Gegen Europameister: Erste Niederlage nach zwölf Siegen

Nach zuletzt zwölf Siegen hintereinander hat es die deutsche Frauen-Nationalmannschaft erwischt: Gegen Europameister und Vizeweltmeister Niederlande unterlag das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im Stadion de Koel in Venlo mit 1:2 (1:1). Damit errangen die Niederländerinnen nach Erfolgen gegen Belgien und Deutschland auch den Gesamtsieg beim Miniturnier der möglichen Co-Gastgeber für die WM 2027 unter dem Motto "Three Nations. One Goal".

Trotz eines hoffnungsvollen Starts der DFB-Frauen stellten zunächst die Gastgeberinnen nahe der deutschen Grenze ihre Klasse unter Beweis und gingen durch Jackie Gronen in Front (16.). Eine starke Phase kurz vor dem Seitenwechsel nutzte aber Laura Freigang in einer äußerst unterhaltsamen Partie für den Ausgleichstreffer (44.). Als Deutschland energisch an einer Führung arbeitete, schlug Danielle van de Donk für die Niederlande zu (61.). Auch in der Schlussphase vergab das deutsche Team eine Reihe guter Ausgleichschancen und kassierte so die erste Niederlage gegen die Niederlande seit dem Jahr 2000.

Beide Mannschaften starten mit Großchance

Wie auch schon beim 2:0 gegen Belgien am Sonntag starteten die DFB-Frauen putzmunter in die Partie und hatten früh die Führung auf dem Fuß, als Alexandra Popp nach einem Eckball im Strafraum aus gut zehn Metern frei zum Schuss kam, aber verzog (3.). Im Gegenzug hatte die deutsche Mannschaft allerdings ein Riesenglück, dass dies die Niederländerinnen nicht postwendend bestraften: Jill Roord scheiterte von der Strafraumkante am Lattenkreuz, den Nachschuss jagte Lieke Martens in den Nachhimmel, obwohl DFB-Torfrau Merle Frohms wahrscheinlich geschlagen gewesen wäre (4.).

Nach dem turbulenten Auftakt kehrte etwas Ruhe ein. Das Team in Orange, der erwartet harte Prüfstein, hatte etwas mehr vom Spiel, brachte das deutsche Team aber zunächst selten in Bedrängnis, wie beim Flachschuss von Roord, den Frohms sicher parierte (13.). Auf der anderen Seite setzten die beiden deutschen Außenspielerinnen Klara Bühl und Svenja Huth immer wieder ihre Schnelligkeit ein.

Nach 16 Minuten war Frohms aber machtlos, als die deutsche Defensive den Ball nicht geklärt bekam und die gedankenschnelle Groenen (16.) nach einem Zuspiel von Vivianne Miedema aus etwa 14 Metern direkt ins Tor abschloss. Die deutsche Auswahl blieb im Spiel nach vorne zwar weiter bemüht, war aber noch häufiger in der Defensive gefordert.

Lattwein muss nach Zusammenprall raus

Besonders bitter: Das DFB-Team verlor Lena Lattwein, die für einen Freistoß nach vorne aufgerückt und dann heftig mit Torfrau Lize Kop zusammenprallt war (24.). Für sie kam Kathrin Hendrich, die sich nach einem Konter von Lieke Martens, einen von vielen blitzschnellen Gegenstößen der Niederländerinnen, mit einer Klärungsaktion direkt auszeichnen konnte (27.). In der 35. Minute verhinderte wieder Frohms mit einer tollen Reaktion gegen Martens den zweiten Gegentreffer, fünf Minuten später erneut gegen Martens und van de Donk.

Kurz vor der Pause kam der zweimalige Weltmeister aber etwas auf - und tatsächlich zum Ausgleich: Nach einer Hereingabe von Huth schob Laura Freigang in ihrem vierten Länderspiel zum fünften Länderspieltor aus kurzer Distanz ein (44.). In der Nachspielzeit hätte Bühl den Spielverlauf im ersten Durchgang beinahe ein bisschen auf den Kopf gestellt, fand aber aus etwa 15 Metern in Kop ihre Meisterin (45.+2).

Deutschland spielt, Niederlande trifft

In der zweiten Hälfte, die DFB-Frauen nun mit Lea Schüller für Freigang, entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, bei dem das deutsche Team das gefällige niederländische Kombinationsspiel immer besser unterband und immer wieder selbst die Initiative übernahm und Akzente setzte. "Oranje" kam durch van de Donk dennoch zu einer gefährlichen Kopfballchance (49.), auf der anderen Seite hatten Dzsenifer Marozsan (53.) und Schüller gute Gelegenheiten (57.).

In einer deutschen Druckphase schaltete die Niederlande schnell um und belohnte sich für einen Geistesblitz: Nach einem feinen Zuspiel von Jill Roord lenkte Frohms den Ball noch an die Querlatte, den Abpraller versenkte aber van de Donk per Kopf (61.). Die deutsche Mannschaft verlor aber keineswegs den Faden und blieb weiter spielbestimmend. Schüller hätte ausgleichen müssen, bekam den Ball aus kürzester Distanz aber nicht an Kop vorbei (68.).

In der Schlussphase wurde die Chancenverwertung aus deutscher Sicht leider zum Problem, und die Niederländerinnen konnten sich über fehlendes Spielglück nicht beschweren. Fast im Minutentakt war der Ausgleich zum Greifen nah, doch der Ball wollte einfach nicht über die Linie. Die besten Möglichkeiten ließ Bühl ungenutzt (78., 83.).

