Gero Bisanz feierte seinen 70. Geburtstag

Dieser Spätherbst mit seinen angenehmen Temperaturen und optischen Reizen ist ganz nach dem Geschmack von Gero Bisanz. Der ehemalige Chefausbilder des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und Frauen-Nationaltrainer, der am Donnerstag 70 Jahre alt wurde, war schon immer ein Genießer. Daheim in Overath feierte der Jubilar im kleinen Kreis und ohne großes Aufheben seinen runden Geburtstag.

"Ach ja, kümmert euch doch lieber mehr um die Jugend als um mich alten Mann", sagt Bisanz, als wolle er an dieses Datum gar nicht erinnert werden. Jugendfußball und Ausbildungsfragen haben das sportliche Leben des Jubilars, der in Westpreußen geboren und als Flüchtling in die Grafschaft Bentheim verschlagen wurde, bestimmt.

Ab 1982 Chefcoach der Frauen-Nationalmannschaft

Nach dem Abitur in Bielefeld und dem Diplomsportstudium in Köln war Bisanz zunächst im Schuldienst, bevor er ab 1970 an der Kölner Sporthochschule dozierte. Von 1971 an leitete Bisanz die DFB-Fußball-Lehrer-Lehrgänge in der Nachfolge von Hennes Weisweiler. 1980 wechselte er zum DFB, wurde Chef der DFB-Trainerausbildung, war 1981 zudem B-Nationaltrainer und ab 1982 Chefcoach und Mitbegründer der Frauen-Auswahl.

"Diese Doppelbelastung über 14 Jahre hat besonders am Anfang ziemlich geschlaucht", erinnert sich Bisanz, den der damalige DFB-Präsident Hermann Neuberger zum Frauentrainer machte. "Es dauerte ein paar Jahre, bis mich diese Arbeit voll befriedigte", gesteht Bisanz, dessen Aufgabe es war, die Grundlagen zu legen. Nicht nur für das Nationalteam, sondern generell durch verbesserte Ausbildung und Strukturen, die die Vorbereitung einer weiblichen Bundesliga ermöglichten.

Was dann in 14 Jahren als Frauencoach folgte, waren fast nur Erfolge: Dem EM-Sieg 1989 im ausverkauften Stadion in Osnabrück folgten die ersten TV-Übertragungen von Frauen-Länderspielen im deutschen Fernsehen, dann der zweite EM-Titel 1991, die WM-Teilnahme 1991 mit Platz vier in China. Vier Jahre später das WM-Finale in Stockholm und ein erneuter EM-Titel.

Mentor für Tina Theune-Meyer und Silvia Neid

Seit 1986 feierte Bisanz die Erfolge mit Tina Theune-Meyer, die ihm 1996 als Chefin folgte. Die DFB-Trainerin, die unter Bisanz als erste Frau an der Deutschen Sporthochschule in Köln die Fußball-Lehrer-Lizenz erwarb, wurde von ihrem Mentor ebenso aufgebaut wie die jetzige Trainerin Silvia Neid, die vom ersten Länderspiel an dabei ist. Theune-Meyer und Neid verkörpern die Bisanz-Schule und setzen seinen Kurs fort.

Nach seinem Rücktritt 1996 arbeitete Bisanz noch bis zu seiner Pensionierung mit 65 Jahren als DFB-Chefausbilder. Heute ist er noch freiberuflich im Einsatz. Etwa wenn der Weltverband FIFA, die Europäische Fußball-Union (UEFA) oder der Asiatische Verband AFC rufen. Erst vor wenigen Wochen waren 22 Asiaten zur Ausbildung in Hennef.

Zudem hat der Pferdefreund Bisanz, der neben Gartenarbeit auch ein gutes Glas Wein zu schätzen weiß, Golf spielt und auf Inlinern fährt, das Jugendtraining nie verlassen. "Neulich war ich bei uns im Kreisverband und habe vor Jugendtrainern über fachgerechte Ausbildung gesprochen", berichtet Bisanz: "Ich tue das ganz gerne, wenn es zeitlich in meinen Rahmen passt." [sid]


Dieser Spätherbst mit seinen angenehmen Temperaturen und optischen Reizen ist ganz nach dem Geschmack von Gero Bisanz. Der ehemalige Chefausbilder des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und Frauen-Nationaltrainer, der am Donnerstag 70 Jahre alt wurde, war schon immer ein Genießer. Daheim in Overath feierte der Jubilar im kleinen Kreis und ohne großes Aufheben seinen runden Geburtstag.



