Gesichter der 3. Liga: Wohin führt Calhanoglus Weg?

Es kann ein ehemaliger Nationalspieler sein. Oder ein Talent. Oder ein Trainer. Oder ein Urgestein. Die 3. Liga hat in ihrer fünften Saison eine Menge Charakterköpfe zu bieten, Figuren und Protagonisten, die ihren Vereinen und der Liga Profil verleihen. Sie sind die "Gesichter der 3. Liga". DFB.de stellt sie jeden Freitag in seiner neuen Serie vor. Heute: Karlsruhes Ausnahmetalent Hakan Calhanoglu.

Ein Schuss wie ein Strich, aus fast 30 Metern, der Einschlag im Torwinkel. Und das beinahe identisch zweimal hintereinander in einem Spiel, in einer Halbzeit sogar. Beim 2:2 des Karlsruher SC am vergangenen Wochenende beim 1. FC Heidenheim zum Auftakt der 3.Liga hat Hakan Calhanoglu direkt eindrucksvoll gezeigt, warum fast die Hälfte aller Bundesligisten den Mittelfeldspieler des KSC lieber heute als morgen verpflichten würde. Aber was macht der Deutsch-Türke: gehen oder bleiben?

KSC-Coach Kauczinski: "Außergewöhnliche Fähigkeiten"

"Hakan hat das Potenzial für mehr, sogar für die Bundesliga. Er hat außergewöhnliche Fähigkeiten", sagt dessen Trainer Markus Kaczinski im Gespräch mit DFB.de. "Aber man darf nicht vergessen, dass der Junge gerade mal 18 Jahre alt ist und erst seit vergangenem Winter bei uns im Profikader steht. Eine weitere Saison in Karlsruhe würde ihm in seiner Entwicklung sicher gut tun."

Die Transferperiode jedoch geht noch bis Ende August. Wird Calhanoglu die 3. Liga prägen? Oder versucht er sein Glück in der Bundesliga? Besonders intensiv ist der Kontakt zu Werder Bremen. Seit Wochen ist das Interesse der Norddeutschen in Karlsruhe bekannt. Aber ein Wechsel scheiterte bislang stets am Angebot.

KSC-Manager Oliver Kreuzer hat kürzlich noch einmal betont, dass man den türkischen Juniorennationalspieler nicht um jeden Preis verkaufen müsse. Immer wieder wird gemunkelt, dass auch der VfL Wolfsburg interessiert sein soll - selbst der Name des FC Bayern München fällt häufig im Zusammenhang mit dem talentierten Spielmacher. Und türkische Spitzenklubs stehen sowieso Schlange.

Druck macht ihn noch stärker

Aber was macht Calhanoglu so stark? "Hakan ist ein cooler Typ und für sein Alter schon sehr weit", sagt Kaczinski. "Natürlich weiß er, dass er im Moment unter besonderer Beobachtung steht. Aber dieser Druck macht ihn noch stärker. In engen Spielen kann Hakan den Unterschied ausmachen. Das war in Heidenheim auch so. Schade, dass wir da in der Schlussphase noch zwei überflüssige Gegentore kassiert haben", sagt Kaczinski. Am Samstag (ab 14 Uhr) will Calhanoglu seinen tollen Start in die neue Saison bestätigen, dann ist im ersten Heimspiel Aufsteiger Hallescher FC zu Gast.



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Es kann ein ehemaliger Nationalspieler sein. Oder ein Talent. Oder ein Trainer. Oder ein Urgestein. Die 3. Liga hat in ihrer fünften Saison eine Menge Charakterköpfe zu bieten, Figuren und Protagonisten, die ihren Vereinen und der Liga Profil verleihen. Sie sind die "Gesichter der 3. Liga". DFB.de stellt sie jeden Freitag in seiner neuen Serie vor. Heute: Karlsruhes Ausnahmetalent Hakan Calhanoglu.

Ein Schuss wie ein Strich, aus fast 30 Metern, der Einschlag im Torwinkel. Und das beinahe identisch zweimal hintereinander in einem Spiel, in einer Halbzeit sogar. Beim 2:2 des Karlsruher SC am vergangenen Wochenende beim 1. FC Heidenheim zum Auftakt der 3.Liga hat Hakan Calhanoglu direkt eindrucksvoll gezeigt, warum fast die Hälfte aller Bundesligisten den Mittelfeldspieler des KSC lieber heute als morgen verpflichten würde. Aber was macht der Deutsch-Türke: gehen oder bleiben?

KSC-Coach Kauczinski: "Außergewöhnliche Fähigkeiten"

"Hakan hat das Potenzial für mehr, sogar für die Bundesliga. Er hat außergewöhnliche Fähigkeiten", sagt dessen Trainer Markus Kaczinski im Gespräch mit DFB.de. "Aber man darf nicht vergessen, dass der Junge gerade mal 18 Jahre alt ist und erst seit vergangenem Winter bei uns im Profikader steht. Eine weitere Saison in Karlsruhe würde ihm in seiner Entwicklung sicher gut tun."

