Geppert und Seitz: "Das U 17-Finale ist ein einmaliges Erlebnis"

Es ist nicht nur in der Bundesliga ein Klassiker. Am Sonntag (ab 13 Uhr, live bei Sport1) stehen sich im Endspiel um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft die U 17-Teams des FC Bayern München und von Borussia Dortmund gegenüber. Der Titelverteidiger aus München holte vor einem Jahr seine fünfte Meisterschaft, der BVB triumphierte bereits sechsmal. Im Finale gab es dieses Duell auch schon zweimal. Sowohl 2001 (4:0) als auch 2007 (1:0) hatten jeweils die Bayern das bessere Ende für sich.

Nun nimmt der BVB mit seinem Trainer Sebastian Geppert (34) den dritten Anlauf, ein Endspiel gegen die Münchner zu gewinnen. Für FCB-Trainer Holger Seitz (43) wäre der Meistertitel der optimale Abschluss mit den B-Junioren, da er in der kommenden Saison die U 23 in der Regionalliga Bayern betreut. Im DFB.de-Interview sprechen Seitz und Geppert mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über ein mögliches Torfestival, den erst 13 Jahre alten BVB-Stürmer Youssoufa Moukoko und die Bedeutung des Endspiels.

DFB.de: Im Finale um die Deutsche Meisterschaft treffen die beiden offensivstärksten Mannschaften der B-Junioren-Bundesligen aufeinander. Können sich die Zuschauer auf ein Torfestival einstellen, Herr Seitz und Herr Geppert?

Holger Seitz: Ich würde es zumindest nicht komplett ausschließen. Das wird ein interessanter Vergleich zwischen zwei tollen Mannschaften. Beide Teams haben aber auch in der Defensive ihre Qualitäten. Wir haben in 26 Spielen 20 Gegentreffer kassiert, Borussia Dortmund 22. Es wird also in jeder Hinsicht eine Herausforderung.

Sebastian Geppert: An ein 5:4 oder ein ähnliches Ergebnis glaube ich nicht. Die Mannschaften kennen sich nicht aus dem Ligabetrieb, entsprechend rechne ich mit einer Abtastphase. Das Finale wird nicht in den ersten Minuten entschieden werden.

DFB.de: Worauf muss Ihre Mannschaft besonders achten?

Seitz: Wir wollen unserer Idee treu bleiben und unser Spiel durchsetzen. Das bedeutet: Die Partie mit Ballbesitz kontrollieren, mutig nach vorne agieren und Räume finden. Dazu müssen wir - wie in den Halbfinalspielen gegen RB Leipzig - von der ersten Sekunde an hellwach sein. Und wenn wir den Ball einmal nicht haben, benötigen wir sofort und zu jeder Sekunde den Willen, das zu ändern.

Geppert: Bayern besitzt eine gute Spielanlage, ist sich aber auch nicht zu schade, einen langen Ball zu spielen und auf den Abpraller oder die Ablage zu lauern. Mit Joshua Zirkzee haben die Münchner einen wuchtigen Spieler im Sturmzentrum. Auf den Flügeln erwarten uns mit Oliver Batista Meier und Benedict Hollerbach zwei individuell starke Offensivspieler, die gerne die Eins-gegen-Eins-Situationen suchen. Wir müssen in unserer Struktur kompakt bleiben. Wenn wir dann wie beim 2:0 im Halbfinalrückspiel gegen Bayer 04 Leverkusen schnell umschalten und zielstrebig in Richtung Tor agieren, haben wir gute Chancen.

DFB.de: Die Partie findet auf dem FC Bayern Campus in München statt. Ein würdiger Rahmen für das Endspiel?

Seitz: Das ist für uns das i-Tüpfelchen. Nicht einmal ein Jahr nach der Eröffnung hier das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft auszutragen und ein Teil davon sein zu können, motiviert uns noch mal zusätzlich.

Geppert: Die Anlage ist noch ganz neu. Dazu kommt die Liveübertragung im Fernsehen. Die Voraussetzungen für ein vielleicht einmaliges Erlebnis sind gut.

DFB.de: Wie groß ist der Heimvorteil für den FC Bayern?

