Gerrit Wegkamp: "Robustheit und Schnelligkeit verbessern"

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Bernd Leno: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt. Heute: Gerrit Wegkamp vom VfL Osnabrück.

Wenn Gerrit Wegkamp den VfL Osnabrück am Samstag (ab 14 Uhr) im Drittliga-Heimspiel gegen den VfR Aalen zum Sieg schießen sollte, können sich seine Mitspieler und die VfL-Fans bei Gerrits Mutter Hanni bedanken. Denn noch vor wenigen Tagen machte dem Sturmtalent eine hartnäckige Erkältung zu schaffen. Doch beim wöchentlichen Besuch bei seinen Eltern in der von Osnabrück rund 60 Kilometer entfernten Gemeinde Suddendorf half die 43-jährige ihrem Sohn mit einem Hühnersuppen-Geheimrezept wieder auf die Beine.

DFB.de erwischt Wegkamp anschließend putzmunter in seiner Wohnung in Osnabrück: „Das hat sehr geholfen. Ich bin wieder topfit und bereit für das Aalen-Spiel.“

Vertrauen des Trainers zurückgezahlt

Gegen Aalen will Wegkamp weiter für Furore sorgen. Obwohl er eigentlich noch für die A-Junioren spielberechtigt ist, mischt der 18-Jährige beim VfL bereits im Profi-Bereich mit. Trotz großer Konkurrenz durch erfahrene Stürmer wie Aleksandar Kotuljac hat sich der groß gewachsene Angreifer (1,93 Meter) mit dem feuerrot-blonden Haar einen Stammplatz erkämpft, kam in allen 18 Saisonspielen zum Einsatz. „Der Respekt vor den älteren Spielern ist immer noch groß. Ich hätte im Sommer nicht für möglich gehalten, dass ich soviel Einsatzzeit bekomme“, wundert sich Wegkamp manchmal noch immer selbst.

Der frisch gebackene U 19-Nationalspieler zahlte das von Trainer Uwe Fuchs entgegengebrachte Vertrauen auf Anhieb zurück. Rund zwei Monate nach seinem letzten Einsatz für die A-Junioren (2:0 gegen den Hamburger SV im Mai) lernten die Osnabrücker Fans ihre neue Nummer 13 kennen: Im DFB-Pokalspiel gegen den Zweitligisten TSV 1860 München (2:3 nach Verlängerung) benötigte er keine 60 Sekunden, um den Ball im Tor im „Löwen-Tor“ unterzubringen. „Diesen Treffer werde ich nie vergessen. Das war ein Wahnsinns-Gefühl, vor der Fankurve zu jubeln“, beschreibt Wegkamp.

Der Pokal-Treffer ebnete Gerrit Wegkamp endgültig den Weg in den Drittliga-Kader. Der gebürtige Ochtruper ist trotz seines jungen Alters schon eine feste Größe bei den Niedersachsen, spielte in 13 von 18 Partien von Beginn an. „Ich versuche im Spiel immer, früh den Torabschluss zu suchen, und genieße das Vertrauen des Trainers. Das ist für mich aber überhaupt kein Grund zum Ausruhen“, betont der dreifache Liga-Torschütze.

Extra-Krafttraining mit Teamkollege Hansen



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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Bernd Leno: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt. Heute: Gerrit Wegkamp vom VfL Osnabrück.

Wenn Gerrit Wegkamp den VfL Osnabrück am Samstag (ab 14 Uhr) im Drittliga-Heimspiel gegen den VfR Aalen zum Sieg schießen sollte, können sich seine Mitspieler und die VfL-Fans bei Gerrits Mutter Hanni bedanken. Denn noch vor wenigen Tagen machte dem Sturmtalent eine hartnäckige Erkältung zu schaffen. Doch beim wöchentlichen Besuch bei seinen Eltern in der von Osnabrück rund 60 Kilometer entfernten Gemeinde Suddendorf half die 43-jährige ihrem Sohn mit einem Hühnersuppen-Geheimrezept wieder auf die Beine.

