Gladbach-Aufstiegsheldin Schmitz: "Mit Fußball fast abgeschlossen"

Mit insgesamt drei Treffern in den beiden Aufstiegsspielen gegen die SV 07 Elversberg (2:1 und 3:1) hatte Angreiferin Sarah Schmitz entscheidenden Anteil am Aufstieg von Borussia Mönchengladbach in die 2. Frauen-Bundesliga. Im DFB.de-Interview spricht die 27-Jährige mit Mitarbeiter Filippos Kounelis über die Rückkehr in die zweithöchste deutsche Spielklasse und ihre zwischenzeitliche Auszeit.

DFB.de: Herzlichen Glückwunsch zur Rückkehr in die 2. Frauen-Bundesliga, Frau Schmitz! Wie groß ist Erleichterung, dass der Aufstieg in trockenen Tüchern ist?

Sarah Schmitz: Die Freude über den Aufstieg ist riesig. Vor der Saison hatte uns kaum jemand auf der Rechnung. Umso größer ist nun die Begeisterung darüber, dass wir es tatsächlich geschafft haben. Vor allem während der Rückserie haben wir eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass wir den Aufstieg voll und ganz verdienen.

DFB.de: Ihr Team hat in den Aufstiegsspielen beide Duelle mit der SV 07 Elversberg für sich entschieden. Was hat letztlich den Unterschied ausgemacht?

Schmitz: Ich denke, dass die Aggressivität, die wir in beiden Begegnungen an den Tag gelegt haben, der Schlüssel zum Erfolg war. Außerdem haben wir mit einer unfassbaren Laufleistung gezeigt, dass wir den Aufstieg unbedingt realisieren wollten. Ich ziehe aber auch vor der Leistung von Elversberg den Hut. Obwohl sie das Hinspiel verloren hatten und auch im zweiten Aufeinandertreffen zurücklagen, haben sie zu keinem Zeitpunkt nachgelassen und uns das Leben schwer gemacht. Hinzu kamen die extremen Wetterbedingungen. Die Begegnung hat sich regelrecht zu einer Kopfsache entwickelt. Jeder Meter tat am Ende weh.

DFB.de: Maßgeblichen Anteil am Aufstieg hatten Sie mit Ihren drei Treffern in den beiden Begegnungen. Wie bewerten Sie Ihre eigene Leistung?

Schmitz: Ich stelle meine Leistungen nicht über den Aufwand, den meine Teamkolleginnen betrieben haben. Als Stürmerin bin ich darauf angewiesen, von meinen Mitspielerinnen mit Bällen gefüttert zu werden. Das hat zum Beispiel unsere Kapitänin Madita Giehl bei meinem Treffer zum 1:0 hervorragend gemacht, als sie den Ball über den halben Platz zu mir gespielt hat. Ich musste die Vorlage dann nur noch verwerten. Es war eine hervorragende Teamleistung.

DFB.de: War der Treffer zur Führung auch ein wenig der Knotenlöser?

Schmitz: Auf jeden Fall. Für den Kopf ist es eine komfortable Situation, wann man weiß, dass wir das Hinspiel für uns entschieden haben und auch im Rückspiel wieder in Führung liegen. In Sicherheit haben wir uns zwar noch nicht gewogen. Dennoch war es ein angenehmes Gefühl.

DFB.de: Sie haben es beim Stand von 2:0 bei einem Foulelfmeter verpasst, einen Dreierpack zu schnüren und den Deckel auf die Partie zu machen. Nach dem gelungenen Aufstieg können Sie sicherlich leicht darüber hinwegsehen, oder?

Schmitz: Tatsächlich nicht. (lacht) Für mich hat es fast das gesamte Spiel ruiniert. Ich bin so ehrgeizig, dass ich nur schlecht über solche Situationen hinwegkomme. Von daher bin ich umso glücklicher, dass mein Fehlschuss keine entscheidenden Auswirkungen auf den weiteren Verlauf hatte.

DFB.de: Kurz nach dem vergebenen Strafstoß mussten Sie den Platz verlassen. Wie haben Sie von außen den zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer der Sv 07 Elversberg erlebt?