Seitz: Im Juniorenfußball spielt im Ligaalltag der Heimvorteil keine so große Rolle wie etwa in den Männer-Bundesligen. Wenn wir aber gut ins Spiel kommen und die Fans spüren, dass wir alles heraushauen und mutig nach vorne agieren, wird sich das auf die Zuschauer und somit eine gewisse Dynamik auf unser Spiel übertragen.

Geppert: Dass Bayern zu Hause spielt, kann auch für uns ein Vorteil sein. Vor den eigenen Fans ist der Druck in der Regel etwas höher. Es wird mehr von der Mannschaft erwartet. Außerdem werden wir ja auch von Fans, Freunden und der Familie aus Dortmund mit Sicherheit gut unterstützt.

DFB.de: Werden die Offensivspieler besonders im Fokus stehen?

Seitz: Für den Zuschauer ist das vermutlich so. Den Angreifern gilt in der Regel mehr Aufmerksamkeit, weil sie unmittelbarer ihren Anteil am Erfolg haben. Der Defensivspieler, der mit seinen Laufwegen und seinem Stellungsspiel die Räume absichert oder den Ball gewinnt, ist für mich jedoch nicht weniger bedeutend.

Geppert: Das sehe ich genauso. Ohne eine funktionierende Defensive helfen dir auch zahlreiche Treffer möglicherweise nicht viel. Egal ob beim Toreschießen oder beim Verhindern von Gegentreffern: Da ist jeder Spieler auf jeder Position gefordert.



Es ist nicht nur in der Bundesliga ein Klassiker. Am Sonntag (ab 13 Uhr, live bei Sport1) stehen sich im Endspiel um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft die U 17-Teams des FC Bayern München und von Borussia Dortmund gegenüber. Der Titelverteidiger aus München holte vor einem Jahr seine fünfte Meisterschaft, der BVB triumphierte bereits sechsmal. Im Finale gab es dieses Duell auch schon zweimal. Sowohl 2001 (4:0) als auch 2007 (1:0) hatten jeweils die Bayern das bessere Ende für sich.

Nun nimmt der BVB mit seinem Trainer Sebastian Geppert (34) den dritten Anlauf, ein Endspiel gegen die Münchner zu gewinnen. Für FCB-Trainer Holger Seitz (43) wäre der Meistertitel der optimale Abschluss mit den B-Junioren, da er in der kommenden Saison die U 23 in der Regionalliga Bayern betreut. Im DFB.de-Interview sprechen Seitz und Geppert mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über ein mögliches Torfestival, den erst 13 Jahre alten BVB-Stürmer Youssoufa Moukoko und die Bedeutung des Endspiels.

DFB.de: Im Finale um die Deutsche Meisterschaft treffen die beiden offensivstärksten Mannschaften der B-Junioren-Bundesligen aufeinander. Können sich die Zuschauer auf ein Torfestival einstellen, Herr Seitz und Herr Geppert?

Holger Seitz: Ich würde es zumindest nicht komplett ausschließen. Das wird ein interessanter Vergleich zwischen zwei tollen Mannschaften. Beide Teams haben aber auch in der Defensive ihre Qualitäten. Wir haben in 26 Spielen 20 Gegentreffer kassiert, Borussia Dortmund 22. Es wird also in jeder Hinsicht eine Herausforderung.

Sebastian Geppert: An ein 5:4 oder ein ähnliches Ergebnis glaube ich nicht. Die Mannschaften kennen sich nicht aus dem Ligabetrieb, entsprechend rechne ich mit einer Abtastphase. Das Finale wird nicht in den ersten Minuten entschieden werden.

DFB.de: Worauf muss Ihre Mannschaft besonders achten?

Seitz: Wir wollen unserer Idee treu bleiben und unser Spiel durchsetzen. Das bedeutet: Die Partie mit Ballbesitz kontrollieren, mutig nach vorne agieren und Räume finden. Dazu müssen wir - wie in den Halbfinalspielen gegen RB Leipzig - von der ersten Sekunde an hellwach sein. Und wenn wir den Ball einmal nicht haben, benötigen wir sofort und zu jeder Sekunde den Willen, das zu ändern.