Die Transferperiode jedoch geht noch bis Ende August. Wird Calhanoglu die 3. Liga prägen? Oder versucht er sein Glück in der Bundesliga? Besonders intensiv ist der Kontakt zu Werder Bremen. Seit Wochen ist das Interesse der Norddeutschen in Karlsruhe bekannt. Aber ein Wechsel scheiterte bislang stets am Angebot.

KSC-Manager Oliver Kreuzer hat kürzlich noch einmal betont, dass man den türkischen Juniorennationalspieler nicht um jeden Preis verkaufen müsse. Immer wieder wird gemunkelt, dass auch der VfL Wolfsburg interessiert sein soll - selbst der Name des FC Bayern München fällt häufig im Zusammenhang mit dem talentierten Spielmacher. Und türkische Spitzenklubs stehen sowieso Schlange.

Druck macht ihn noch stärker

Aber was macht Calhanoglu so stark? "Hakan ist ein cooler Typ und für sein Alter schon sehr weit", sagt Kaczinski. "Natürlich weiß er, dass er im Moment unter besonderer Beobachtung steht. Aber dieser Druck macht ihn noch stärker. In engen Spielen kann Hakan den Unterschied ausmachen. Das war in Heidenheim auch so. Schade, dass wir da in der Schlussphase noch zwei überflüssige Gegentore kassiert haben", sagt Kaczinski. Am Samstag (ab 14 Uhr) will Calhanoglu seinen tollen Start in die neue Saison bestätigen, dann ist im ersten Heimspiel Aufsteiger Hallescher FC zu Gast.

Calhanoglu ist also erst ein gutes halbes Jahr dabei. Aber bereits in seinem ersten Spiel für das Karlsruher Profiteam sorgte er noch in der 2. Bundesliga für Aufsehen. Beim 2:1 gegen Erzgebirge Aue hatte der damals noch weitgehend unbekannte Nachwuchsakteur mit zwei feinen Vorlagen entscheidenden Anteil am Erfolg. Von den eigenen Fans wurde er später prompt und mit deutlichem Vorsprung zum besten Mann auf dem Feld gewählt - der Beginn einer steilen Karriere. Den Abstieg konnte er jedoch auch nicht verhindern.

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"Ich traue mir den Sprung in die Bundesliga zu"

Calhanoglu wurde in Mannheim geboren. Dort hat er zunächst auch bei einigen kleineren Vereinen gespielt, bevor er zum SV Waldhof gewechselt ist. Seit 2009 steht er beim Karlsruher SC unter Vertrag, erst kürzlich hat er seinen Vertag bis Juni 2016 verlängert. Calhanoglu hat insgesamt bereits 26 Einsätze für die türkischen U 16-, U 17- und U 19-Auswahlteams bestritten und dabei fünf Treffer erzielt. Der Grundstein für eine große Karriere ist gelegt. Aber wie geht es weiter?

"Ich konzentriere mich derzeit ausschließlich auf den Karlsruher SC", sagt der Hochgelobte gegenüber DFB.de. "Alles andere regelt mein Berater. Wir stehen in regelmäßigem Kontakt, manchmal zwei- bis dreimal am Tag."

Für einen 18-Jährigen ist Calhanoglu schon weit, er hat genaue Vorstellungen, wie seine Karriere weitergehen könnte. Seine Eltern sind ihm auf diesem Weg wichtige Begleiter: "Ich traue mir den Sprung in die Bundesliga natürlich zu. Ich habe großes Selbstvertrauen in meine Fähigkeiten. Aber ich fühle mich auch in Karlsruhe sehr wohl. Wenn ich noch ein Jahr hier spiele, ist es ebenfalls eine gute Lösung."

Die Vorbilder? Xavi und Iniesta!

Calhanoglu liest im Moment nicht viel über sich selbst im Internet, die ganzen Spekulationen will er nicht zu nah an sich heran lassen. Das könnte ablenken, das will er nicht. Er will auch in dieser Situation alles für seinen Verein tun, für den KSC.

Dafür ist er derzeit öfters bei Youtube unterwegs. "Xavi und Iniesta sind meine Vorbilder auf dem Platz", sagt er. "Für mich sind sie die besten Spieler der Welt. Ich schaue mir viel von ihnen ab, da kann ich einiges lernen. Ich liebe es, wie sie mit dem Ball umgehen. Aber auch ich bin ein Vollblutfußballer." Das hat er gegen Heidenheim bereits bewiesen, gegen Halle und den weiteren Spielen will er es bestätigen.