Schmitz: Es sind mir auf Anhieb Gedanken in den Kopf gekommen, welche Konsequenzen mein verschossener Elfmeter haben könnte. Hätte ich getroffen, wäre mit dem 3:0 wohl der Sieg schon in trockenen Tüchern gewesen. So wurde es zumindest kurzzeitig noch einmal etwas enger. Ich habe aber jederzeit auf mein Team vertraut. Und so war es dann auch: Mit unserem Treffer zum Endstand waren auch die letzten Zweifel beseitigt. Ein kleiner Stein ist mir aber schon vom Herzen gefallen.

DFB.de: Die Stimmung nach der Partie war ausgelassen. Wie geht es nun weiter?

Schmitz: Einige Mädels verabschieden sich gemeinsam nach Mallorca, um den Aufstieg ausgiebig zu feiern. Für einige von uns war dies leider aus familiären oder beruflichen Gründen nicht möglich. Ich bin mir aber sicher, dass uns der Mallorca-Tross gut repräsentieren wird. (lacht)

DFB.de: Drehen wir die Uhr einige Jahre zurück: Im Sommer 2017 mussten Sie aus beruflichen Gründen eine Pause vom Fußball einlegen. Hätten Sie zu dem Zeitpunkt daran gedacht, dass Sie noch einmal die Chance bekommen, in der 2. Frauen-Bundesliga zu spielen?

Schmitz: Tatsächlich hatte ich zu diesem Zeitpunkt mit dem Fußball bereits fast abgeschlossen. Meine Schichtdienste bei der Polizei haben es nicht zugelassen, regelmäßig auf dem Platz zu stehen. An Fußball war in dieser Phase kaum zu denken.

DFB.de: Wie haben Sie die fast zweijährige Pause erlebt?

Schmitz: Es war schwierig, mit der Situation umzugehen. Die Füße haben aber nie aufgehört zu kribbeln. Dennoch musste ich sie für eineinhalb Jahre komplett stillhalten. Nachdem ich in dieser Zeit aber alle Hebel in Bewegung gesetzt habe, um wieder geregelte Arbeitszeiten zu haben, konnte ich beim 1. FC Mönchengladbach einen Neustart wagen. Seit 2021 bin ich jetzt wieder bei Borussia.

DFB.de: Ihre Torausbeute in dieser Saison zeigt, dass sie das Fußballspielen keineswegs verlernt haben. Wie glücklich sind Sie, wieder auf dem Platz zu stehen?

Schmitz: Ich bin extrem zufrieden, dass der Fußball wieder einen großen Part in meinem Leben einnimmt. Dass ich mir jetzt den Aufstieg in die 2. Bundesliga mit Borussia Mönchengladbach mit auf die Fahne schreiben kann, ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl. Wenn mir das jemand 2017 gesagt hätte, hätte ich es wohl nicht für möglich gehalten.

DFB.de: Das Hinspiel der Aufstiegsrunde wurde im Borussia-Park der Bundesliga-Profis vor mehr als 9000 Zuschauer*innen ausgetragen. Sicherlich ein Spiel, das Sie so schnell nicht vergessen werden, oder?

Schmitz: Ich habe während meiner Laufbahn zwar auch schon mal ein Spiel in der Frauen-Bundesliga bestritten. An diese Kulisse aus dem Hinspiel im Borussia-Park kam meine einzige Erstliga-Partie allerdings nicht heran. Ich muss gestehen, dass ich beim Einlaufen erst einmal baff war, als die Hymne ertönte. Für uns alle war es wohl ein einmaliges Erlebnis. Ich hoffe aber, dass wir auch in der kommenden Spielzeit lautstark von unseren Fans unterstützt werden.

DFB.de: Wie lautet die Zielsetzung für die kommende Spielzeit?

Schmitz: Nach unserem Aufstieg kann es nur ein Ziel geben und das ist der Klassenverbleib. Wir wollen so schnell wie möglich das Ticket für eine weitere Spielzeit lösen, um uns nach und nach wieder in der 2. Frauen-Bundesliga zu etablieren.

DFB.de: Wie gut ist denn Ihr Team für die zweithöchste Spielklasse gerüstet?

Schmitz: Ich sehe uns auch für die kommende Saison schon gut aufgestellt. Wir haben genug Qualität in den eigenen Reihen, um auch in der 2. Liga bestehen zu können. In Bezug auf unser Teamgefüge, unsere Laufleistung und unseren Kampfgeist können wir sicherlich auch eine Liga höher mithalten. Ich bin mir aber auch sicher, dass wir noch die eine oder andere Mitspielerin hinzugewinnen werden, die uns sportlich voranbringen wird.