Geppert: Bayern besitzt eine gute Spielanlage, ist sich aber auch nicht zu schade, einen langen Ball zu spielen und auf den Abpraller oder die Ablage zu lauern. Mit Joshua Zirkzee haben die Münchner einen wuchtigen Spieler im Sturmzentrum. Auf den Flügeln erwarten uns mit Oliver Batista Meier und Benedict Hollerbach zwei individuell starke Offensivspieler, die gerne die Eins-gegen-Eins-Situationen suchen. Wir müssen in unserer Struktur kompakt bleiben. Wenn wir dann wie beim 2:0 im Halbfinalrückspiel gegen Bayer 04 Leverkusen schnell umschalten und zielstrebig in Richtung Tor agieren, haben wir gute Chancen.

DFB.de: Die Partie findet auf dem FC Bayern Campus in München statt. Ein würdiger Rahmen für das Endspiel?

Seitz: Das ist für uns das i-Tüpfelchen. Nicht einmal ein Jahr nach der Eröffnung hier das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft auszutragen und ein Teil davon sein zu können, motiviert uns noch mal zusätzlich.

Geppert: Die Anlage ist noch ganz neu. Dazu kommt die Liveübertragung im Fernsehen. Die Voraussetzungen für ein vielleicht einmaliges Erlebnis sind gut.

DFB.de: Wie groß ist der Heimvorteil für den FC Bayern?

Seitz: Im Juniorenfußball spielt im Ligaalltag der Heimvorteil keine so große Rolle wie etwa in den Männer-Bundesligen. Wenn wir aber gut ins Spiel kommen und die Fans spüren, dass wir alles heraushauen und mutig nach vorne agieren, wird sich das auf die Zuschauer und somit eine gewisse Dynamik auf unser Spiel übertragen.

Geppert: Dass Bayern zu Hause spielt, kann auch für uns ein Vorteil sein. Vor den eigenen Fans ist der Druck in der Regel etwas höher. Es wird mehr von der Mannschaft erwartet. Außerdem werden wir ja auch von Fans, Freunden und der Familie aus Dortmund mit Sicherheit gut unterstützt.

DFB.de: Werden die Offensivspieler besonders im Fokus stehen?

Seitz: Für den Zuschauer ist das vermutlich so. Den Angreifern gilt in der Regel mehr Aufmerksamkeit, weil sie unmittelbarer ihren Anteil am Erfolg haben. Der Defensivspieler, der mit seinen Laufwegen und seinem Stellungsspiel die Räume absichert oder den Ball gewinnt, ist für mich jedoch nicht weniger bedeutend.

Geppert: Das sehe ich genauso. Ohne eine funktionierende Defensive helfen dir auch zahlreiche Treffer möglicherweise nicht viel. Egal ob beim Toreschießen oder beim Verhindern von Gegentreffern: Da ist jeder Spieler auf jeder Position gefordert.

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DFB.de: Einen Offensivspieler wie den erst 13-jährigen Youssoufa Moukoko hätte dennoch wohl jeder Trainer gerne in der Mannschaft, oder?

Geppert: Als Trainer freut man sich immer über gute Spieler, mit denen man zusammenarbeiten darf. Mit seinen insgesamt 39 Treffern und fünf Vorlagen hat Youssoufa einen großen Anteil an unserer guten Saison. Bei ihm kommt noch hinzu, dass er ein positiver Typ ist. Klar ist aber auch: Alleine oder nur wegen eines einzigen Spielers wird man nicht Deutscher Meister.

Seitz: Youssoufa ist unbestritten ein guter Spieler. Mit insgesamt 93 Toren in den 26 Spielen der regulären Saison sind wir diesbezüglich aber auch nicht so schlecht aufgestellt.

DFB.de: Wie ist ein Spieler wie Youssoufa Moukoko zu stoppen, Herr Seitz?

Seitz: Es wäre falsch, nur auf ihn zu schauen. Der BVB hat noch weitere Spieler, die uns vor Herausforderungen stellen werden. Wir konzentrieren uns aber in erster Linie auf unsere Stärken und unsere Spielweise.

DFB.de: Welche Bedeutung hat das Endspiel für die Entwicklung der Spieler?

Seitz: Eine sehr große. Jedes Finale ist ein prägendes Erlebnis. Daran haben nicht nur die Spieler Anteil, die regelmäßiger in der Startelf stehen. Jeder Einzelne übernimmt eine wichtige Rolle. Das zeichnet unter anderem meine Mannschaft aus. Wenn am Ende die Deutsche Meisterschaft herausspringt, motiviert das für die nächste Zeit. Und selbst für den Fall einer Niederlage würden die Spieler nach der ersten Enttäuschung noch wertvolle Erfahrungen mitnehmen.