[sid/bt]

Nach zuletzt zwölf Siegen hintereinander hat es die deutsche Frauen-Nationalmannschaft erwischt: Gegen Europameister und Vizeweltmeister Niederlande unterlag das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im Stadion de Koel in Venlo mit 1:2 (1:1). Damit errangen die Niederländerinnen nach Erfolgen gegen Belgien und Deutschland auch den Gesamtsieg beim Miniturnier der möglichen Co-Gastgeber für die WM 2027 unter dem Motto "Three Nations. One Goal".

Trotz eines hoffnungsvollen Starts der DFB-Frauen stellten zunächst die Gastgeberinnen nahe der deutschen Grenze ihre Klasse unter Beweis und gingen durch Jackie Gronen in Front (16.). Eine starke Phase kurz vor dem Seitenwechsel nutzte aber Laura Freigang in einer äußerst unterhaltsamen Partie für den Ausgleichstreffer (44.). Als Deutschland energisch an einer Führung arbeitete, schlug Danielle van de Donk für die Niederlande zu (61.). Auch in der Schlussphase vergab das deutsche Team eine Reihe guter Ausgleichschancen und kassierte so die erste Niederlage gegen die Niederlande seit dem Jahr 2000.

Beide Mannschaften starten mit Großchance

Wie auch schon beim 2:0 gegen Belgien am Sonntag starteten die DFB-Frauen putzmunter in die Partie und hatten früh die Führung auf dem Fuß, als Alexandra Popp nach einem Eckball im Strafraum aus gut zehn Metern frei zum Schuss kam, aber verzog (3.). Im Gegenzug hatte die deutsche Mannschaft allerdings ein Riesenglück, dass dies die Niederländerinnen nicht postwendend bestraften: Jill Roord scheiterte von der Strafraumkante am Lattenkreuz, den Nachschuss jagte Lieke Martens in den Nachhimmel, obwohl DFB-Torfrau Merle Frohms wahrscheinlich geschlagen gewesen wäre (4.).

Nach dem turbulenten Auftakt kehrte etwas Ruhe ein. Das Team in Orange, der erwartet harte Prüfstein, hatte etwas mehr vom Spiel, brachte das deutsche Team aber zunächst selten in Bedrängnis, wie beim Flachschuss von Roord, den Frohms sicher parierte (13.). Auf der anderen Seite setzten die beiden deutschen Außenspielerinnen Klara Bühl und Svenja Huth immer wieder ihre Schnelligkeit ein.

Nach 16 Minuten war Frohms aber machtlos, als die deutsche Defensive den Ball nicht geklärt bekam und die gedankenschnelle Groenen (16.) nach einem Zuspiel von Vivianne Miedema aus etwa 14 Metern direkt ins Tor abschloss. Die deutsche Auswahl blieb im Spiel nach vorne zwar weiter bemüht, war aber noch häufiger in der Defensive gefordert.

Lattwein muss nach Zusammenprall raus

Besonders bitter: Das DFB-Team verlor Lena Lattwein, die für einen Freistoß nach vorne aufgerückt und dann heftig mit Torfrau Lize Kop zusammenprallt war (24.). Für sie kam Kathrin Hendrich, die sich nach einem Konter von Lieke Martens, einen von vielen blitzschnellen Gegenstößen der Niederländerinnen, mit einer Klärungsaktion direkt auszeichnen konnte (27.). In der 35. Minute verhinderte wieder Frohms mit einer tollen Reaktion gegen Martens den zweiten Gegentreffer, fünf Minuten später erneut gegen Martens und van de Donk.

Kurz vor der Pause kam der zweimalige Weltmeister aber etwas auf - und tatsächlich zum Ausgleich: Nach einer Hereingabe von Huth schob Laura Freigang in ihrem vierten Länderspiel zum fünften Länderspieltor aus kurzer Distanz ein (44.). In der Nachspielzeit hätte Bühl den Spielverlauf im ersten Durchgang beinahe ein bisschen auf den Kopf gestellt, fand aber aus etwa 15 Metern in Kop ihre Meisterin (45.+2).

Deutschland spielt, Niederlande trifft

In der zweiten Hälfte, die DFB-Frauen nun mit Lea Schüller für Freigang, entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, bei dem das deutsche Team das gefällige niederländische Kombinationsspiel immer besser unterband und immer wieder selbst die Initiative übernahm und Akzente setzte. "Oranje" kam durch van de Donk dennoch zu einer gefährlichen Kopfballchance (49.), auf der anderen Seite hatten Dzsenifer Marozsan (53.) und Schüller gute Gelegenheiten (57.).

In einer deutschen Druckphase schaltete die Niederlande schnell um und belohnte sich für einen Geistesblitz: Nach einem feinen Zuspiel von Jill Roord lenkte Frohms den Ball noch an die Querlatte, den Abpraller versenkte aber van de Donk per Kopf (61.). Die deutsche Mannschaft verlor aber keineswegs den Faden und blieb weiter spielbestimmend. Schüller hätte ausgleichen müssen, bekam den Ball aus kürzester Distanz aber nicht an Kop vorbei (68.).

In der Schlussphase wurde die Chancenverwertung aus deutscher Sicht leider zum Problem, und die Niederländerinnen konnten sich über fehlendes Spielglück nicht beschweren. Fast im Minutentakt war der Ausgleich zum Greifen nah, doch der Ball wollte einfach nicht über die Linie. Die besten Möglichkeiten ließ Bühl ungenutzt (78., 83.).

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