[mspw]

Mit insgesamt drei Treffern in den beiden Aufstiegsspielen gegen die SV 07 Elversberg (2:1 und 3:1) hatte Angreiferin Sarah Schmitz entscheidenden Anteil am Aufstieg von Borussia Mönchengladbach in die 2. Frauen-Bundesliga. Im DFB.de-Interview spricht die 27-Jährige mit Mitarbeiter Filippos Kounelis über die Rückkehr in die zweithöchste deutsche Spielklasse und ihre zwischenzeitliche Auszeit.

DFB.de: Herzlichen Glückwunsch zur Rückkehr in die 2. Frauen-Bundesliga, Frau Schmitz! Wie groß ist Erleichterung, dass der Aufstieg in trockenen Tüchern ist?

Sarah Schmitz: Die Freude über den Aufstieg ist riesig. Vor der Saison hatte uns kaum jemand auf der Rechnung. Umso größer ist nun die Begeisterung darüber, dass wir es tatsächlich geschafft haben. Vor allem während der Rückserie haben wir eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass wir den Aufstieg voll und ganz verdienen.

DFB.de: Ihr Team hat in den Aufstiegsspielen beide Duelle mit der SV 07 Elversberg für sich entschieden. Was hat letztlich den Unterschied ausgemacht?

Schmitz: Ich denke, dass die Aggressivität, die wir in beiden Begegnungen an den Tag gelegt haben, der Schlüssel zum Erfolg war. Außerdem haben wir mit einer unfassbaren Laufleistung gezeigt, dass wir den Aufstieg unbedingt realisieren wollten. Ich ziehe aber auch vor der Leistung von Elversberg den Hut. Obwohl sie das Hinspiel verloren hatten und auch im zweiten Aufeinandertreffen zurücklagen, haben sie zu keinem Zeitpunkt nachgelassen und uns das Leben schwer gemacht. Hinzu kamen die extremen Wetterbedingungen. Die Begegnung hat sich regelrecht zu einer Kopfsache entwickelt. Jeder Meter tat am Ende weh.

DFB.de: Maßgeblichen Anteil am Aufstieg hatten Sie mit Ihren drei Treffern in den beiden Begegnungen. Wie bewerten Sie Ihre eigene Leistung?

Schmitz: Ich stelle meine Leistungen nicht über den Aufwand, den meine Teamkolleginnen betrieben haben. Als Stürmerin bin ich darauf angewiesen, von meinen Mitspielerinnen mit Bällen gefüttert zu werden. Das hat zum Beispiel unsere Kapitänin Madita Giehl bei meinem Treffer zum 1:0 hervorragend gemacht, als sie den Ball über den halben Platz zu mir gespielt hat. Ich musste die Vorlage dann nur noch verwerten. Es war eine hervorragende Teamleistung.

DFB.de: War der Treffer zur Führung auch ein wenig der Knotenlöser?

Schmitz: Auf jeden Fall. Für den Kopf ist es eine komfortable Situation, wann man weiß, dass wir das Hinspiel für uns entschieden haben und auch im Rückspiel wieder in Führung liegen. In Sicherheit haben wir uns zwar noch nicht gewogen. Dennoch war es ein angenehmes Gefühl.

DFB.de: Sie haben es beim Stand von 2:0 bei einem Foulelfmeter verpasst, einen Dreierpack zu schnüren und den Deckel auf die Partie zu machen. Nach dem gelungenen Aufstieg können Sie sicherlich leicht darüber hinwegsehen, oder?

Schmitz: Tatsächlich nicht. (lacht) Für mich hat es fast das gesamte Spiel ruiniert. Ich bin so ehrgeizig, dass ich nur schlecht über solche Situationen hinwegkomme. Von daher bin ich umso glücklicher, dass mein Fehlschuss keine entscheidenden Auswirkungen auf den weiteren Verlauf hatte.

DFB.de: Kurz nach dem vergebenen Strafstoß mussten Sie den Platz verlassen. Wie haben Sie von außen den zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer der Sv 07 Elversberg erlebt?