"Ach ja, kümmert euch doch lieber mehr um die Jugend als um mich alten Mann", sagt Bisanz, als wolle er an dieses Datum gar nicht erinnert werden. Jugendfußball und Ausbildungsfragen haben das sportliche Leben des Jubilars, der in Westpreußen geboren und
als Flüchtling in die Grafschaft Bentheim verschlagen wurde,
bestimmt.



Ab 1982 Chefcoach der Frauen-Nationalmannschaft



Nach dem Abitur in Bielefeld und dem Diplomsportstudium in
Köln war Bisanz zunächst im Schuldienst, bevor er ab 1970 an der
Kölner Sporthochschule dozierte. Von 1971 an leitete Bisanz die
DFB-Fußball-Lehrer-Lehrgänge in der Nachfolge von Hennes Weisweiler. 1980 wechselte er zum DFB, wurde Chef der DFB-Trainerausbildung, war 1981 zudem B-Nationaltrainer und ab 1982 Chefcoach und Mitbegründer der Frauen-Auswahl.



"Diese Doppelbelastung über 14 Jahre hat besonders am Anfang
ziemlich geschlaucht", erinnert sich Bisanz, den der damalige DFB-Präsident Hermann Neuberger zum Frauentrainer machte. "Es dauerte ein paar Jahre, bis mich diese Arbeit voll befriedigte", gesteht Bisanz, dessen Aufgabe es war, die Grundlagen zu legen. Nicht nur für das Nationalteam, sondern generell durch verbesserte Ausbildung und Strukturen, die die Vorbereitung einer weiblichen Bundesliga ermöglichten.



Was dann in 14 Jahren als Frauencoach folgte, waren fast nur
Erfolge: Dem EM-Sieg 1989 im ausverkauften Stadion in Osnabrück
folgten die ersten TV-Übertragungen von Frauen-Länderspielen im
deutschen Fernsehen, dann der zweite EM-Titel 1991, die
WM-Teilnahme 1991 mit Platz vier in China. Vier Jahre später das
WM-Finale in Stockholm und ein erneuter EM-Titel.


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Mentor für Tina Theune-Meyer und Silvia Neid


Seit 1986 feierte Bisanz die Erfolge mit Tina Theune-Meyer,
die ihm 1996 als Chefin folgte. Die DFB-Trainerin, die unter Bisanz als erste Frau an der Deutschen Sporthochschule in Köln die Fußball-Lehrer-Lizenz erwarb, wurde von ihrem Mentor ebenso aufgebaut wie die jetzige Trainerin Silvia Neid, die vom ersten Länderspiel an dabei ist. Theune-Meyer und Neid verkörpern die Bisanz-Schule und setzen seinen Kurs fort.



Nach seinem Rücktritt 1996 arbeitete Bisanz noch bis zu seiner
Pensionierung mit 65 Jahren als DFB-Chefausbilder. Heute ist er
noch freiberuflich im Einsatz. Etwa wenn der Weltverband FIFA, die Europäische Fußball-Union (UEFA) oder der Asiatische Verband AFC rufen. Erst vor wenigen Wochen waren 22 Asiaten zur Ausbildung in Hennef.



Zudem hat der Pferdefreund Bisanz, der neben Gartenarbeit auch
ein gutes Glas Wein zu schätzen weiß, Golf spielt und auf Inlinern fährt, das Jugendtraining nie verlassen. "Neulich war ich bei uns im Kreisverband und habe vor Jugendtrainern über fachgerechte Ausbildung gesprochen", berichtet Bisanz: "Ich tue das ganz gerne, wenn es zeitlich in meinen Rahmen passt."