DFB.de erwischt Wegkamp anschließend putzmunter in seiner Wohnung in Osnabrück: „Das hat sehr geholfen. Ich bin wieder topfit und bereit für das Aalen-Spiel.“

Vertrauen des Trainers zurückgezahlt

Gegen Aalen will Wegkamp weiter für Furore sorgen. Obwohl er eigentlich noch für die A-Junioren spielberechtigt ist, mischt der 18-Jährige beim VfL bereits im Profi-Bereich mit. Trotz großer Konkurrenz durch erfahrene Stürmer wie Aleksandar Kotuljac hat sich der groß gewachsene Angreifer (1,93 Meter) mit dem feuerrot-blonden Haar einen Stammplatz erkämpft, kam in allen 18 Saisonspielen zum Einsatz. „Der Respekt vor den älteren Spielern ist immer noch groß. Ich hätte im Sommer nicht für möglich gehalten, dass ich soviel Einsatzzeit bekomme“, wundert sich Wegkamp manchmal noch immer selbst.

Der frisch gebackene U 19-Nationalspieler zahlte das von Trainer Uwe Fuchs entgegengebrachte Vertrauen auf Anhieb zurück. Rund zwei Monate nach seinem letzten Einsatz für die A-Junioren (2:0 gegen den Hamburger SV im Mai) lernten die Osnabrücker Fans ihre neue Nummer 13 kennen: Im DFB-Pokalspiel gegen den Zweitligisten TSV 1860 München (2:3 nach Verlängerung) benötigte er keine 60 Sekunden, um den Ball im Tor im „Löwen-Tor“ unterzubringen. „Diesen Treffer werde ich nie vergessen. Das war ein Wahnsinns-Gefühl, vor der Fankurve zu jubeln“, beschreibt Wegkamp.

Der Pokal-Treffer ebnete Gerrit Wegkamp endgültig den Weg in den Drittliga-Kader. Der gebürtige Ochtruper ist trotz seines jungen Alters schon eine feste Größe bei den Niedersachsen, spielte in 13 von 18 Partien von Beginn an. „Ich versuche im Spiel immer, früh den Torabschluss zu suchen, und genieße das Vertrauen des Trainers. Das ist für mich aber überhaupt kein Grund zum Ausruhen“, betont der dreifache Liga-Torschütze.

Extra-Krafttraining mit Teamkollege Hansen

Auf der „faulen Haut“ liegt Gerrit Wegkamp ohnehin nicht. Mitspieler Nils Hansen scheucht den 18-Jährigen regelmäßig durch den Kraftraum. „Ich will durch die Extra-Schichten meine Robustheit und Schnelligkeit verbessern. Nils ist ein guter Antreiber“, freut sich Wegkamp. Auch die Hilfe von Sturmpartner Kotuljac nimmt der Rotschopf gerne an. „Aleksandar ist ein alter Hase, von dem ich mir eine Menge abschauen kann. Ich fühle mich insgesamt sehr wohl in der Mannschaft“, verdeutlicht der VfL-Angreifer.

Kein Wunder, dass Gerrit Wegkamp seinen bis 2012 laufenden Vertrag bereits im August bis 2014 verlängert hat. „Ich habe dem Verein viel zu verdanken und wollte etwas zurückgeben. Beim VfL kann ich mich gut weiterentwickeln“, musste der 18-Jährige bei der Unterschrift nicht lange überlegen.

Wegkamp als U 19-Nationalspieler: "Ich bin sehr stolz"

Durch seine positive Entwicklung beim Drittligisten hat es Gerrit Wegkamp auch in den Kreis der deutschen U 19-Nationalmannschaft geschafft. Wie zuvor in Osnabrück benötigte der Rechtsfuß auch bei der DFB-Auswahl nur wenig Anlaufzeit, erzielte gleich bei seinem zweiten Einsatz gegen Ägypten den 2:1-Siegtreffer. „Ich habe mich riesig über die Einladung gefreut und bin auf jeden Einsatz sehr stolz. Ich hoffe, dass ich mich beim nächsten Lehrgang im Februar empfehlen und einen weiteren Schritt nach vorne machen kann“, so Wegkamp.