Schmitz: Es sind mir auf Anhieb Gedanken in den Kopf gekommen, welche Konsequenzen mein verschossener Elfmeter haben könnte. Hätte ich getroffen, wäre mit dem 3:0 wohl der Sieg schon in trockenen Tüchern gewesen. So wurde es zumindest kurzzeitig noch einmal etwas enger. Ich habe aber jederzeit auf mein Team vertraut. Und so war es dann auch: Mit unserem Treffer zum Endstand waren auch die letzten Zweifel beseitigt. Ein kleiner Stein ist mir aber schon vom Herzen gefallen.

DFB.de: Die Stimmung nach der Partie war ausgelassen. Wie geht es nun weiter?

Schmitz: Einige Mädels verabschieden sich gemeinsam nach Mallorca, um den Aufstieg ausgiebig zu feiern. Für einige von uns war dies leider aus familiären oder beruflichen Gründen nicht möglich. Ich bin mir aber sicher, dass uns der Mallorca-Tross gut repräsentieren wird. (lacht)

DFB.de: Drehen wir die Uhr einige Jahre zurück: Im Sommer 2017 mussten Sie aus beruflichen Gründen eine Pause vom Fußball einlegen. Hätten Sie zu dem Zeitpunkt daran gedacht, dass Sie noch einmal die Chance bekommen, in der 2. Frauen-Bundesliga zu spielen?

Schmitz: Tatsächlich hatte ich zu diesem Zeitpunkt mit dem Fußball bereits fast abgeschlossen. Meine Schichtdienste bei der Polizei haben es nicht zugelassen, regelmäßig auf dem Platz zu stehen. An Fußball war in dieser Phase kaum zu denken.

DFB.de: Wie haben Sie die fast zweijährige Pause erlebt?

Schmitz: Es war schwierig, mit der Situation umzugehen. Die Füße haben aber nie aufgehört zu kribbeln. Dennoch musste ich sie für eineinhalb Jahre komplett stillhalten. Nachdem ich in dieser Zeit aber alle Hebel in Bewegung gesetzt habe, um wieder geregelte Arbeitszeiten zu haben, konnte ich beim 1. FC Mönchengladbach einen Neustart wagen. Seit 2021 bin ich jetzt wieder bei Borussia.

DFB.de: Ihre Torausbeute in dieser Saison zeigt, dass sie das Fußballspielen keineswegs verlernt haben. Wie glücklich sind Sie, wieder auf dem Platz zu stehen?

Schmitz: Ich bin extrem zufrieden, dass der Fußball wieder einen großen Part in meinem Leben einnimmt. Dass ich mir jetzt den Aufstieg in die 2. Bundesliga mit Borussia Mönchengladbach mit auf die Fahne schreiben kann, ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl. Wenn mir das jemand 2017 gesagt hätte, hätte ich es wohl nicht für möglich gehalten.

DFB.de: Das Hinspiel der Aufstiegsrunde wurde im Borussia-Park der Bundesliga-Profis vor mehr als 9000 Zuschauer*innen ausgetragen. Sicherlich ein Spiel, das Sie so schnell nicht vergessen werden, oder?

Schmitz: Ich habe während meiner Laufbahn zwar auch schon mal ein Spiel in der Frauen-Bundesliga bestritten. An diese Kulisse aus dem Hinspiel im Borussia-Park kam meine einzige Erstliga-Partie allerdings nicht heran. Ich muss gestehen, dass ich beim Einlaufen erst einmal baff war, als die Hymne ertönte. Für uns alle war es wohl ein einmaliges Erlebnis. Ich hoffe aber, dass wir auch in der kommenden Spielzeit lautstark von unseren Fans unterstützt werden.

DFB.de: Wie lautet die Zielsetzung für die kommende Spielzeit?

Schmitz: Nach unserem Aufstieg kann es nur ein Ziel geben und das ist der Klassenverbleib. Wir wollen so schnell wie möglich das Ticket für eine weitere Spielzeit lösen, um uns nach und nach wieder in der 2. Frauen-Bundesliga zu etablieren.

DFB.de: Wie gut ist denn Ihr Team für die zweithöchste Spielklasse gerüstet?

Schmitz: Ich sehe uns auch für die kommende Saison schon gut aufgestellt. Wir haben genug Qualität in den eigenen Reihen, um auch in der 2. Liga bestehen zu können. In Bezug auf unser Teamgefüge, unsere Laufleistung und unseren Kampfgeist können wir sicherlich auch eine Liga höher mithalten. Ich bin mir aber auch sicher, dass wir noch die eine oder andere Mitspielerin hinzugewinnen werden, die uns sportlich voranbringen wird.

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