Saisontreffer gingen auf das Konto des Franzosen und auch drei der letzten fünf Derby-Tore gegen Gladbach steuerte Modeste bei. Keine Frage, sein designierter Nachfolger Jhon Cordoba tritt in große Fußstapfen.

DIE NEUEN: Bei der Borussia stehen nun zwei Weltmeister unter Vertrag. Neben Christoph Kramer lockten die Fohlen auch Matthias Ginter in den Borussia-Park. Der variable Defensivspieler ist der teuerste Einkauf der Gladbacher Vereinsgeschichte und soll Andreas Christensen ersetzen. Toptalent Denis Zakaria und überzeugte in der Vorbereitung ebenso wie Techniker Vincenzo Grifo. Mit dem Franzosen Mickael Cuisance (17 Jahre), dem Engländer Reece Oxford (18) und dem Paraguayer Julio Villalba (18) setzt Sportdirektor Max Eberl zudem auch hochveranlagte Talente. Kurz vor dem Saisonstart haben die Fohlen zudem noch Raul Bobadilla verpflichtet. Der gebürtige Argentinier, der mittlerweile für die Nationalmannschaft Paraguays aufläuft, unterschrieb einen Zweijahresvertrag. Der 30-Jährige, der vom FC Augsburg an den Niederrhein wechselt, hatte bereits von Juli 2009 bis Januar 2011 und von Juni 2011 bis Januar 2012 bei der Borussia gespielt. Verlassen haben die Borussia unter anderem U 21-Europameister Mahmoud Dahoud, Andre Hahn, Nico Schulz und Julian Korb.

34 Millionen gab der der 1. FC Köln aus, 35 Millionen nahm er ein: Vor dem Abenteuer Europa League gingen Manager Jörg Schmadtke und Trainer Peter Stöger keine finanziellen Risiken ein. Nerven kostete das Sommertheater um Anthony Modeste. Der Deal mit Tianjin Quanjian spülte letztlich knapp 35 Millionen Euro in die Kölner Kassen, der mit Abstand teuerste Transfer der Vereinsgeschichte. Knapp die Hälfte gab der FC gleich wieder für Wunschstürmer Jhon Cordoba aus. Der Kolumbianer ist damit auch der teuerste Zugang der Kölner Vereinsbücher. Den Rest der Modeste-Millionen investierte der Klub in die Zukunft: der 20 Jahre alte Spanier Jorge Merge, der 19 Jahre alte Portugiese Joao Quieros (beide Innenverteidiger) sowie die Linksverteidiger Jannes Horn (20 Jahre) und Tim Handwerker (19) buhlen um einen Stammplatz.

STIMMEN: Egal, ob Spieler, Trainer oder Fans, im Rheinland fiebern alle dem Derby entgegen. "Jeder von uns weiß, dass es gegen Köln sofort zur Sache geht", sagt Gladbachs Jonas Hofmann: "Jeder von uns freut sich richtig auf das Derby. Wir wissen, was da alles auf dem Spiel steht, was das für unsere Fans bedeutet. Kurz und knapp gesagt: Für uns zählen drei Punkte, alles andere nicht." Sportdirektor Max Eberl hofft auf eine Revanche für die Heimniederlage der vergangenen Saison. "Das Derby an sich birgt schon genügend Brisanz. Nun ist es auch noch der Auftakt zur 50. Bundesliga-Saison für Borussia. Es ist ein besonderer Start", sagt Eberl: "Wir spielen zu Hause, haben hier in der vergangenen Saison eine empfindliche, unverdiente Niederlage gegen Köln erfahren und wollen die neue Saison nun mit einem Erfolgserlebnis starten." Bei den Domstädtern herrscht große Vorfreude im Vorfeld der Partie: "Ich finde, es ist genau das richtige Spiel nach so einer langen Zeit", meint FC-Trainer Peter Stöger: "Es ist ein brisantes Spiel für den ganzen Club und es ist definitiv Zeit, dass es losgeht." Ob der wiedergenesene Derby-Held Marcel Risse spielen wird, lässt der Österreicher offen: "Ich werde Marcel Risse sicher nicht in dieses Derby hineinjagen. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass er nicht spielen wird." Im Hinblick auf Gladbachs Neuzugang Raul Bobadilla lobt Stöger die Transferpolitik der Borussia: "Er ist ein Spieler, der den Gladbachern andere Möglichkeiten gibt."

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