Einen großen Schritt nach vorne hat Gerrit Wegkamp auf privater Ebene bereits hinter sich. Seit September hat er in Osnabrück seine erste eigene Wohnung bezogen. Regelmäßig besucht der Stürmer aber seine Eltern Hanni und Gerd (50) sowie seine Brüder Jörn (20/SpVgg Brandlecht-Hestrup) und Carsten (15/SV Suddendorf-Samern), bei denen sich ebenfalls viel um Fußball dreht. „Ich bin ein Familienmensch. Mir ist es sehr wichtig, meine Eltern regelmäßig zu sehen.“ In Suddendorf lebt auch seine neue Freundin Lisa (17), mit der Gerrit erst seit wenigen Tagen zusammen ist.

Ins Team gerückt, weil ein Spieler fehlte

In der kleinen niedersächsischen Gemeinde im Landkreis Grafschaft Bentheim hatte auch die Karriere von Gerrit Wegkamp begonnen. Sein Einstieg beim dort beheimateten SV Suddendorf-Samern im Alter von drei Jahren kam auf etwas kuriose Weise zustande. „Beim Training meines älteren Bruders Jörn fehlte ein Spieler. Der damalige Trainer Horst Lockert kam zu mir und hat gefragt, ob ich nicht einspringen wolle. Ich habe wohl einen bleibenden Eindruck hinterlassen und war kurze Zeit später fester Bestandteil der Mannschaft“, kann sich Wegkamp noch genau erinnern.

Nach seinem Wechsel in die U 12 des SV Bad Bentheim wurde Gerrit Wegkamp von 2004 bis 2006 am DFB-Stützpunkt in Veldhausen und anschließend am Spezialstützpunkt Baccum intensiv gefördert. „Gerrit Wegkamp zählte immer zu unseren herausragenden und sehr fleißigen Spielern. Er verfügte über eine hohe Spielintelligenz, war sehr lern- und wissbegierig. Auf und neben dem Platz hat er sich sehr vorbildlich verhalten“, lobt Friedhelm Dove, der seit Beginn des Talentförderprogramms (2002) Stützpunkttrainer in Veldhausen ist.

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Probetraining bei Werder und Enschede

Durch seine herausragenden Leistungen als Kreis- und Stützpunktauswahl-Spieler wurden schnell höherklassige Vereine auf Gerrit Wegkamp aufmerksam. So absolvierte er jeweils ein Probetraining beim Bundesligisten Werder Bremen und beim niederländischen Ehrendivisionär Twente Enschede, zu einem Wechsel kam es jedoch nicht.

Mike Schwering, Wegkamps ehemaliger Jugendtrainer in Bad Bentheim, verhalf Wegkamp dann im Januar 2010 zum Wechsel nach Osnabrück. „Meine Mutter hatte zunächst leichte Bedenken, ob ich trotzdem mein Abitur schaffen würde“, erklärt der Rechtsfuß. Doch die Sorgen waren unberechtigt: Gerrit schloss sein Abi in diesem Jahr mit der Note 1,8 ab und glänzte in der A-Jugend mit 20 Treffern in 26 Partien.

Doch wie geht es weiter? Der 18-Jährige ist überzeugt: „Mein Weg ist noch lange nicht zu Ende. Ich traue mir den Sprung in die Bundesliga zu, werde aber auf dem Teppich bleiben.“ Fest steht: Abitur, Drittliga-Vertrag, Stammplatz und Sprung in die Junioren-Nationalmannschaft innerhalb weniger Monate sind schon einmal gute Voraussetzungen für eine Profi-Karriere.