Geppert: Die Endspielteilnahme ist ein Höhepunkt, den die Spieler nicht jede Woche erleben. Das Drumherum ist schon ein kleiner Vorgeschmack auf den Profifußball. An einem solchen Finale wachsen die Spieler. Eine Garantie, es tatsächlich in den Profifußball zu schaffen, ist die Finalteilnahme aber nicht. Wir wollen Sie aber bestmöglich darauf vorbereiten.

DFB.de: Werden Ihre Spieler vor dem Endspiel aufgeregter als sonst sein?

Seitz: Bei uns herrscht große Vorfreude. Je näher der Anstoß rückt, umso mehr nimmt sicherlich auch eine gewisse Anspannung zu. Für uns geht es darum, eine gesunde Mischung zu finden. Dass uns das gelingen kann, hat man in den beiden Halbfinalspielen gegen RB Leipzig gesehen.

Geppert: Man hat im Laufe der Woche gemerkt, dass das Endspiel näherrückt. Auch wenn es um die Deutsche Meisterschaft geht: Man muss der Mannschaft die Angst vor dem Verlieren nehmen und ihr Lust auf das Gewinnen machen.

DFB.de: Und wie geht es Ihnen?

Seitz: Mir geht es genauso. Wenn man im Finale steht, will man es auch gewinnen. Zumal mir die Spieler ans Herz gewachsen. Jeder Einzelne hat über die gesamte Saison hinweg sehr viel investiert. Umso schöner wäre es, wenn nun diese Bereitschaft, alles zu geben, mit dem Meistertitel belohnt werden würde.

Geppert: Ich bin stolz, dass wir das Endspiel erreicht haben. Die Aufregung bei den Spielern ist sicherlich etwas höher als bei mir. Wir als Trainerteam sind gefordert, eine gewisse Ruhe in der Mannschaft zu halten, damit die Spieler locker bleiben und nicht verkrampfen.

DFB.de: Herr Seitz, Sie bereiten sich schon jetzt gleichzeitig mit der U 23 auf die neue Saison in der Regionalliga Bayern vor. Bleibt da überhaupt genug Zeit für die U 17?

Seitz: Mit einem gut organisierten und strukturierten Tag ist die Doppelbelastung überhaupt kein Problem. Die zweite Mannschaft trainiert um 10 Uhr und um 15 Uhr, die U 17 ist ab 18 Uhr auf dem Platz. Für die Besprechungen im Trainerteam bleibt auch noch genug Zeit. In diesen knapp zwei Wochen waren meine Arbeitstage zwar etwas länger, weil sie früher angefangen und später aufgehört haben. Es gibt aber wesentlich Schlimmeres, als sich so intensiv mit Fußball zu beschäftigen. (lacht)

DFB.de: Der FC Bayern München und Borussia Dortmund waren zuletzt die prägenden Vereine in den Endrunden um die Deutschen Meisterschaften. Ist die Konkurrenz abgehängt?

Seitz: Das glaube ich nicht. In der Staffel Süd/Südwest hatten mit dem VfB Stuttgart und der TSG 1899 Hoffenheim zwei weitere Mannschaften am letzten Spieltag noch Chancen auf die Endrunde. Umso höher ist es einzuschätzen, dass unsere Jungs es bis in das Finale geschafft haben. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Jugendarbeit ist, dass wir uns nicht mit dem Erreichten zufriedengeben dürfen. Mit dem FC Bayern Campus haben wir aber auch infrastrukturell in unserer Entwicklung einen weiteren Schritt gemacht. Somit stimmt die Richtung - nicht mehr, allerdings auch nicht weniger.

Geppert: Ich kann nur für uns sprechen. Dass sich die U 17 fünfmal in Folge für die Endrunde qualifiziert hat, ist ein gutes Zeichen dafür, dass wir in den einzelnen Nachwuchsmannschaften gut aufgestellt sind und gute Arbeit leisten. Neben der individuellen Förderung der Spieler legen wir großen Wert auf eine Siegermentalität.

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